Bald ist es soweit und Stefan Muser vom Auktionshaus Dr. Crott eröffnet die – zeitlich diesmal leicht verschobene – Frühjahrsauktion. Dann kommen auch einige ganz besondere Vintage Stücke „unter den Hammer“. Acht von ihnen stellen wir heute vor.
Lot 391 – Vacheron & Constantin 6038 „Jubilee 1755-1955“
Starten wollen wir heute mit einem ganz besonders schönen Stück. In Katalog Nr. 391 (Link zur Auktion) findet sich eine Jubiläumsuhr aus dem Hause Vacheron & Constantin. 1955 feierte man dort das 200-jährige Bestehen der Manufaktur.
Auf diesen Anlass weist die Original Schatulle hin, die der klassischen Drei-Zeiger-Uhr im 35 Millimeter Goldgehäuse beiliegt. Die Referenz 6038 ist mit einem hauseigenen Uhrwerk des Kalibers P1019/1 mit automatischem Aufzug ausgestattet.
Beeindruckend ist der Zustand der Uhr. Dieser kann schon fast als Neuwertig bezeichnet werden. Dafür spricht das Originalband und das unrestaurierte Zifferblatt mit seinen erhabenen Signaturen und den aufgesetzten Pfeilindexen.
Sicherlich eines der absoluten Highlights im Katalog zur 102. Dr. Crott Auktion. Geradezu human, der aufgeführte Schätzpreis. Dieser liegt bei 7.500 bis 10.000 Euro.
Lot 140 – Blancpain Fifty Fathoms „No Radiation“
Die Fifty Fathoms von Blancpain ist eine der ikonischsten Taucheruhren aller Zeiten. Entwickelt wurde sie im Jahr 1953 im Auftrag des französischen Militärs. Ihren Namen erhielt die Uhr durch ihre Wasserdichtigkeit, welche bei 50 nautischen Fäden lag. Umgerechnet sind das 91,45 Meter.
Im Jahr 1968 dann erschien die Fifty Fathoms zum ersten Mal mit einer Nicht-Radioaktiven Leuchtmasse auf Zifferblatt und Zeigern. Das Exemplar in Katalog Nr. 140 (Link zur Auktion) stammt aus genau jener Zeit.
Die Stahluhr im 41-Millimeter-Gehäuse kommt mit einem Drehring mit Bakeliteinlage. Die Leuchtmasse wurde schon einmal erneuert. Schätzpreis dieser Blancpain: 10.000 bis 35.000 Euro.
Lot 148 – Certina DS PH200M
Eine ebenfalls recht kultige Taucheruhr, wenn auch eine einer ganz anderen Preisklasse, wartet in Katalog Nr. 148 (Link zur Auktion). Durch die erfolgreiche Neuauflage aus dem Jahr 2018 ist die Certina DS PH200M heute einem größeren Kreis an Uhrenfans sehr wohl bekannt.
Doch hier wartet das Original aus ca. 1975. Mit ihrem 42 Millimeter Stahlgehäuse war sie bereits damals äußerst stattlich. Und wie noch heute, stand bereits vor 45 Jahren die Abkürzung DS für die „Doppelte Sicherheit“, bei der – neben einer herkömmlichen Stoßsicherung – das gesamte Werk mit der Hilfe eines Ringes, der als Stoßdämpfer fungiert, im Gehäuse schwimmend gelagert ist.
Die legendäre Schildkröte als Markenzeichen dieses Systems, fehlt natürlich ebenfalls nicht und ist auf der Rückseite des verstärkten Deckels graviert. „PH200M“, das steht für den Wasserdruck (Pression Hydrostatique), dem die Uhr Stand hält: 200 Meter.
Die Auktionsuhr verfügt noch über das originale Zifferblatt mit rotem Fadenkreuz. Die Indexe haben einen schönen Vanilleton. Eine schicke Vintage Diver zum Schätzpreis von gerade einmal 1.500 bis 3.000 Euro.
Lot 143 – Enicar Sherpa Guide 600
Auch in Katalog Nr. 143 (Link zur Auktion) gibt es Vintage Charme at its best. Die Enicar Sherpa Guide 600 ist eine Uhr mit 24-Stunden-Zeiger, die Dank der innenliegenden und durch eine zweite Krone zu drehenden 24-Stunden-Lünette, eine zweite Zeitzone anzeigen kann. Mit Hilfe des auf der Lünette gedruckten Städterings lassen sich sogar die Zeiten aller wichtigen Weltstädte mit einem Blick ablesen.
Mit ihrem markanten 43 Millimeter Stahlgehäuse und den 22 Milimeter breiten Bandanstößen ist die Uhr aus ca. 1965 auch heute noch perfekt dimensioniert. Kein Wunder, dass Enicar sich in den letzten Jahren zu einer beliebten Marke unter Vintage Fans gemausert hat. Diese Sherpa hat einen Schätzpreis von 2.400 bis 3.500 Euro.
