Hoteltest: Kitzhof Mountain Design Resort, Kitzbühel, Tirol

Endlich! Als ich in die Auffahrt zum Kitzhof Mountain Design Resort einbiege fühlt sich das wieder so ein bisschen an wie Normalität. Das Vorfahren, die freundliche Begrüßung, die Frage, ob man beim Gepäck behilflich sein könne, all das habe ich schon hunderte Male erlebt. Und doch ist das für mich grad alles andere als selbstverständlich.

Endlich wieder Reisen! Was für ein Gefühl

Gut drei Monate saß ich, wie wohl die Meisten von uns, daheim. Der Balkon wurde zum Sonnendeck, der Pre-Dinner-Negroni, er wurde wenn, dann via Facetime eingenommen, das passende Meeresrauschen dazu kam aus der Stereoanlage.

Für eine Zeit lang ist das schon ganz aushaltbar, doch irgendwann treibt es einen, der normalerweise selten länger als zwei Tage am Stück daheim ist, wieder raus. Raus in die Ferne. Diese allerdings liegt in diesem Jahr jetzt erst einmal ein bisserl näher als sonst. Urlaub in Österreich statt Palmen, ferne Sandstrände und die Weiten des Ozeans. Ja, warum eigentlich nicht?

Gewohnte vs. neue Normalität

Fast könnte man bei meiner Ankunft hier im Herzen von Kitzbühel meinen, alles sei wie immer. Doch die alpin gemusterten Masken und Face-Shields der Kitzhof Mitarbeiter zeigen klar und deutlich: es ist es noch nicht.

1993 wurde das zuvor als Hirzinger Hof bekannte Haus von Hotelier Dieter Müller erworben und nach Umbau im Dezember 1994 als Astron Sporthotel eröffnet. 2005 erfolgte die Neupositionierung als Individualhotel unter dem Namen Hotel Kitzhof. Es folgten diverse Aus- und Umbauarbeiten im Laufe der Jahre zum heutigen Kitzhof Mountain Design Resort.

Während all dieser Zeit blieb der Kitzhof nicht einen einzigen Tag geschlossen. Tag für Tag war das Team des Hotels für seine Gäste da. Bis zu jenem 16. März 2020, an dem die weltweite Pandemie ihren Tribut forderte. Seit 29. Mai nun hat man wieder geöffnet. Zunächst noch mit einem kleineren Team als üblich versucht man, das Hotel langsam wieder auf Normalbetrieb hochzufahren.

Dass es endlich weitergeht, das freut hier jeden unglaublich. Entsprechend gut ist die Laune unter den Mitarbeitern, die ausnahmslos extrem freundlich, hilfsbereit, herzlich auftreten. Ich fühle mich nicht nur vom ersten Moment an überaus Willkommen, ich fühle mich auch, gerade in Zeiten wie diesen, besonders gut aufgehoben.

Optimales Hygienekonzept im Kitzhof

Überall, wirklich überall sind Desinfektionsspender aufgestellt, relevante Bereiche mit Plexiglasscheiben separiert. Und auch an meinem Zimmer informiert eine Karte, dass alles frisch desinfiziert ist.

Neben dem Putzen und der händischen Desinfektion, setzt das Hotel eine Vernebelungsmaschine mit krankenhaustauglichem Desinfektionsmittel ein. Zu Gute kommt dem Kitzhof hier seine Verbindung zu den ebenfalls dem Inhaber gehörenden Motel One Hotels, welche ebenfalls auf jenes Hygienekonzept setzen.

Wer genau hinschaut und, wie ich, beruflich gerne mal in einem Hotel jener Gruppe nächtigt, wird hier und da Parallelen finden. Etwa im großen Loewe Design-TV, der in einigen Zimmern wartet, oder den Tolomeo Leuchten von Artemide, auf die man hier und da im Haus trifft.

Davon ab spielt der Kitzhof natürlich in einer ganz anderen Liga. Als 4-Sterne-Superior Hotel ist er geführt, vor Ort allerdings frage ich mich, ob diese Einstufung vielleicht einfach nur strategischer Natur ist. Zumindest erkenne ich bei meinem Aufenthalt nur wenig, das nicht auch problemlos in der 5-Sterne-Liga spielen könnte.

