Shoot for the moon. Even if you miss, you’ll land among the stars. Dieses Zitat kommt mir in den Sinn, als ich auf dem hochflorigen Teppich meiner Kabine liege und durch das über mir befindliche Fenster in den Himmel blicke. Der Vollmond strahlt vom nahezu wolkenlosen Himmel, daneben erblicke ich die Venus und den Gürtel des Orion.

Die Koffer stehen bereits gepackt vor der Kabinentür, das Handgepäck ist zurecht gelegt und mich überkommt die traurige Erkenntnis, dass so eine Woche dann doch irgendwie verdammt schnell vorbei sein kann.

D71_5995

Celebrity Reflection im Hafen von San Juan, Puerto Rico

Doch beginnen wir sechs Tage zuvor. Zum vierten Mal verschlägt es mich binnen zwölf Monaten auf ein Kreuzfahrtschiff. Nach Mein Schiff 2, Norwegian Breakaway und MS Europa 2 checke ich dieses Mal auf der Celebrity Reflection ein.

Celebrity wirbt für ihre Schiffe mit dem Begriff „Modern Luxury“. Das klingt vielversprechend und erlebenswert. Die Reflection ist das fünfte und letzte Schiff der auf der Meyer Werft entstandenen so genannten Solstice Reihe und somit das neuste Schiff der zu Royal Caribbean Cruises gehörenden Celebrity Cruises. Im September 2012 trat die Reflection von Papenburg aus ihre Reise über die Ems an, seither verkehrt sie im Sommer im Mittelmeer und im Winter in der Karibik. Meine Route führt mich von Miami aus auf einer einwöchigen Tour über Puerto Rico, St. Thomas und St. Maarten, zurück nach Miami.

D71_5695

Leaving Miami

Modern Luxury, das kann viel heißen. Was sich Celebrity darunter vorstellt, davon kann ich mir nach einer sensationell schnellen Einschiffung einen ersten Eindruck verschaffen.

Modern sieht es hier tatsächlich aus. Modern, dabei aber trotzdem nicht zu experimentell. Dunkle Holztöne, wenig knallige Farben, das wirkt sehr edel und auch ein wenig konservativ. Trotzdem oder vielleicht gerade deswegen fehlt manchen Räumlichkeiten hier und da architektonisch das letzte Etwas. Dieses kleine Etwas eben, welches Räume einmalig, welches sie unvergesslich macht.

D71_6249

Kunst an Bord

Mit jedem neuen Megaliner, der auf den Markt kommt, übertrumpfen sich die Reedereien mit Superlativen. Da gibt es Eislaufbahnen, Autoscooter, Kletterwände und -gärten, Megarutschen oder Anlagen für Surfer. All das sucht man auf der Reflection vergebens. Innovationen sehen hier anders aus.

Die wohl atemberaubendste von ihnen ist das Atrium. Es reicht von Deck 3 bis hinauf zu Deck 15. Acht gläserne Fahrstühle schweben links und rechts hinauf und herunter und mittendrin wächst ein riesiger Baum. Wohlgemerkt nicht am Boden – irgendwo zwischen den Decks scheint er einfach so zu schweben.

D71_5517

Atemberaubend! Das Atrium

D71_5766

Aus der Mitte entspringt ein – Baum!

Das Atrium ist das Zentrum der Reflection. Hier muss jeder vorbei, der vom Theater zu den Restaurants will oder umgekehrt, hier befinden sich Bars, ein Café, die Rezeption und noch mehr. Wichtige Räumlichkeiten grenzen, verteilt über die Stockwerke, direkt am Atrium an. So beispielsweise die überaus schöne zweistöckige Bibliothek, eine leicht urwaldmäßig aussehende Lounge, ein Spielezimmer oder ein echter, gar nicht mal so kleiner Apple Store, hier iLounge genannt.

D71_5741

Die zweistöckige Bibliothek

D71_5733

Ein Apple Store auf hoher See

Das Atrium ist das Zentrum des Schiffs. Hier tritt abends die hervorragende Vibes Partyband auf, hier machen die Miami DJs die Nacht zum Tag. Die offene Bauweise lädt immer wieder zum verweilen ein und so werden die Bars rund um das Atrium zum Hot Spot. Ein durchdachtes Konzept, welches jeden Tag für eine großartige Stimmung unter allen Passagieren sorgt und diese immer wieder in seinen Bann zieht.

