Eine ganze Reihe neuer Uhren präsentiert A. Lange & Söhne auf dem diesjährigen SIHH. Eine Uhr der Manufaktur aus Glashütte in Sachsen möchten wir an dieser Stelle einmal genauer vorstellen. Inspiration für das Design der Richard Lange ist ein großes historisches Vorbild: Johann Seyfferts Regulator von 1807.
Durch die Möglichkeit, Minuten und Sekunden genau ablesen zu können, war das Regulatorformat etwa in Sternwarten, aber auch in Uhrenmanufakturen zur Synchronisation neuer Uhren beliebt. Auch bei der Richard Lange Ewiger Kalender werden Stunden, Minuten und Sekunden in drei einzelnen Kreisen angezeigt.
Auch das Kalendarium ist in diesen Kreisen untergebracht. Im großen Minutenkreis oben sitzt das Großdatum, im links unterhalb gelegenen Sekundenkreis sitzt das Fenster für den Wochentag, rechts im Stundenkreis ist die Monatsanzeige zu sehen. Ein kleines rundes Fenster am rechten Rand des Minutenkreises gibt Information darüber, ob wir uns in einem Schaltjahr befinden. Der ewige Kalender muss erst am 1. März 2100 manuell reguliert werden.
Damit die Terraluna auch bei nicht-täglicher Benutzung nicht stehen bleibt, sorgen zwei starke Aufzugsfedern im Doppelfederhaus für eine Gangreserve von 14 Tagen. Auskunft über die aktuelle Gangreserve gibt eine Anzeige bei 6 Uhr. Der Herausforderung, den Gang der Uhr über einen so langen Zeitraum konstant halten zu können, begegnet A. Lange & Söhne mit einem Nachspannwerk, welches in 10-Sekunden-Intervallen immer einen gleichen Teil der Antriebskraft an die Unruh weiterleitet und damit ein konstantes Drehmoment sichert.
Die Energie zur Schaltung des Kalendariums wird über eine Kurvenscheibe kontinuierlich aufgebaut und um Mitternacht auf einmal freigesetzt. Somit schalten die Kalenderanzeigen in einem Sprung weiter und sind jederzeit eindeutig ablesbar.
Eigentlich schon faszinierend genug, doch auf der Werkseite der Terraluna findet sich noch eine weitere Innovation. Die orbitale Mondphasenanzeige zeigt nicht nur die momentane Mondphase, sondern, zum Patent angemeldet, die jeweilige Konstellation von Mond, Erde und Sonne!
Die Anzeige besteht aus drei massiven Weißgoldscheiben. Im Zentrum dreht sich die Erdkugel einmal täglich um ihre eigene Achse. Die Unruh dient als Sonne, auf der ihr zugewandten Seite ist es somit Tag, auf der der Unruh abgewandten Seite Nacht. Eine umlaufende 24-Stunden Skala dient der zusätzlichen Orientierung.
Auf der äußeren, mit Sternen verzierten Himmelsscheibe umkreist die Aussparung für den Mond in 29 Tagen, 12 Stunden, 44 Minuten und 3 Sekunden einmal die Erde. Dies tut sie so exakt, dass sie erst nach 1.058 Jahren um einen Tag korrigiert werden müsste.
Die unter der Aussparung liegende Mondscheibe hat zwei runde Neumonddarstellungen und zeigt die aktuelle Mondphase an. Neumond etwa, wenn der Mond zwischen Sonne und Erde steht, oder Vollmond, wenn er sich auf der entgegengesetzten Seite befindet.
Durch eine besondere Beschichtung sollen alle nicht-blauen Farbanteile des auf die Himmelsscheibe einfallenden Tageslichts absorbiert werden. Das Ergebnis ist eine tiefblaue Fläche, auf der sich die mehr als eintausend Sterne scharf abzeichnen.
Das Kaliber L096.1 der Terraluna mit seinen 21.600 Halbschwingungen ist ein Manufakturkaliber, bei dem nicht nur die Unruhspirale, sondern auch die Antriebsspirale des Nachspannwerks im eigenen Haus hergestellt wird.
Das 45,5 Millimeter Gehäuse ist wahlweise in 18 Karat Rotgold oder 18 Karat Weißgold erhältlich. Der Preis soll voraussichtlich bei etwa 185.000 Euro liegen.
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Fotos: © A.Lange & Söhne
Text: © PCS 2013
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