Lot 134 – Enicar Sherpa Super Dive
Eine weitere Enicar Sherpa gibt es in Katalog Nr. 134 (Link zur Auktion) zu bewundern. Diesmal handelt es sich um die Taucheruhr Super Dive. Ihr 40 Millimeter großes Stahl-Gehäuse ist ein sogenanntes Bajonett-Superkompressorgehäuse.
Auf den Markt kam die Super Dive bereits 1956, das zur Auktion kommende Modell stammt laut Beschreibung aus ca. 1970. Das Design der Uhr stammt aus dem Hause Ervin Piquerez S.A. und wurde auch von anderen Marken verwendet.
Die drehbare Innenlünett wird über die zweite Krone verstellt und bildet einen schönen Kontrast zum versilberten Sonnenschliffblatt. Auch hier: viel Vintage für einen Schätzpreis von 1.800 bis 3.000 Euro.
Lot 155 – Universal Genève Polerouter
Eine Uhr mit einer ganz besonderen Geschichte wartet hinter Katalog Nr. 155 (Link zur Auktion). Im Februar 1957 eröffnete die Fluggesellschaft SAS ihre Polar Route zwischen Europa und dem Fernen Osten.
Für die Flüge auf der „Royal Viking Strecke“, welche durch die hohen Magnetfelder in der Polarregion führten, benötigten die Piloten eine Armbanduhr, die entsprechend resistent war. Ihre Wahl fiel auf die Polerouter von Universal Geneve.
Die Polerouter bei Auktionen Dr. Crott ist eines der Modelle, die an die Passagiere des Erstfluges ausgehändigt wurden. Sie kommt inklusive der originalen Speisekarte, welche seinerzeit an Bord gereicht wurde – und bei welcher einem noch heute das Wasser im Munde zusammenläuft. Ein spannendes Stück Zeitgeschichte für einen Schätzpreis von 600 bis 1.200 Euro.
Lot 138 – Ginsbo-Matic Super 200 Coastguard
Für die Uhr, die hinter Katalog Nr. 138 (Link zur Auktion) steht, würden wir am liebsten gar keine Werbung machen und sie einfach selbst ersteigern. Aber das geht natürlich nicht. Denn die Uhr, die muss einfach gezeigt werden!
Vermutlich haben die Wenigsten unter uns schon einmal von einer Ginsbo-Matic Super 200 Coastguard gehört. Definitiv ein Fehler. Denn diese Uhr ist sowas von cool! Und dieses spezielle Exemplar nichts weniger als eine kleine Sensation.
Der Zustand dieser Taucheruhr aus ca. 1965 könnte fast als New Old Stock durchgehen. Eine wunderbare, gleichmäßige Patina auf Zifferblatt und Zeiger, ein fantastisches Gehäuse. Einziger Wermutstropfen ist maximal der Durchmesser von dann eben doch nur 36 Millimetern. Eine feine Uhr – zum Schätzpreis von 1.300 bis 3.500 Euro.
Lot 522 – Audemars Piguet Royal Oak „Jumbo“
Deutlich bekannter dürfte in jedem Fall die Uhr aus Katalog Nr. 522 (Link zur Auktion) sein. Es ist die Royal Oak von Audemars Piguet. Und zwar eine in der so begehrten Größe von 39 Millimetern.
Die Uhr im Bicolor-Design aus Edelstahl und Gold stammt aus ca. 1976 und trägt die Gehäusenummer 61 auf ihrer durch acht Schrauben mit der Lünette befestigten Gehäuseunterseite.
Obgleich man gerade der Goldlünette ihr Alter durchaus ansieht, befindet sich das Gehäuse insgesamt doch in einem sehr guten Allgemeinzustand.
Eine spannende Royal Oak, die einen wohltuenden und farbenfrohen Kontrast zu den sonst so beliebten reinen Stahlmodellen darstellt. Es gibt sie zu einem Schätzpreis von 7.000 bis 15.000 Euro.
Auktionstermin
Die 102. Auktion des Auktionshauses Dr. Crott findet am Montag den 29. Juni 2020 um 12 Uhr im Hotel Speicher 7, Rheinvorlandstraße 7, 68159 Mannheim statt. Vorbesichtigungen sind, vorbehaltlich gesetzlicher Bestimmungen (SARS-CoV2), am Sonntag den 28. Juni 2020 zwischen 10:00 und 18:00 möglich. Darüber hinaus können die Uhren auch im Vorfeld der Auktion nach vorheriger Terminabsprache in den Büroräumen des Auktionshauses in Mannheim besichtigt werden.
Hinweis zur Transparenz
Auktionen Dr. Crott (www.uhren-muser.de) ist Kooperations- und Werbepartner von Luxify. Die Auswahl und Beschreibung der hier präsentierten Auktionslots erfolgte jedoch rein unter redaktionellen Gesichtspunkten.
Fotos: © PCS 2020
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