D71_6235

Weihnachtsdekoration hinter der Tanzfläche des Atrium

Riesige Rasenflächen laden im Lawn Club zum flanieren oder ausruhen ein. So etwas mitten auf einem Kreuzfahrtschiff mitten in der Karibik ist schon etwas Besonderes. Schön auch zu sehen, dass man sich auf der Reflection für eine klassische Holzreling entschieden hat. Klassisch auch das breite Bootsdeck mit seinen Deckchairs. Modern hingegen die Kunstinstallationen auf Deck 5 und die dank Apple Software perfekt funktionierenden interaktiven Kabinen-TVs. Einzig an den Übersetzungen sollte noch gearbeitet werden, speziell die deutschen Dialoge sind teilweise äußerst unverständlich.

D71_5545

The Lawn

D71_6136

Das Bootsdeck mit seinen klassischen Holz-Stühlen

Meine Kabine ist eine Standard-Außenkabine der Kategorie 7. Sie liegt ganz vorne auf Deck 8 mit Blick nach vorne. Durch die extreme Schräge des riesigen Fensters hat Kabine 8104 noch einmal gut 4 Quadratmeter mehr Grundfläche als die normalen Kabinen. Diese kann man zwar nicht wirklich nutzen, ohne sich regelmäßig den Kopf zu stoßen, doch sie tun dem Raumgefühl gut und lassen die ohnehin schon verhältnismäßig große Kabine geradezu riesig wirken.

D71_5480

Kabine 8104 – Außenkabine der Kategorie 7

Die Kabine ist erstaunlich breit, nirgendwo muss man sich vorbeiquetschen. Neben einem großen und wirklich unheimlich bequemen Bett gibt es eine Couch mit Tisch und einen Schreibtisch nebst Stuhl. So groß die Kabine auch ist, der Kleiderschrank ist es nicht. Ganz im Gegenteil. Etwa einen Meter ist er breit, wenn überhaupt, die Tiefe ist so gering gewählt, dass man sich Hemden und Sakkos beim Schließen der zwei Schiebetüren regelmäßig zerquetscht, außerdem ist der Schrank durch diese Schiebetüren auch noch schlecht zugänglich. Zumindest aber ist die Anzahl der Kleiderbügel enorm.

D71_5500

‚Großes‘ Ärgernis: der Kleiderschrank

Auf gerade einmal drei Schubladen bringt es die Kabine, diese befinden sich im Schreibtisch, also quasi am entgegengesetzten Ende der Kabine. Über dem Bett sind zwei weitere Fächer, von denen eines allerdings bereits durch Kissen, Decken und Strandtücher besetzt ist. Weitere Ablagen? Fehlanzeige. Für 7 Tage Karibik und zwei Personen höchstens eben gerade so ausreichend.

D71_6860

Darf’s ein bisschen mehr sein? Blick in eine Signature Suite

Positiv: der Zimmersafe hat eine perfekte Größe. Neben einem 15″ MacBook passen auch noch zwei Kamerabodies nebst drei Objektiven und Kleinkram hinein. Sowas findet man leider nur noch selten. Ebenso angenehm: drei Steckdosen gibt es am Schreibtisch, neben zweien im US Format ist auch eine für Schuko-Stecker vorhanden. Unauffindbar allerdings bleibt der angeblich vorhandene Regenschirm.

Wenig zu bemängeln gibt es im Badezimmer. Dieses ist perfekt eingerichtet und bietet genügend Ablagen. Lediglich eine kleine Wäscheleine zum trocknen der Badesachen sucht man vergebens.

D71_5503

Standard-Nasszelle an Bord

Eher ungewöhnlich für ein so modernes Kreuzfahrtschiff: es wird noch mit „Do not disturb“ Tür-Anhängern gearbeitet. Diese haben bereits jetzt schon ihre beste Zeit hinter sich, sind oftmals gebrochen und unansehnlich.

Zwei Haupttreppenhäuser gibt es auf der Celebrity Reflection. Das hintere, größere, liegt neben dem Atrium mit seinen acht gläsernen Aufzügen, das vordere, etwas versteckt am Eingang des Theaters gelegen, verfügt über lediglich vier Aufzüge. Es zeigt sich aber, dass die Anzahl trotz der Größe des Schiffes ausreichend ist. Am jeweils ankommenden Aufzug wechselt die Umgebungsbeleuchtung von blau auf rot. Eine simple aber enorm hilfreiche Idee.

