Bocuse ist wohl bekannter als Lyon und hat mit seinen über 80 Jahren noch immer eine enorme Medienpräsenz. Er hat schnell erkannt, dass wenn man die Haute Cuisine nur dem vornehmen Publikum vorbehält, nicht reich wird. 5 Brasserien (Nord, Sud, Est, Ouest und Argenson) gibt es mittlerweile über die Stadt verteilt. In jeder kann man so gut essen, „wie es Bocuse für angemessen hält“. Das Ganze zu erschwinglichen Preisen. Sogar McDonalds macht er mit einer Fast-Food-Filiale Konkurrenz.
Bocuse ist ein Mythos, er soll durch die Intensität seines Blickes Hühner eingeschläfert haben. Berühmte Köche lernten unter seiner Führung ihr Handwerk. Das Institut Bocuse – die Dozenten meist erfahrene ehemalige Sterneköche – bildet jedes Jahr ca. 380 Absolventen aus bisher 35 Ländern aus. Kurse werden auch für Küchenfreaks und Amateure angeboten.
Sein Restaurant L’Auberge du Pont de Collonges befindet sich etwa vier Kilometer nördlich von Lyon und bekommt jedes Jahr drei Sterne verliehen – durchgehend seit 1965!
À la carte kann man hier beispielsweise die berühmte VGE Trüffelsuppe bestellen, die Bocuse Valery Giscard D’Estaing einst vorsetzte. Die Suppe ist noch immer nach ihm benannt und kostet stolze 82 Euro.
Ich entschied mich für das Classique Menü zum Preis von 149€ pro Person.
Zu Beginn eine kleine kalte Suppe mit Brioche.
Im Anschluss daran die Vorspeise: Cassolette of Lobster a l’amoricaine… herrlich!
Der Hauptgang: Filet of beef Rossini, Perigeux Sauce. Auf den Punkt, ein Traum.
Einen Blick in den Weinkeller kann man ebenfalls erhaschen.
An der Wand: das ein oder andere Bild von ihm.
Weiter gings mit dem Käsegang: „La mere Richard“ – freie Wahl soviel man will.
Ein bisschen Kuh und Schaf.
Zu guter Letzt dann noch der Overkill – das Dessert: Delicacies and Temptations, Fantasies & Chocolates.
Nach etwa dreieinhalb wunderschönen Stunden war das Essen vorbei. Der Meister selbst war zwar nicht persönlich anwesend, seine Frau wünschte aber einen „Bonsoir“.
Empfehlenswert ist auch der Besuch seiner Homepage bocuse.fr.
Fotos & Text: © Anna (alicia)
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