Viel wurde im Vorfeld der Watches and Wonders über die Rolex-Neuheiten spekuliert. Die Eintragungen der Markennamen Land-Dweller und Dynapulse waren bekannt, die Gerüchte, es könne eine neue Uhr im Design der früheren Oysterquartz kommen, allgegenwärtig. Doch die eigentliche Neuerung, sie hatte dennoch niemand auf dem Schirm. Denn Rolex geht in diesem Jahr komplett neue Wege.
Die Rolex Land-Dweller und die Sache mit dem Leak
Es sind teils überraschende Wege. Der erste Leak, bei welchem rund zwei Wochen vor der Messe bereits fast alle Neuheiten zu sehen waren, war so höchstwahrscheinlich nicht geplant. Doch alles, was darauf passierte, angefangen von den vielen, vermeintlichen Leaks auf der Rolex Homepage selbst, bis hin zu den Instagram Posts der neuen Land-Dweller an Roger Federers Handgelenk, zwei Tage vor Öffnung der Messehallen in Genf, all das scheint, im Nachhinein betrachtet, minutiös geplant.
Rolex, so hat es den Anschein, nahm dieses Mal die Sache selbst in die Hand, hat selbst entschieden, wann was zu sehen sein würde. Ein durchaus schlaues Manöver. Denn auf diese Art war die Form, das Aussehen der Land-Dweller, zum Start der Messe am 1. April schon entsprechend bekannt. Die Uhrenwelt hatte sich bereits an das etwas andere Äußere gewöhnen können, sodass am Premierentag dann die Bühne frei war für den eigentlichen Star: das Werk.
Zudem sei auch noch durchaus anerkennend erwähnt, dass Rolex in den Tagen vor der Messe das Momentum dadurch vollkommen auf seiner Seite hatte. Denn 100% der möglichen Aufmerksamkeit der weltweiten Uhrenbubble waren rein auf die Genfer Manufaktur mit der Krone gerichtet.
Rolex veröffentlicht um Mitternacht
Mit einer Veröffentlichung der Neuheiten bereits um Mitternacht, und damit achteinhalb Stunden, bevor alle Messebesucher, die extra nach Genf gereist waren, die Chance hatten, darüber live zu berichten, beschritt man ebenfalls neue Wege. Eine Neuerung zwar, die wohl messeseitig allen Ausstellern zugestanden wurde, die allerdings dem Event selbst einen Teil ihres Zaubers nahm.
Vermutlich der Tatsache geschuldet, dass so weder in Asien noch Amerika nachtschlafende Zeit herrschte, immerhin noch immer zwei der Top-Absatzmärkte der Industrie, kann man davon ausgehen, dass diese Neuerung auch für die zukünftigen Ausgaben der Watches and Wonders beibehalten wird. Verständlich durchaus, obgleich ich ganz persönlich diese Änderung mehr als schade finde.
Auch dass Rolex für die Land-Dweller jenen Weg einschlug, der ansonsten in der Branche seit eh und je gemeinhin Usus ist, Uhren und Infos nämlich gegen ein entsprechendes NDA ausgewählten Pressevertretern vorab zu Verfügung zu stellen, ist verwunderlich, zeigt auf der anderen Seite aber auch eindrücklich, wie wichtig die diesjährige Neuheit für Rolex ist.
Woher kommt der Name Land-Dweller?
Doch was genau hat es nun auf sich mit der Land-Dweller? Bezüglich des auf mich noch immer recht sperrig klingenden Namens hoffte ich, auf der Messe genau die Erläuterung zu erhalten, die sämtliche Zweifel an der Namensgebung ausräumt. Vergeblich, denn erklärt wurde lediglich, dass es ja bereits eine Sea-Dweller und eine Sky-Dweller im Portfolio gäbe, die Land-Dweller sich somit in diese Nomenklatur einfüge.
Auch die Frage nach dem für Rolex ungewohnten Datum auf den Produktfotos, dem 1. statt dem sonst stets gewählten 28., blieb weitestgehend unbeantwortet. Dass die 1 für einen neuen Anfang, einen Neubeginn stehe, ist ein Ansatz, der naheliegt, so allerdings von Rolex selbst nicht zu 100% bestätigt wird.
Die weitläufigen Reaktionen auf das Design der Land-Dweller aber fielen weit weniger so aus, als habe Rolex mit ihr einen Neubeginn gestartet. Im Gegenteil. Vom Designdiebstahl bei der Tissot PRX war ebenso die Rede wie vom Versuch, nun eine eigene Royal Oak bauen zu wollen. Dass einem beim Anblick der Land-Dweller spontan solche Gedanken in den Sinn kommen können, ist durchaus verständlich. Um so wichtiger aber ist es, das Design der Rolex Neuheit einmal zeitlich einzuordnen.
