Freitag der 13. – gibt es ein besseres Datum, um mit 13 ganz besonderen Chronographen zu starten? Wohl kaum. Dabei sind heue eine bunte Auswahl an Zeitmessern. Eine horologische Reise, quer durch die Jahrzehnte der Uhrmacherei. Sei es nun die El Primero von Zenith, Omegas Speedmaster, die Offshore Chronos aus dem Hause AP, die komplizierteste IWC oder Marken, von denen nur echte Kenner wissen. Viel Vergnügen mit der heutigen Auswahl.
Lot 363 – Omega Speedmaster Moonwatch 145.0022
Mit Katalog Nr. 363 (Link zur Auktion) steigen wir, wenn man so will, ganz unspektakulär in den heutigen Überblick ein. Einfach mit einer schönen Speedy, einer Omega Speedmaster Moonwatch der Referenz 145.022 / 145.0022.
Die Uhr weist die typischen Gebrauchsspuren auf, die eben in vier Jahrzehnten so auftreten, hat aber eine wunderschöne, gleichmäßige Patina und einen tollen Vintage Look. Sie wird zu einem Schätzpreis von 4.000 bis 5.500 Euro geführt.
Lot 370 – Omega Speedmaster Moonwatch 345.0022 „Oman“
Etwas spektakulärer ist da schon die Speedy in Katalog Nr. 370 (Link zur Auktion). Von der Frontansicht eine ganz normale Omega Speedmaster Moonwatch der Referenz 345.0022 aus 1993, offenbart sich am Rückendeckel die Besonderheit.
Die Uhr wurde laut beiliegendem Stammbuchauszug am 30. Juli 1993 produziert und in den Oman geliefert. Dort diente sie dem damaligen Sultan Qaboos bin Said al Said als Geschenk. Entsprechend sind die Khanjar Dolche eingraviert. Laut Auktionshaus sind bislang erst drei Exemplare in Sammlerkreisen bekannt. Schätzpreis: 15.000 bis 25.000 Euro.
Lot 375 – Omega Speedmaster 2915-1 „Broad Arrow“
Eine der allerersten, jemals produzierten Omega Speedmaster findet sich in Katalog Nr. 375 (Link zur Auktion). Es handelt sich um die Referenz CK 2915, die laut Stammbuchauszug von Omega Biel am 20. November 1958 das Werk verließ und anschließend in die Vereinigten Staaten ausgeliefert wurde.
Die Uhr verfügt über die klassischen Broad Arrow Zeiger, als Leuchtmasse für Zeiger und Indexe diente damals noch Radium. Installiert ist ein Stahlarmband der Referenz 7077 mit kurzer Schließe und angrenzenden Flex-Doppelgliedern.
Die Uhr wird zu einem Schätzpreis von 100.000 bis 150.000 Euro geführt. Da die Uhr von außerhalb der Europäischen Union eingebracht wird, ist ggf. noch eine entsprechende Einfuhrumsatzsteuer zu entrichten.
Lot 373 – Omega Flightmaster 145.013
Auch über die Omega Flightmaster als solche muss man inzwischen kaum mehr Worte verlieren. Modelle dieses kultigen Chronographen mit zweiter Zeitzone finden immer wieder einmal ihren Weg in die Kataloge des Auktionshauses Dr. Crott.
Das Exemplar in Katalog Nr. 373 (Link zur Auktion) entstammt der ersten Serie, die sich durch eine 24-Stunden-Anzeige bei 9 Uhr auszeichnet. In der zweiten Serie wurde diese durch eine kleine Sekunde ersetzt.
Das Zifferblatt hat ordentlich Patina angesetzt, der Schriftzug am Rückendeckel ist noch gut zu lesen. Schätzpreis: 3.000 bis 5.000 Euro.
Lot 470 – Zenith El Primero A385B
Die Zenith El Primero der Referenz A385 gehört zu den ikonischsten Uhren der Geschichte der Manufaktur. So gönnte man ihr unlängst sogar eine eigene Retro Edition (mehr dazu im Review der Chronomaster Revival A385).
