Klassiker, die suche ich auf meiner Reise von Barcelona nach Rom an Bord von MS Europa 2. Nach zwei Tagen Barcelona ging es gestern dann endlich los. Und wie jede gute Kreuzfahrt, beginnt auch diese zunächst mit einem Seetag.

Ein Tag auf See, der gehört einfach dazu und ist schon für sich selbst genommen ein Klassiker. Seetage, sie bedeuten Essen, Sonnen, Essen und – nochmal Essen.

Was sagt Wikipedia? Nicht viel. Meinten Sie Seetang? Äh, nein. Obwohl das auch was mit Essen zu tun hat und in gewisser Weise sogar zum heutigen Tage passt.

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Gruß aus der Küche. Für den kleinen Hunger zwischendurch.

Essen. Damit beginne ich denn auch den heutigen Tag. Frühstück im Restaurant bis 9:30 Uhr? Och nö. Dann lieber zum Buffet in den Yacht Club. Das gibt es bis 10:30 Uhr und wem das immer noch zu früh ist, der hat noch eine Chance in der Sansibar. Bis 14:30 Uhr.

Vieles kann man planen auf einer Kreuzfahrt, vieles läuft, bedingt durch den Standard an Bord, besser, runder, angenehmer. An einem allerdings können auch fünf Sterne Plus nichts ändern: am Wetter. Dieses zeigt sich heute, nun nicht unbedingt von seiner schlechtesten Seite aber auch bei weitem nicht von seiner besten. Es ist grau und es regnet ab und zu. Ja ich erlebe sogar zwei Gewitter auf hoher See. Was passiert eigentlich, wenn so ein Blitz in einem Schiff einschlägt?

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Badehosenwetter? Heute eher nicht.

Alles in allem ideales Wetter also, um es sich in seiner Suite bequem zu machen und das Formel 1 Rennen im heimischen Hockenheim anzusehen. Neben einem Sieg für den Wiesbadener Nico Rossberg bleibt mir noch eine Erkenntnis: daheim ist das Wetter auch nicht viel besser. Immerhin.

Pünktlich zum Ende der Berichterstattung klart es auf. Mehr als das. Land kommt in Sicht. Es ist Korsika. Heute schon! Eigentlich steht Calvi erst am nächsten Morgen auf dem Programm.

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MS Europa 2 steuert den Golf von Girolata an, eine unplanmäßige Vorbeifahrt, eine Verneigung. Seit dem Unglück der Costa Concordia hat man bei diesem Begriff zwar gemischte Gefühle, doch die Europa 2 hält gebührenden Abstand zur Küste und man muss zugeben, dass es, wie im vergangenen Jahr Athos, gerade diese Dinge sind, die eine Kreuzfahrt auf einem Schiff dieser Größe zu einem ganz besonderen Erlebnis machen.

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Das Kreuzen vor Port de Girolata soll aber nicht die einzige Planänderung bleiben. Auf Grund des für den kommenden Tag angekündigten und bereits jetzt schon außerhalb der Bucht deutlich spürbaren starken Mistral Winds ist an ein Tendern vor Calvi nicht zu denken. Daher wird das Schiff die windabgewandte (Lee-) Seite der Insel anlaufen und in Bastia Station machen. Bis dahin sind es nur wenige Seemeilen, sodass die Europa 2 den Abend über langsame Fahrt entlang der korsischen Küste macht.

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Diese lässt sich auch von meinem Platz im Sakura Sushi gut beobachten. Sushi. Hier im Sakura habe ich es vergangenes Jahr lieben gelernt, klar, dass mich mein Weg auch diesmal wieder hierhin führt. California Rolls, Tempura, Nigiri, Maki, Sashimi, es mangelt an nichts. Noch einen Nachschlag? Ach, ist ja erst der zweite Tag. Gerne.

Die anschließende Show im Theater hat den verheißungsvollen Namen „Water“. Sie beinhaltet alles, nur kein Wasser. Aber das ist egal. Die Show ist gut, die Künstler und Artisten verblüffen mit irren Einlagen, nur meinem Moscow Mule fehlt die Gurke. Warum dem so ist, das wird sich noch zeigen.

