Porsche präsentierte heute die neuste Generation des Porsche 911 Turbo S. Nach Absage des Genfer Autosalons auf Grund der Gefahr durch das Coronavirus, stellten die Stuttgarter ihr Top-Modell der 911er-Reihe auf einer virtuellen Pressekonferenz online vor.
Porsche 911 Turbo S – Neues Spitzenmodell für den „Elfer“
Stärker, fahrdynamischer und komfortabler denn je soll sich der jüngste Spitzen-Elfer, der als Coupé und Cabriolet mit 478 kW (650 PS) an den Start geht, zeigen. Das Herzstück ist dabei ein neuer 3,8-Liter- Boxermotor, der mit zwei VTG-Ladern ausgestattet ist und so noch einmal 51 kW bzw. 70 PS mehr leistet, als der diesbezüglich ja nun auch nicht gerade untermotorisierte Vorgänger.
Das maximale Drehmoment erreicht jetzt gar 800 Newtonmeter. Vorher lag es bei 750 Newtonmetern. Das führt auch dazu, dass sich der Sprint von Null auf 100 km/h noch einmal verkürzt. Mit dem Turbo-spezifischen Achtgang-PDK schrumpft die Zeit auf gerade einmal noch 2,7 Sekunden. Ein Minus von 0,2 Sekunden im Vergleich zum „alten“ Turbo S. Bei der Höchstgeschwindigkeit bleibt allerdings alles beim Alten. Auch der Neue schafft somit unverändert 330 km/h.
Der neue Turbo S geht in die Breite
Gewachsen sind dafür die Maße des neuen Porsche 911 Turbo S. Über der Vorderachse steht die Karosserie mit 1.840 Millimetern nun satte 45 Millimeter breiter auf der Straße. Die Gesamtbreite, gemessen an der Hinterachse, liegt jetzt bei 1.900 Millimeter. Auch das ein Plus von 20 Millimetern.
Neben veränderter Spurweiten und weiterentwickelter Aerodynamik kommt der neue Turbo S nun auch mit einer neuen Mischbereifung daher. Erstmals setzt man dafür auch auf zwei verschiedene Zollgrößen. An der Vorderachse – die Spur hat dort um 42 Millimeter zugelegt – sind 20-Zoll-Reifen in der für den 911 Turbo eigenständigen Dimension 255/35 im Einsatz, hinten rollt er auf 21-Zoll-Reifen der Dimension 315/30.
Typisches Turbodesign
Beim Design setzt Porsche auf ein neues Bugteil mit verbreiterten Lufteinlassöffnungen. Turbotypisch sind die doppelten Bugleuchten und die serienmäßigen LED-Matrixscheinwerfern. Der pneumatisch ausfahrbare Bugspoiler ist neu geformt. Die adaptive Aerodynamik umfasst jetzt unter anderem auch geregelte Kühlluftklappen im Bug.
Auch der größere Heckflügel ist auf noch mehr Abtrieb ausgelegt. Insgesamt soll so ein um 15 Prozent höheres Abtriebsniveau erreicht werden. Die schlanke Taille des 911 Turbo S wird durch die kraftvoll modellierten hinteren Kotflügel mit den integrierten Lufteinlässen noch einmal stärker betont. Typisch Turbo sind auch die eckigen Doppelendrohre in Schwarz-Hochglanz, die die neue Heckansicht abrunden.
Zu den neuen Ausstattungsoptionen des Allrad-Elfers zählt auch das Porsche Active Suspension Management-Sportfahrwerk (PASM) mit zehn Millimeter Tieferlegung. Die ebenfalls optionale Sportabgasanlage mit verstellbaren Klappen sorgt für einen noch sportlich-markanteren Sound.
Neues Triebwerk basiert auf aktuellem Elfer
Das komplett neue Triebwerk des 911 Turbo S basiert auf der Motoren-Generation der aktuellen 911 Carrera-Modelle. Völlig neu gestaltet wurde die Ladeluftkühlung. Neue, größere und symmetrisch aufgebaute VTG-Turbolader mit elektrisch verstellbaren Wastegate-Klappen, sowie der Einsatz von Piezo-Einspritzventilen sollen hier zu einer weiteren Verbesserung des Ansprechverhaltens, der Leistungsfähigkeit, des Drehmomentverlaufs, aber auch des Emissionsverhaltens und der Drehfreudigkeit führen.
