Ok, das Wichtigste zuerst. Die Rolex Daytona in Edelstahl, so wie wir sie kennen, ist – Geschichte. Aus, vorbei, das war’s. Wer in den vergangenen Jahren keine 116520 „zugeteilt“ bekommen hat, der wird leer ausgehen. Discontinued. So sieht’s aus.

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16 Jahre lang war sie das gesuchteste Modell, die vielleicht begehrteste Uhr überhaupt. Die Uhr, die keiner bekommt, aber letztlich trotzdem jeder irgendwie am Arm hatte.

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Dieses Phänomen ist wohl auch dadurch bedingt, dass sich die Liefersituation über die vergangenen Jahre stark verbessert hat, man nicht mehr 10 Jahre auf seine Stahl-Daytona warten musste sondern zuletzt meist nur noch mehrere Monate, manchmal sogar Wochen.

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Nun aber ist der Käse gegessen, der Drops gelutscht. Die 116520, die gibt’s bald nicht mehr. Denn in Basel wurde ihr Nachfolger vorgestellt: die 116500.

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Und die unterscheidet sich in erster Linie in der Lünette von ihrer Vorgängerin, denn verbaut ist jetzt eine schwarze Monoblock Cerachrom Keramiklünette.

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In erster Linie? Seien wir ehrlich – die 116500 unterscheidet sich NUR dadurch von der 116520, zumindest was die Version mit schwarzem Blatt angeht.

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Einzig das weiße Blatt hat seine bisherigen etwas faden silbernen Totalisatorenringe gegen solche in Schwarz ersetzt bekommen. Ein sehr gelungenes Update, und man wünscht sich, auch das schwarze Blatt hätte davon profitiert. Durch weiße statt silberner Ringe zum Beispiel. Aber nichts dergleichen. Schwarz bleibt wie gehabt.

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Gleich bleibt auch das Uhrwerk, das im Jahr 2000 vorgestellte Kaliber 4130. Das ist in der Zwischenzeit natürlich auch mit der Parachrom-bleu Spirale ausgerüstet worden und verfügt als „Chronometer der Superlative“ nun über eine Ganggenauigkeit von +/-2 Sekunden am Tag. Die Gangreserve beträgt weiterhin ca. 72 Stunden.

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Generell wären neue Blätter, vielleicht sogar ein verändertes Gehäuse, tolle zusätzliche Features gewesen, doch Rolex begnügt sich 2016 mit neuer Lünette und neuer Referenznummer.

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Das ist ein wenig schade, doch Langeweile kommt dennoch keine auf. Im Gegenteil. Die 116500 wirkt live wie eine komplett andere Uhr. Kleine U(h)rsache, große Wirkung, quasi.

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Und hiermit meine ich explizit die weiße Version, denn am schwarzen Blatt hat man sich nach 16 Jahren irgendwie satt gesehen, zumal es zusammen mit der schwarzen Lünette nun ein wenig arg kontrastlos wirkt.

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Ganz anders die weiße 116500. Die strahlt nur so, die glänzt, was das Zeug hält. Und sie wirkt, das werden jetzt einige sicherlich nur ungern hören, wesentlich stimmiger und schöner als die Platinversion mit jener Kombination aus Eisblau und Braun.

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Cool, frisch, jung, dynamisch und wäre ich Werbetexter, mir würden sicher noch ganz andere Begriffe einfallen. Kein Zweifel, die weiße 116500 wird der neue Star.

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Doch wird man sie überhaupt bekommen? Wird die Cerachrom Lünette so etwas wie ein neuer „Flaschenhals“ in der Produktion, offiziell verantwortlich dafür, das nun wieder weniger Stahl-Daytonas ausgeliefert werden? Oder bleibt alles wie gehabt und das Modell wird relativ zeitnah und in angemessenen Stückzahlen geliefert?

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Sicherlich, die neue Stahl-Daytona wird Spekulanten das Wasser im Munde zusammenfließen lassen, die Dollar-, respektive Eurozeichen dürften ihnen jetzt schon in den Augen stehen.

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Die Frage wird letztlich aber auch sein, wie gehen Konzessionäre mit ihren bisherigen Wartelisten um? Werden diese einfach weiter geführt? Dann Glück für diejenigen, die schon seit einer Weile draufstehen und bisher noch nicht beliefert wurden. Oder etwa alles zurück auf Null, neue Referenz, neues Glück – neue Warteliste?

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Wir werden es erleben. Einstweilen heißt es eben warten. Darauf, dass die neuste, die schönste Daytona bei den Konzessionären auftaucht.

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Fazit: diese Überraschung ist Rolex gelungen. Eine neue Stahl-Daytona. Und was für eine. Aus einer nach 16 Jahren fast schon ein wenig langweilig wirkenden Uhr, wird wieder ein tolles Sportmodell. Eines, das optisch auch noch an die Vorgänger der 60er und 70er Jahre anknüpft.

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Die Rolex Daytona 116500, lieferbar mit weißem oder schwarzem Blatt, wird nach aktuellem Stand 11.300 Euro kosten. Ein genauer Liefertermin steht noch nicht fest.

Fotos & Text: © Percy Christian Schoeler (PCS) 2016

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