Zweimal im Jahr gibts die Auktionen von Dr.Crott/ Stefan Muser. In vielen Bereichen ist das Auktionshaus bereits bestens etabliert und in manchen Bereichen wird auch von der „Bibel“ gesprochen, wenn die dicke Schwarte vulgo: Der Auktionskatalog eintrifft.

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Seit einiger Zeit arbeite ich im Vorfeld der Auktionen für Stefan Muser und begutachte die Rolex Uhren, die er gedenkt, zu versteigern. Wer nun meint, daß dies hier ein Lobgesang für ihn wird, der hat sich kräftig getäuscht: Beschreibungsänderungen jedweder Art meinerseits werden übernommen, ggfs. wird auch eine (in Teilen) zweifelhafte Uhr aus dem Auktionskatalog gestrichen, wenn ich mir auch nach etwas umfangreicherer Recherche nicht sicher oder eben ganz sicher bin. Nach dem Motto „nicht jeder kann alles wissen, also hole ich mir externen Beistand“ sind auch Ehlers und Wiegmann mit im Boot bei Dr.Crott für Vintage Panerai.

Im Ergebnis steht nun ein fast risikoloser Kauf für einen Außenstehenden im Raum, da die Uhren durch mehrere Hände gehen, ehe sie im Katalog landen- und das ist exakt das, was Stefan Muser beabsichtigt. Der Kunde soll sich sicher sein, daß das schlimmste, was ihm passieren kann, die Tatsache ist, daß er im „Auktionsrausch“ zuviel Geld ausgegeben hat …

Was haben nun die Leute im Forum davon? Da ich ja die Uhren bereits einige Zeit vorher kriege und entsprechend genau ansehen kann, sind das mehrere Vorteile:

• Man kann sich ziemlich sicher sein, daß man gute Ware fürs Geld kriegt
• Man muß nicht mehr zwingend persönlich anwesend sein zur Auktion, sondern kann übers Telephon mitbieten oder übers Internet
• Die sonst sehr kurze Zeit zur Begutachtung der Uhren vor der Auktion hat schon jemand anders durch eine längerdauernde Begutachtung ersetzt.
Im Online-Katalog kann man zwar viel erkennen, aber wenn es beispielsweise darum geht, zu erkennen, ob ein Zifferblatt nachgedruckt wurde, stößt dieser an seine Grenzen. Auch ob beispielsweise ein re-case unter Verwendung der alten Seriennummer vorliegt, läßt sich nicht anhand des Kataloges erkennen, was diesen aber auch wahrscheinlich formatmäßig sprengen dürfte.

So, jetzt genug gequatscht, Percy Schoeler hat mich „genötigt“ meine Favouriten dieser Auktion hier nach und nach vorzustellen, zusammen mit den Kommentaren meinerseits, die auf meinen Notizen basieren….

Lot Nr. 470:

Eine schöne 5031- Referenz und Serial perfekt lesbar. Zifferblatt und Zeiger original, Datumsscheibe alternierend, sehr gut erhaltenes Gehäuse und Werk. Die Gold Plaque Schließe sollte man durch ne echt goldene ersetzen, die Uhr hätte es verdient.

Schätzpreis: 2.200 – 2.600 Euro. Mehr Informationen hier.

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Lot Nr. 462:

Sehr frühe 1603 mit seltenem Blatt ohne Leuchtmasse, SWISS only. Zeiger ebenfalls ohne LM, nahezu perfekter Zustand. Serial und Referenz perfekt lesbar, CB gestempelt 1/61.

Schätzpreis: 1.400 – 1.800 Euro. Mehr Informationen hier.

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Lot Nr. 471:

Schöne double-name OP Tiffany&Co. Zifferblatt mit leichten Altersspuren, aber sehr gute Erhaltung, Zeiger sind re-lumed. Alle Nummern perfekt lesbar, originale Schließe und Bamboo-Band.

Schätzpreis: 1.500 – 3.000 Euro. Mehr Informationen hier.

