Keine zwei Wochen sind seit der Präsentation der neuen Pepsi-GMT vergangen und schon jetzt ist klar, diese Baselworld Neuheit stößt auf Interesse wie keine Zweite. Über 76.000 Zugriffe und gut 800 Beiträge zählt schon jetzt der Thread um die 126710BLRO in unserem Forum. Zeit, die brennendsten Fragen einmal zusammenzufassen.
Was kostet die neue Pepsi GMT?
Die offizielle Preisangabe für die neue Rolex GMT-Master II 126710 BLRO liegt bei 8.400 Euro. Das entspricht 300 Euro Aufpreis zur „Batman“ GMT II, Ref. 116710 BLNR mit altem Werk und Oysterband. Zum Vergleich: die Referenz 116710 LN mit schwarzer Lünette liegt derzeit bei 7.650 Euro, eine Submariner Date, Ref. 116610 ist für 7.750 Euro (als LN), bzw. 8.200 Euro (als „Hulk“ LV) erhältlich.
Ab wann wird die 126710BLRO lieferbar sein?
In Basel wurde seitens Rolex der Mai 2018 verlautbart. Das entspräche in etwa dem Liefertermin, zu dem im vergangenen Jahr auch die neue Rolex Sea-Dweller 126600 in den Handel kam.
Wie schwer wird es, überhaupt an eine Pepsi zu kommen?
Ehrliche Antwort? Sehr schwer. Die 126710 BLNR ist die Uhr, auf die Fans seit Einstellung der 16710 gewartet haben. Entsprechend hoch ist die Nachfrage. Hinzu kommen die üblichen Spekulanten, die versuchen, mit der Neuheit ein paar schnelle Euros zu machen. Wer nicht direkt am Tag der Vorstellung bestellt hat oder verdammt gute Kontakte zu seinem Fachhändler hat, sollte sich die neue Pepsi zumindest für 2018 abschminken.
Rolex selbst ist sich der Begehrlichkeiten bewusst und in Basel hieß es, man sei in der Lage, das Modell mit der neuen Lünette in ausreichend großen Stückzahlen zu produzieren. Es ist also nicht anzunehmen, dass die Uhr auf Dauer so knapp gehalten wird, wie das etwa bei der Rolex Daytona in Edelstahl, Ref. 116500 LN der Fall ist.
Hat die Neue jetzt ein neues Gehäuse – oder nicht?
„Ja, Nein, ich mein‘ – Jein“ sangen vor über 20 Jahren mal die Jungs von „Fettes Brot“. Und so ähnlich umschreibt man das auch bei Rolex. Offiziell heißt es: kein neues Gehäuse, aber ein neuer Schliff. Im direkten Vergleich fällt auf, dass das Gehäuse nun schärfer wirkt, die Hörner spitzer zulaufen, was die Uhr optisch wieder ein wenig näher an die Formensprache der 5-stelligen Vorgängergeneration heranrückt. Der Rolex Stahl übrigens hat nun einen neuen Namen: Oystersteel.
Wird man Oyster- und Jubilé-Band untereinander wechseln können?
Offiziell? Nein. Das neue Jubilé Armband Ref. 69200 fasse in eine spezielle Kerbe unter der Lünette, die bei den anderen Modellen nicht vorhanden sei. Von daher könne das neue Band nicht an die alten Modelle montiert werden, so die Aussage in Basel. Und umgekehrt? Offiziell ist auch das nicht möglich. Ob es dennoch funktioniert, werden wir spätestens dann erfahren, wenn die ersten Modelle an die „unerschrockenen Heimwerker“ unter den Rolex Fans ausgeliefert wurden.
Warum überhaupt ein Jubilé-Band?
Die Frage ist: warum nicht? Die GMT-Master war über Jahrzehnte das einzige Sportmodell was ganz regulär wahlweise mit Oyster- oder Jubilé-Band ausgeliefert wurde. Zwar findet man vereinzelt auch Submariner- und sogar Daytona-Modelle aus den 70er Jahren mit dieser Bandvariante, dabei handelte es sich allerdings meistens um Kundenwünsche, denen man in Genf früher nicht ganz so abgetan war, wie das heute der Fall ist. Je nach Absatzregion fand sich die Jubilé-Option noch bis in die 2000er Jahre in den Preislisten wieder.
Sind die Farben des Pepsi Inlays anders als beim Weißgold Modell?
Klare Antwort: Nein. Die Inlays von 116719 BLRO und 126710 BLRO sind farblich identisch. Das heißt, auch die Stahl-Pepsi hat unter Kunstlicht einen mal mehr, mal weniger starken Violettschimmer. Verantwortlich dafür ist die Art der Produktion der einteiligen, zweifarbigen Lünette, bei der die zunächst rote Lünette zur Hälfte imprägniert wird und dieser Teil dann beim anschließenden Sintern blau wird (mehr dazu im Review der Weißgold-GMT von 2014).
Was hat es mit der kleinen, zusätzlichen Rolex Krone auf dem Zifferblatt auf sich?
Bei den Neuheiten der Baselworld 2018 fiel direkt ins Auge, dass einige Modelle nun eine kleine, weiße Rolex Krone unter dem 6-Uhr-Index zwischen den Worten SWISS MADE tragen. Dies ist ein Hinweis darauf, dass unter dem Zifferblatt eines der so genannten Next Generation Uhrwerke tickt. Im Fall der neuen Rolex GMT-Master II ist es das Kaliber 3285.
Was kann das neue Werk besser als das alte?
Das 3285 verfügt über die patentierte Chronergy Hemmung, die einen hohen, energetischen Wirkungsgrad hat, sowie über das Paraflex Antischocksystem. Ebenso kommt eine optimierte Version der blauen Parachrom-Spirale zum Einsatz. Es gibt ein neues, größeres Federhaus und einen kugelgelagerten Aufzugsrotor. Alles in Allem soll das neue Kaliber Vorteile in Sachen Präzision, Gangreserve, Stoßfestigkeit, Unempfindlichkeit gegenüber Magnetfeldern, Bedienkomfort und Zuverlässigkeit bieten. Für den Träger werden die nun 70 Stunden Gangreserve wohl die merkbarste Änderung sein, gefolgt von einer Ganggenauigkeit der Uhr von -2/+2 Sekunden pro Tag.
Werden auch die bisherigen GMTs das neue Werk bekommen?
Dass Rolex „alte“ und neue Stahl GMT parallel im Programm lässt, war eine der großen Überraschungen der Baselworld 2018. Zumal sowohl die 116710 LN als auch die 116710 BLNR im aktuellen Katalog 2018-2019 und in der dazugehörigen Preisliste fehlen. Diese Diskrepanz ist ein Novum, für welches man auch auf dem Messestand spontan keine Erklärung fand.
Anzunehmen, dass Rolex die bisherigen Referenzen also langsam auslaufen lässt, ehe man dann zur Baselworld 2019 deren Nachfolger in Form der 126710 mit Oysterband vorstellt. Welche Lünettenfarben diese dann aber tragen, das wird spätestens Thema der nächsten Rolex Baselworld Gerüchteküche.
Fotos: © PCS 2018
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