Für die Saugstrecke des neuen Sechszylinder-Boxermotors wurde die bisherige Führung von Prozessluft und Ladeluftkühlung getauscht. Durch die charakteristischen Turbo-Lufteinlässe im Fondseitenteil strömt jetzt ein Teil der Prozessluft, vor den nun in den hinteren Kotflügeln angeordneten Luftfiltern kommen zwei weitere Luftströme durch das Heckdeckelgitter hinzu.
Damit verfügt der neue Porsche 911 Turbo S über insgesamt gleich vier Ansaugstellen mit größerem Gesamtquerschnitt und geringerem Widerstand, was dem Wirkungsgrad des Motors zugutekommt. Zwei spiegelbildlich aufgebaute Turbolader mit variabler Turbinengeometrie (VTG) und größeren Abmessungen lösen die bisherigen Gleichteile ab. Die Laufräder drehen sich jetzt auf der rechten und linken Fahrzeugseite in gegenläufigen Richtungen. Der Durchmesser der Turbinenräder stieg dabei um fünf auf nun 55 Millimeter, das 61 Millimeter große Verdichterrad wurde um drei Millimeter vergrößert. Die Steuerung der Wastegate- Klappen erfolgt elektrisch über Schrittmotoren.
Porsche 911 Turbo S – Fahrspaß, Dynamik und Sportlichkeit
Fahrspaß, Dynamik und Sportlichkeit, so auch das Konzept des neuen Turbo S. Sowohl im Alltag als auch auf der Rundstrecke soll dies spürbar sein. Beeindruckend: der Leistungssprung der neuen Generation beim Spurt aus dem Stand auf Tempo 200. Denn hier nimmt der neue Turbo S seinem Vorgänger nach Werksangaben mit 8,9 Sekunden eine volle Sekunde ab!
Damit das Verteilergetriebe deutlich mehr Drehmoment übertragen kann, hat Porsche seinen Allradantrieb Porsche Traction Management (PTM) weiterentwickelt. Bis zu 500 Newtonmeter gelangen dabei nun an die Vorderräder. Auch die neue Generation des serienmäßigen PASM-Fahrwerks wurde sportlicher ausgelegt. Die Dämpfer regeln nun noch schneller und exakter und sollen damit für fahrdynamische Vorteile bei Wankstabilität, Fahrbahnanbindung, Einlenkverhalten und Kurvengeschwindigkeiten sorgen.
Innenraum in Bi-Color-Optik
Der Innenraum ist geprägt von der zum Serienumfang zählenden Volllederausstattung in Bi-Color. Darüber hinaus sorgen Zierleisten in Lightsilver und Dekorblenden in Carbon für eine sportliche Optik. Zur Wahl steht außerdem eine neue Lederausstattung der Porsche Exclusive Manufaktur mit einem aufeinander abgestimmten Zusammenspiel von Farben, Materialien und individuellen Veredelungen.
Schönes Detail: die Sitzlehnen der 18-Wege-Sportsitze sind gesteppt. Eine Hommage an den ersten 911 Turbo, Typ 930. Grafische Details und Schriftzüge im Kombiinstrument machen die spezifischen Turbo-S-Merkmale dann komplett.
Der große Centerscreen des PCM misst nun 10,9 Zoll und soll sich dank einer neuen Anordnung schnell und ablenkungsfrei bedienen lassen. Serienmäßig ab Werk mit an Bord sind darüber hinaus das GT-Sportlenkrad, das Sport Chrono Paket mit neuer integrierter Porsche Track Precision App und das Bose Surround Sound System.
Preise und weitere Infos
Angeboten wird das neue Porsche 911 Turbo S Coupé in Deutschland zu Preisen ab 216.396 Euro. Für das Cabriolet sind mindestens 229.962 Euro fällig. Mehr Informationen zum neuen Porsche 911 Turbo S Coupé und zum neuen Porsche 911 Turbo S Cabriolet gibt es auf porsche.com.
Fotos: © Porsche
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