Wer vergangene Woche in die Hallen des Genfer Palexpo hineinmarschierte, kam sich zumindest auf einem Teil der Messe vor, als sei er auf der Baselworld gelandet. Auch Patek Philippe hatte seinen bereits aus 2019 bekannten Messestand kurzerhand mit in die Heimatstadt genommen. Doch was in den dortigen Schaukästen an Neuheiten zu sehen war, ging zum Teil deutlich neue Wege.

Luxify Review Hands-on Patek Philippe Novelties Watches and Wonders 2022

Patek Philippe Calatrava, Ref. 5226G-001

Patek Philippe Calatrava, Ref. 5226G-001

In erster Linie gilt das für die zwei neuen Calatravas, deren Weißgold-Gehäuse nun rundum mit einer Guillochage im Clous de Paris Dekor versehen sind. Zusammen mit einem anthrazitfarbenen Vintage-Zifferblatt, dessen Struktur an alte Fotoapparate erinnern soll, entsteht so ein äußerst ungewohnter, aber durchaus attraktiver Look.

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Für Liebhaber des neuen Designs gedacht ist dabei die Ref. 5226G-001. Sie kommt als klassische Drei-Zeiger-Uhr mit Datum daher, angetrieben durch das Automatik-Kaliber 26-330 S C, das durch den Saphirglasboden des 40 Millimeter großen und 8,53mm dünnen Gehäuses zu beobachten ist.

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Die Ref. 5226G wird zum Preis von 34.630 Euro angeboten und kostet damit nur rund halb soviel wie ihre „komplizierte Schwester“, die Ref. 5326G, für die man 68.210 Euro ausgeben muss.

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Patek Philippe Calatrava, Ref. 5326G-001

Dafür erhält man hier im Grunde auch gleich zwei Uhren in einer. 1996 ließ Patek Philippe den Jahreskalender patentieren. Der Vollkalender mit Datum, Wochentags- und Monatsanzeige muss nur einmal im Jahr, am 1. März, korrigiert werden.

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Patek Philippe Calatrava Travel Time Annual Calendar, Ref. 5326G-001

Seit 1997 wiederum gibt es den Travel Time Mechanismus. Mit ihm können zwei Zeitzonen gleichzeitig angezeigt werden. Beim Reisen lässt sich die jeweilige Lokalzeit schnell und unabhängig von der Heimatzeit vorwärts wie rückwärts verstellen.

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Die 5326G-001 vereint nun diese beiden Funktionen. Was zunächst recht einfach klingen mag, sorgte für insgesamt acht neue Patente, die in die Uhr bzw. dessen neues Automatikkaliber 31-260 PS QA LU FUS 24H eingeflossen sind.

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Technisch komplex, aber praktisch

Der Kalender ist dabei immer mit der Ortszeit synchronisiert und passt sich somit, auch bei Monatswechseln, automatisch dem Zeitzonenwechsel an. Wer dies einmal eindrucksvoll testen will, der begebe sich auf einen (zumindest einmal virtuellen) Nachtflug, der ihn am Abend des 30. April von Tokio nach Los Angeles bringt. Der Kalender wechselt in der Nacht über den 31. hinweg auf den 1. Mai. Bei Ankunft und entsprechender Einstellung der neuen Ortszeit, springt nun auch der Kalender wieder zurück auf den 30. April.

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Wer bis zum 30. April noch keine Gelegenheit hatte, in den Besitz der 41 Millimeter großen und mit 11,07 Millimetern etwas höher bauenden Weißgolduhr zu kommen, kein Problem: die ganze Geschichte funktioniert natürlich auch am 30. Juni, am 30. September und am 30. November. Und an jedem anderen Tag, wenngleich dann nicht ganz so aufregend.

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Ein klares Design ohne zusätzliche Drücker

Statt mit zwei Drückern an der linken Gehäuseseite wie bei Nautilus, Aquanaut und Co. erfolgt der Zeitzonenwechsel mittels Drehung der Aufzugskrone. Das ermöglicht ein deutlich schöneres, klareres Design der Uhr.

