Am 29. Juni findet die 102. Auktion des Auktionshauses Dr. Crott in Mannheim statt. 568 Lots umfasst der diesmal besonders kunstvoll gestaltete Katalog. Und auch wir haben es nun endlich einmal geschafft, ausgewählte Uhren persönlich in Augenschein nehmen zu können. Unter ihnen: sieben ganz besondere Uhren aus dem Hause Patek Philippe.
Lot 397 – Patek Philippe Chronograph 5170J
Beginnen wir unsere heutige Zusammenfassung der schönsten Patek Philippe Uhren mit einer „alten Bekannten“. Denn dem Patek Philippe Chronograph, Ref. 5170J-001, widmeten wir uns zu den Anfangszeiten von Luxify bereits mit einem ausführlichen Review (nachzulesen hier).
Präsentiert im Jahr 2010, schrieb die 5170 ein Stück Patek Geschichte. Denn sie war der erste Handaufzugs-Chronograph des Hauses in Herren-Größe, dessen Werk nicht mehr auf dem Lemania Grundkaliber basierte. Eine echte Sensation.
Erhältlich war die 5170 über die Jahre auch in Weißgold, Rotgold und Platin, doch die 39-Millimeter-Gelbgoldvariante, wie sie in Katalog Nr. 397 (Link zur Auktion) zu sehen ist, entspricht eben der ersten Serie. Diese nimmt mit ihrem Zifferblatt-Design Anleihen an den historischen Chronographen der Referenz 130.
Die zur Auktion kommende Patek Philippe 5170J-001 wurde am 1. September 2011 bei Juwelier Wempe in München verkauft und kommt mit Originalzertifikat, Broschüren, Anleitung und der wunderschönen, großen Patek Philippe Box. Als Schätzpreis werden 38.000 bis 50.000 Euro angegeben.
Lot 380 – Patek Philippe Chronograph 130
Eben sprachen wir noch über die historische Chronographen-Referenz 130 – hier ist sie auch schon! Und was für ein schönes Exemplar.
Dieser Patek Philippe Chronograph wurde, der beiliegende Stammbuchauszug verrät es, am 26. November 1949 verkauft. Wunderschön zu sehen sind hier die Parallelen zur zuvor vorgestellten 5170, etwa die länglichen Drücker, die aufgesetzten Stabindexe oder die beiden römischen Indexe bei 6 und 12 Uhr.
Die Uhr in Katalog Nr. 380 (Link zur Auktion) hat ein 33-Millimeter-Gehäuse aus Rotgold, und einen Druckboden, unter welchem ein 13′“ Lemania Handaufzugkaliber arbeitet. Das Zifferblatt wurde im Rahmen eines Service bei Patek Philippe vorsichtig gereinigt, die verbaute Originalkrone ist späteren Datums. Der Schätzpreis liegt bei 30.000 bis 45.000 Euro.
Lot 394 – Patek Philippe World Time Moon 5575G-001
Kommen wir mit Katalog Nr. 394 (Link zur Auktion) zu einer echten Jubiläumsuhr. Im Jahr 2014 feierte die Manufaktur Patek Philippe ihr 175-jähriges Jubiläum. Zur Feier brachten die Genfer eine ganze Reihe von Sondermodellen heraus, unter ihnen auch die Referenz 5575G-001.
Bei ihr handelt es sich um einen klassischen Patek Philippe World Timer, der mit einer Überraschung aufwartet. Denn dort, wo bei klassischen World Timern ein guillochiertes Dekor oder farbige Email-Motive zu finden sind, dreht hier der Mond seine Runden. Dieser ist groß und sehr plastisch auf einer hauchdünnen Glasscheibe aufgebracht.
Eine zweite, darüberliegende, nierenförmige Scheibe sorgt dafür, dass nur die Umrisse des Mondes sichtbar sind, die auch gerade am Nachthimmel zu sehen sind. Die Mondscheibe dreht sich in 29,53 Tagen einmal und weicht so in 122 Jahren gerade einmal um einen Tag von der tatsächlichen Mondphase ab.
Die bereits bekannte und patentierte Weltzeitzonenmechanik des Patek Philippe Automatikkalibers 240 HU LU lässt sich auch bei der auf 1.300 Exemplare limitierten World Time Moon im 39,8 Millimeter Weißgoldgehäuse mit nur einem Drücker einstellen und zeigt die Uhrzeit in 24 Zeitzonen der Welt gleichzeitig an.
Der Listenpreis der Uhr betrug bei Erscheinen im Jahr 2014 exakt 42.240 Euro. Heute ist diese Referenz auf Grund ihrer Einzigartigkeit sehr begehrt. Entsprechend liegt auch der Schätzpreis des Modells der 102. Auktion bei 69.000 bis 85.000 Euro. Verkauft wurde diese Uhr übrigens am 16. September 2015 bei Wempe in Dresden.
Zum Lieferumfang gehören, neben dem Originalzertifikat, ein gesondertes Limitierungszertifikat, eine Gedenkmedaille, sowie die Original Uhrenbox, welche mit einem integrierten Uhrenbeweger ausgerüstet ist.
Lot 401 Patek Philippe Perpetual Calendar Chronograph 5970G-001
Im Jahr 2004 stellte Patek Philippe den Nachfolger der zu dieser Zeit bereits 18 Jahre produzierten Referenz 3970 vor. Die neue 5970 wartete in erster Linie mit einem im Durchmesser deutlich auf 40 Millimeter gewachsenen Gehäuse und nun rechteckigen statt runden Drückern auf.
