Dieser Winter meint es nicht sonderlich gut mit uns daheim gebliebenen. Die Anzahl der sonnigen Wintertage kann man an einer Hand abzählen und während der Februar 2012 schon fast Cabriowetter bot, schaut man 2013 meist ins trübe Einheitsgrau.

Dabei ist der Ausweg nur wenige Flugstunden entfernt. Richtung Südost. Dubai? Klar. Auch. Aber es muss ja nicht immer das Emirat sein. Die arabische Halbinsel hat einiges mehr zu bieten. Beispielsweise den Oman. Hier, genauer auf halbem Weg zwischen Flughafen und dem historischen Muscat, liegt das „The Chedi“.

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Vergessen wir also für einen Moment das Wetter draußen. Auf nach Muscat. Von der Straße des 18. November geht es über eine fast einen halben Kilometer lange Zufahrtstraße zum Hauptgebäude. Der Wagen hält und ein Angestellter öffnet die Tür.

Draußen hat es angenehme, fast schon heiße 24 Grad und die Sonne scheint vom wolkenlosen Himmel. Ich betrete die Eingangshalle. Augenblicklich wird es kühler und ein orientalischer Duft umgibt mich. Grüne Orange? Schwer zu sagen, es dringt nur ganz dezent in meine Nase. Die Haupthalle ist hell und weitläufig. In der Mitte laden riesige Polster und Kissen zum Verweilen ein. Arabische Architektur, wie man sie sich so vorstellt. Besonders beeindruckend: diese Stille!

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Die Haupthalle

Ich habe kurz Zeit, die Eindrücke auf mich wirken zu lassen und um meine Mails im hauseigenen WLAN zu checken. Wenig später erscheint Tarryn, um mir die Anlage zu zeigen. Tarryn ist Manger für Marketing und Kommunikation und kommt ursprünglich aus England. Nach zwei Jahren Zwischenstopp in Dubai verschlug es sie schließlich in den Oman.

Wir verlassen die Haupthalle in Richtung Garten und ich bin ein zweites Mal überwältigt. Eben noch in Arabien komme ich mir vor, als sei ich plötzlich einige tausend Kilometer nach Osten teleportiert worden. Die gesamte Aussenanlage folgt absolut klaren und minimalistischen Linien. Wie ein riesiger Zen Garten schaut das aus.

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Hauptgebäude

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Symmetrie wohin man sieht, penibelst geschnittene Hecken, perfekt gesetzte Palmen, kleinere und größere Wasserbecken und erneut – eine unglaubliche Ruhe. Es ist, als würde die Zeit auf einmal ein ganzes Stück langsamer laufen. Man merkt, wie man augenblicklich zur Ruhe kommt, wie man eintaucht, in eine andere Welt.

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Blick auf Serai Pool und den Golf von Oman

Am Serai Pool, dem Familienpool mit seinen herrlichen Cabanas vorbei geht es hinunter zum Strand und zum dortigen Beach Restaurant. Fenster sucht man hier vergebens. Eine leichte Briese weht vom Golf hinein und sorgt kurzzeitig für angenehme Kühle. Jemand reicht ein Glas eiskaltes Minzwasser. Hier lässt es sich aushalten.

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Serai Pool

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Liegemöglichkeiten

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Familienpool Serai

Es ließe sich aushalten, aber ich bin hier schließlich nicht zum Spaß. Zumindest nicht ganz. So geht es den 370 Meter langen Privatstrand entlang und vorbei am infinity Chedi Pool in Richtung Spa Gebäude.

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The Beach Restaurant

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Seafood mit Meerblick

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370 Meter Privatstrand

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Infinity! The Chedi Pool

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Auf dem Weg zum Spa

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The Long Pool

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103 Meter Bahnen

Der erst Ende 2011 eröffnete Spa Bereich beherbergt auf 800 Quadratmetern 13 äußerst großzügige Spa Suites, die zu einer ganzen Reihe von Behandlungen einladen. Dazu kommt ein 400 Quadratmeter großer Fitnessbereich und ein weiteres architektonisches Highlight der Anlage, der long pool.

Lang ist dieser fürwahr. 103 Meter um genau zu sein. Er ist, wie auch der Chedi Pool, den erwachsenen Gästen vorbehalten.

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Fitness Center

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Eine der Spa Suites

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Ruhe nach der Behandlung

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Der Bereich um den Long Pool

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Unendlichkeit

So beeindruckend das Areal um den long pool auch bei Tag anmutet, richtig atemberaubend wird die Stimmung nach Sonnenuntergang. Umringt von Feuerstellen und wenigen einzelnen Lichtspots findet hier wohl so mancher schöne Tag seinen Ausklang.

