Über einige Hotels haben wir hier auf luxify berichtet. Und so unterschiedlich sie auch sein mögen, ganz nüchtern betrachtet, wirklich falsch machen kann man mit der Wahl eines dieser Häuser eigentlich nichts.

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Blick vom Club-Level auf die Autostadt

„Ganz nüchtern betrachtet“ – wunderbar. Doch gehen wir mal etwas subjektiver an die Sache ran. Warum fühlt man sich in dem einen Hotel wesentlich wohler als in dem anderen, obwohl beide streng genommen über jeden Zweifel erhaben sind?

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Eine mögliche Antwort könnte in der ganz persönlichen Definition von so etwas wie ‚Luxus‘ liegen. Denn Luxus, darunter stellt sich eben ein jeder etwas anderes vor. Sei es auf der Seite der Gäste oder der der Hoteliers.

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Das beginnt alleine schon beim Design. Mal ist es betont pompös, mal ausgesprochen sachlich. Mal schlicht, mal verspielt. Mal altmodisch, mal hypermodern.

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Und je nach persönlicher Vorliebe gibt es dann eben einfach die Hotels, in die man immer wieder besonders gerne zurück kehrt. Eben weil man sich dort nicht nur gut umsorgt, sondern wirklich rundum wohl fühlt.

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Sich wohl fühlen ist gut. Doch gibt es dazu nochmal eine weitere Steigerung. Eine, die zugegebenermaßen nicht ganz so oft vorkommt. Manchmal nämlich, da kommt man in sein Hotelzimmer und fühlt sich bereits ab dem ersten Moment wirklich zuhause. Da möchte man bleiben, am Liebsten für sehr sehr lange Zeit.

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Club-Lounge

Vor fünfzehn Jahren eröffnete die Autostadt in Wolfsburg. Und mit ihr auch das erste Hotel der Ritz-Carlton Gruppe in Deutschland. Das Ritz-Carlton Wolfsburg, es wirkt wie ein Ufo, welches vor den historischen Fabrikgebäuden des Volkswagenwerkes niedergegangen ist.

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Der Weg zum Hotel – gepflastert mit den unterschiedlichsten Straßenbelägen 

Der erste Ritz-Carlton Neubau in Deutschland und dann ausgerechnet hier? Was ergibt das für einen Sinn, fragte ich mich damals. München, Hamburg, Düsseldorf, klar. Aber Wolfsburg? Sollte sich das Ufo etwa einfach nur verflogen haben?

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Schwimmen bei 29 Grad – und das das ganze Jahr: der riesige Außenpool im Hafenbecken des Kraftwerks

Fünfzehn Jahre später bin ich nun selbst zu Gast im Ritz-Carlton Autostadt. Genauer gesagt im Club Level, dem obersten Stockwerk des Hotels, zu dem auch nur die auf dem Club Level wohnenden Gäste Zutritt haben. Quasi ein luxuriöses Hotel in einem – eh schon – luxuriösen Hotel.

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Der Check-In findet in der Club Lounge, ebenfalls hier oben im vierten Stock statt. Check-In, das geht hier ganz gemütlich: auf den großen Sofas am Kamin sitzend mit Blick auf die Autostadt und auf Wunsch auch direkt schon mit einem Glas Moët & Chandon Brut Imperial.

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Club-Lounge

Die Club Lounge ist so etwas wie das Wohnzimmer des Club Levels und somit auch irgendwie eine Erweiterung des eigenen Zimmers. An die gemütlichen Sitz-Ecken schließt sich ein kleiner Restaurantbereich an. Hier werden von Morgens bis Abends Speisen und Getränke gereicht. Diese Leistungen sind bereits im Zimmerpreis inkludiert.

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Im großen Bücherregal der Lounge findet man zahlreiche Bildbände mit dem Schwerpunkt Automobil und Design, aktuelle Zeitungen und Zeitschriften laden zum schmökern ein. Auch das WLAN ist frei nutzbar.

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Nach dem Check-In führt mich mein Weg ins Hotelzimmer. 24 Club Rooms gibt es im obersten Stockwerk, dazu neun Premium Club Rooms und zwei Black & White Suiten an den beiden Enden des in Form eines großen C (das mich ein wenig an unser luxify Logo erinnert) gehaltenen Gebäudes.

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Premium Club Room

Mein Zimmer ist ein Premium Club Room. Während die normalen Club Rooms zur äußeren Seite des Gebäudes gelegen sind, befinden sich die Premium Club Rooms zur inneren Seite mit Blick zur Autostadt.

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Weitere Vorteile der Premium Club Rooms: sie verfügen über einen eigenen Balkon, im Bad wartet eine Dusche mit integriertem Dampfbad. Dafür muss man hier auf die in den ’normalen‘ Club Rooms vorhandene separate Badewanne verzichten.

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Zwischen August 2012 und Juli 2014 wurde das Wolfsburger Hotel komplett modernisiert. Entsprechend neu wirkt auch mein Zimmer. Federführend bei der Renovierung war Architekt Elliot Barnes, welcher schon beim Bau des Hotels dabei und mit dem Stil seiner Lehrmeisterin Andrée Putman entsprechend vertraut war.

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Der Mix der verwendeten Materialien ist ein haptisches Highlight. Leder, Hölzer, Marmor, alles lädt förmlich dazu ein, es anzufassen, zu ertasten. Die genutzten Materialien wirken nicht nur äußerst harmonisch, viele schlagen auch die Brücke zum Automobilbau, der hier in der Autostadt natürlich allgegenwertig ist.