In Katalog Nr. 470 (Link zur Auktion) aber gibt es das Original! Es stammt aus ca. 1971 und präsentiert sich in einem sehr schönen Zustand. Der Schätzpreis für dieses Stück Zenith El Primero Historie liegt bei 9.000 bis 12.000 Euro.
Lot 461 – Zenith El Primero G382B
Eine Zenith El Primero in gänzlich anderem Look finden wir in Katalog Nr. 461 (Link zur Auktion). Es handelt sich um die Referenz G 382 B, die in einem 40 Millimeter großen Goldgehäuse daher kommt.
Während das Blatt in typischer Panda-Optik schon auf den ersten Blick sehr familiär wirkt, muten die Bandanstöße ziemlich außergewöhnlich, ja fast schon ein wenig skurril an. Insgesamt jedenfalls eine spannende Uhr – zum Schätzpreis von 8.000 bis 12.000 Euro.
Lot 464 – Zenith El Primero Taucherchrono 01-0180-415
Hochinteressant ist auch der Look der Zenith El Primero aus Katalog Nr. 464 (Link zur Auktion). Bei der Referenz 01-0180-415 handelt es sich um einen in Kleinserie produzierten „Taucher-Chrono“.
Mit 44 Millimetern Durchmesser ist die Uhr aus 1972 ungewohnt groß und die Lünette dient mit ihrer Skalierung auch eher dem Ablesen einer zweiten Zeitzone denn der Messung von Tauchzeiten. Die Tonneauform des Gehäuses und das extravagante Band machen die Uhr zu einer äußerst coolen Erscheinung. Schätzpreis: 5.500 bis 7.000 Euro.
Lot 467 – Heuer „Orvis“ Solunagraph 2446SF
Seit 1856 gibt es die Orvis Company in den USA, die sich auf Kleidung und Zubehör, insbesondere zum Fliegen-Fischen, spezialisiert hat. Im Sortiment war einst auch die Uhr, die es heute in Katalog Nr. 467 (Link zur Auktion) zu sehen gibt. Die Orvis Solunagraph ist ein Chronograph, der auch über die Gezeiten informiert.
Zuständig dafür ist das Hilfszifferblatt mit zusätzlicher Krone bei 9 Uhr. Gebaut wurde die Uhr von Heuer, welche auch die weitgehend baugleiche Seafarer für Abercrombie & Fitch bauten. Die Solunagraph stammt aus ca. 1970, kommt im typischen Heuer Gehäuse jener Zeit und verfügt über eine MH-Lünette.
Diese ist sowohl mit einer Einteilung für die Minuten (Minutes) als auch Stunden (Hours) ausgestattet. Eine echt seltene Uhr in einem am Alter gemessen schönen Zustand und einem definitiv außergewöhnlichen Zifferblatt, die einen Schätzpreis von 14.000 bis 18.000 Euro hat.
Lot 466 – Croton Nivada Chronomaster Aviator Sea Diver 9870
Obiger Nomenklatur folgend kann man die Drehlünette der Croton Chronomaster Aviator Sea Diver in Katalog Nr. 466 (Link zur Auktion) als HM-Lünette bezeichnen, denn auf ihr sind zunächst die Minuten und dann erst die Stunden zu lesen.
Croton war der nordamerikanische Distributor der in Grenchen ansässigen Schweizer Uhrenmarke Nivada, von der auch dieser Chronograph kommt. Neben einer Tachymeterskala ist er auch mit einem Regatta-Countdown ausgerüstet. Im 38-Millimeter-Stahlgehäuse aus ca. 1963 arbeitet ein Valjoux 23. Schätzpreis: .200 bis 3.500 Euro.
Lot 197 – Schularmbanduhr Ecole d’Horlogerlie Le Locle
Eine Schularmbanduhr des École d’horlogerie et de microtechnique im Schweizerischen Le Locle gibt es in Katalog Nr. 197 (Link zur Auktion) zu sehen. Zusammengebaut wurde sie im Sommer des Jahres 1971 von Monsieur Guy-Maurice Petignat.