Die Geschichte der Land-Dweller beginnt 1970
Die Geschichte der heutigen Land-Dweller nämlich reicht im Grunde zurück bis ins Jahr 1970. In jenem Jahr präsentierte man in der Schweiz das Quarzwerk Beta 21. Das Beta 21 war als eine Konkurrenz zu den Quarzuhren aus Fernost gedacht, die mehr und mehr den Markt aufmischten. Um jenes Werk, letztlich eine Gemeinschaftsentwicklung namhafter Schweizer Uhrenhersteller, baute Rolex eine Uhr. Die Rolex Quartz, auch bekannt als Betaquartz, Megaquartz oder auch Texano, war, alleine schon der Werksgröße geschuldet, ein für damalige Verhältnisse äußerst stattlicher Zeitmesser.
Auf fast 40 Millimeter im Durchmesser brachte es die Referenz 5100 mit ihrem Gehäuse aus 18-karätigem Gold. Limitiert auf gerade einmal 1000 Exemplare, war mit dieser Uhr auch die Mitgliedschaft im „Rolex Quartz Club“ und damit die Aufnahme in ein goldenes Buch im Rolex Hauptquartier inkludiert.
Rolex begann alsbald aber auch mit der Entwicklung eines eigenen Quarzwerks. Jenes sollte dann auch in Uhren eingebaut werden, die sich im Durchmesser wieder deutlich mehr an den 36 Millimetern der Rolex Datejust orientierten. Vom Design her aber sollten diese ebenfalls eigene Wege gehen. Die Gehäuseform wurde hin zu dem angepasst, was wir heute gemeinhin als Rolex Oysterquartz kennen. Gerüchte, dass Gerald Genta bei den Entwürfen seine Finger mit im Spiel gehabt habe, sind zwar immer wieder zu hören, von Rolex offiziell bestätigt werden solche Dinge aber wie so oft nicht.
Doch die Entwicklung des eigenen Quarz-Kalibers 5035 dauerte länger als man das gemeinhin erwarten würde. Die ersten Oysterquartz Modelle, die Referenz 17000 in Stahl mit breitem Stahlband, sowie 17014 und 17013 als Rolesor Modelle mit 5-reihigem Band, erschienen erst im Jahr 1977. Zur kurzen Einordnung: Tissot brachte seine PRX im Jahr 1978 auf den Markt. Die Frage, wer mit jenem Design also früher dran war, sollte somit recht klar beantwortet sein.
Skurrilität 1530: die Oysterquartz als Automatik
Bereits zwei Jahre vor Einführung der eigentlichen Oysterquartz aber ereignete sich etwas, das bis heute als Kuriosum gilt. 1975 nämlich brachte Rolex die Referenzen 1530 und 1630 heraus. Beide Modelle waren im späteren Design der Oysterquartz gehalten, aber mit einem rein mechanischen Automatikkaliber ausgestattet. Diese Uhren wurden nicht in den Verkaufskatalogen der Marke aufgeführt und, soweit man weiß, lediglich auf dem Nordamerikanischen Markt verkauft. Vereinzelt ist auch von Japan die Rede.
Beide Referenzen wurden zum Start der Oysterquartz, zwei Jahre später auch direkt wieder eingestellt. Somit ist die 1530 / 1630 bis heute eine der eher seltenen – und auch leicht verwunderlichen – Uhren in der Rolex Historie. Ihr augenscheinlichstes Unterscheidungsmerkmal von der späteren Oysterquartz ist, neben dem laufenden statt tickenden Sekundenzeiger, der aufgesetzte, abgeschrägte Rehautring.
Ein eher untypisches Designmerkmal für Rolex, das wahrscheinlich der Tatsache geschuldet war, dass das verbaute 1570/1575er Automatik-Kaliber ein ganzes Stück weniger hoch baute, als das spätere Oysterquartz-Kaliber, für das das Gehäuse ja designt wurde, und der ansonsten stählerne Rehautring optisch einfach zu präsent gewesen wäre.
Rolex Land-Dweller zum Jubiläum
Jenen aufgesetzten, abgeschrägten Rehautring übernimmt 50 Jahre nach Markteinführung der 1530, respektive 1630 auch die neue Land-Dweller. Und auch sonst kann das neue Modell als Reminiszenz an jenen historischen Vorgänger gesehen werden. Zwar wurde das Design stark modernisiert, was gerade auch am Band mehr als deutlich wird, dass man als eine Marke wie Rolex seine Zukunft derart in der Vergangenheit sucht aber verwundert dennoch. Einen solchen Schritt hatte zumindest ich persönlich nicht erwartet und er irritiert mich um ehrlich zu sein auch weiterhin noch.
