Nur noch wenige Tage bis zur 111. Auktion des Auktionshauses Dr. Crott in Mannheim. In meinem vorangegangenen Artikel habe ich ja bereits meine persönliche, für manche aber vielleicht auch etwas ungewöhnliche Top 10 Liste vorgestellt.

Luxify Review Hands-on Dr. Crott Auction Preview Rolex Milgauss 1019

Ungewöhnlich deshalb, da solche „all time favorites“ wie die Jumbo Royal Oak, die Patek Philippe Nautilus, die Rolex Submariner oder die Lange 1 darin diesmal so garnicht vorkamen. Aber natürlich sind auch sie Bestandteil der kommenden Dr. Crott Auktion, die diesen Samstag ab 12 Uhr im Hotel Speicher7 in Mannheim versteigert werden. Höchste Zeit also für eine Kurzvorstellung.

Luxify Review Hands-on Dr. Crott Auction Preview A. Lange & Söhne Lange 1

Lot 403 – A. Lange & Söhne Lange 1

Die Uhren aus dem Hause A. Lange & Söhne haben seit jeher einen hohen Stellenwert in den Auktionen des Auktionshauses Dr. Crott. Und so finden sich auch im Katalog der 111. Auktion wieder gleich drei Modelle aus der ikonischen Lange 1 Familie.

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Herausgesucht habe ich mir dabei, sozusagen stellvertretend, die Ref. 101.022 in Katalognummer 403 (Link zur Auktion), die das Auktionshaus dem Jahr 2004 zuordnet. Das Gehäuse aus 18kt Gold hat den klassischen Durchmesser von 38,5 Millimetern und ist mit dem Handaufzugskaliber L901.0 ausgerüstet. Schätzpreis: 13.000 bis 18.000 Euro.

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Leider nicht live gesehen habe ich Katalognummer 416 (Link zur Auktion), eine frühe Lange 1 der Ref. 101.005 im Platingehäuse mit einem massiven Silberzifferblatt, die auf Grund ihres monochromen Aussehens durch die Weißgold-Zeiger auch als Stealth bezeichnet wird.

Lot 109 – Audemars Piguet 5402ST Royal Oak Jumbo

Sprechen wir über Ikonen, so ist die Royal Oak nicht weit. 1972 stellte Audemars Piguet das von Gerald Genta entworfene Modell vor, welches maßgeblich für den heutigen Erfolg der Manufaktur mitverantwortlich sein dürfte.

Luxify Review Hands-on Dr. Crott Auction Preview Audemars Piguet Royal Oak Jumbo 5402ST

Das Exemplar in Katalognummer 109 (Link zur Auktion) kommt aus der C-Serie. Sie stammt somit aus ca. 1977. Die Uhr hat ein Tropical Dial aus den 1990er Jahren, welches eine schöne, gleichmäßige Patina bildet. Die Zeiger passen sehr gut dazu. Im August 2021 war die „Jumbo“ bei Audemars Piguet zur Revision. Der Schätzpreis dieser Royal Oak liegt bei 30.000 bis 45.000 Euro.

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Lot 374 – Audemars Piguet 25860BA Royal Oak Chronograph

Erst deutlich später, erst nach Einführung der Offshore nämlich, entschied man sich im Hause Audemars Piguet dazu, auch die Royal Oak Kollektion selbst mit einem Chronographen auszustatten. Ein genau solcher Royal Oak Automatic Chronograph wartet in Katalognummer 374 (Link zur Auktion) auf uns.

Luxify Review Hands-on Dr. Crott Auction Preview Audemars Piguet Royal Oak Chronograph

Die Ref. 25860BA stammt aus der E-Serie, datiert also aus ca. 2003. Angetrieben wird die Uhr vom Kaliber 2385, einer Entwicklung des Hauses Frédéric Piguet. Das Ganze im 39 Millimeter Goldgehäuse am Goldband. Auch diese Uhr kommt so, wie sie ist, sprich ohne sonstiges Beiwerk. Stolze 272 Gramm „Uhr pur“ also, die in einem Schätzpreis von 30.000 bis 40.000 Euro resultieren.