Woran denke ich von nun an beim Wort Seetag? An das unbeschreibliche Gefühl, wenn aus dem Nichts auf einmal Land auftaucht. Und an die Frage, was passiert eigentlich wenn auf einem Schiff der Blitz einschlägt.

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Korsika. Was kommt mir da in den Kopf? Napoleon. Exil. Und Badehosen. Badehosen? Badehosen.

Was sagt Wikipedia? Koriska ist mit einer Fläche von 8.680 Quadratkilometern die viertgrößte Insel des Mittelmeers und gehört zu Frankreich. Sie hat über 300.000 Einwohner. Und Napoleon? Der wurde hier geboren. Am 15. August 1769. Nix Exil also. Zu Badehosen schweigt sich Wikipedia übrigens aus.

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Calvi sollte eigentlich unser Anlaufpunkt für heute sein, auf Grund des Windes, ich erwähnte es ja bereits, liegt MS Europa 2 heute aber vor Bastia. Echte Klassiker des westlichen Mittelmeers sind wohl beide Städte nicht, mit gut 42.000 Einwohnern ist Bastia aber die zweitgrößte Stadt der Insel und fast 8x so groß wie Calvi. Bastia ist der wichtigste Hafen und das Wirtschaftszentrum Korsikas.

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Das Schiff liegt auf Reede, mit den Tenderbooten geht es an Land zum Fähranleger nahe dem Place St-Nicolas. Verzweifelt versuchen Passagiere bei unserer Ankunft bereits, wieder auf das abgesperrte Gelände zurück zu gelangen. Auf die dramatischen Hilferufe reagieren zwei Hafenmitarbeiter mit Grinsen und winken, gehen dann aber einfach weiter. Spannende Mentalität hier. Sei es drum, so schwierig ist es dann nun aber eigentlich auch nicht, das Hafengebäude zu finden.

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Quai des Martyrs de la Libération

Der Place St-Nicolas ist ein riesiger Platz, umringt von Palmen, zur einen Seite die Promenade, zur anderen etliche gut gefüllte Restaurants. Ältere Einheimische spielen Boule, ein leichter Seewind sorgt für Erfrischung. Eine schöne, gelassene Stimmung. Ebenfalls schön: der Durchgangsverkehr wird in einem Tunnel unter der Stadt und dem alten Hafen, zu dem kommen wir gleich, hindurchgeführt. Somit herrscht in der Altstadt von Bastia recht wenig Verkehr.

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Place St-Nicolas

Zwei Querstraßen oberhalb des Place St-Nicolas liegt die Rue César Campinchi. Hier haben Freunde ein kleines Herrenbekleidungsgeschäft namens Linea Gio und das ist der Grund, warum mich die heutige Routenänderung besonders freut. Freunde ist ein großes Wort denn um ehrlich zu sein, ich war noch nie hier. Ich kenne die Jungs nur virtuell, das aber auch schon seit vielen Jahren. Entsprechend groß ist das Hallo, gefolgt von kläglichen Versuchen der Kommunikation. Korsika ist halt Frankreich und in Frankreich kommt man nur mit einer Sprache wirklich weiter: Französisch. Natürlich verlasse ich den Laden nicht ohne eine Badehose meiner Lieblingsmarke. Nicht dass ich noch eine gebraucht hätte, eh klar, aber passt schon.

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Über die Rue Napoléon – ah, der schon wieder – gelangt man zum Vieux Port, zum alten Hafen, der nun als Marina für kleinere und mittelgroße Yachten dient. Hier kann man das Flair Bastias am besten spüren. Bastia ist eine ehrliche Stadt. Sie scheint nicht unbedingt die Touristenhochburg zu sein. Man merkt, wie langsam versucht wird, die Stadt hier und da ein wenig aufzuhübschen, doch zwischen den strahlend bunten Gebäuden in erster Reihe scheinen immer wieder die arg verkommen Fassaden der anderen, allesamt sehr hohen Gebäude durch.

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Faszinierend auch, wie man selbst den Blick der über dem alten Hafen thronenden Kirche Saint Jean Baptiste mit einer weiteren Reihe Häuser verbaut hat. Keine Frage, hier folgte die Form der Funktion. Doch die Schönheit liegt ja bekanntlich im Auge des Betrachters und auf mich hat dieses leicht verkommene, zerfallene, dreckige, natürliche Bild, welches Bastia abgibt, seinen ganz eigenen Charme.