Doch beginnen wir mit dem Moment, auf den ich, ich musste jetzt kurz noch einmal selbst nachrechnen, ganze vier Monate (!!!) warten musste. Jenen Moment, in welchem ich die Zimmerkarte in die Tür des Hotelzimmers stecke und ich mich voller Erwartung auf das, was hinter dieser Tür liegt, freue.

Das Betreten eines Hotelzimmers – immer wieder eine Überraschung

Ein mir noch völlig unbekanntes Hotel, ein neues Zimmer, das klingt jetzt übertrieben, aber so ein wenig was von Heilig Abend hat das doch noch immer für mich.

Im Fall des Kitzhof hört das, was da nun vor mir liegt, auf den Namen „Superior Kitzbühel“. Neben vier Einzelzimmern bietet der Kitzhof 78 Doppelzimmer der Kategorie Standard und 44 jener Superior-Zimmer.

Wenn es ein wenig mehr sein darf, stehen sechs Garten Suiten, elf Juniorsuiten, sechs Studios, drei Lebenberg Suiten, drei Studio Suiten, sechs Alpin Suiten und die 170 Quadratmeter große Kitzhof Suite für die Gäste bereit.

Die Besonderheit meines Superior Zimmers Kitzbühel liegt in der Lage mit Blick auf den großen Garten und die Liebfrauenkirche. Das Kitzbüheler Horn zur Linken, der Hahnenkamm mit seiner legendären Streif zur Rechten, besser kann man in Kitzbühel kaum residieren.

Superior-Room mit schönem Flair

Rund 30 Quadratmeter misst das Zimmer, hinzu kommt ein großer Balkon. Im Zimmer herrscht Alpenatmosphäre. Viel Holz, dazu Lodenstoffe. Das wirkt nicht nur gemütlich, das ist es auch. Einzig die beiden recht unbequemen Ledersessel passen da nicht ganz ins Bild.

Das Badezimmer kommt in hellem Naturstein und verfügt sowohl über eine Badewanne als auch über eine große, begehbare Regendusche. Der Waschtisch aus Eiche ist mit Armaturen von Dornbracht bestückt. Das WC liegt komplett separat und ist ebenfalls mit einem kleinen Handwaschbecken ausgestattet.

Wohlriechende Pflegeprodukte aus der Herbal Treats Reihe von Susanne Kaufmann erfreuen die verwöhnte Nase, süße Überraschungen mit dem stilisierten Logo des Kitzhof den Gaumen und das Herz.

An der Wand hängt bereits erwähnter großer Loewe Fernseher, die mit Softdrinks gefüllte Minibar ist inkludiert. Ebenfalls ohne Aufpreis: das sehr gut funktionierende W-Lan.

Das Zimmer ist mit einer Klimaanlage ausgestattet. Ihren Dienst verrichtet diese zwar in durchaus wahrnehmbarer Lautstärke, auf Grund der großen nach Süd-Ost ausgerichteten Fensterfront und des direkt unterhalb des Zimmers liegenden Wellness-Bereichs ist sie dennoch eine wahre Wohltat.

Wellness: alles, was das Herz begehrt

Wenn man schon direkt über dem Wellnessbereich wohnt, dann fällt die Entscheidung, wohin der erste Weg geht, nicht weiter schwer. Die Anreise war schließlich lang und beschwerlich, da darf man sich schon ein wenig Gönnung gönnen.

Auf 700 Quadratmetern stehen im Kitz Spa fünf Behandlungsräume, ein 5×15 Meter großer Indoor-Pool und eine Saunalandschaft mit Dampfbad, Sole Dampfbad, Sanarium und Zirbensauna zur Verfügung.

Coronabedingt sind bei meinem Besuch nur eine Person oder Familie pro Sauna gleichzeitig zugelassen. Dank der unter der Woche noch nicht vollen Auslastung des Hotels und des schönen Wetters draußen ist dies aber noch kein Problem.

Wunderschön gestaltet ist der Ruhebereich mit großen Loungebetten, Hängesesseln und – da haben wir sie wieder – die stylishen Tolomeo Leuchten von Artemide. Draußen untermalt ein kleiner Wasserfall die erholsame Stille. So lässt es sich aushalten.