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Auch an dieser Stelle sei der Hinweis auf eine Uhr erlaubt, die ich selbst leider nicht zu Gesicht bekommen habe, als ich zu Besuch bei Dr. Crott war, die aber ebenfalls Erwähnung finden sollte. Katalognummer 410 (Link zur Auktion) nämlich führt zu einer wunderbaren Royal Oak mit Ewigem Kalender und Mondphase aus der D-Serie, das Ganze im Stahlgehäuse, verkauft am 15. Dezember 1993. Unbedingt anschauen!

Lot 113 – Patek Philippe 3700 Nautilus Jumbo

Der zweite, große Wurf neben der Royal Oak war für Gerald Genta, vier Jahre später, mit Sicherheit die Nautilus. Bis heute ist die Uhrenwelt bei der Frage, welchen der zwei Entwürfe sie wohl bevorzugt, hin und hergerissen. Zumindest aber ist die Nautilus der Beweis, dass man bei Patek Philippe – wenigstens einmal – dann wohl doch ganz erfolgreich mit einem externen Designer zusammengearbeitet hat.

Luxify Review Hands-on Dr. Crott Auction Preview Patek Philippe Nautilus Jumbo 3700

Eine richtige „Ur-Nautilus“, eine Referenz 3700/001, in dem Fall eine aus dem Jahre 1978, gibt es in Katalognummer 113 (Link zur Auktion) zu sehen. Bemerkenswert ist hier, neben dem schönen Zustand der Uhr an sich, auch das mitgelieferte Zubehör.

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Das beginnt bei der so begehrten Original Korkbox und geht weiter mit dem Original-Zertifikat nebst Mäppchen und Papier-Hangtag, bis hin zum damaligen Original-Prospekt zum Modell, sowie einer Broschüre über 30 Jahre Nautilus. Das alles zu einem Schätzpreis von 105.000 bis 140.000 Euro.

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Lot 183 – Patek Philippe 3970 Perpetual Calendar Chronograph

In Katalognummer 193 (Link zur Auktion) kommen wir zu einer Patek Philippe, die ich ohne Zweifel zu meinen absoluten Lieblings-Referenzen zählen würde. Die Rede ist vom Chronograph Ewiger Kalender der Referenz 3970, in dem Fall einer 3970E, der zweiten von insgesamt vier Serien also, ausgeliefert damals sowohl mit Glasboden, als auch mit Massivgold-Wechselboden.

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Die Uhr stammt aus 1989 und wurde am 7. April jenes Jahres bei der bekannten Chronometrie Beyer in der noch bekannteren Züricher Bahnhofstraße verkauft. Ihr Gelbgoldgehäuse misst zarte, am Arm aber doch auch präsente 36 Millimeter und im Gegensatz zu den ihr nachfolgenden Referenzen sind hier noch die wunderschönen, runden Drücker verbaut.

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Mit dabei ist das Original Kaufzertifikat in der Ledermappe, zusammen mit der Anleitung, Broschüren, der Box, dem Stellstift und natürlich jenem zweiten Bodendeckel. Ein richtiges Full Set also, dessen Schätzpreis bei 90.000 bis 130.000 Euro liegt.

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Und auch an dieser Stelle erlaube ich mir noch einmal, eine jener Nachträge mit einfließen zu lassen, die ich bei meinem Besuch beim Auktionshaus Dr. Crott in Mannheim leider noch nicht zu Gesicht bekommen hatte. In dem Fall ist es Katalognummer 419 (Link zur Auktion), ein Ewiger Kalender (in deutscher Sprache!) – diesmal ohne Chronograph – der Referenz 3940 in Weißgold. Auch sie kommt im schönen Set mit Original-Zertifikat, Mappe, Broschüren, Stellstift, Uhrenbeweger-Box und Weißgold-Wechselboden.