Auf der anderen Seite aber ergibt er natürlich auch durchaus Sinn. Denn in einer Zeit, in der sportlich-elegante Modelle mit integriertem Armband mehr als „in“ sind, in der so ziemlich jeder Hersteller seine früheren 70er-Jahre-Designkonzepte wieder aus den Dachböden des Vallée hervorholt, ist so ein Schritt auch für die Krone durchaus legitim. Dennoch: erwartet hätte ich so ein Vorgehen von Rolex so ziemlich als letztem der großen Player.
Zumal man auch einwenden muss, dass die Genfer diesbezüglich reichlich spät dran sind. Denn wann kamen die Neuauflagen einer PRX, einer Laureato oder einer Riviera auf den Markt? Selbst IWC, in diesem Punkt diesmal echter Nachzügler, verkauft die Genta-Re-Edition seiner Ingenieur mittlerweile auch schon seit zwei Jahren. Klar ist aber auch, dass Rolex selbstverständlich in der Lage gewesen wäre, eine solche Uhr, unter welchem Namen auch immer, schon vor fünf Jahren auf den Markt zu bringen. Ausgestattet dann eben mit dem 3235er Next Generation Kaliber.
32 Patente für Rolex‘ neues Modell
Aber Rolex wollte mehr als das. Viel mehr. Und so stecken in der Land-Dweller nicht weniger als 32 Patente und Patentanmeldungen. 18 davon sind aktuell noch exklusiv der Land-Dweller vorbehalten, wovon 16 allein das Uhrwerk betreffen, das neue Kaliber 7135.
Es ist das erste Werk im Rolex-Portfolio, das mit einer Frequenz von 5Hz arbeitet. Der Grundstein dafür, so ist es in der Rolex Pressemitteilung zu lesen, wurde vor etwa 10 Jahren gelegt. Bedenkt man, dass Jean-Frédéric Dufour im Juni 2015 CEO von Rolex wurde, und seinerzeit von Zenith zur Krone kam, von genau der Manufaktur also, die auf dem Gebiet der Schnellschwinger schon immer extrem gut aufgestellt war, so liegt es wohl nicht ganz fern, zu behaupten, die Land-Dweller sei sein Baby.
Zehn Modelle umfasst die Premieren-Kollektion, verteilt auf zwei Größen, 36 und 40 Millimeter. Die Modelle in Everose Roségold und Platin sind wahlweise auch mit einer Diamantlünette und passendem Zifferblattbesatz erhältlich, für die Basisversion in Rolesor weiß, also Oystersteel mit Weißgoldlünette, ist einzig die typische, geriffelte Lünette verfügbar.
Jene hat bei der Land-Dweller nun allerdings eine breitere Riffelung erhalten, als dies etwa bei der Rolex Datejust oder der Rolex Day-Date der Fall ist. Unter der Lünette befindet sich ein neues Dichtungssystem am Uhrglas. Nötig wurde dieses, so heißt es in der Pressemitteilung, auf Grund der markanten Satinierung an der Oberseite des Mittelteils.
Erstmals ein Glasboden in einem Stahlmodell
Spannend für Rolex: nach der 1908, sowie der Platin- und der Le-Mans-Daytona, ist die Land-Dweller erst die dritte Modellreihe, die mit einem Glasboden ausgestattet wird. Im Gegensatz zur 1908- und Cosmograph-Linie, hier aber durchgehend für alle Modelle, also auch für Oystersteel. Eine echte Premiere.
Neben dem Glasboden sticht sofort die gravierte Seriennummer ins Auge. Diese ist nämlich, entgegen allen anderen Rolex Modellen, bei der Land-Dweller nicht im Rehautring zu finden, sondern eben auf der Unterseite des Gehäuses.
Dass die Seriennummer nicht im Rehaut graviert ist, liegt logischerweise am bereits besprochenen, abgeschrägten Höhenring. Dieser wird auf das Zifferblatt aufgesetzt, wobei es einer speziellen Geometrie bedurfte, um eine perfekte Stoßfestigkeit gewährleisten zu können.
Der Höhenring wird beim Rolesor weiß, sowie beim Everose Rosegold Modell satiniert, bei der Platin-Version ist er kreisförmig gebürstet ausgeführt. Die Minuterie wird im Tampondruckverfahren aufgebracht und ist, als Hinweis auf die Frequenz des neuen Uhrwerks, auch mit Halbsekundenstrichen versehen.
Zifferblätter mit Wabenstruktur und besonderem Finish
Die Zifferblätter selbst werden mit Hilfe eines Femtosekundenlasers bearbeitet. Dieser schneidet die charakteristische Wabenstruktur in das Zifferblatt, sorgt aber auch für das Finish der Blätter. Auch dabei gibt es wieder Unterschiede. So werden bei Rolesor weiß und Everose Roségold die erhabenen Flächen satiniert, beim Modell aus Platin hingegen wird das typisch eisblaue Blatt mit einem Radialschliff, sprich Sonnenschliff versehen. Die Vertiefungen zwischen den Waben ziert in allen Fällen ein konzentrisches Kreismotiv, das für ein subtiles Schimmern sorgen soll.