Wem das zuviel Ruhe und Entspannung ist, der findet am anderen Ende des Gartens einen Fitnessraum mit Life Fitness Geräten und atemberaubendem Bergblick, sowie den Yogabereich. Ich erwähne dies nur der Vollständigkeit halber, denn ich und Yoga, aber das ist eine andere Geschichte.

Kitz Lounge – Zentrum des Hotellebens im Kitzhof

Nach einer Runde entspannten Saunierens und ein paar Bahnen im Infinity-Pool geht’s dann auch schon in Richtung Abendessen. Allerdings nicht, ohne vorher auf einen Negroni in die atemberaubende Kitz Lounge einzukehren.

Gelegen gleich hinter dem Empfang, ist sie das Zentrum des Hotellebens im Kitzhof. Große und gemütliche Sitzgruppen laden hier zum Verweilen ein, bieten dabei soviel Platz, dass auch der derzeit geforderte Mindestabstand kein Problem ist.

Auch draußen gibt es kuschelige Plätze, die dank zuschaltbarer Infrarotstrahler auch dann noch kuschelig bleiben, wenn die Temperaturen nach Sonnenuntergang gleichermaßen schnell wie spürbar fallen.

Ein wenig Entspannung im Rocking Chair gefällig? Auch das kein Problem. Die hübschen Möbel aus der von Sebastian Herkner für Dedon entworfenen Mbrace Linie sind überall rund ums Haus zu finden.

Die große Bar der Kitz Lounge bietet so ziemlich alles, was man sich wünschen kann, der Service auch hier wieder First Class. Hier, wie überall im Hotel, sind die Blumenvasen übrigens mit QR-Codes bedruckt, mit deren Hilfe man sich am Smartphone jederzeit schnell und unkompliziert Bar-, Wein-, Snack- und Speisekarte anschauen kann. Eine perfekte Lösung in Zeiten wie diesen.

So erfährt man denn auch gleich, dass das Glas Hauschampagner, im Kitzhof ist dies Laurent Perrier, 14,50 Euro kostet. Laurent Perrier Rosé liegt bei 20,50 Euro. Mit 4,10 bis 4,50 Euro für ein 0,33l Bier, sowie 12,90 für einen Negroni liegt man auf einem gehobenen, für Kitzbühel aber wahrscheinlich eher normalen Niveau.

Zum Dinner in den Weißen Hirschen

Zum anschließenden Abendessen geht es in das ein Stockwerk tiefer gelegene Restaurant Weißer Hirsch. Hier gibt es, neben der regulären Speisekarte, auch ein täglich wechselndes Auswahlmenü. 4 Gänge sind im Halbpensions-Arrangement inkludiert.

Der weiße Hirsch ist eines von insgesamt sechs Restaurants im Kitzhof. Zur Zeit meines Besuches sind die anderen fünf Stuben allerdings noch geschlossen. Das Ambiente des Weißen Hirsch ist nicht ganz so in rustikaler Gemütlichkeit gehalten, wie dies in den anderen Stuben des Hauses der Fall ist. Ich würde es als zeitlos elegant bezeichnen, edel, aber auch hier wieder ergänzt mit ein paar hübschen, alpenländischen Einflüssen.

Bei einer bei meinem Besuch relativ überschaubaren Anzahl an Gästen, ist das Dinner hier dennoch eine durchaus abendfüllende Veranstaltung. Von Bestellung bis Dessert vergehen so gerne einmal zweieinhalb bis drei Stunden. Das ist im Grunde kein Problem, sollte aber bei der Wahl der Reservierungszeit berücksichtigt werden, möchte man seinen Hauptgang nicht erst um 22 Uhr zu sich nehmen.

Und noch etwas gilt es zu berücksichtigen: die Portionen der einzelnen Gänge. Denn sie sind wirklich – enorm groß. Meine Wahl, mit Beef Tartar, Wiener Schnitzel und Kaiserschmarrn sowieso „nur“ 3 Gänge statt der üblichen vier umfassend, stellt sich so schnell als eine geradezu unmögliche Mission heraus. Ein Jammer, die Reste in die Küche zurückschicken zu müssen, aber was zuviel ist, ist eben einfach zuviel.