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Sowohl 5226G als auch 5326G kommen an einem beigen Kalbslederband mit Nubuk Finissierung. Ein zweites, schwarzes Kalbslederband in geprägtem Textilmotiv liegt den Uhren bei. Die 5326G ist mit einer Faltschließe ausgestattet, die 5226G mit einer Dornschließe.

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Neue Zifferblätter für 5320G und 5172G

Mit opalen, rosé-vergoldeten Zifferblättern werden 2022 zwei bereits in der Kollektion befindliche Modelle ausgerüstet. Der Ewige Kalender der Ref. 5320G-011 nimmt dabei Elemente eines Patek Philippe Modells von 1945 auf und kommt so in einem schönen Vintage Look daher.

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Patek Philippe Perpetual Calendar, Ref. 5320G-011

Wie sehr die Zifferblattfarbe einer Uhr ein komplett anderes Äußeres verleihen kann, sieht man auch sehr schön an der neuen Ref. 5172G-010. Bislang war die 5172G mit einem dunkelblauen Blatt erhältlich. Das neue Modell wirkt nun deutlich mehr wie aus den 1940er oder 1950er Jahren.

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Patek Philippe Chronograph, Ref. 5172G-010

Preislich liegt die 40 Millimeter große 5320G-011 bei 83.951 Euro, die 5172G-010 im 41 Millimeter Gehäuse ist für 71.359 Euro zu bekommen.

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Weltzeit-Neuheiten 5230P-001 und 5231G-001

Auch bei den Weltzeit Uhren tut sich was. Den Anfang macht die Referenz 5320, die nun als 5230P-001 im 38,5 Millimeter Platingehäuse mit blauem Blatt und blauem Band erhältlich ist. Das Blatt ziert dabei ein neues, handguillochiertes Kreismotiv, welches wir ähnlich schon in der Ref. 5110P-001 gesehen haben.

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Patek Philippe World Time, Ref. 5230P-001

Landkartenmotive in Grand Feu Cloisonné-Emaille sind schon seit Langem Tradition bei den Patek Philippe World Time Modellen. Dabei widmet man sich mit jeder Materialvariation auch immer einem anderen Gebiet der Weltkarte. Im Falle der neuen Ref. 5231G-001 nun steht die Darstellung Ozeaniens und Südostasiens im Fokus.

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Patek Philippe Rare Handcrafts World Time, Ref. 5231G-001

Während die 5230P-001 auf ein eher sportliches, marineblaues Kalbslederband setzt, kommt die 5231G-001 mit einem klassischen Alligator-Lederband mit quadratischen Schuppen, ebenfalls in Marineblau. Die Preise liegen, jeweils mit Faltschließe, bei 62.963 Euro für das Platinmodell und 78.704 Euro für die Rare Handcraft Variante in Weißgold.

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Wer übrigens mehr außergewöhnliche Stücke der Rare Handcrafts Kollektion entdecken möchte, der hat dazu noch bis 23. April Gelegenheit. Die 59 Kunstwerke der 2022er Kollektion sind im Rahmen einer Ausstellung in den Patek Philippe Salons in Genf zu bestaunen.

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Auch 2022 grünt es bei Patek Philippe

Bereits im vergangenen Jahr griff Patek Philippe das Thema grüne Zifferblätter bei einer Reihe von Modellen auf. In diesem Jahr folgen weitere Referenzen in unterschiedlichen Grüntönen.

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Patek Philippe Annual Calendar, Ref. 5205R-011

Im Falle des Jahreskalenders mit Mondphase, Ref. 5205R-011, die für 49.321 Euro erhältlich sein wird, hat man sich für ein olivgrünes Sonnenschliffblatt entschieden, das, je nach Lichteinfall, fast schon anthrazit bis schwarz wirken kann. Ergänzt wird die 40 Millimeter große Uhr im Roségoldgehäuse durch ein olivgrünes Alligator-Lederband in Zweiton-Optik mit Dornschließe.

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Sattes Grün bei der 5270P-014

Deutlich wahrnehmbarer ist das grün lackierte Zifferblatt des Chronograph Ewiger Kalender, Ref. 5270P-014. Der Schwarzverlauf gibt der Uhr zusätzliche optische Tiefe und soll an die Karosserien der schönsten Oldtimerautos erinnern.