Inspiriert von der Rolex Explorer und der Rolex Air King sind die arabischen Indexe bei 6 und 9 Uhr. Allerdings sind diese im Falle der Land-Dweller in der Mitte offen ausgeführt, was wiederum eine Reminiszenz an die alten Datumsscheiben der 60er und 70er Jahre mit ihren „Open 6“ und „Open 9“ darstellen soll.
Durchaus konsequent wäre es natürlich gewesen, jenen Schriftfont auch für die Datumsscheibe selbst zu wählen, wobei es sich aktuell meiner Kenntnis entzieht, ob Rolex vielleicht auch hier offene 6en und 9en für den Betrachter bereithält.
Ein neues Design hat Rolex jedenfalls auch für die Indexstriche gewählt. Streng genommen sind diese aber ebenfalls historisch inspiriert. Denn ähnliche Indexe finden sich auch schon auf den Blättern der Rolex Datejust 1601 aus Ende der 1960er, Anfang der 1970er Jahre. Damals allerdings waren diese noch nicht mit Leuchtmasse befüllt. Stattdessen wurde das Tritium damals noch in Punktform auf die Minuterie aufgetragen.
Leuchtmasse aus Kunststoff
Heute sind die technischen Voraussetzungen selbstverständlich ganz andere. Und so wird bei der Land-Dweller die Chromalight Leuchtmasse, die Rede ist genauer von einem luminiszierenden Keramikpulver, mit hitzehärtbarem Kunststoff, sprich Duroplast, vermischt. Dadurch wird genau die Festigkeit erreicht, die man braucht, um die Leuchtmasse anschließend mechanisch weiter bearbeiten zu können. Diese wird ganz präzise geschnitten, sodass jene ungewöhnliche Optik mit offenen Enden entsteht.
Auch die Zeiger hat Rolex für die Land-Dweller vollkommen neugestaltet. Sowohl Minuten- als auch Stundenzeiger enden an der Zeigeraufnahme, ragen also nicht, wie sonst bei den Stabzeigern der Marke üblich, über diese hinaus. Klassisch mit Gegengewicht aber kommt der Sekundenzeiger daher. Passend zum Blatt mit seiner Wabenstruktur ist dieses als einzelne Wabe gestaltet.
Es war das Jahr 1945, als Rolex das klassische, fünfreihige Jubileeband vorstellte. Somit feiert dieses 2025 seinen 80. Geburtstag. Als Geschenk zeigt Rolex an der Land-Dweller erstmalig das neue Flat Jubilee. Im Gegensatz zum klassischen Jubilee sind die Glieder hier auf der Oberseite entsprechend abgeflacht ausgeführt. Interessant dabei: die polierten Mittelelemente sind höher als die seitlichen, satinierten Außenglieder ausgeführt.
Ein neues Jubilee zum Jubiläum
Jene Außenglieder wiederum wurden mit einer starken Fase versehen, sodass Gehäusemittelteil und Außenglieder gemeinsam eine elegante Lichtlinie bilden. Genau diese Fase aber erinnert den ein oder anderen an das Band der Royal Oak. Doch auch hier ist zu sagen: sie ist ein Designelement, mit dem schon die Bänder der Oysterquartz gespielt haben und das im Grunde schon im Ursprungsentwurf, der Betaquartz erkennbar war. Ein typisches Element des 70er Jahre Genta Design eben.
Rolex schreibt von einem speziellen Herstellungsverfahren, das man für die Fasen der Außenglieder anwendet. Was genau dabei vonstatten geht, bleibt derweil noch weitestgehend im Unklaren. Es sei der Vollständigkeit halber aber zumindest erwähnt.
Das Flat Jubilee verfügt über eine verdeckte Faltschließe, wie wir diese einst vom Super Jubilee Band der Datejust kannten. Das bedeutet auch, dass man zu Gunsten dieses besonderen Looks beim Flat Jubilee auf eine Easy-Link Komfortverstellung, wie sie mittlerweile bei allen Bändern der Marke mit Kastenschließe integriert ist, verzichtet.
Auch eine andere Form von Micro-Adjustment ist nicht vorgesehen, sodass die Anpassung des Bandes an Sommer- oder Winter-Armumfang durch Einsetzen, respektive Herausnehmen von Einzelgliedern erfolgen muss. Auf Grund des Tragekomforts des breiten Integralbandes trägt sich dieses im Zweifel aber auch ein wenig lockerer äußerst angenehm.
