Das Hauptaugenmerk bei den MP-Modelle von Hublot liegt auf der Entwicklung ganz besonderer Uhrwerke. Während bei MP-05 und MP-07 eher die Art der Zeitanzeige bzw. die maximierte Gangreserve im Vordergrund standen, liegt der Fokus bei der MP-09 auf dem Tourbillon.

Genauer reden wir hier von einem mehrachsigen Tourbillon, und das ist eine Premiere für Hublot. Klar, dass man genau dieses auch entsprechend in Szene setzen will. Mit einem ganz besonderen Gehäuse.

Dieses misst stattliche 49 Millimeter im Durchmesser und bringt es auf eine Höhe von 17,95 Millimetern. Die Wasserdichtigkeit gibt Hublot mit 3 ATM (30 m) an. Zwei Versionen der MP-09 stehen zur Wahl. Bei der auf 50 Stück limitierten Ref. 909.NX.1120.RX sind Lünette, obere und untere Gehäuseplatte, sowie der Boden aus Titan gefertigt, bei der Ref. 909.OX.1120.RX (auf 20 Stück limitiert) bestehen jene Teile aus Hublots eigenem King Gold. Preislich liegt das Titanmodell bei 167.000 Euro, das King Gold bei 208.000 Euro.

Beim Betrachten der MP-09 fällt der Blick unweigerlich als allererstes auf das Tourbillon. Es dreht unter einem dreifach gewölbten und beidseitig entspiegelten Saphirglas bei 6 Uhr seine Runden.

Während die erste Achse für eine vollständige Umdrehung hierbei eine Minute benötigt, schafft es die zweite Achse in 30 Sekunden. Ergebnis ist eine in höchstem Maße faszinierende Bewegung, der man gerne und auch sehr lange zuschauen mag.

Der eigentliche Sinn einer Uhr, die Anzeige der Zeit, tritt dabei eher in den Hintergrund. Auch optisch rückt Hublot die Zeitangabe aus dem Zentrum. Stunden und Minutenzeiger findet man auf einem Subdial zwischen 12 und drei Uhr. Die Zeiger sind verhältnismäßig klein gehalten und gehen bei den zum Teil wesentlich größer gestalteten Indexen fast schon unter.

In zwei Halbkreisen um die Zeitanzeige herum ist das Datum eingebettet. Der jeweils aktuelle Tag ist rot unterlegt und so auch direkt zu erkennen. Spannend ist die Funktion der Datumskorrektur. Bei 9 Uhr befindet sich an der Seite des Gehäuses ein Korrektor, mit dessen Hilfe das Datum beim Spannen des Hebels nach oben einen Tag vor, nach unten einen Tag zurück springt.

Ebenfalls bei 9 Uhr ist die retrograde Gangreserveanzeige zu finden. Auf 5 Tage bringt es das Kaliber Hublot HUB9009.H1.RA mit seinen 21.600 Halbschwingungen (3 Hz). Das ist durchaus in Ordnung, ob es dafür allerdings des recht plakativ gestalteten Aufdrucks auf dem roten Streifen des Zifferblatts bedurft hätte, sei einmal dahingestellt. Ich persönlich hätte dort einen Hinweis auf den Modellnamen „MP-09“ jedenfalls passender gefunden.

Jener findet sich so nur am Rande des Gehäusebodens, dessen innen entspiegeltes Saphirglas einen Blick auf die anthrazitgrau beschichteten Brücken erlaubt. Ebenfalls auf der Unterseite ist die jeweilige Limitierungsnummer zu finden. Ausgeliefert wird die MP-09 an einem strukturierten und linierten Kautschukband mit Faltschließe.

Mein Fazit: mit der MP-09 zeigt Hublot einmal mehr uhrmacherisches Know-how. Die Aufmachung des Gehäuses mag auf den ersten Blick verwundern, zielt aber konsequent auf die bestmögliche Sicht auf das Bi-Axial Tourbillon ab. Für mich ein äußerst spannendes Highlight der Baselworld 2017.

 

Fotos & Text: © Percy Christian Schoeler (PCS) 2017

 

Kommentare