Bei Tresoren aus der Kategorie antik handelt es sich schon bei der Auswahl des Grundmodells um ein Unikat. Zurzeit hält Döttling etwa 40 antike Tresore vorrätig, aus denen ein potentieller Kunde wählen kann. Sehr selten, aber auf jeden Fall möglich, ist auch, dass der Kunde selber den zu restaurierenden Tresor beistellt. Eine Ausstattung dieser Tresore ist im Rahmen des zur Verfügung stehenden Platzangebots, wiederum selbstverständlich nach Kundenwunsch, möglich. Auch ließe sich ein weiterer Tresor mit höherer Sicherheits-Klassifizierung integrieren, denn wie Herr Döttling anmerkt, ist natürlich der Stand der Technik heute ein anderer als vor 200 Jahren, daher wird selbstverständlich auch der Aspekt der Anforderungen der Versicherung des jeweiligen Kunden im persönlichen Gespräch erörtert um die passende Auswahl treffen zu können.

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Ein Mitarbeiter der Firma Döttling poliert ein Bauteil.

Lassen Sie uns einen weiteren Moment bei den antiken Tresoren bleiben und schauen sich mit mir den Werdegang etwas genauer an.

Hat ein Kunde einen Tresor ausgewählt und steht das Konzept für die Ausstattung, wird in einem ersten Schritt der antike Tresor soweit möglich zerlegt und der Korpus durch Sandstrahlen von der alten Farbe befreit. Danach folgt die Bestandsaufnahme, wo muss eventuell etwas repariert und/oder ausgebessert werden.

Auch der Schließmechanismus wird vollständig zerlegt, wenn nötig fertigen die Spezialisten von Döttling auch eigens Ersatzteile an, z.B. wenn die 200 Jahre alten Federn nicht mehr die nötige Spannung aufweisen, ein Bolzen fehlt oder beschädigt ist. All das braucht Zeit, etwa 1,5 Jahre dauert es von der Auftragsannahme bis zur Fertigstellung eines „Legend“-Tresor.

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Dass dieser Name mehr als passend gewählt ist, sehen Sie auf den nachfolgenden Bildern eines Tresor aus dem Jahr 1872, gebaut in Mailand, der gerade vom Sandstrahlen zurück ist.

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Hier sehen Sie hier einen weiteren, fertigen „Legend“-Tresor kurz vor der Endkontrolle.

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Je näher ich diesen Meisterwerken mit jeder Minute des Fotografierens komme, desto größer wird ihre Anziehungskraft. Die Perfektion ist überwältigend und ich verstehe noch deutlicher, warum mich schon die Bilder, die ich vor sieben Jahren gesehen habe, nie wieder ganz losgelassen haben.

Im dritten und letzten Teil unserer Serie stellen wir Ihnen das Konzept des „Collector-Rooms“, einen außergewöhnlichen Uhrenbeweger sowie besondere Tisch und Regal Objekte vor. Als besonderes Schmankerl erwarten Sie außerdem noch Bilder von einem weiteren, modernen Tresor in besonderem Gewand.

Hier geht es zu Teil 1 ->

Fotos & Text: © Oliver Mendl

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