Herausforderungen in der Konstruktion
Konstruktionsbedingt ergibt sich beim Band der Land-Dweller dadurch aber eine andere große, respektive in dem Fall dimensional wohl eher kleine Herausforderung. Denn verfügen andere Rolex-Modelle mit 36 oder 40 Millimetern Durchmesser über eine Federstegbreite von 20 oder gar 21 Millimetern, sprechen wir bei der Land-Dweller von nicht einmal der Hälfte. 9,4 Millimeter sind es bei der Land-Dweller 40, bei der Land-Dweller 36 sogar lediglich 8,9 Millimeter. Im täglichen Gebrauch sind die Kräfte, die auf den Federsteg einwirken, somit deutlich größer. Mehr Belastung erzeugt mehr Reibung und damit einen höheren Verschleiß.
Entsprechend hat Rolex für die Land-Dweller ein spezielles Bandbefestigungssystem entwickelt und dieses auch patentieren lassen. Die Federstege werden dabei von Keramikhülsen umhüllt, die sie vor Verschleiß schützen sollen. Ebenfalls ist von einem Keramikeinsatz an der ersten Gelenkverbindung die Rede. Der Anstoß soll zusätzlich durch eine Schraube im Befestigungselement des Armbandes arretiert werden.
Die Herangehensweise, Bandstifte oder Bandschrauben mit einer Keramikhülse zu ummanteln, ist für Rolex nicht neu. Insbesondere bei Goldbändern praktiziert man dies schon länger. Und so sind auch bei den Land-Dweller Versionen in Edelmetall entsprechende Keramikeinsätze durchgehend im Band integriert. In Sachen Federstege aber ist diese Ummantelung tatsächlich eine Premiere.
Rolex Kaliber 7135 – der Star der neuen Land-Dweller
Eine Premiere ist auch das Kaliber 7135. Dabei handelt es sich um eine Weiterentwicklung des Kalibers 7140, das erstmals 2023 in der Modellreihe 1908 debütierte. Das 7140 ist ein für Rolex-Verhältnisse äußerst dünnes Uhrwerk, was damals zu einer deutlich reduzierten Bauhöhe der gesamten Uhr führte. Genau diesen Vorteil übernimmt nun auch das 7135, weswegen wir im Fall der Land-Dweller von einer Gesamthöhe der Uhr von lediglich 9,7 Millimetern sprechen. Das Uhrwerk ist mit den Rolex Côtes de Genève, also den Genfer Streifen verziert, ebenso wurde die hübsche, durchbrochene Schwungmasse aus Gelbgold übernommen.
Das 7140 war das erste Uhrwerk der „Herrenkollektion“, sofern man dies so nennen mag, welches mit einer Syloxi Spirale ausgestattet wurde. Und aus heutiger Sicht erscheint es mir, als habe man diesem Umstand damals gar nicht die Beachtung zukommen lassen, die es verdient hatte.
Die Syloxi Spirale selbst kam bereits 2014 auf den Markt, damals im Kaliber 2236. Sie war also in den ersten Jahren den 28er und 31er Datejust Modellen vorbehalten. Rolex war mit der Syloxi Spirale aber auch schon 2014 eher Nachzügler. Denn die Spiromax Spirale, das Gegenstück von Patek Philippe also, wurde bereits 2006 präsentiert. Die Forschungen in Sachen Silizium-Spirale übrigens, begannen ab Anfang der 2000er Jahre als Gemeinschaftsprojekt von Patek Philippe, Rolex und der Swatch Group.
Die Syloxi-Spirale ist mit an Bord
Nachdem Rolex die Syloxi Spirale also neun Jahre lang erst einmal in kleineren Uhren verbaute, folgte mit der 1908 die Erweiterung hin zu größeren Modellen. 2025 nun geht man den nächsten Schritt. Mit dem 7135 und damit mit einem Kaliber, bei dem eben nicht nur die Spirale, sondern auch die Hemmung aus Silizium besteht.
Doch warum das Ganze? Rolex wollte ein schnellschwingendes Werk. Und so ist das 7135 eben auch das erste Rolex Kaliber, das mit 5Hz läuft. Jener Umstand ist insofern ein Stück weit amüsant, da man im Falle der Rolex Daytona zwischen 1988 und dem Jahr 2000 auf das El Primero Kaliber von Zenith zurückgriff, welches ja von Haus aus mit 5Hz läuft, für den Einsatz in der Rolex Daytona aber einst extra auf 4Hz herunterreguliert wurde.
Nun also erstmals 5Hz bei Rolex. Die 36.000 Halbschwingungen pro Stunde sorgen für eine besonders flüssige Bewegung des Sekundenzeigers, die man live auch wirklich schön wahrnimmt. Die höhere Frequenz sorgt aber auch für eine größere Gangstabilität in allen Lagen. Die wiederum soll zu mehr Robustheit und Zuverlässigkeit führen, unabhängig von den Bewegungen des Trägers.
Rolex baut einen Schnellschwinger!
