Erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt. Und manchmal ist das auch ganz gut so. Die Insel Lemnos (neugriechisch auch Limnos genannt) stand nämlich eigentlich gar nicht auf dem Programm. Um ehrlich zu sein wusste ich bis vor ein paar Wochen noch nicht einmal von deren Existenz.

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Doch auf Grund der Sicherheitslage auf Lesbos, dem eigentlichen Ziel von MS Europa 2, entschied man sich für die ein ganzes Stück weiter nördlich auf halbem Wege zwischen der griechischen Halbinsel Athos und dem türkischen Festland liegende Insel.

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Mit rund 477 Quadratkilometern ist Lemnos immerhin eine der zehn größten Inseln Griechenlands. Anfang Oktober, der Zeit meines unverhofften Besuchs, herrscht hier noch ein sehr angenehmes Klima. Die Temperaturen steigen auf ca. 22 Grad und der kurze Regenschauer am Morgen ist schnell vergessen.

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Schon am Mittag präsentiert sich die Insel, auf der Hephaistos, der Gott des Feuers, seine Schmiede gehabt haben soll, von seiner sonnigen Seite.

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Mit dem Tender geht es in etwas über 5 Minuten zum kleinen, malerischen Hafen von Myrina.

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Von hier aus starten bordeigene Zodiacs zu einer einsamen Bucht mit kristallklarem Wasser.

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Ist so eine Zodiac-Fahrt an sich schon ein herrliches Erlebnis, macht dieses Ziel das ganze noch ein Stück perfekter.

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Wieder zurück im Hafen des Hauptortes, der etwa 5.000 Einwohner zählt, bleibt noch etwas Zeit, die Promenade entlang zu schlendern.

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Die Sonne steht schon tief und taucht das Dorf in ein warmes Licht.

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Die Schatten werden länger, die bunten Farben der kleinen Fischerboote strahlen schon fast unwirklich.

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Ein paar kleinere und größere Segelyachten liegen hier, zum Teil auch aus Deutschland.

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Vor einer Taverne sitzen zwei alte Männer, trinken ihr „Mythos“ und wundern sich wohl über den ungewohnten Ansturm von Touristen um diese Jahreszeit.

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Kreuzfahrtschiffe sieht man hier ohnehin recht selten. Gerade einmal drei Schiffe haben die Insel 2016 in ihrem Programm.

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Fast ist das schade, denn die verträumte Atmosphäre hier, diese Ruhe, diese Natürlichkeit, sollte man einmal erleben.

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Andererseits würde der Massentourismus wohl genau das als allererstes zerstören.

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Hinter der Taverne beginnt der Sandstrand von Myrina. Fast alleine bin ich hier, gerade einmal zwei weitere Menschen haben sich heute hierher verirrt.

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Ich setze mich in den von der Sonne gewärmten Sand und lausche ein wenig der ganz leichten Brandung.

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Dann geht es langsam wieder zurück zum Hafen.

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Auf dem kleinen Dorfplatz warten Unmengen weißer und bunter Stühle auf Gäste.

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Um diese Jahreszeit allerdings größtenteils vergebens.

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Am Hafen machen die Fischer langsam ihre Boote fertig. Bald geht es auch für sie noch einmal hinaus.

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Und auch auf den Segelyachten herrscht reges Leben. Die Einkäufe werden an Bord geschafft, man sitzt an Deck, genießt die Sonne und die Wärme.

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An der Mole warten ein paar Angler auf einen guten Fang.

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Lemnos Anfang Oktober, das ist, wie man sich Griechenland pur und unverfälscht vorstellt. Das ist Griechenland, wie ich es liebe. Und es ist eines meiner Highlights auf dieser Tour. Manchmal kommt es eben anders, als man denkt. Ein Glück!

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Fotos & Text: © Percy Christian Schoeler (PCS) 2015

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