Lot 165 – Rolex Submariner 116618

Kommen wir zu Rolex – Endlich, wird nun der ein oder andere sagen – und gehen direkt einmal in die Vollen! Vollgold! In Katalognummer 165 (Link zur Auktion) treffen wir auf eine Rolex Submariner Date der Referenz 116618LB!

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Nanu, wird man sich jetzt vielleicht augenreibend fragen. LB steht doch für die Variante mit blauer Lünette und entsprechend blauem Blatt. In Anbetracht dessen, dass jene um das Jahr 2009 herum ja noch nicht mit dem später wieder üblichen Sonnenschliff-Blatt ausgestattet war, sondern das plane Blatt mit dem deutlich schwierigeren Blauton verbaut hatte, verwundert es allerdings nicht, dass der damalige Besitzer Zifferblatt – und somit auch Lünette – hat wechseln lassen.

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Aus meiner ganz persönlichen Sicht die beste Entscheidung. Speziell, da das stattdessen gewählte schwarze Blatt mit Brillantindexen wohl mit die seltenste Variante dieser Referenz darstellen dürfte. Ein wahrer Hingucker, der mit Box und Papieren zum Schätzpreis von 15.000 bis 25.000 Euro geführt wird.

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Lot 210 – Rolex Cosmograph Daytona 116505

Eine der schönsten Varianten des Rolex Cosmograph Daytona wiederum zeigt sich in Katalognummer 210 (Link zur Auktion). Die Referenz 116505 in Everose-Roségold stammt laut Angaben des Auktionshauses Dr. Crott aus ca. 2014 und ist mit dem farblich passenden „Panda Blatt“ ausgerüstet.

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Bei jenem handelt es sich um ein sogenanntes „APH Dial“, eine Variante, bei der die letzten drei Buchstaben des Wortes Cosmograph mit ein wenig mehr Abstand aufgedruckt sind. Diese Variation ist insbesondere bei den Stahl-Modellen der letzten Serie vor Umstellung auf die Keramiklünette zu finden und recht selten. Schätzpreis: 20.000 bis 35.000 Euro.

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Lot 134 – Rolex Cosmograph Daytona 116520

Wo wir es doch gerade schon von der berühmten Stahl-Daytona hatten, machen wir doch einfach mit genau so einer weiter. Die Referenz 116520 war vom Jahr 2000 bis 2015 im Rolex Programm. Und wie besagte „APH“ Blätter zu Produktionsende, so haben auch die (weißen) Zifferblätter der frühen Serien eine Besonderheit.

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Diese verfärben sich nämlich mit der Zeit. Manche von ihnen recht stark, hin zu einem grünlich-beigen Ton, die meisten eher dezent, wie dies auch im Fall von Katalognummer 134 (Link zur Auktion) zu erkennen ist. Ein ganz leichter Cremeton, der auf den ersten Blick kaum wahrnehmbar und auch auf Bildern schwer einzufangen ist. Am besten zu erkennen im direkten Vergleich zu jener Rolex Daytona aus der M-Serie von 2007, die ich im vorangegangenen Bericht schon vorgestellt habe.

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Die „Cream Dial“ Daytona stammt aus der P-Serie, wurde am 7. November 2002 bei Bucherer in Locarno verkauft und kommt mit Box, Booklets, Original-Zertifikat, sowie der Kaufrechnung. Eine trotz ihrer Tragespuren wirklich hübsche, eine besondere Uhr. Schätzpreis: 13.000 bis 17.000 Euro.

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Lot 292 – Rolex GMT-Master 16750

Daytona hatten wir, Submariner hatten wir, was fehlt da noch zum heiligen Rolex Dreigestirn? Die GMT-Master. Die Pepsi. Im Fall von Katalognummer 292 (Link zur Auktion) sogar als Übergangsreferenz 16750. Im Gegensatz zum Vorgänger, der Referenz 1675, ist sie bereits mit der neuen 3000er Kalibergeneration ausgerüstet.