Dank der intelligenten Aufteilung des Schiffs hat man nie das Gefühl, Umwege gehen zu müssen. Der Aufbau ist äußerst logisch, sodass man sich extrem schnell an Bord zurecht findet.

D71_6226

Gehört zu den schönsten Plätzen an Bord: Wein-Bar Cellar Masters

Sind die öffentlichen Räumlichkeiten an Bord, auch was Zustand und Sauberkeit angeht, über jeden Zweifel erhaben, erlebt man auf den Sonnendecks gerade bei letztgenanntem am Anfang der Reise teils doch recht Befremdliches. Leere Teller stehen teilweise bis zu einer Stunde gut sichtbar herum, ohne dass sie jemand abräumt, leere Dosen fliegen herum, umgekippte Becher verteilen ihren Inhalt auf dem Boden. Niemanden interessiert dies. Ein Zustand, der sich im Laufe der Reise allerdings schnell bessert.

Das Pooldeckdeck besteht aus einem großen offenen Bereich und einem etwas kleineren überdachte Teil. Insgesamt stehen drei Schwimmbecken und sechs Whirlpools zur Verfügung. Wasserrutschen gibt es hier wie Eingangs erwähnt nicht, dafür aber im Innenbereich ein beruhigendes Wasserspiel. Den überdachten Aqua Spa kann man auch am Abend perfekt nutzen, tagsüber wirkt er manchmal ein wenig stickig. Im Außenbereich kommen sich dank der zwei großen Pools die planschenden jüngsten Gäste und die etwas mehr ruheorientierten älteren nicht in die Quere.

D71_6125

Das Pooldeck mit Pool Bar, Mast Bar und Mast Grill

D71_5598

AquaSpa – der überdachte, zweite Poolbereich

Das gesamte Sonnendeck, neben Deck 14 auch noch Deck 15 und 16 vorne, ist enorm großzügig gestaltet. Es gibt zwei Bars und eine Grillstation. Dank Sonnensegeln sind viele Schattenplätze und natürlich unzählige Sonnenliegen vorhanden. Bei deren Anzahl hat man wirklich geklotzt statt gekleckert. Das führt dazu, dass es letztlich wesentlich mehr Liegen zu geben scheint als Platz, um diese aufzustellen. Das Resultat: die Liegen stehen so dicht aneinander, dass kein Blatt Papier mehr zwischen sie passt. Das wiederum führt zu oft ungewolltem körperlichen Kontakt zu den Mitreisenden.

Der Vorteil natürlich – selbst an Seetagen, an denen die Sonne nahezu alle Passagiere an Deck lockt, findet man immer und überall noch freie Liegen und selbst zwei, drei oder gar vier nebeneinanderliegende Plätze zu ergattern ist meist kein großes Problem. Regelmäßig kommen die Pool Butler vorbei, füllen die Handtuchstationen auf und befreien Liegen von herrenlosen Handtüchern.

D71_5575

Dicht an dicht: Sonnenliegen, hier auf dem Solstice Deck

Sehr zurückhaltend sind hingegen die Stewards, was die Getränkeanimation betrifft. Wird man auf anderen Schiffen binnen 5 Minuten teilweise 3x gefragt, ob man nicht etwas zu trinken bestellen möchte, liegt man hier den ganzen Tag herum, ohne dahingehend auch nur einmal belästigt zu werden. Sollte man Durst verspüren, ist der nächste Steward allerdings meist nicht weit.

Der fehlende Drang, den Passagieren Drinks zu verkaufen könnte aber auch damit zusammen hängen, dass viele von ihnen ihre Getränke bereits pauschal im Voraus bezahlt haben. Mehrere verschiedene Packages stehen hierfür zur Wahl, beginnend bei 8 USD für das Soda Package bis hin zu 59 USD für das Premium Package, in dem neben Bier und Wein auch ausgewählte Spirituosen und Cocktails enthalten sind. Wohl gemerkt: die Preise gelten pro Person und pro Tag zuzüglich 15% automatischem Trinkgeld. Bei einer 7-tägigen Kreuzfahrt und zwei Personen kommt man so auf knapp 950 USD! Das muss man erst einmal schaffen zu konsumieren – trotz der Getränkepreise an Bord.

