Chime, der Name lässt schon eine der Besonderheiten der auf gerade einmal sieben Exemplare limitierten und 2.295.520 Euro teuren Grande Complication vermuten. Neben ihrem Schlagwerk ist sie aber auch die erste Double-Face Armbanduhr aus dem Hause Patek Philippe und mit 20 (i.W. zwanzig!) Komplikationen die bisher komplizierteste Uhr der Manufaktur.
Mehr als 100.000 Arbeitsstunden flossen in die Entwicklung, Fertigung und Montage, davon alleine 60.000 Stunden in die Einzelteile des Uhrwerks. Dieses besteht aus 1.366 Einzelteilen, hinzu kommen noch einmal 214 Komponenten für das Gehäuse, welches den Begriff Grande Construction führt.
Über einen einzigartigen Wendemechanismus in den Anstößen kann die Uhr gedreht werden und entweder das Zifferblatt mit Fokus auf Uhrzeit und Sonnerie oder jenes mit Fokus auf den augenblicklichen ewigen Vollkalender angezeigt werden. Uhrzeit und Datum bieten beide Ansichten.
Das Roségoldgehäuse ist über und über versehen mit Reliefgravuren stilisierter Lorbeerblätter als Symbol des Triumphes, sowie Inschriften und Symbolen, die es ermöglichen sollen, die Uhr auch ohne Bedienungsanleitung bedienen zu können.
Damit dabei nichts schief geht, unterbrechen Isolatoren den Kraftfluss zwischen verschiedenen Mechanismen, bzw. blockieren einige Funktionen, solange andere in Aktion sind.
Vier Federhäuser finden in der 47-Millimeter Uhr Platz, zwei davon sind für das Geh-, zwei für das Schlagwerk zuständig. Das reicht dem Handaufzugwerk für mindestens 72 Stunden Gangreserve, bzw. 30 Stunden Schlagwerk-Reserve. Das Schlagwerk hat drei Tonfedern und ist für ganze fünf verschiedene Zeitschläge zuständig.
Die Grande Sonnerie schlägt zu jeder vollen Stunde die Anzahl der Stunden und zu jeder Viertelstunde die Anzahl der Stunden und Viertelstunden, während die Petite Sonnerie zu den Viertelstunden einzig deren Anzahl wiederholt.
Die klassische Minutenrepetition informiert auf Knopfdruck über Stunden, Viertelstunden, sowie die seit der letzten Viertelstunde vergangene Minuten. Diese komplette „Symphonie“ ist auch zur eingestellten Alarmzeit zu hören.
Neu ist die per Drücker auszulösende Datumsrepetition, bei der das Schlagwerk die Zehntagesintervalle mit einem hoch-tiefen Doppelschlag verkündet, die restlichen Tage mit hohen Schlägen.
Der eingebaute ewige Kalender schaltet augenblicklich und synchron alle Anzeigen mit Ausnahme der vierstelligen Jahreszahl um. Letztere kann mit Hilfe von zwei Drückern vor- und zurückgestellt werden. Der Kalender lässt sich dank vier Hilfszifferblättern optimal ablesen.
Das zweite Zifferblatt zeigt neben der lokalen Uhrzeit auch eine zweite Zeitzone mit Tag und Nacht Information an. Hier findet sich ebenfalls das Datum, dazu Anzeigen für Gangreserve von Geh- und Schlagwerk, den momentan ausgewählten Zeitschlag, also Grande Sonnerie, Petite Sonnerie oder Silence, den Alarm, die Kronenposition, hier Aufziehen, Alarm stellen, Zeiger stellen, sowie die Schlagwerksisolationsanzeige.
Die Grandmaster Chime wird in einer Jubiläums-Schatulle aus Makassar und 17 weiteren Holzsorten geliefert. Die Schatulle ist mit Goldeinlagen und Intarsien versehen und beinhaltet auch eine Ehrenplakette aus Gold.
Ein Exemplar der 5175 wandert ins Patek Philippe Museum, die übrigen sechs Stück finden bei langjährigen Sammlern ein neues Zuhause.
Empfehlenswert ist das Video auf der Patek Philippe Seite.
Fotos: © Patek Philippe
Text: © PCS 2014
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