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Der unschlagbare Vorteil dadurch: diese GMT-Master verfügt über eine Datums-Schnellverstellung! Und wer jemals seine alte Vintage GMT aus dem Banksafe befreit hat und vor der Wahl stand, das Datum nun über die Zeiger 16 Tage vor oder 15 Tage zurück zu drehen, der wird dieses kleine, aber feine Feature lieben.

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Die Uhr kommt mit der hübschen Brettchenbox und dem Original-Zertifikat. Laut diesem ging sie am 18. Oktober 1983 über die Ladentheke. Der Name des damaligen Verkäufers dürfte dabei dem ein oder anderen bekannt vorkommen. Ebenfalls bei Wempe Bremen war die Uhr jüngst, im September diesen Jahres erst, zum Service. Der entsprechende Servicenachweis über eine Grundüberholung samt neuem Glas, Krone und Lünetteninlay, liegt ebenfalls bei. Als Schätzpreis stehen 9.000 bis 15.000 Euro im Raum.

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Lot 272 – Rolex Milgauss 1019

Last but not least: Katalognummer 272 (Link zur Auktion). Eine Rolex Milgauss der Referenz 1019 mit hellem Blatt, das Ganze an einem 7836er Falt-Oysterband mit insgesamt 13 Gliedern. Also definitiv auch für stärkere Handgelenke geeignet.

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Die Uhr stammt aus ca. 1968. Zumindest, was das Produktionsdatum laut Seriennummer angeht. Wie bekannt, war die Milgauss zu jener Zeit nicht gerade das beliebteste Modell im Rolex Stall, sodass das Verkaufsdatum vom 17. September 1977, das auf dem die Uhr begleitenden Original-Zertifikat zu lesen ist, nicht wirklich verwundert. Neben diesem ist ebenfalls die Chronometer-Übersetzung, sowie das grüne Plastik-Etui mit dabei.

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Das eigentliche Highlight hier aber ist der Zustand der Uhr. Die starken Kratzer auf dem Glas und die Tragespuren am Gehäuse können nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Uhr nahezu unpoliert daherkommt. Eine echte Seltenheit nach all den Jahrzehnten. Als Schätzpreis erwartet man hier 16.000 bis 20.000 Euro.

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Die Highlights im Video

Diese und mehr Highlights der kommenden, 111. Auktion des Auktionshauses Dr. Crott in Mannheim gibt es auch in den folgenden Video-Previews zu entdecken.

 

Auktionstermin

Die 111. Auktion des Auktionshauses Dr. Crott findet am Samstag den 16. November 2024 um 12 Uhr im Hotel Speicher 7, Rheinvorlandstraße 7, 68159 Mannheim  statt. Vorbesichtigungen sind bis einschließlich Freitag den 15. November 2024 nach vorheriger Terminabsprache ausschließlich in den Büroräumen des Auktionshauses in Mannheim möglich. Adresse hier ist der Friedrichsplatz 19, direkt gegenüber des Wasserturms, in 68165 Mannheim. Gebote sind über die entsprechenden Online-Plattformen, via Telefon oder live vor Ort möglich, Vorgebote können schriftlich, telefonisch oder über die Website erfolgen. Mehr dazu auf der Homepage des Auktionshauses.

Luxify Review Hands-on Dr. Crott Auction Preview Patek Philippe 3970

Hinweis zur Transparenz

Auktionen Dr. Crott (www.uhren-muser.de) ist Kooperations- und Werbepartner von Luxify. Die Auswahl und Beschreibung der hier präsentierten Auktionslots erfolgte jedoch rein unter redaktionellen Gesichtspunkten.

Luxify Review Hands-on Dr. Crott Auction Preview Audemars Piguet Royal Oak Chronograph

Fotos: © Auktionen Dr. Crott (3), PCS (31) 2024

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