D71_6079

Wer hat die Größte? Celebrity Reflection hinter dem Yacht Haven Grande, St. Thomas (U.S. Virgin Islands)

D71_6099

Mega-Yacht Design auch am Heck

Zwischen 5 und 6 USD kostet beispielsweise ein 12 Fl. OZ Standardbier. Auch hier zuzüglich 15% automatisch hinzugebuchtem Trinkgeld und noch einmal hafenabhängigen Steuern auf den Gesamtbetrag. Das geht anderswo auch billiger. Doch es ist ein offenes Geheimnis, dass über diese Einnahmen die relativ günstigen Passagepreise quersubventioniert werden müssen. Auch die Preise für die Spezialitätenrestaurants liegen mit 35 bis 45 USD pro Person teils empfindlich über den Mitbewerbern und das Internet ist mit 79 Cent pro Minute ebenfalls kein Schnäppchen.

Sowohl bei den Restaurants als auch beim Internet gibt es, wie bei den Getränken, Packages mit denen sich sparen, mehr sparen und noch mehr sparen lässt. Es ist eben ein Schiff, welches eindeutig auf die amerikanische Mentalität ausgerichtet ist.

D71_6561

Kreuzfahrt-Terminal in Philipsburg, St. Maarten: 8 Schiffe an einem Tag, das macht etwa 24.000 Kreuzfahrer

D71_6584

Da müssen selbst die heimischen Riesenschildkröten mal nach dem Rechten sehen

Auf dieser Reise liegt die Quote an US-amerikanischen und Kanadischen Passagieren bei gefühlten 90%. Einige Asiaten gesellen sich hinzu. Deutschsprachige Gäste kann man auf dieser Reise wohl an einer Hand abzählen. Die Durchsagen werden, wohl wegen der kanadischen Gäste, neben englischer auch in französischer Sprache gebracht.

Typisch für Amerikaner ist ihre Kontaktfreudigkeit. Und so kommt man auch auf der Reflection sehr schnell ins Gespräch, lernt viele Mitreisenden innerhalb kürzester Zeit kennen. Das Publikum ist erstaunlich jung. Einige hundert Paare in den Zwanzigern senken das Durchschnittsalter auf gefühlte 40.

Typisch amerikanisch ist auch das gebotene Essen. An Bord gibt es ein über zwei Stockwerke reichendes Hauptrestaurant, in dem das Abendessen in zwei Hauptsitzungen eingenommen wird. Man kann zwischen der ersten Sitzung um 18 Uhr und der zweiten Sitzung um 20:30 Uhr wählen. Ein klassisches Konzept, welches man in der heutigen Zeit eigentlich als überholt ansehen könnte. Doch das Gegenteil ist der Fall.

D71_6218

Das Hauptrestaurant Opus mit dem zweistöckigen gläsernen Weinturm

D71_6658

Blick in den Weinturm

Eine gewisse Anzahl an Tischen im Hauptrestaurant steht für das so genannte Celebrity Select Dining zur Verfügung. Hier kann man zwischen 18 und 21:30 Uhr jederzeit vorbeikommen. Alternativen gibt es darüber hinaus in Form eines großen Buffet Restaurants, sowie vierer Spezialitätenrestaurants. Das Murano bietet französische Küche, das Tuscan Grill ist ein italienisches Steak House, im Qsine kann man verschiedene europäische Spezialitäten via iPad ordern und im Lawn Club Grill darf der Gast, ähnlich wie in einer Kochshow, bei der Zubereitung mitmachen. Gästen der Aqua Class Kabinen steht mit dem Blu noch ein weiteres Restaurant zur Verfügung.

Doch die meisten Gäste wollen im Hauptrestaurant speisen. Zu festen Zeiten, mit den gewohnten Tischstewards und den gleichen Tischnachbarn. Manche Traditionen widerstehen eben jedem Trend.

D71_6783

The Lawn Club Grill – Kochen wie in einer TV Show

D71_6171

Blu – Das Restaurant für Gäste der AquaClass ist einer der schönsten Räume an Bord

Bleiben wir bei den Traditionen. Auf einer 7-tägigen Reise gibt es an Bord der Reflection zwei so genannte formelle Abende. Erfreulicherweise halten sich alle Passagiere an den jeweiligen Dresscode und es zeigt sich, dass die Klientel von Celebrity über die Do’s und Dont’s durchaus bescheid weiß. Turnschuhe zum Anzug sind hier Fehlanzeige. Man hat Spaß daran, an diesen beiden Abenden die festliche Garderobe auszuführen, entsprechend feierlich wirkt das gesamte Schiff. Man mag dazu stehen, wie man will, und natürlich geht der formelle Abend ebenfalls gegen den Trend, Kreuzfahrten ungezwungener zu gestalten, doch hebt so ein Galaabend an Bord eines solchen Schiffes das Kreuzfahrterlebnis zweifellos auch wieder auf ein ganz eigenes Level.