Wie ihr Vorgänger, so setzt auch dieser Chronograph mit ewigem Kalender auf das Handaufzugs-Kaliber CH 27-70 Q, welches wiederum auf dem Lemania 2310 basiert. Die Patek Philippe Referenz 5970 ist somit der letzte „Ewige“ Chrono des Hauses, der diese Werkgeneration in sich trägt. Denn bereits 2011 wurde sie von der 5270, einem Modell mit hauseigenem Manufakturwerk, abgelöst.
Die Referenz 5970G-001 in Katalog Nr. 401 (Link zur Auktion) wurde am 18. November 2005 bei Wempe in Frankfurt verkauft. Neben dem Originalzertifikat ist der damalige Verkaufsanhänger vorhanden. Der Schätzpreis dieses weißgoldenen Patek Philippe Chronos mit Ewigem Kalender liegt bei 85.000 bis 120.000 Euro.
Lot 363 – Patek Philippe Nautilus „Jumbo“ 3700/011
Gleich drei außergewöhnliche Patek Philippe Nautilus Modelle gibt es in der 102. Dr. Crott Auktion zu sehen. Alle drei sind so genannte „Jumbo“ Modelle der Referenz 3700. Doch wer nun meint, nun wieder nur auf die „üblichen Verdächtigen“ aus Edelstahl zu stoßen, der irrt gewaltig. Denn diesmal wird’s – goldig!
Den Anfang macht die Patek Philippe Jumbo Nautilus 3700/011 in Katalog Nr. 363 (Link zur Auktion). Hierbei handelt es sich um die Bicolor Version aus Edelstahl und 18Kt. Gelbgold. Und was das Herz eines jeden Sammlers schneller schlagen lassen wird: es handelt sich um ein richtiges „Full Set“!
40 Jahre lang befand sich diese „Jumbo“ nach Angaben des Auktionshauses in Besitz des Erstkäufers. So kommt es, dass neben dem Original-Zertifikat auch Accessoires wie das rote Patek Philippe Kunstledermäppchen, die Bedienungsanleitung und sogar der Verkaufsanhänger dabei sind.
Highlight aber dürfte – neben der Uhr selbst natürlich – die original Korkbox sein, deren Wert in Sammlerkreisen während der letzten Jahre geradezu abstruse Höhen annahm. Ein spannendes, außergewöhnliches Set zum Schätzpreis von 40.000 bis 65.000 Euro.
Lot 364 – Patek Philippe Nautilus „Jumbo“ 3700/1
Ebenfalls mit einer solchen, begehrten Kork-Box kommt die Patek Philippe Nautilus „Jumbo“ in Katalog Nr. 364 (Link zur Auktion) daher. Bei dieser Nautilus handelt es sich um die Referenz 3700/1 in 18Kt Gold.
Verkauft wurde sie am 24. Dezember 1982 bei Juwelier Braun in Mannheim. Eine echte Weihnachts-Nautilus sozusagen. Ein stattliches Geschenk, bedenkt man, dass die Uhr seinerzeit nicht viel weniger kostete als ein Mittelklasse-Mercedes.
Eine gute Investition, sieht man den heutigen Schätzpreis von 90.000 bis 130.000 Euro. Neben der besagten Korkbox und dem Originalzertifikat gibt es zur 199 Gramm schweren Gold-Jumbo übrigens auch noch Anleitung und Booklets dazu.
Lot 362 – Patek Philippe Nautilus „Jumbo“ 3700/001
Kommen wir zu Katalog Nr. 362 (Link zur Auktion) und damit zur dritten und letzten Patek Philippe Nautilus „Jumbo“. Und für den Schluss unserer heutigen Auktions-Preview haben wir uns eine, man kann es nicht anders sagen, recht spektakuläre 3700 aufgehoben.
Denn sowohl Zifferblatt, wie auch Lünette und sogar die Bandmittelglieder dieser Gelbgoldenen Jumbo Nautilus wurden nachträglich mit Brillanten besetzt! Quasi ein historischer Vorläufer der aktuellen „Iced Out“ Welle, wenngleich auch ein klein wenig dezenter.
Verkauft wurde diese Ref. 3700/001 am 23. Dezember 1981 bei Juwelier René Kern in der Düsseldorfer Königsallee. Sowohl das Original-Zertifikat als auch das rote Patek Philippe Kunstledermäppchen, bestückt mit der Bedienungsanleitung sind dabei.
Eine wirklich ziemlich ungewöhnliche Nautilus also, die seitens des Auktionshauses mit einem Schätzpreis von vergleichsweise günstigen 26.000 bis 40.000 Euro bewertet wird.
Auktionstermin
Die 102. Auktion des Auktionshauses Dr. Crott findet am Montag den 29. Juni 2020 um 12 Uhr im Hotel Speicher 7, Rheinvorlandstraße 7, 68159 Mannheim statt. Vorbesichtigungen sind, vorbehaltlich gesetzlicher Bestimmungen (SARS-CoV2), am Sonntag den 28. Juni 2020 zwischen 10:00 und 18:00 möglich. Darüber hinaus können die Uhren auch im Vorfeld der Auktion nach vorheriger Terminabsprache in den Büroräumen des Auktionshauses in Mannheim besichtigt werden.
Hinweis zur Transparenz
Auktionen Dr. Crott (www.uhren-muser.de) ist Kooperations- und Werbepartner von Luxify. Die Auswahl und Beschreibung der hier präsentierten Auktionslots erfolgte jedoch rein unter redaktionellen Gesichtspunkten.
Fotos: © PCS 2020
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