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Was schrieb ich Eingangs? Zuhause fühlen, und das vom ersten Moment an. Es kann keine zwei Minuten gedauert haben, bis ich zu mir selbst sagte, hier willst du eigentlich gar nicht mehr weg. Müsste, könnte ich mein Zuhause neu einrichten, so, genau so, sollte es aussehen. Modern, zeitlos, elegant. Abgedroschene Umschreibungen? Vielleicht. Selten aber passen sie so gut, wie hier.

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Kunst im Erdgeschoss des Ritz-Carlton

Die Schwierigkeit aber: je schöner das Design, desto größer fällt oftmals die Ernüchterung aus, geht es um die Praktikabilität im Alltag. Zu wenige Steckdosen, diese auch noch falsch platziert, schlecht durchdachte Lösungen was Schränke, Schalter, Lichtmanagement angeht oder eben der einfach viel zu kleine Safe sind hier nur einige Beispiele. Nicht so im Ritz-Carlton Wolfsburg.

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Landmark: die Türme des Kraftwerks

Unglaublich aber wahr, hier passt alles. Wirklich. Und mehr als das. Das Zimmer überrascht mit vielen kleinen, extrem praktischen Details. Etwa den Lichtern in Bodennähe, die einem Nachts den Weg ins Bad weisen, aber erst erleuchten, setzt man seinen Fuß auf den Boden. Eine gleichsam geniale wie faszinierende Lösung.

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Hier wurde mitgedacht, wie auch beim sehr großen, nach oben öffnenden Safe, den vielen unterschiedlichen Bügeln, den üppig dimensionierten Schrankflächen, großen Spiegeln und und und.

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Die Handtücher sind diesen Tick dicker, die Bademäntel dieses Bisschen kuscheliger, der Teppich diese Spur flauschiger, das Bettzeug diesen Hauch angenehmer. Genau das macht es aus, genau das macht den Unterschied zwischen sich wohl fühlen und gar nicht mehr weg wollen.

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Doch wer meine Berichte kennt der weiß, irgendeine Kleinigkeit finde ich. Immer. Hier muss ich wirklich verdammt lange suchen. Vergeblich. Allenfalls der zum Zimmer gehörende – riesige – Balkon mag nicht ganz zur restlichen Perfektion passen. Betritt man ihn, hat man eher das Gefühl, unerlaubt aufs Dach zu steigen.

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Ein Umstand allerdings, der sich, während ich diese Zeilen schreibe, wohl bereits erledigt haben sollte. Denn noch in diesem Sommer werden die Balkone umgebaut. Danach findet man dort Holzböden, Sichtschutz und Grünpflanzen.

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Restaurant Terra

Nein, auch nach zwei Tagen will mir ansonsten nicht die kleinste Kleinigkeit auffallen, die verbessert werden müsste. Dieses Zimmer gehört zu den durchdachtesten, die ich bisher bewohnen durfte, zu den Schönsten sowieso.

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Black & White Suite

Eine Steigerung, die gibt es jedoch selbst hier noch: die bereits angesprochenen Black & White Suiten. Ihren Namen haben sie vom charakteristischen Schachbrettmuster Andrée Putmans, welches auch heute noch im Badezimmer zu finden ist.

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Das große Wohnzimmer mit Kamin, die Barcelona-Chairs, der Billardtisch, die beiden Schlafzimmer, der Ankleideraum, die Bäder, Küche und Esszimmer, insgesamt die Großzügigkeit von 220 Quadratmetern, sie sorgen bei mir kurzfristig für Sprachlosigkeit.

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Club Level Leistungen wie der Bügelservice für täglich zwei Kleidungsstücke, W-Lan, Minibar, Concierge-Service, sowie Speisen und Getränke in der Club Lounge, sie sind bei allen Zimmern im vierten Stock inkludiert.

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Bleibt eigentlich nur diese eine Frage. Ein solches Hotel in München, Hamburg, Düsseldorf, klar. Aber Wolfsburg? Warum ausgerechnet hier? Welchen Grund sollte man nur haben, hier vorbeizuschauen? Vielleicht, weil man seinen neuen Volkswagen abholen will? Vielleicht.

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Grund könnte aber auch einfach nur ein Besuch der Autostadt sein. Denn ein solcher gehört im Grunde zum Pflichtprogramm für jeden, der sich auch nur ansatzweise für Autos interessiert.

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Porsche-Pavillon in der Autostadt

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Moët & Chandon Carrera-Bahn im Hotel 

Ein weiterer sehr guter Grund sind die beiden Hotel-eigenen Restaurants Aqua und Terra. Ersteres unter Leitung von Sven Elverfeld eines der wenigen mit drei Michelin Sternen bewerteten Restaurants in Deutschland und für sich genommen schon eine Reise wert.

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Für mich wären das zwar ebenfalls alles gute Gründe, dem Ritz-Carlton Wolfsburg einen weiteren Besuch abzustatten, der Wichtigste von allen jedoch: hier habe ich mich einfach rundum wohl gefühlt. So wunderbar umsorgt, so vollständig verstanden, so unglaublich zufrieden, so einfach zuhause.

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Mein Fazit ist dieses Mal wirklich sehr einfach: der Club-Level des Ritz-Carlton Wolfsburg gehört für mich zu den allerbesten Hotels überhaupt. Ambiente, Gastfreundschaft, Service und Design muss man einfach erleben. Daher mein Tip: ab auf die To-do-Liste. Sofort. Keine Diskussion. So einfach ist das? Ist es.

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Mehr Informationen zum Club-Level des The Ritz-Carlton Autostadt Wolfsburg gibt es auf der  Homepage des Hotels.

Fotos & Text: © Percy Christian Schoeler (PCS) 2015

 

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