Die Einführung der neuen Drive de Cartier im vergangenen Jahr bescherte der Manufaktur bereits viel Aufmerksamkeit. Die Uhr mit dem ganz besonders geformten Gehäuse richtet sich nämlich ausschließlich an die männliche Klientel.

Für die gibt es seit diesem Jahr nun weitere Gründe, sich bei den Produkten aus La Chaux-de-Fonds (hier geht’s zum Bericht über die Manufaktur) umzusehen. Eine der Cartier Neuheiten 2017 (eine Übersicht gibt es hier) ist die Drive de Cartier Moon Phases. Und die wartet, wie es der Name schon sagt, mit einer Mondphasenanzeige auf.

Die Uhr ist zum einen in einer Rotgold-Version mit braunem Alligator-Lederband und Faltschließe (WGNM0008) für 20.300 Euro erhältlich, es gibt sie aber auch in Edelstahl mit schwarzem Alligator-Lederband und Faltschließe (WSNM0008) – für 7.500 Euro.

Beiden Versionen gemein ist das geschwungene Gehäuse. Dieses ist 40 x 41 Millimeter groß und baut 12,15 Millimeter hoch. Das Saphirglas nimmt die Wölbung der Lünette auf, führt sie weiter. Das Resultat ist eine wirklich schöne Gesamtoptik. Nicht ganz einfach zu fotografieren übrigens.

Das Zifferblatt ist guillochiert und satiniert. Dazu die prominenten schwarzen römischen Ziffern – die Drive ist schon auf den ersten Blick unverkennbar eine Cartier. Dazu wunderbar passend: die Schwertzeiger, natürlich aus gebläutem Stahl.

Etwas ungewohnt hingegen: der große „Automatic“ Schriftzug innerhalb der Mondphasenanzeige. Ob man hier einfach nur den ansonsten zu leer wirkenden Platz ausfüllen wollte oder einen Hinweis geben mochte, dass es sich bei der Moon Phases trotz fehlendem Sekundenzeiger nicht um ein Quarzmodell handelt, wird wohl das Geheimnis von Cartier bleiben.

Denn natürlich arbeitet in der Uhr ein mechanisches Kaliber, genauer das 1904-LU MC mit automatischem Aufzug, 28.800 Halbschwingungen und 48 Stunden Gangreserve.

Nur alle 125 Jahre muss dessen Mondphasenanzeige korrigiert werden. Interessant: das Erscheinungsbild des Kalibers. Denn dieses ist sehr klar, nüchtern, aufgeräumt gestaltet.

Ein wenig verspielt hingegen ist die achteckige Krone, die beim rotgoldenen Modell mit einem blauen Saphir bestückt ist. In der Stahl-Version ist dieser Hingucker laut Cartier ein synthetischer Spinell.

Obgleich die Drive de Cartier Moon Phases längst nicht so flach ist wie die ebenfalls in Genf präsentierte extra-flat, wirkt sie am Arm sehr elegant und wohlproportioniert.

Mein Fazit: mit der Drive de Cartier hat Cartier eine äußerst spannende Kollektion an „Männeruhren“ auf den Markt gebracht. Die Moon Phases besticht durch ein ausgewogenes Zifferblattdesign und eine ziemlich perfekte Mischung aus Sportlichkeit und Eleganz. Ein echtes Statement für Individualität und eine schöne Alternative zu den „üblichen Verdächtigen“, die sich in jenem Preissegment sonst so tummeln.

 

Fotos & Text: © Percy Christian Schoeler (PCS) 2017

 

 

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