Auf der anderen Seite hat die auf 5Hz gesteigerte Frequenz auch einen gewaltigen Nachteil. Denn schlägt das Uhrenherz um 25% öfter, reduziert sich im Umkehrschluss die Gangreserve eben auch entsprechend. Von den 66 Stunden des Rolex 7140 würden somit am Ende nur noch rund 50 Stunden übrigbleiben. Doch war es Rolex enorm wichtig, die Wochenendsicherheit zu wahren.
Was also tun? Ein noch größeres oder gar ein zweites Federhaus? Das käme einer kompletten Neukonstruktion des Werkes gleich. Eine dünnere Feder in einem Federhaus mit dünneren Wänden? Auch das hat Rolex bereits zuvor realisiert und ist somit ausgereizt. In Konsequenz nahm man sich in Genf, respektive Biel, die Hemmung vor. Genauer das Regulierungssystem von Hemmung und Oszillator. Allein bereits sieben Patente beziehungsweise Patentanmeldungen beinhaltet dabei schon das erste Element des Regulierungssystems, die Dynapulse Hemmung.
Auch sie ist, wie erwähnt, aus Silizium und besteht aus einem Übertragungsrad, welches die Kraft aufnimmt, die vom Federhaus kommt und diese an zwei Verteilungsräder weitergibt. Diese Verteilungsräder wiederum haben ein spezielles Design, das ebenfalls patentiert ist. Zum einen sind sie durchbrochen gestaltet und wirken dadurch schon für sich genommen wie kleine Kunstwerke. Das außergewöhnliche Design dient aber in erster Linie dazu, Gewicht und somit Trägheit zu reduzieren und entsprechend weniger Energie für die eigene Bewegung aufzuwenden beziehungsweise zu verbrauchen.
Das Dynapulse Hemmungssystem als Gamechanger
Außerdem sind die Verteilungsräder sowohl mit Zähnen als auch mit Schaufeln versehen. Damit wiederum übernehmen sie gleich zwei Funktionen. Einmal greifen die beiden Verteilräder ineinander, laufen dadurch entgegengesetzt zueinander, zum anderen positionieren sie dabei die ihnen nachfolgende Impulswippe und betätigen diese. Die Verteilungsräder aktivieren also abwechselnd die Impulswippe, welche dann ihrerseits den Oszillator antreibt.
Das ganze System arbeitet somit rollend statt gleitend, wie dies etwa bislang bei der gemeinhin verbauten Schweizer Ankerhemmung der Fall ist. Genau das sorgt für deutlich weniger Kraftaufwand. Das Regulierungssystem verbraucht also deutlich weniger Energie für sich selbst, als dies sonst der Fall wäre. Den Wirkungsgrad bezeichnet Rolex als etwa 30% höher, verglichen mit einer klassischen Schweizer Ankerhemmung. Und das bei gleichem Platzbedarf. Auf diese Art schafft man es letztlich, trotz der Steigerung der Taktfrequenz von 4 auf 5Hz, eine Gangreserve von weiterhin 66 Stunden zu gewährleisten.
Das Grundprinzip dieser Art von Hemmung an sich ist nicht komplett neu. Letztlich basiert es auf der Échappement Naturel, einer Erfindung Abraham-Louis Breguet aus dem Jahre 1789. Allerdings ist das System einer sogenannten natürlichen Hemmung derart komplex, dass es sich nie wirklich durchsetzte. Ulysse Nardin präsentierte im Jahr 2001 in der Freak ein System, das nach einem solchen Prinzip funktionierte und mit seinen Silizium-Komponenten bereits ein Umdenken auslöste.
Breguets Traum von der natürlichen Hemmung
Ein System nach dem Prinzip der natürlichen Hemmung ist heute aber auch beispielsweise in einigen Modellen von Laurent Ferrier zu finden. An eine wirkliche Großserienfertigung indes war bislang aber nicht zu denken. Bis eben jetzt zu Rolex und der Dynapulse Hemmung.
Breguets Erfindung damals hatte den Hintergrund, eine Hemmung zu entwickeln, die ohne Schmierung auskommt. Vermutlich würde dies die Dynapulse Hemmung auf Grund ihrer Konstruktion wohl auch, dennoch gibt ihr Rolex eine Grundschmierung mit auf den Weg. Diese erfolgt allerdings nicht durch Fett, sondern durch Öl im Nanoliterbereich, welches mittels einer gebogenen Präzisionsnadel aufgetragen wird. Ein Vorgang, der derart komplex ist, dass Rolex hierfür einen für sie völlig neuen Ansatz gewählt hat. Denn die Schmierung erfolgt außerhalb des Uhrwerks. Dafür wird die Dynapulse Hemmung auf einen speziellen Träger montiert, dort geschmiert und erst danach ins Uhrwerk eingebaut.