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Entlang dem neu gebauten Quai des Martyrs de la Libération geht es zurück zur Anlegestelle des Tenders, denn heute steht noch Einiges auf dem Programm.

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Was? In erster Linie natürlich, die neue Badehose einzuweihen. Von meiner letzten Reise kenne ich ja bereits die ganzen mehr oder weniger versteckten schönen Plätze der Europa 2. So wie die großen Cabanas auf Deck 10 oberhalb des Yacht Clubs. Siehe da, zwei davon sind nun exklusiv für die Gäste der Owners Suiten reserviert. Finde ich das gut? Irgendwie nicht, denn es widerspricht für mich dem Geist hier an Bord aber ok, auch hier sind dann manche eben gleicher als die anderen und es sind ja trotzdem noch genügend weitere Cabanas frei. Eine davon ist jetzt mir und meiner neuen embroided Vilebrequin.

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Im Halbschatten lässt es sich perfekt aushalten, irgendwann kommt aber die angekündigte Regenwolke und ich weiche. Schließlich ist es eh schon Zeit für den nächsten Programmpunkt. Das Gin Tasting im Herrenzimmer. Eine gute Stunde dauert dieses, ist äußerst interessant und als die Thematik auf meine Initiative kurz vor Ende auch noch auf Moscow Mule überspringt erfahre ich, dass dort eigentlich keine Gurke hineingehöre sondern Limette. Und Smirnoff, denn der hat es mit erfunden. Ich hoffe, ich bekomme das alles noch 100% korrekt zusammen, denn irgendwann, nachdem das fünfte Glas vor mir steht, fühle ich mich nicht mehr ganz als Herr meiner selbst.

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Zum Essen im asiatischen Restaurant Elements gibt es daher nur noch Wasser und so bin ich zu Beginn der Poolparty glücklicherweise wieder halbwegs nüchtern. Hier wird Champagner, Wein und Cocktails ausgeschenkt, als gäbe es kein Morgen. Alles geht aufs Haus, die Stimmung entsprechend gigantisch. Bis zum Abwinken, diese Redewendung hat heute hier Programm.

Bevor mir die Sinne komplett schwinden aber noch ein kurzes Resümee. Korsika, woran denke ich da jetzt? An dieses verkommene und doch schöne Flair, an die Boulespieler auf dem Place St-Nicolas, an die wenig hilfsbereiten Hafenarbeiter und an Badehosen. Napoleon? Ja ok. Auch. Gute Nacht.

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Saint-Tropez. Was mir da im Kopf herumschwirrt? Nunja. Das könnte jetzt etwas länger werden. Yachten. Champagner. Les Voiles de Saint-Tropez. Braungebrannte Männer mit dicken Bäuchen und jungen Frauen (DER Klassiker!!). Paris Hilton. Louis de Funes. Und Badehosen. Ja, schon wieder.

Was sagt Wikipedia? Saint-Tropez ist ein kleines Fischerdorf an der Côte d’Azur mit 4500 Einwohnern und erlangte in den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts Berühmtheit als Treffpunkt von Künstlern und der High Society.

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MS Europa 2 erreicht St-Tropez bereits am Dienstag Morgen statt wie im Prospekt stehend gegen Mittag. Die Abfahrt wird von 18 Uhr auf 21:30 verschoben. Bedeutet jede Menge Zeit. Ich mag sowas. Wir liegen auch hier auf Reede, inmitten von Mega Yachten wie der Arctic P, einem umgebauten Hochseeschlepper, der Azteca, und einigen anderen.

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Die Fahrt mit dem Tenderboot zwischen den Yachten hindurch ist ein riesen Spaß, das Wetter ist perfekt. Wir landen am neuen Yachthafen, wo schon jede Menge los ist. Menschenmassen, soweit das Auge reicht. Yachten, eine schöner als die andere, selbiges gilt für die dort geparkten Autos. Hier kommt man aus dem Staunen überhaupt nicht mehr heraus.

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Mein Projekt heute: ich bin unterwegs auf den Spuren von Vilebrequin, eben jener Marke, die hier in St-Tropez 1971 gegründet wurde. Mehr zu diesem Thema habe ich ja bereits an anderer Stelle veröffentlicht, der Nebeneffekt aber: auf meiner beschwerlichen Suche nach den insgesamt vier Geschäften durchstöbere ich so ziemlich den gesamten Ort.