Leider bin ich dafür heute einige Stunden zu früh und so bleibt mir hier nur meine Vorstellungskraft und einige „Symbolfotos“.

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The Long Pool bei Nacht (©The Chedi)

Ebenfalls auf solche muss im Falle der Zimmern zurückgreifen. Das The Chedi verfügt über insgesamt 158 Zimmer in vier verschiedenen Kategorien.

Die 33 qm großen Serai Rooms sind mit einem Queen Size Bed ausgestattet während die 39 qm großen Deluxe Rooms über ein King Size Bed verfügen. Eine Bose Wave Anlage findet sich ebenso wie die obligatorische Nespresso Maschine und ein iPod , der dem Gast während seines Aufenthalts zur Verfügung steht.

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Serai Room (©The Chedi)

Die Deluxe Club Rooms unterscheiden sich nicht von den Deluxe Rooms, bieten aber Zugang zur Club Lounge, in der der Afternoon Tea und gen Abend Cocktails und Canapés serviert werden. Transfer zum Flughafen ist hier ebenso inkludiert wie eine Auswahl an Tageszeitungen und ein Nachmittagssnack.

Mit 67 qm ein ganzes Stück größer und als einziges auch für Familien mit bis zu zwei Kindern geeignet sind die Chedi Club Suites. Sie bestehen aus einem Schlafzimmer mit King Size Bed, einem Wohnzimmer und Balkon bzw. Terrasse.

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Schlafzimmer der The Chedi Club Suite (©The Chedi)

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Das Bad der The Chedi Club Suite (©The Chedi)

Als Gast hat man im The Chedi übrigens die Auswahl zwischen sechs verschiedenen Restaurants. Neben dem schon erwähnten The Beach Restaurant, in dem Seafood gereicht wird, kann zwischen Arabischer, Indischer, Asiatischer, Japanisch-Malaysischer und Mediterraner Küche gewählt werden.

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Es ist eingedeckt

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Muscheln als Wandschmuck

Aber genug der theoretischen Daten. Sie sind eh nicht einmal annähernd in der Lage, die Stimmung zu transportieren, die hier herrscht. Mein Weg führt vom Spa Bereich und dem 103 Meter Pool leider schon wieder  zurück zum Hauptgebäude. Rechts und links des Weges liegen die Chedi Club Suites, kleine Wasserläufe begleiten die Wege und enden in perfekt anmutenden Wasserbecken. Man hört ein leises Plätschern, das Zwitschern von Vögeln und sonst – nichts. Immer wieder diese Ruhe. Überall.

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Rechts und links des Weges: The Chedi Club Suites

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Überall ja. Aber leider nicht zu jeder Zeit. Wobei wir beim wirklich einzigen Punkt wären, der zur absoluten Perfektion fehlt. Das The Chedi liegt nur 15 Minuten vom Flughafen entfernt. Das ist einerseits gut, andererseits, man ahnt es schon, liegt die Einflugschneise nur unweit vom Privatstrand entfernt.

Nun ist Muskat von der Anzahl der Flugbewegungen her nicht Frankfurt und als Wiesbadener ist man über die Jahre recht immun gegenüber Fluglärm geworden. Trotzdem, gerade durch die ansonsten so herrliche Stille hier nimmt man die landenden Maschinen wahr.

Das ist zwar ein wenig schade, wäre angesichts der sonstigen gebotenen Pefektion zumindest für mich kein Grund, der gegen einen Aufenthalt spräche.

Wir sind am Ende unseres Rundgangs angelangt, Tarryn verabschiedet sich, ich lasse mich noch einmal in die bequemen Polster der Haupthalle nieder, genieße die orientalischen Düfte, die ich noch immer nicht richtig zuordnen kann und schließe kurz die Augen.

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Viel zu schnell schon kommt ein Angestellter und reißt mich aus meinen Gedanken. Er informiert mich über die Ankunft meines Fahrers. Es ist noch einmal ein paar Grad heißer geworden, draußen. Das merkt man unter den Palmen bei den Pools nicht, doch hier in der Auffahrt, auf dem Weg zur Normalität, ist es deutlich spürbar.

Der Wagen biegt auf die Straße der 18. November ein und ein schöner Traum geht vorüber.

Willkommen zurück in Deutschland. Im kalten, grauen Februar 2013.

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Adieu Winter – Der Reisebericht über das „The Chedi Muscat“ auf R-L-X.

Fotos & Text: © Percy Christian Schoeler (PCS)

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