Mit Champagner den Tag starten

Zumal auf das Abendessen ja nur wenige Stunden später bereits das Frühstück folgt. Und das ist im Kitzhof schließlich geradezu legendär! Denn zu wunderbaren Etageren, leckeren Eierspeisen, Smoothies und Säften darf sich hier auch gerne das ein oder andere Glas Laurent Perrier gesellen. Champagnerfrühstück nennt sich das natürlich, ist eines der Key Features des Kitzhof und definitiv der schönste Start in den Tag.

Auf Grund der aktuellen Corona-Situation läuft das reichhaltige Frühstücksbuffet derzeit ein wenig anders ab als gewohnt. Marmelade, Butter und Ähnliches wird in abgepackten Einzelportionen dargeboten und kann selbst dem Buffet entnommen werden, für alle offenen Speisen und Getränke, sowie für das Gebäck, steht ein Mitarbeiter parat. Auch das wieder eine perfekte Lösung. Und natürlich sind auch hier wieder am Eingang zum Restaurant Ständer mit Desinfektionsmittel aufgebaut.

Mit einem Rest Champagner im Glas geht es in den Garten, ein wenig den aufkommenden Sonnenschein genießen. Ein herrlicher Tag im schönen Tirol und die Erkenntnis, definitiv schon wieder viel zu viel gegessen zu haben, enden in der Frage: was tun?

Zum Abarbeiten der köstlichen Kalorien gibt es selbstverständlich mannigfaltige Möglichkeiten. Im Winter ist das sicherlich das Skifahren, im Sommer das Wandern. Bei beiden handelt es sich, wie umschreibe ich das jetzt am besten, nicht gerade um meine Paradedisziplinen. Faul herumsitzen ist aber auch nicht angesagt, nun, bin ich denn endlich einmal wieder im schönen Kitzbühel und das Wetter spielt auch noch so mit.

Kitzhof Mountain Design Resort: Lage, Lage, Lage

Also entscheide ich mich kurzerhand für einen gemütlichen Stadtbummel. Das passt. Vom Anstrengungslevel, von der Thematik. Rolex Konzessionär, Louis Vuitton Boutique. Super! Auf geht’s!

„Lage, Lage, Lage“, so wird ja Conrad Hilton zitiert. Und die Worte des Hotelmoguls, sie kommen mir auf dem Weg vom Kitzhof nach „Downtown Kitzbühel“ immer wieder ins Gedächtnis. Gut, so oft ist das dann auch wieder nicht, denn bis zum Beginn von Vorder- und Hinterstadt sind es zu Fuß keine 500 Meter. Schon ist man mittendrin. Besser geht’s nicht.

So langsam heißt es dann aber auch schon wieder Abschied nehmen. Von Kitzbühel und vom Hotel Kitzhof Mountain Design Resort. Ein Abschied, der mir tatsächlich schwerfällt. Gerne wäre ich noch ein paar Tage länger geblieben und hätte mit dem ein oder anderen Glas Frühstückschampagner auf die Rückkehr der Normalität angestoßen. Einen perfekteren Platz für einen Wiedereinstieg jedenfalls hätte ich kaum finden können. Danke, liebes Kitzhof Team, für die wunderschöne Zeit.

Fazit

Mein Fazit: die Kitzbüheler Hotelszene hat sicherlich das ein oder andere Highlight zu bieten. Die Kombination aus Großzügigkeit und Herzlichkeit, aus Design und Lage, lässt das Hotel Kitzhof Mountain Design Resort jedoch konkurrenzlos erscheinen. Der Kitzhof ist das perfekte Hideaway für Paare jeden Alters. Ob Sport, Shoppen, Schlemmen oder Relaxen, im Kitzhof ist man in jedem Fall einfach nur verdammt gut aufgehoben.

Informationen

Das Hotel Kitzhof Mountain Design Resort liegt in der Schwarzseestraße 8-10 in 6370 Kitzbühel, Tirol, Österreich. Die Preise für eine Übernachtung starten bei 146 Euro für das Einzel- und 224 Euro für das Doppelzimmer, jeweils mit Champagnerfrühstück. Weitere Informationen zum Hotel gibt es auf der Homepage www.hotel-kitzhof.com.

Hinweis zur Transparenz

Der Bericht entstand im Rahmen eines Aufenthalts, welcher vom Hotel Kitzhof Mountain Design Resort unterstützt wurde. Eine redaktionelle Einflussnahme auf diesen Artikel fand nicht statt.

Fotos: © PCS/AS 2020