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Glamour und Luxus findet man hier überall. Hermès, Louis Vuitton, Chanel, Dior, Bottega Veneta, hier ist alles versammelt und die Cafés entlang des malerischen Vieux Port sind tatsächlich so teuer, wie man das schon ahnt. Voll sind sie trotzdem. Viel zu voll, wie die gesamte Stadt.

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Entlang der Hafenpromenade wird man mehr geschoben als man selbst laufen kann, muss dabei noch aufpassen, nicht von einem der kamikazehaften Rollerfahrer erwischt zu werden. Die schönen Yachten und kleine Details wie die leeren Flaschen der diversen Bootspartys vergangener Nacht, entdeckt man so nur mehr durch Zufall.

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Durch die engen Straßen fährt die Müllabfuhr, Autos stauen sich, Menschen stauen sich. Es ist laut. Und stickig. 4500 Einwohner hat Saint-Tropez. Heute erscheint es, als sei noch einmal das Zehnfache an Touristen anwesend.

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Trotzdem gibt es auch noch die Plätze, an denen man fast alleine ist. Abseits der Menschenströme, etwa am kleinen, malerischen Strand zwischen den beiden Festungstürmen am Ende der Mole, dem kleinen Platz unweit der Eglise Paroissiale mit seinen komplett bewachsenen Gebäuden oder dem Park unterhalb der Citadelle. Und selbst in der Rue Francois Sibilli mit ihren vielen Luxus Boutiquen und der bekannten Gendarmerie am Place de la Garonne ist es erträglich. Doch zurück an den Quais drängen sich noch mehr Menschen als zuvor.

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Welch paradiesische Leere hingegen zurück an Bord der Europa 2. Auf dem Sonnendeck hat man einen schönen Blick auf die Yachten und Port Grimaud, einer künstlich angelegten Lagunenstadt aus den 60er Jahren und somit streng genommen Vorbild für die Palm Jumeirah in Dubai.

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In den Straßen von Saint-Tropez

Dazu passen auch die heutigen Temperaturen. Mit meiner neuen Badehose (haben Sie Erbarmen mit einem Süchtigen) schwimme ich ein paar Runden im recht großen Pool auf Deck 9 und lege mich anschließend wieder in die herrlichen Dedon Lounger ein Deck weiter oben.

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Napoleon? Bist Du es?

Passend zu Frankreich führt mich der Hunger heute ins französische Bordrestaurant Tarragon. Der Abend steht ganz unter dem Zeichen der Foie Gras und das Tarragon kann seinen ersten Platz auf meiner ganz persönlichen Liste  der besten Restaurants an Bord, sowohl was Speisen als auch was Service angeht, behaupten. Ich könnte nun mit Superlativen nur so um mich schmeißen und doch würden sie diesem Restaurant nicht einmal ansatzweise gerecht. Das Tarragon muss man selbst erleben. Wie die gesamte Europa 2.

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Fotoshooting

Anschließend geht es noch in die Sansibar und wie könnte man einen solch perfekten Tag besser ausklingen lassen, als mit einer Flasche Dom Pérignon? Der ist mit 160 Euro äußerst fair bepreist, wie generell alle Getränke an Bord.

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Die Sansibar ist wieder komplett überfüllt, was auch am sehr jungen Durchschnittsalter auf dieser Reise liegen kann. Grob geschätzt liegt es mit Mitte Vierzig gut 25 Jahre unter dem auf meiner letzten Reise. Es scheint, als ob das Konzept von Hapag-Lloyd Kreuzfahrten langsam Früchte trägt. Freut mich. Cheers.

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Was wird mir im Gedächtnis bleiben, von Saint Tropez? Abgesehen von den Menschenmassen? Das Urige dieses Dörfchens, die schönen Yachten, die Cafés, die Autos, die kleinen, versteckten Plätze, die malerische Bucht und Brigitte Bardot. Deren Antlitz begegnet man hier nämlich an jeder Ecke. Im Gegensatz zu Paris Hilton. Charmant.

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Früh übt sich…

Mir fällt auf, dass wir schon lange nicht mehr von Klassikern gesprochen haben. Saint-Tropez ist einer. Auf jeden Fall.