Neben den Komponenten aus Silizium und dem neuen Hemmungssystem hat sich Rolex für das 7135er Werk der Land-Dweller aber noch ein anders Bauteil vorgenommen: die Unruhwelle. Jene besteht hier erstmals aus einer, ebenfalls patentierten, extrem steifen und robusten, weißen Hightech-Keramik. Hergestellt wird mittels Materialsublimation mit Hilfe eines Femtosekundenlasers. Auch das Herstellungsverfahren ist dabei Teil einer Patentanmeldung. Anschließend erfolgt noch eine Politur im Nanobereich.
Die Unruhwelle: Keramik gegen Magnetismus
Die Unruh selbst wird beim neuen Kaliber aus einer optimierten Messing-Legierung gefertigt, die in der Land-Dweller Premiere feiert. Sie soll, ebenso wie die Keramik der Unruhwelle, auch starken Magnetfeldern standhalten. Wie bei Rolex üblich, so verfügt auch beim 7135 die Unruh über zwei Microstella-Schrauben zur Feinregulierung.
Die Syloxi-Spirale wiederum wurde für ihren nun schnelleren Einsatz mit modifizierten Windungen und vergrößerter Stärke ausgestattet. Beides soll für mehr Steifigkeit sorgen. Gehalten wird die Unruhwelle durch ein patentiertes Paraflex Antischocksystem, das hier mit einer Doppelkonus-Innenstruktur und nochmals verbesserten Blattfedern an beiden Enden aufwarten kann. Somit wird die Welle nach jedem Stoß wieder optimal positioniert.
Wie alle Rolex Uhren, so absolviert auch die Land-Dweller vor ihrer Auslieferung nicht nur den üblichen Anforderungskatalog der COSC, sondern ebenfalls die Rolex-eigenen Zertifizierungstests der fertig montierten Uhr. Die Ansprüche hinsichtlich der Gangwerte haben sich dabei aber erst einmal nicht weiter geändert. Diese liegen weiterhin in einem Toleranzbereich von -2 bis +2 Sekunden pro Tag. Wie exakt das neue Kaliber letztlich im Alltagsbetrieb sein wird, ob es sich als noch gangstabiler als beispielsweise das 3235 (zumindest, wenn dieses frisch aus der Fabrik kommt) erweisen wird, all das wird sich zeigen, sobald die ersten Modelle ausgeliefert werden und ihre neuen, glücklichen Besitzer finden.
Sofern man nicht Roger Federer, Leonardo di Caprio oder Tom Cruise heißt, wird dies wohl im Mai geschehen, so zumindest die Info, die auf der Messe zu hören war. Und auch wenn zuvor von Großserienproduktion die Rede war, so bedeutet das freilich nicht, dass jeder Konzessionär nun in Sachen Land-Dweller aus dem Vollen schöpfen wird können. Im Gegenteil. Was zu vernehmen war, so wird die Auslieferung zunächst wohl eher in recht homöopathischen Dosen erfolgen.
Fazit
Zeit für mein Fazit. Auch knappe zwei Wochen nach ihrer Vorstellung bin ich noch immer ein wenig hin und hergerissen, in Sachen Land-Dweller. Zum einen ist da der Name, der mir auch weiterhin noch so ein wenig widerstrebt, bei dem ich mir aber denke, dass wir uns alle früher oder später dran gewöhnen werden.
Zum anderen aber ist da das Design. Die Oysterquartz Modelle, wie auch die 1530, haben viele Fans. Allein in unserem Forum waren jene Modelle schon vor 15, 20 Jahren extrem gern gesehen und erfreuen sich bis heute großer Beliebtheit. Ich persönlich wurde mit dem speziellen Case-Design allerdings nie so richtig warm. Das liegt aber sicher mit daran, dass mir die Uhren einfach schlichtweg zu klein sind.
Genau das ist bei der Land-Dweller nun nicht mehr der Fall, da es sie ebenfalls in 40 Millimetern Größe gibt. Und gerade diese Variante trägt sich wirklich extrem gut. Die Land-Dweller 40 sitzt einfach herrlich am Arm, auch wenn ich es ein wenig schade finde, dass Rolex es versäumt hat, eine Art von Micro-Adjustment in ihr Flat Jubilee einzubauen.
Die Land-Dweller ist eine sehr, sehr schicke, vor allem auch faszinierend schlanke Uhr, mit einem äußerst edel wirkenden Lichtspiel, gerade auch durch die schön gestalteten Fasen. Das Blatt mit dem aufgesetzten Rehautring ist auf den ersten Blick erst einmal gewöhnungsbedürftig, letztlich aber finde ich das Wabendesign sehr gut gewählt. Lediglich zusammen mit den beiden Ziffern 6 und 9 wirkt das Ganze auf mich ein Stück weit überladen und ich bin sehr gespannt, was wir in den kommenden Jahren noch an weiteren Zifferblattvarianten sehen werden.