Auf einem eigenen Level sind auch die Shows an Bord. Auf Ableger bekannter Las Vegas und Broadway Shows wird hier zwar verzichtet, trotzdem ist das Dargebotene mitreißend. Die täglich wechselnden Shows werden jeweils zweimal gezeigt, sodass beide Essenssitzungen die Chance haben, ihnen beizuwohnen.

D71_6690

Showeinlage im Atrium

Etwas verbesserungswürdig ist die Freundlichkeit an Bord. Wird man auf anderen Schiffen regelmäßig angestrahlt und mit fast schon überschwänglicher Freude begrüßt, ist das Personal der Celebrity Reflection zu großen Teilen eine Spur zu zurückhaltend. Speziell an Deck und im Buffetrestaurant ist dies sehr deutlich spürbar. Dass es auch anders geht, sieht man an den Bars wie der Martini Bar und ganz besonders in Michael’s Club. Hier wird einem das Gefühl gegeben, willkommen zu sein und schon am zweiten Abend wird man begrüßt, als käme man schon Jahre hierher.

D71_6807

Eines der Highlights am Abend: die Martini Bar mit ihrem vereisten Tresen

Shoot for the moon. Even if you miss, you’ll land among the stars. Wo landet da wohl die Celebrity Reflection frage ich mich, als ich noch immer auf dem Boden meiner Kabine liege und in die sternenklare Nacht blicke. An Bord strahlt vieles so hell wie der Mond über mir. Doch es gibt auch ein wenig Schatten.

12 Jahre war ich alt, als ich das erste Mal an Bord eines Kreuzfahrtschiffes kam. Das Ambiente, die Atmosphäre, diese vornehme Eleganz, dies alles hat mich damals tief beeindruckt. In den letzten Jahren war ich auf vielen Schiffen, die mit dem Konzept der traditionellen Kreuzfahrt brechen und oft fragte ich mich, wie es wohl wäre, auf einem Schiff zu reisen, welches die Tugenden von damals in die heutige Zeit überführt, sie um eine gewisse Zeitmäßigkeit ergänzt.

Auf der Celbrity Reflection habe ich die Antwort auf diese Frage gefunden. Und dieses Konzept fühlt sich sehr gut an. Ein idealer Mix zwischen Tradition und Moderne, mit leicht europäischem Flair und einem angenehmen, erstaunlich jungen Publikum.

D71_6724

Meeting the Captain: Athanasios G. Peppas auf der Brücke seiner Celebrity Reflection

Einzige Kritikpunkte auf meiner Reise: die im Vergleich recht hohen Preise an Bord, die anfangs mangelnde Sauberkeit auf den Außendecks, die noch ausbaufähige Freundlichkeit der Angestellten, sowie der zu knapp bemessene Stauraum in den Standardkabinen.

Bis auf den Letztgenannten also alles recht einfach änder- bzw. abstellbare Punkte. Dann landet die Celebrity Reflection eindeutig mitten unter den strahlendsten Sternen.

D71_6573

Reflections on Reflection

Die Celebrity Reflection ist auf dieser Route noch bis einschließlich 13. April 2014, sowie zwischen 23. November 2014 und 12. April 2015 unterwegs. Die Preise beginnen je nach Saison bei 799 Euro für die Innenkabine, 849 Euro für die Außenkabine und 899 Euro für die Balkonkabine. Aqua Class Kabinen sind ab 1.399 Euro erhältlich.

Im Sommer 2014 kreuzt die Reflection wechselnd auf zwei 10 bzw. 11 tägigen Touren von Civitavecchia aus ins östliche Mittelmeer. Hier ist man ab 1.299 Euro dabei.

Ihnen hat der Testbericht gefallen? Ein noch ausführlicheres Review mit einer Menge weiterer Bilder gibt es in unserem Forum ->

D71_6634

Fotos & Text: © Percy Christian Schoeler (PCS) 2014

Kommentare