Auf eine Uhr war ich auf der diesjährigen Genfer Uhrenmesse besonders gespannt. Denn die Ronde Louis Cartier XL Flamed Gold Watch faszinierte mich schon im Vorfeld. Nun kann man zum äußeren Erscheinungsbild mit 91 Diamanten (gesamt 4,00 Karat) gespaltener Meinung sein, die Herstellungsweise des markanten Zifferblattes allerdings, ist beeindruckend.

Anfang letzten Jahres war ich zu Gast in der Maison des Métiers d’Art, konnte dort miterleben, mit welch vielen unterschiedlichen handwerklichen Künsten hier Uhren entstehen. Von Flamed Gold sprach damals allerdings noch niemand. Durch das mehrmalige Erhitzen des Zifferblattes auf vorgegebene Temperaturen, entstehen unterschiedliche Farbnuancen. Rein auf diese Art entsteht das atemberaubende Zifferblatt der 42 Millimeter Weißgold-Uhr, die in einer Auflage von 30 Stück zum Preis von je 167.000 Euro entsteht.

Einem weitaus größeren Publikum öffnen dürfte sich die Drive de Cartier extra-flat. Diese bringt es auf gerade einmal 6,6 Millimeter Gehäusehöhe.

Die 38×39 Millimeter große Uhr mit Zifferblatt im klassischen Cartier-Look gibt es in Rotgold (unlimitiert, 14.900 Euro) und in Weißgold (200 nummerierte Exemplare, 16.000 Euro). Zum Einsatz kommt jeweils das Cartier Handaufzugkaliber 430 MC.

Zweite große Neuheit bei den Drive de Cartier Modellen ist die Moon Phases, die in Rotgold (20.300 Euro) und Stahl (7.500 Euro) auf den Markt kommt.

Mit 40×41 Millimetern ist sie größer als die Extra-flat, das verbaute Automatik-Kaliber 1904-LU MC bringt es auf 48 Stunden Gangreserve bei 28.800 Halbschwingungen.

Rotonde de Cartier Skeleton Mysterious Hour ist der Name der Neuerscheinung im 42 Millimeter Palladium Gehäuse. Typisch bei den Mysterious Watches sind die scheinbar schwebenden Zeiger, die keine Verbindung zum Uhrwerk erkennen lassen.

Das Handaufzugkaliber 9983 MC scheint durch die fein skelettierten römischen Stundenindizes hindurch.

Eine ungewöhnliche und sehr spannende Uhr zum Preis von 71.500 Euro.

Ungewöhnlich ist sicher auch die Panthére Joueuse. Normal spielen Damenuhren hier auf luxify ja nicht die Hauptrolle, ab und an darf es aber auch mal eine Ausnahme geben. Und diese Uhr im 40 Millimeter Weißgoldgehäuse, die ist so eine Ausnahme. Die Tatze des Panthers fungiert hier als Minutenzeiger, der kleine „Ball“, dem er hinterher jagt, markiert die Stunde. 615 Diamanten bringen es auf 5,98 Karat und einen Preis von 179.000 Euro.

Doch zurück zu den Herrenuhren und hier zur Rotonde de Cartier Astrocalendaire, die in einer auf nur 30 Stück limitierten Edition zum Preis von 177.000 Euro erhältlich sein wird.

Im 45 Millimeter Rotgold-Gehäuse treibt das Automatikkaliber 9459 MC einen ewigen Kalender in eher ungewöhnlichem Design an. Denn alle Anzeigen – Wochentag, Monat und Datum – sind hier kreisförmig um das fliegende Tourbillon angeordnet.

Kommen wir zu Guter letzt zur Rotonde de Cartier Minute Repeater Mysterious Double Tourbillon. 50 Stück wird es von dieser großen Komplikation im 45 Millimeter Titangehäuse geben.

Das Doppel-Tourbillon scheint auch hier wieder vollkommen unabhängig vom Rest des Kalibers 9407 MC seine Runden zu drehen. Besonders faszinierend sind die durch die offene Bauweise gut sichtbaren Klangfedern. So wird die Minutenrepetition nicht nur zum akustischen, sondern auch zum optischen Erlebnis.

Die Uhr, die über das Genfer Siegel verfügt, hat einen Preis von 500.000 Euro.

 

Fotos & Text: © Percy Christian Schoeler (PCS) 2017

 

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