Mich zumindest hat es etwas verwundert, dass man rein mit hellen Zifferblättern startet. Auf der anderen Seite hätte eine Stahl- bzw. Rolesor-Land-Dweller mit dunkelblauem Blatt die Royal Oak Rufe wohl nur noch lauter werden lassen. Nichtsdestotrotz wäre genau solch eine Kombination etwas, das ich für die Zukunft sehr gerne in diesem Modell sehen würde.
Die Zukunft der Land-Dweller
Was uns zu einer weitaus generellen Frage führt: wie sieht überhaupt die Zukunft der Land Dweller aus? Wird sie auf immer ein eigenständiger Solitär im Rolex Oyster Programm bleiben? Oder möchte man auf dieser Basis zukünftig ein drittes Standbein neben den Modellen der klassischen Oyster Linie und der 1908-Reihe etablieren? Sprich, bleibt es beim Dreizeiger-Modell oder könnten wir irgendwann Varianten wie etwa eine Land-Dweller GMT oder gar einen Land-Dweller Chronographen sehen?
Normalerweise wäre ich zwar der Meinung, Rolex mache so etwas nicht, doch da ich schon im Vorfeld mit meiner Aussage, Rolex würde nicht das 70er-Jahre Oysterquartz-Design reanimieren, gründlich daneben lag, mag ich mich hier besser zu keiner Aussage mehr hinreißen lassen.
Doch ist die Land-Dweller ja noch viel mehr als nur eine neue Uhr oder ein neues Design. Sie ist der Neubeginn einer kompletten Werkegeneration für Rolex. Das 7135 mit seiner Dynapulse Hemmung ist eine Revolution. Eine Revolution zunächst für Rolex, aber auch eine, die in der Lage ist, in der Uhrmacherei generell einiges zu bewirken. Denn was Rolex nun in den Ring geworfen hat, wird den ein oder anderen Mitbewerber so lange nicht ruhen lassen, bis auch er ähnliches entwickelt und auf den Markt gebracht hat. Eine Entwicklung, die noch sehr, sehr spannend werden könnte. Für die gesamte Branche.
Dass wir das 7135 zukünftig auch in anderen Modellen der Rolex Familie sehen werden, das jedenfalls halte ich durchaus für denkbar. Was dann in Konsequenz auch zu dünneren Gehäusen quer durchs gesamte Produktsortiment führen könnte. Eine verlockende Aussicht. Durchaus möglich aber auch, dass man das Dynapulse-System bereits dahingehend konstruiert hat, dass es ohne große Veränderungen am Werk auch Einzug in die Kalibergeneration 3235 & Co. erhalten kann. So oder so, die Land-Dweller ist der Beginn einer neuen Zeitrechnung für Rolex. Die kommenden Jahre, sie werden spannend.
Datenblatt:
- Modell: Rolex Oyster Perpetual Land-Dweller 40, Rolesor weiß, Ref. 127334-0001
- Gehäuse: 40 Millimeter, Edelstahl Oystersteel, wasserdicht bis 10 bar (100 Meter), geriffelte Lünette aus 18k Weißgold, entspiegeltes Saphirglas mit doppelt entspiegelter Zykloplupe, Gehäuseboden aus Edelstahl Oystersteel und entspiegeltem Saphirglas, Gesamthöhe 9,40 Millimeter
- Zifferblatt: Tiefweiß, matt, fein satiniert mit Wabenmuster. Indexe, Ziffern und Zeiger aus 18kt Weißgold und mit blau leuchtender Chromalight-Leuchtmasse
- Armband: Fünfreihiges Flat-Jubilee Band aus Edelstahl Oystersteel, massiv, verdeckte Crownclasp Faltschließe aus Edelstahl Oystersteel
- Uhrwerk: Kaliber 7135, Manufakturkaliber, Automatischer Aufzug, Chronometer, 36.000 A/h (5 Hz), 66 Stunden Gangreserve, Syloxi Spirale und Dynapulse Hemmungssystem aus Silizium
- Funktionen: Stunde, Minute, Zentralsekunde, Fensterdatum
- Limitierung: keine
- Garantie: 5 Jahre
- Preis: EUR 15.200 (DE) / EUR 15.350 (AT)
- Verfügbarkeit: Mai 2025
- Varianten: Rolex Land Dweller 40 als Ref. 127335 in Everose-Roségold und Ref. 127336 in Platin, Rolex Land Dweller 36 als Ref. 127234 in Rolesor weiß, als Ref. 127235 in Everose-Roségold und Ref. 127236 in Platin. Alle Everose- und Platin-Varianten ebenfalls erhältlich mit Diamantlünette und Baguette-Zifferblatt.
- Link zum Hersteller: https://www.rolex.com/de/watches/land-dweller/m127334-0001
Das Video zum Review
Fotos: © Rolex (7), JBK (4), PCS (60) 2025
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