Vorgestellt wurde die Carbotech, PAM00616, bereits im Januar im Rahmen des SIHH. Anlässlich der Munichtime hatte ich nun erstmalig Gelegenheit, mir diese sehr besondere Submersible einmal „live“ anzusehen. Interessanterweise handelt es sich bei der Carbotech übrigens nicht um eine einmalige, limitierte Special Edition, wie etwa zuvor die ja schon fast legendären Bronzo. Die Carbotech kommt regulär ins Programm.

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Schon auf den ersten Pressebildern faszinierend: die ganz besondere Struktur des Materials. Diese ist wirklich überall auf Gehäuse, Kronenschutzbrücke und Lünette ganz deutlich sichtbar, erinnert ein wenig an Damast-Stahl. Matt, an manchen Stellen dann aber doch schimmernd ist dieses Carbotech, und fast hat man das Gefühl, da sei Meteoritgestein im Spiel.

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Ist es aber natürlich nicht. Das Muster entsteht, weil bei der Herstellung dünne Kohlefasermatten so übereinander gelegt werden, dass deren Fasern in unterschiedlichen Winkeln zueinander liegen. Anschließend werden die Matten bei kontrollierter Temperatur und mit hohem Druck mit einem Polymer namens Polyetherketon (PEEK) zusammengepresst.

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Zwar gleicht durch diese Herstellungsweise keine Uhr der anderen, vergleicht man aber die Uhr auf den Pressebildern mit der in München ausgestellten, dann erkennt man, dass sich die Exemplare zumindest aber doch recht ähnlich sehen, die Unterschiede also nicht all zu stark ins Gewicht fallen.

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Gewicht, ein gutes Stichwort. Wie sicher schon öfters geschrieben gehöre ich zu der Gruppe Uhrenträger, für die eine große Uhr gerne auch ein adäquates Gewicht haben darf. Bei Carbon wird’s, was das angeht, mitunter schwierig. Aber – große Überraschung: die PAM616 hat ein durchaus spürbares Gewicht. Trotz Carbotech.

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Der Grund dafür liegt im Inneren des 47 Millimeter Gehäuses im Luminor 1950 Design. Denn dort sitzt ein Metallkäfig, an dem das Werk, Panerais Manufakturkaliber P9000 mit zwei Federhäusern und 72 Stunden Gangreserve, befestigt ist. Darüber hinaus trägt dieser Käfig auch das Gewinde für den Rückendeckel. Jener wiederum besteht aus Titan. Zwar ist Carbotech hypoallergen und korrosionsfrei, doch eignet sich Titan auch hier besser für das benötigte Schraubgewinde. Metallkäfig, Titanboden und das dicke Saphirglas sorgen so maßgeblich für das angenehme Gewicht der Carbotech.

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Neben dem Gewicht trägt auch die 1950er Gehäuseform dazu bei, dass die PAM616 sehr angenehm am Handgelenk sitzt. Trotz ihrer Größe! Optisch sieht man der Carbotech die 47 Millimeter Durchmesser noch dazu kaum an. Schwarz macht wohl eben tatsächlich schlank. Das scheint sich hier zu bewahrheiten.

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Nicht nur die unregelmäßige mattschwarzen Optik macht Spaß. Die Panerai-blauen Farbtupfer, die man an verschiedenen Stellen wohldosiert hat einfließen lassen, stehen ihr extrem gut. Auf dem Zifferblatt harmonieren der blaue Carbotech Schriftzug, die blauen Punkte der kleinen Sekunde bei 9 Uhr, sowie der zugehörige blaue Sekundenzeiger, noch dazu sehr gut mit den ansonsten in Vintage-beige gehaltenen Indexen.

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Erstmals kommt bei der bis 30 bar wasserdichten PAM616 auch ein Kautschuk-Armband zum Einsatz, auf welchem das OP-Logo farblich abgesetzt ist. Natürlich ebenfalls in Panerai-Blau.

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Mein Fazit: Panerais Submersible Carbotech ist ein echter Hingucker. Die einmalige Struktur des Materials lässt die Uhr wie ein Gebilde aus einer anderen Welt wirken, die blauen Farbtupfer geben ihr Modernität und Frische. Eine durch und durch besondere Uhr, die sich trotz ihrer stattlichen Größe auch noch sehr angenehm tragen lässt.

Die Panerai Luminor Submersible 1950 Carbotech 3 Days Automatic  – 47mm – PAM00616 kostet 16.600 Euro und ist bei Panerai Konzessionären, sowie in den Panerai Boutiquen erhältlich. Mehr Informationen unter panerai.com.

 

Fotos & Text: © Percy Christian Schoeler (PCS) 2015

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