Auf Instagram hat sich ja schon seit geraumer Zeit der so genannte „Throwback Thursday“ durchgesetzt. Warum man nun genau immer Donnerstags den Blick in die Vergangenheit zurück richten soll, das weiß ich ehrlich gesagt nicht, als ich heute in meine Lightroom Bibliothek blickte, blieb der Mauszeiger allerdings am Ordner meiner letztjährigen Großbritannien-Reise hängen und mir fiel ein, es gibt da diese eine ganz spezielle Destination, der ich unbedingt noch einen eigenen Artikel widmen wollte: den Isles of Scilly.
Willkommen auf den Scilly Inseln
Die Scilly Inseln, sie waren der letzte Anlaufpunkt der Seabourn Quest auf ihrer England Tour (mehr dazu gibt’s hier). Und eigentlich zog mich rein gar nichts von Bord. Der letzte Tag auf einem der besten Kreuzfahrtschiffe überhaupt, da lockt der Pool, das Essen, sicher aber nicht irgendeine ominöse Insel, von deren Existenz ich bislang noch nicht einmal etwas wusste.
Warum ich dennoch von Bord ging? Ganz einfach. Ich brauchte noch ein paar Bilder vom Schiff. Von außen. Also rein in die Tender die – eine Besonderheit, die ich bislang nur aus Santorin kannte – landseitig gestellt werden. Einfach hin und gleich wieder zurück.
Der pflichtbewusste Lotsenhund
Eine kurze Überfahrt, schon landen wir im Hafen von Hugh Town. Für den notwendigen Spaß sorgt auf dem Weg der Hund des Tenderkapitäns, der Pflichtbewusst immer wieder seinen Hals streckt, sicher um auf irgendwelche Untiefen aufmerksam zu machen. Ein Lotsenhund quasi. Ganz sicher.
Scilly Isles – eigentlich hießen sie ja mal Silly, was übersetzt sowas wie dumm oder albern bedeutet. Aus diesem Grund schaffte es irgendwann das „c“ in den Namen. Zur besseren Unterscheidung. Gar nicht mal so dumm.
Hugh Town liegt auf der Insel St. Marys, welches sozusagen die Hauptinsel der Scillys ist. Insgesamt gehören zur Inselgruppe, man mag es nicht glauben, über 140 Inseln!
Very British – und doch irgendwie nicht
Im Hafen hat gerade die Fähre festgemacht, die Hugh Town mit dem Festland verbindet. Neben zahlreichen Urlaubsgästen wird hier jede Menge Proviant von Bord verbracht. Autos eher nicht, davon gibt es hier sowieso nur sehr weniger, die meisten von ihnen, very British, sind Land Rover Defender.
Irgendwie schaut das alles hier viel zu idyllisch aus, als dass man sofort wieder den Rückweg zum Schiff antreten sollte, denke ich mir. Außerdem hat der Tenderkapitän jetzt wohl Mittagspause, zumindest vertäut er sein Boot und macht sich mit seinem Hund auf den Weg in die Stadt. Na gut, schauen kann man ja mal. Kurz.
Ein paar Meter den Hafenkai entlang, schon ist man auf der Hauptstraße des Stadtkerns und kann die typischen steinernen Gebäude bewundern, die mit viel Blumenzierat geschmückt sind. Das Klima hier lässt Pflanzen gedeihen, die man sonst eher unter weitaus südlicherer Sonne erwarten würde.
Diesen Strand hätte ich nicht erwartet. Nicht hier.
Einen Stadtplan braucht’s für Hugh Town eher nicht. Einfach immer geradeaus gehen und man gelangt nahezu automatisch an den zweiten großen Strand der Ortschaft.
Dort angekommen vergisst man dann vollends, wo auf dem Globus man sich gerade befindet. Eine Bucht mit goldenem Sandstrand, türkis-blauem Meer, warmen Temperaturen (ok, wir sprechen immerhin auch von Mitte August).
Die „richtige“ Kamera ließ ich zwar an Bord, was ich in Anbetracht der Schönheit der Insel auch sofort bereute, meine Badehose aber, die hatte ich für die spätere „Pool-Time“ bereits angelegt. Und so kam ich, ganz unverhofft, am Ende doch noch zu einem karibischen Moment. Mitten im Ärmelkanal.
Fazit?
Es lohnt sich, auch bei vermeintlich nicht ganz so spektakulären Häfen einfach mal von Bord zu gehen. Denn manchmal entdeckt man dabei echte Perlen. Was bleibt ist somit einmal mehr die Erkenntnis: ich hatte ja keine Ahnung!
Fotos: © PCS 2018
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