Über die Geschichte der Royal Oak gibt es hier auf luxify ja schon genügend nachzulesen (beispielsweise hier). Daher: machen wir’s kurz. Die erste Royal Oak, jene extraflache Stahl-Armbanduhr in der bis heute ikonischen Designsprache Gerald Gentas, erblickte 1972 das Licht der Welt. 40 Jahre später, 2012, launchte Audemars Piguet die Referenz 15202 in Stahl, eine der meistgesuchten Uhren aktueller Produktion.
Audemars Piguet Royal Oak Extra-Thin, Ref. 15202ST.OO.1240ST.01
Wechseln wir ins Jahr 1977. Denn da entschied man sich bei AP, jenes Stahl-Sportmodell erstmalig auch in Edelmetall anzubieten. Die Geburtsstunde der Ref. 5402 in Gelbgold. In der ersten, der A-Serie, nur etwa drei Jahre gebaut, ist sie noch einmal wesentlich seltener zu finden als ihr Pendant in Edelstahl.
Audemars Piguet Royal Oak Extra-Thin, Ref. 15202BA.OO.1240BA.01
Nachdem Audemars Piguet nun bereits im vergangenen Jahr Gelbgold als Material für die Royal Oak wieder ins Programm nahm (mehr dazu hier), lag es nahe, auch die Jumbo in Gelbgold zum 40-jährigen Jubiläum wieder aufleben zu lassen.
Gleich zwei Varianten gibt es vom Geburtstagskind, eine mit blauem und eine mit goldenem Blatt. Beide Blätter sind selbstverständlich mit dem Petite Tapisserie Muster versehen, lassen die 15202BA aber komplett unterschiedlich wirken.
So seltsam es klingt, gerade das goldene Blatt macht die #15202BA.OO.1240BA.02 zu einem ein wenig dezenteren Begleiter als das mit dem blauen Blatt der #15202BA.OO.1240BA.01 der Fall ist.
Audemars Piguet Royal Oak Extra-Thin, Ref. 15202BA.OO.1240BA.02
Jene blaue Variante wirkt dafür ein ganzes Stück moderner, irgendwie typischer, gefälliger. Im Gegensatz zum Modell von 1977 verfügen die beiden Neuauflagen übrigens über jeweils farblich passende Datumsscheiben. Eine Datumsschnellverstellung sucht man aber auch heute noch vergebens. Ein Manko, welches man der Jumbo allerdings gerne verzeiht.
Genau wie beim Urahn sitzt auch bei der 2017er Version das AP Logo wieder unten bei 6 Uhr. Weitere Gemeinsamkeit: damals wie heute werkelt das Kaliber 2121 im extraflachen Gehäuse. Heute allerdings kann man dank des Glasbodens jenes einst von Jaeger-LeCoultre konstruierte, bis heute flachste Automatikwerk mit Fullsize-Rotor, bei der Arbeit beobachten.
Seit den frühen 2000er Jahren liegen die Rechte an jenem JLC 920 allein bei Audemars Piguet. Gefertigt wird das 2121 bei Renaud & Papi, also quasi in House.
Dank jenes Kalibers bringt es die Royal Oak Jumbo auch in ihrer Gelbgoldversion auf eine Bauhöhe von nur 8,1 Millimetern – bei ebenfalls unveränderten 39 Millimetern Durchmesser. Wasserdicht ist sie bis 50 Meter.
Wer einmal die Möglichkeit hatte, eine 15202 anzulegen, der wird das Gefühl, wie sich das markant geformte Gehäuse und das feingliedrige Band ums Handgelenk schmeicheln sobald nicht vergessen. Auch hier steht das Gelbgold Modell der Stahlversion in nichts nach. Einzig das höhere Gewicht mag im ersten Moment ein wenig ungewohnt sein, doch auch das ist binnen Minuten vergessen.
Mein Fazit: ganz ehrlich, wie soll das bei einer 15202 schon ausfallen? Ich liebe, ich begehre diese Uhr in Stahl, somit fällt es mir auch bei der Goldversion schwer, irgendwelche negativen Punkte zu finden. Die Royal Oak Jumbo ist eine Ikone, das ist auch bei der Gelbgold Variante nicht anders. Die perfekte Uhr für all diejenigen, denen die Stahlversion zu profan, die Rotgold-Variante aber optisch zu „laut“ ist.
Datenblatt:
- Modell: Audemars Piguet Royal Oak Extra-Thin, Ref. 15202BA.OO.1240BA.01 (blaues Blatt) bzw. 15202BA.OO.1240BA.02 (goldenes Blatt)
- Gehäuse: 39mm, 18kt. Gelbgold, wasserdicht bis 50 Meter, entspiegeltes Saphirglas, Sichtboden mit Saphirglas.
- Zifferblatt: Petite Tapisserie mit Indexen in Gelbgold
- Armband: Gliederarmband in 18kt. Gelbgold, Faltschließe
- Uhrwerk: Kaliber 2121, Manufakturkaliber, Automatik, 19.800 A/h (2,75 Hz), 40 Stunden Gangreserve
- Funktionen: Stunde, Minute, Fensterdatum bei 3 Uhr
- Auflage: keine Limitierung
- Preis: 55.800 Euro (UVP für Deutschland)
Fotos & Text: © Percy Christian Schoeler (PCS) 2017
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