Darf man eine Cellini schön finden? Das ist der zentrale Gedanke, der mich an diesem Samstag Abend beschäftigt. Vor mir liegt die neue Generation Rolex Cellini Uhren. Die komplette Kollektion, 12 Modelle, hat Rolex für das heutige Event zu Wempe nach Leipzig geschickt.
Die Cellini Kollektion, Jahrzehnte lang war sie für mich so uninteressant, dass ich noch nicht einmal die Kataloge sammelte. Und das will was heißen. Nun also gibt es neue Modelle. Modelle, die die filigrane, zierliche Linie ein ganzes Stück näher an die so beliebte Oyster Reihe rücken lassen.
Sichtbar dickeres Gehäuse, verschraubter massiver Deckel, verschraubte Krone, Automatikkaliber, basierend auf der 3100er Reihe und bis 50 Meter wasserdichtes 39 Millimeter-Gehäuse, die 2014er Cellini hat nicht mehr wirklich viel mit ihren Vorgängern zu tun.
Sie ist erwachsen geworden. Vom verspielten Altherrenmodell zu dem, wonach sich jeder Rolex Besitzer irgendwann einmal sehnt. Einer robusten und doch edlen Anzug-Uhr.
Wo man bei seiner Suche nach eben einer solchen bisher zwangsläufig bei anderen Herstellern landen musste, braucht man nun also das eigene „Universum“ nicht mehr verlassen.
Drei Grundmodelle, Time (die klassische Drei-Zeiger-Uhr), Date (mit Zeigerdatum) und Dual Time (mit zweiter Zeitzone im Hilfszifferblatt, sowie Tag / Nacht Anzeige) gibt es, lieferbar jeweils in Weißgold oder Everose-Roségold, und wiederum jeweils mit hellem oder dunklem Blatt, das ergibt die insgesamt 12 Varianten der Rolex Cellini, anno 2014.
Kurz anschauen durfte ich mir einzelne Modelle ja schon in Basel, nun also ist ein wenig Zeit, sich intensiver mit den Neuen zu befassen.
Die Gehäuseform geht schon stark in Richtung des Oystergehäuses einer Datejust oder Day-Date, wirkt aber gerade durch die sehr fein gearbeitete Lünette doch nochmal um einiges eleganter. Die Zifferblätter, gerade die in „silver guilloche“ Ausführung, passen perfekt und scheinen je nach Lichteinfall ihren Farbton zu ändern.
Schade, dass die Modelle der Time Linie nicht mit diesen Blättern ausgerüstet werden. Wobei man sagen muss, dass das schlichte weiße Blatt trotzdem ganz hervorragend zur Uhr passt.
Die Time ist auch die Version, die dem Ideal einer klassischen Dresswatch am nächsten kommt. Verantwortlich hierfür ist das gegenüber der anderen Modelle wesentlich flachere Gehäuse. Date und Dual-Time bauen, bedingt durch ihre Komplikationen, doch ein ganzes Stück höher.
Typisch Rolex kaschiert man die Bauhöhe aber nicht, etwa durch höher bauende Bodendeckel, welche dann bewirken würden, dass die Uhr stärker vom Arm abstehen würde.
Hier täuschen zum Teil die Bilder dieses Reviews. Da die Alligator-Lederbänder natürlich noch fabrikneu und somit sehr steif sind, lassen sich die Uhren nicht so anlegen, wie dies später der Fall sein dürfte.
Rolex deckt mit den drei Grundversionen auf geniale Weise all die Grundbedürfnisse ab, die der potentielle Käufer haben dürfte. Wer eine schlichte, flache Uhr möchte, greift zur Time. Wer ohne Datum nicht leben kann, nimmt die Date. Und wer viel auf Reisen ist, für den ist die Dual-Time ideal.
Darf man eine Cellini nun schön finden? Ohja. Man darf! Und ich traue mich fast wetten, dass man zukünftig wesentlich mehr Uhren dieser Kollektion an den Handgelenken eingefleischter Rolex Oyster Träger sehen wird, als jemals zuvor. Meine persönlichen Favoriten: die Rolex Cellini Time in Weißgold mit dem weißen Lackblatt, sowie die Rolex Cellini Date mit silbernem Guilloche-Blatt.
Fotos & Text: © Percy Christian Schoeler (PCS) 2014
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