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Patek Philippe Perpetual Calendar Chronograph, Ref. 5270P-014

Für 187.840 Euro kommt die 41 Millimeter große 5270P-014 mit einem Saphirglasboden und einem zweiten zum Wechseln aus massivem Platin. Das schwarz glänzende Alligator-Lederband ist mit grünen Ziernähten und einer Faltschließe versehen.

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Die Grande Complication Patek Philippe 5470P-001

Eine Neuheit, die hat sich Patek Philippe für den Tag nach der Messe aufgespart. Die Rede ist von der Referenz 5470P-001. Elf Jahre Entwicklungsarbeit stecken in der Uhr, die ursprünglich in der Advanced Research Reihe erscheinen sollte, nun aber, in Kleinserie gefertigt, das reguläre Programm der Grandes Complications bereichern wird.

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Patek Philippe 1/10 Seconds Monopusher Chronograph, Ref. 5470P-001

Die 5470P-001 ist ein Zehntelsekunden-Monopusher-Chronograph, der aus dem Schleppzeiger-Chronographen 5370P mit Kaliber CHR 29-535 PS entwickelt wurde, nun aber mit 36.000 statt 28.800 Halbschwingungen arbeitet und statt eines Schleppzeigers einen zentralen 1/10-Sekundenzeiger über der klassischen Sekunde mitbringt. Insgesamt 31 Patente trägt die Uhr in sich, sieben von ihnen sind neu und betreffen hauptsächlich die Zehntel-Sekunden-Komplikation.

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Ein 1/10 Sekunden-Chronograph von Patek Philippe

Patek Philippe selbst spricht von einer Uhr, die ähnlich aufwendig herzustellen sei, wie etwa ein Tourbillon oder eine Minutenrepetition. Entsprechend liegt der Preis mit 398.766 Euro noch einmal deutlich über dem des Schleppzeiger-Chronographen.

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Um so mehr überrascht das jugendliche, ja sportliche Aussehen, welches man dem Modell mit auf den Weg gibt. Statt eines glänzenden Alligator-Lederbandes setzt man hier auf ein marineblaues Kalbslederband im geprägten, von Carbon inspirierten Textilmotiv mit roten Kontrastnähten und Faltschließe, und auch das Zifferblatt selbst nimmt die Farbe Blau, sowie die roten Akzente wieder auf.

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Sportliches Aussehen – zum sportlichen Preis

Die Idee war, optisch einen echten Racing Chronographen zu entwickeln, der zwar eindeutig inspiriert ist von der Vergangenheit der Marke, dennoch aber in die heutige Zeit passt. Eine einfache Ablesbarkeit stand ganz klar im Fokus, weswegen man sich für zwei zentrale Chronographen-Zeiger für 1/10 Sekunde und Sekunde entschied. Während die klassische Chronographen-Sekunde für eine Umdrehung die gewöhnlichen 60 Sekunden braucht, schafft das der rote, aus Gewichtsgründen aus Silinvar bestehende 1/10 Sekunden-Zeiger in 12 Sekunden.

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Dies führt zu einem deutlich harmonischeren Miteinander der zwei Skalen, als dies etwa bei einer Umdrehung alle 10 Sekunden der Fall gewesen wäre. Das Ablesen der Sekunde erfolgt mittels der silberfarbenen Indexpunkte, die Zehntelsekunde wird ab dem jeweils letzten roten Strich gezählt und dazu addiert.

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The Dance of the Hands

Bei laufendem Chrono jagen sich so die zwei Zeiger auf dem Zifferblatt und treffen sich alle 15 Sekunden einmal. „The Dance of the Hands“ nennt das Philip Barat, Director Research and Development bei Patek Philippe.

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Irgendwie fast ein wenig schade, dass dieser Tanz der Zeiger nicht schon auf der Messe zu bewundern war. Doch die 5470P ist nicht die einzige Neuheit, die Patek Philippe auch 2022 wieder unterjährig präsentieren wird. Die nächste soll dabei gar nicht einmal mehr so lange auf sich warten lassen. Es bleibt also spannend.

Das Video zu den Patek Philippe Neuheiten

Fotos: © Patek Philippe (7), PCS (22) 2022

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