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Lot Nr. 459:

Schöne 6605 mit seltenem Zifferblatt, da applizierte Krone UND applizierter Rolex Schriftzug. Deckel gestempelt III/59, sehr gutes Case.

Schätzpreis: 1.400 – 1.800 Euro. Mehr Informationen hier.

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Lot Nr. 476:

Eine meiner persönlichen Favouriten, da ich schon lange keine Tru Beat mehr in funktionsfähigem Zustand gesehen habe und wenn, dann war es eine Uhr mit Tauschzifferblatt bei Dr.Crott, die mein Herz trotz eines Genfer Service damals nicht erwärmen konnte. Der sehr aufwändige True Beat Mechanismus ist die Antwort von Rolex auf die sonst bei TU bekannte seconde morte.
Serial und Referenz sehr gut lesbar, Deckel gemarkt 6556 und I/56, Werk 1040… ein Kleinod!!!

Schätzpreis: 5.500 – 10.000 Euro. Mehr Informationen hier.

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Lot Nr. 458:

Wunderschöne Rotgold 3131, super Zustand von Gehäuse und Lünette, kein einziges Reparaturzeichen im Deckel, fast keine Tragespuren. Zeiger ein frühes re-lume, LM Zifferblatt original.

Schätzpreis: 3.000 – 4.000 Euro. Mehr Informationen hier.

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Lot Nr. 463:

Super schöne DJ 1601. Anhand der fonts vermute ich ein Tauschgehäuse unter Beibehaltung der alten Seriennummer. Ist aber bei der Uhr egal, die lebt von dem äußerst schönen und selten Zifferblatt mit gilt Schrift!!!! Die triple punched papers sind die Kirsche auf der Sahne.

Schätzpreis: 2.000 – 2.500 Euro. Mehr Informationen hier.

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Lot Nr. 481:

Auch hier vermute ich ein Tauschgehäuse, was aber der Schönheit der Uhr keinen Abbruch tut. Sehr schönes Blatt, passend zur serial, Deckel gemarkt 1680 und I/70, das 93150 ist später mit TV. Triple punched papers!

Schätzpreis: 8.500 – 10.000 Euro. Mehr Informationen hier.

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Lot Nr. 478:

Auf den ersten Blick eine nette 1675 in Gelbgold. Leider sind alle Zeiger re-lumed und der Minuten und 24h Zeiger sind Aftermarket-Teile. Der Gehäuseschliff entspricht nicht den Hersteller-Spezifikationen. Allerdings ist das ein Los ohne Limit, was mich bewogen hat, das Ding zu empfehlen… Zeiger kriegt man für 450-500 Euro und den Schliff kann man auch problemlos nachholen.

Schätzpreis: 8.000 – 9.000 Euro. Mehr Informationen hier.

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Lot Nr. 479:

Auch hier eine 1675 ohne Limit….es paßt alles, nur der caseback ist IV/63 gemarkt und daher nicht zur serial passend. Ist für mich aber eher werterhöhend, da rarer. Einen passenden Deckel kriegt man und mit dem Verkauf des 63er aucch noch Geld raus…Das Band wurde aufgearbeitet und ist sehr gut.

Schätzpreis: 4.500 – 5.000 Euro. Mehr Informationen hier.

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Lot Nr. 472:

Ganz frühe DJ 6105…. Schönes originales Zifferblatt mit Datejust in rot, alternierende Datumsscheibe. Rückdeckel gemarkt III/53, gutes Case. Das Band muß überarbeitet werden.

Schätzpreis: 2.200 – 3.000 Euro. Mehr Informationen hier.

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Lot Nr. 486:

Schöne 1655, eine der letzten. Gerne getragen, vier Reparaturzeichen im Deckel, sehr guter Zustand.

Schätzpreis: 8.000 – 12.000 Euro. Mehr Informationen hier.

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Fotos: © www.uhren-muser.de

Text: © Michael Klan 2014

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