42. Nicht nur Douglas Adams Fans wissen, dass dies die Antwort ist. Die Antwort nach dem Leben, dem Universum und dem ganzen Rest. Als Audemars Piguet 1993, 21 Jahre nach der ursprünglichen Royal Oak, die Offshore präsentierte, war dies die Antwort auf eine Frage, die vielleicht gar niemand zuvor gestellt hatte.

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Mit ihren 42 Millimetern Durchmesser war die Offshore in erster Linie selbst für eine Sportuhr einfach brutal groß. Nichtsdestotrotz, sie war zweifelsohne ein Statement. Mit ihr wurde die Uhr zum Aushängeschild. Begleitet durch ihre Präsenz bei Prominenz und in Filmen, beispielsweise getragen von Arnold Schwarzenegger und Sylvester Stalone, wurde sie zur Visitenkarte der Berühmten und Reichen, oder derer, die sich dafür hielten, und schrie mit ihrem markanten Aussehen dem Gegenüber ein „schau her, was ich habe“ förmlich ins Gesicht.

So sehr ich den Grundentwurf der Royal Oak immer geliebt habe, die AP Offshore war mein Fall nicht. Zu laut, zu aggressiv, zu aufdringlich. Zu groß.

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Doch die Welt dreht sich weiter und mit ihr die Uhrenindustrie. Die Offshore setzt Mitte der 90er Jahre eine Entwicklung in Gang, die kurze Zeit später nicht mehr aufzuhalten ist. Der Trend, hin zu großen Uhren. Panerai kommt mit einem 44 Millimeter Gehäuse auf den Markt, wenig später debütiert mit der 1950 sogar eine 47 Millimeter Uhr. Breitling gibt seinen Trägern mit der Super Avenger gar 48 Millimeter ans Handgelenk und sogar Rolex, sonst eher als Hort der Traditionsbewussten bekannt, pumpt seine Kollektion kontinuierlich auf.

2014 sind 44 Millimeter oft gerade einmal der Minimaldurchmesser für eine Sportuhr. Und was machen die Damen und Herren bei Audemars Piguet? Sie überarbeiten ihren Royal Oak Offshore Chronographen. 21 Jahre nach der ersten Offshore und 42 (!!) Jahre nach dem Ursprungsentwurf wächst die Offshore – nicht!

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Ob der vielbeschworene Trend, wieder zurück zu kleineren Uhren, nun tatsächlich endlich einsetzt und die Marktforschung von AP hier mehr weiß als andere wird sich zeigen. So oder so führt meine Begegnung mit der neuen Offshore zu einer fast schon skurrilen Begebenheit. Ich lege sie an und empfinde sie als eine dezente Sportuhr.

Das Gewicht passt, die Uhr sitzt auf Anhieb perfekt, schmiegt sich durch ihre charakteristische Form geradezu an. Das darf doch wohl nicht wahr sein! Schlimmer noch. Eine Variante ist auch noch schöner als die andere! 42. In dem Fall wirklich die Antwort auf alle (Uhren-)Fragen?

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Die neue Offshore wirkt auf mich auf Anhieb wesentlich schöner und moderner als ihre Vorgängerin, ohne dass man auf den ersten Blick erkennen könnte, woran das genau liegt. Eigentlich sieht sie aus, wie immer. Und dann doch irgendwie nicht. Am auffälligsten an der 26470 ist der veränderte Kronen- und Drückerschutz. Dieser wirkt jetzt dreidimensionaler, technischer als zuvor. Auch die bisher aus Kautschuk, nun aus Keramik gefertigten Drücker, sowie die Krone treten optisch stärker in Erscheinung und wirken definitiv hochwertiger.

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Ansonsten ist das Gehäuse so, wie man es in den letzten 21 Jahren kennen und teilweise denn auch lieben gelernt hat. Auch die Lünette mit ihren acht Sechskant-Schrauben wirkt vertraut. Die Blätter sind erneut im Méga Tapisserie Waffeldesign gehalten, wirken allerdings durch die geänderte Beschriftung der Totalisatoren etwas filigraner. Dazu passen auch die neu entworfenen Zeiger dann äußerst gut.

Eine gar große Neuerung allerdings wartet auf der Rückseite. Die neuen Offshore Chronos geben sich offener als bisher und gewähren durch einen Saphirglasboden einen Blick auf das wunderschöne Kaliber 3126/3840 mit Rotgold-Rotor.

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Ebenfalls geändert wurden Band und Schließe. Die Leder- und Kautschuk-Bänder haben nun breitere Enden und werden mit kräftigen Stiftschließen statt den bisherigen filigranen Faltschließen ausgerüstet. Wer der Meinung ist, für eine Uhr in diesem Preissegment schicke sich eine simple Stiftschließe nicht, der mag vielleicht Recht haben, allerdings lässt sich das Band so wesentlich praktischer handhaben als bisher und passt auch mehr zum sportlichen Charakter der Uhr.

In sechs Varianten gibt es den neuen Offshore Chrono zunächst, vier Stahlversionen und zwei aus Rotgold, davon eine mit Metallband. Genauere Informationen zu den einzelnen Modellen und deren Preise finden Sie in unserer Vorstellung 26470 – die neue AP Royal Oak Offshore 2014 hier auf luxify.

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Mein Fazit: Audemars Piguet setzt bei der Neuauflage der Royal Oak Offshore auf Evolution. Kleine, feine Änderungen lassen die Uhr frischer wirken, ohne die bisherigen Chronos gleich alt aussehen zu lassen. Die Beibehaltung des Durchmessers von 42 Millimetern ist ein kluger Schachzug, zumal man mit dem 44 Millimeter Chrono auch weiterhin eine Alternative im Programm hat. Die neue Offshore aber nimmt so auch weiterhin eine Sonderstellung unter den Sportuhren ein, wenn auch anders, als dies 21 Jahre zuvor der Fall war.

42. Die Antwort auf die Frage nach dem Leben, dem Universum und dem ganzen Rest. Letzterer scheint wohl auch den idealen Durchmesser für die Offshore zu beinhalten.

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Fotos & Text: © Percy Christian Schoeler (PCS) 2014

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