Die schlechte Nachricht zuerst: der Grundpreis des neuen Porsche 911 Turbo S beträgt 195.256 Euro. Damit liegt er gerade noch so unter der magischen 200.000er Marke, was man ja dann doch noch als gute Nachricht werten könnte. Zumal der „S“ mit einer Serienausstatung daher kommt, die nicht ganz alltäglich ist.

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Ob nun PDCC, der aktive Wankausgleich, Sport Chrono Paket mit dynamischen Motorlagern, die PCCB Keramikbremse, zweifarbige geschmiedete 20-Zoll Räder mit Zentralverschluss, Bicolor Interieur, adaptive Sportsitze plus mit Memory und 18-Wege Verstellung, Carbon Optik oder Voll-LED-Scheinwerfer mit Vier-Punkt Tagfahrlicht und kamerabasierter dynamischer Fernlichtsteuerung – das alles ist bereits ab Werk im Turbo S zu finden.

Hinzu kommen ein neuer Allradantrieb, eine aktive Hinterachslenkung, das Bose Soundsystem und ein so genannter Sound Symposer, der die Ansauggeräusche des Turbomotors per Membran in den Innenraum überträgt.

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560 PS ist der 3,8 Liter Sechszylinder stark und sorgt dafür, dass der neue Turbo S die Nordschleife in „deutlich unter 7:30 Minuten“ schafft. Beschleunigt wird in 3,1 Sekunden von 0 auf 100 km/h, die Höchstgeschwindigkeit beträgt bis zu 318 km/h. Dank Benzin Direkteinspritzung, PDK-Getriebe, Start-Stopp mit Motorabschaltung schon beim Ausrollen und Segeln, sowie einem Thermomanagement für den Turbomotor liegt der Verbrauch mit 9,7 l/100km (NEFZ) um bis zu 16 Prozent unter dem des Vorgängers.

Unvernünftig hingegen ist seit jeher der optische Auftritt des Turbo. Und auch, wenn der Neue da ein ganzes Stück dezenter wirkt als so mancher Vorgänger, so fällt seine gegenüber den 911 Carrera 4 Modellen noch einmal um 28 Millimeter breitere Karosserie sofort auf. Zwischen der C-Säule und der Außenkante entsteht so eine nahezu handbreite ebene Fläche.

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Spannendes Detail ist die Hinterachslenkung, bei der zwei elektromechanische Aktuatoren den Lenkwinkel um bis zu 2,8 Grad ändern. Bis zu einer Geschwindigkeit von 50 km/h lenkt das System die Hinterräder in die entgegengesetzte Richtung und sorgt so für eine virtuelle Verkürzung des Radstandes um 25 Zentimeter. Das macht den Turbo S wendiger, was auch das Rangieren und Einparken erleichtern soll.

Ab 80 km/h allerdings lenkt das System die Hinterräder parallel zu den Vorderrädern, was zu einer virtuellen Verlängerung des Radstandes um 50 Zentimeter führt und so für eine enorme Stabilität insbesondere bei hohen Geschwindigkeiten sorgen soll.

Ein dreistufiger pneumatisch ausfahrbarer Frontspoiler und der ausfahrbare Heckspoiler mit drei Flügelpositionen sorgen für eine individuelle Anpassung der Aerodynamik, genau so, wie es der Fahrer gerade benötigt.

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Wem die umfangreiche Serienausstattung des 911 Turbo S nicht reicht, der kann mit Dingen wie einer Burmester Anlage, radargesteuertem Abstandsregeltempostat und kamerabasierter Verkehrszeichen- und Tempolimiterkennung den Preis dann doch noch über die 200.000 Euro steigern.

Wer allerdings auf das Ausstattungsplus des „S“ und dessen 40 Zusatz-PS verzichten kann, der ist beim ’normalen‘ 911 Turbo der Baureihe 991 sogar schon bei 162.055 Euro mit dabei.

Auf den Markt kommen beide Modelle ab Ende September 2013.

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Fotos: © Porsche AG

Text: © PCS 2013

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