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Portofino. Wow. Noch so ein Klassiker, wenngleich sich nicht viele der großen Schiffe hierher verirren. Portofino ist ein Klassiker des romantischen Urlaubs. Honeymoon und so. Eigentlich aber, weiß ich nichts über Portofino. Außer, dass ich da schon immer einmal hin wollte. Die Bilder in meinem Kopf allerdings sind um so allgegenwärtiger. Bunte Häuser. Eine malerische Bucht. Ruhe, traumhafte Schönheit und Abgeschiedenheit. Und George Clooney. Fragen Sie mich BITTE nicht, warum.

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Was sagt Wikipedia? Der Name Portofino kommt aus dem Lateinischen. Portus Delphini, Delfinhafen. Portofino ist 2 Quadratkilometer groß und hat 437 Einwohner. Es verfügt über einen geschützten Naturhafen.

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Dieser ist natürlich viel zu klein für ein Kreuzfahrtschiff und so muss MS Europa 2 auch heute wieder vor der Stadt ankern. Aus Angst vor einem zweiten Giglio sogar ganz weit draußen. So dauert die Überfahrt mit den Tendern entsprechend lange. Dafür sieht man schon vom Schiff aus auf den weißen Leuchtturm Faro.

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Es liegt was in der Luft. Es ist unglaublich schwül, der Himmel zieht langsam zu und man kann die nahenden Gewitter förmlich schon spüren. Also schnell an Land. Statt bis 14 Uhr liegen wir heute bis 18 Uhr. Eine weitere schöne Überraschung hinsichtlich der Routenplanung.

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Die Einfahrt in den Hafen könnte schöner kaum sein, mit jedem Meter wird die Bucht mehr und mehr sichtbar, entblößt ihre ganze Schönheit und ohne bislang auch nur einen Fuß an Land gesetzt zu haben kann ich schon sagen, ich hatte nicht zuviel erwartet.

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Schon von hier aus sieht man die Festung Castello Brown aus dem 14. Jahrhundert, die Chiesa San Giorgio und das Museo del Parco mit seinen vielen modernen Skulpturen.

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Es ist viel los an Land, im Vergleich zu St-Tropez tags zuvor allerdings gibt sich Portofino geradezu idyllisch ruhig. Boutiquen von Luxuslabels wie Hermés, Panerai, Rolex, Vilebrequin (nein, diesmal bleibe ich standhaft!), Loro Piana, Ermenegildo Zegna & Co. findet man auch hier, an der Piazetta Olivetta und an der Marina.

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Doch Achtung, gerade letztgenannter Weg entlang der wunderschönen Boote ist eine Sackgasse. Etwas weiter kommt man da schon auf der Via Roma doch bleibt festzuhalten – Portofino ist klein. Sehr klein.

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Wer mehr sehen will, der sollte gut in Form sein, denn die Wege auf die die Bucht einrahmenden Hügel sind beschwerlich und, gerade bei der heutigen Wettersituation, schon fast zu anstrengend.

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Kreislaufkollaps im Urlaub? Auch irgendwie ein Klassiker aber einer, auf den ich gerne verzichte. Also zurück zur Tenderstation und von dort aus vorbei an den kleinen Yachten in der Bucht und den großen Yachten davor, darunter auch der schönen Solandge, zurück zum Schiff.

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Das Wetter wird schlechter, das angekündigte Kreuzen vor Cinque Terre fällt aus. Schade, da hatte ich mich drauf gefreut, bei den Sichtverhältnissen allerdings wäre das vollkommen sinnlos gewesen.

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Abendessen gibt es im Serenissima, dem italienischen Restaurant, welches auf meiner persönlichen Restaurantliste ebenfalls seinen Platz aus dem vergangenen Jahr verteidigt. Auch auf hohem Niveau muss einer eben der letzte sein.

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Portofino. Was bleibt hängen? Die schönen Bilder im Kopf, die jetzt noch lebendiger wirken und der Wunsch, da unbedingt noch einmal hinzukommen. George Clooney? Wie kommen Sie denn jetzt auf den?

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Das westliche Mittelmeer. Von Barcelona nach Rom mit MS Europa 2 –
den dritten Teil lesen Sie hier

Fotos & Text: © Percy Christian Schoeler (PCS) 2014

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