Bei der Uhr im 38-Millimeter-Stahlgehäuse handelt es sich um einen Chronographen mit Vollkalender und Mondpase, Kaliber Valjoux 88. Er wird begleitet von einem Anschreiben des École, sowie dem Gangschein des Bureaux Suisses de contrôle officiel de la marche des Chronomètres. Der Schätzpreis liegt bei 5.500 bis 8.000 Euro – ggf. zzgl. Einfuhrumsatzsteuer.
Lot 456 – IWC Il Destriero Scafusia 1868 „44/125“
Schleppzeiger-Chronograph, Ewiger Kalender, Tourbillon, Minutenrepetition. Wer diese vier Komplikationen in einer Uhr sucht, wähnt sich normalerweise wohl eher bei Patek Philippe. Doch auch die International Watch Co. hatte ein solches Stück im Programm.
Die Rede ist von der „Il Destriero Scafusia“, die zwischen 1992 und 1999 in einer Auflage von gerade einmal 125 Exemplaren gebaut wurde. Die Uhr in Katalog Nr. 456 (Link zur Auktion) ist die 44. von ihnen. Laut IWC Zertifikat von Juni 2013 wurde diese Referenz 1868 am 12. Juli 1994 ausgeliefert.
Sie kommt im Set mit der riesigen Original-Box, Garantiekarte, ausgestellt von Pijnenburg Juweliers Eindhoven, Booklets und Bedienungsanleitung. Neben dem beeindruckenden Goldarmband ist noch ein originales Lederband mit IWC Stiftschließe in Roségold dabei. Schätzpreis: 90.000 bis 160.000 Euro.
Lot 66 – Audemars Piguet Royal Oak Offshore 26170ST
Kommen wir zum Schluss noch zu weiteren Schwergewichten. Klar, die Rede ist von den Modellen der Audemars Piguet Royal Oak Offshore Chrono Reihe. In Katalog Nr. 66 (Link zur Auktion) wartet die Referenz 26170ST, entsprechend im 42 Millimeter großen Stahlgehäuse und mit Stahl-Armband.
Die Uhr mit ihrem schwarzen Méga Tapisserie Blatt wurde am 31. August 2015 bei Junod Horlogers in Lausanne verkauft und kommt im neuwertigen Zustand. Mit dabei sind Box, Bedienungsanleitung, Booklet und Zertifikat, das Ganze zum Schätzpreis von 25.000 bis 30.000 Euro – auch hier wieder ggf. zzgl. Einfuhrumsatzsteuer.
Lot 67 – Audemars Piguet Royal Oak Offshore „Rubens Barrichello II“
Der heutige Ausblick endet mit einer der begehrtesten Offshore Modelle überhaupt der „Barrichello II“. Die Referenz 26078RO adaptiert in ihrem Design eine ganze Reihe von Details aus dem Motorsport, seien es nun die Bandanstöße im Pedal-Look, die Drücker in Form eines Auspuffs oder die einer Bremsscheibe nachempfundene Seitenansicht der Lünette.
Die Uhr in Katalog Nr. 67 (Link zur Auktion) vereint Roségold mit Keramik und einem silberweißen, teilskelettierten Zifferblatt. Sie wurde am 20. Juni 2007 bei Juwelier Wempe erworben und kommt mit Box, Zertifikat und Bedienungsanleitung. In der auf 500 Stück limitierten Serie ist sie die Nummer 381. Als Schätzpreis werden 45.000 bis 80.000 Euro angegeben.
Auktionstermin
Die 106. Auktion des Auktionshauses Dr. Crott findet am Samstag den 21. Mai 2022 um 12 Uhr im Hotel Speicher 7, Rheinvorlandstraße 7, 68159 Mannheim statt. Vorbesichtigungen sind bis einschließlich Freitag den 20. Mai 2022 nach vorheriger Terminabsprache ausschließlich in den Büroräumen des Auktionshauses in Mannheim möglich. Adresse hier ist der Friedrichsplatz 19, direkt gegenüber des Wasserturms, in 68165 Mannheim.
Hinweis zur Transparenz
Auktionen Dr. Crott (www.uhren-muser.de) ist Kooperations- und Werbepartner von Luxify. Die Auswahl und Beschreibung der hier präsentierten Auktionslots erfolgte jedoch rein unter redaktionellen Gesichtspunkten.
Fotos: © PCS 2022
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