Die großen Uhrenmessen in Basel und Genf sind ja nun schon wieder einige Monate her. Denke ich heute an die Neuheiten zurück, so gibt es ein paar Uhren, die mir sofort wieder ins Gedächtnis kommen. Eine davon ist die Master Ultra Thin Perpetual von Jaeger-LeCoultre. Und darum – stelle ich genau diese Uhr heute etwas genauer vor.

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Was ist so sensationell an dieser Uhr? Nun, zum einen ist es der Preis. Der Preis? Seit wann ist der ein Argument? Hier geht es um Uhren. Um Schönheit. Um Ästhetik. Um Leidenschaft. Passion! Und ich komme hier mit dem schnöden Mammon? Klar, der Preis sollte nicht das Hauptkriterium beim Kauf einer Armbanduhr sein, doch sagen wir es ruhig, wie es ist. Einen Ewigen Kalender für unter 20.000 Euro? Da wird die Luft normalerweise dünn. Sehr dünn.

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Nicht so bei Jaeger-LeCoultre. Denn dort kann man in jenem Preissegment seit diesem Jahr nun auch gleich noch zwischen zwei Modellen wählen: der 2013 vorgestellten Master Ultra Thin Perpetual mit gekörnt versilbertem Blatt (Referenz 130842J) und eben jener SIHH 2016 Neuheit mit schwarzem Sonnenschliff-Blatt (Referenz 1308470).

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Sie beide eint das klassische und überaus dezente Master-Gehäuse in Edelstahl. Ultra Thin, mit gerade einmal 9,2 Millimetern Bauhöhe bei 39 Millimetern Durchmesser ist dieser Name definitiv Programm.

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39 Millimeter, das ist eine meiner Meinung nach ziemlich perfekte Größe für eine Dresswatch, zumal die Proportionen mit dem sehr großen Zifferblatt und der schmalen Lünette extrem gut gewählt wurden.

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Gemein haben beide Modelle, neben dem bis 5 bar wasserdichten Gehäuse, auch das Werk. Es ist ein Kaliber 868 Automatikwerk mit 38 Stunden Gangreserve und 28.800 Halbschwingungen. Das Kaliber 868 besteht aus 336 Einzelteilen und baut gerade einmal 4,72 Millimeter hoch. Ein Grund, warum die Ultra Thin so ‚ultra thin‘ sein kann.

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Unterschiede gibt’s beim Aufzugsrotor, der hat bei der neuen Version mit schwarzem Blatt nun schon die Form mit großem Firmenemblem und ist komplett in Rotgold gehalten.

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Vielleicht ein Grund dafür, dass die schwarze Ultra Thin Perpetual mit 19.400 Euro ein klein wenig teurer ist als das Modell mit versilbertem Blatt, welches für 18.300 Euro exklusiv in den Jaeger-LeCoultre Boutiquen erhältlich ist.

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Beide Modelle eint die klassischen Dauphine-Zeiger und natürlich die Anordnung der Hilfszifferblätter. Auf 3 Uhr ist das Zeigerdatum zu finden, auf 6 Uhr der Monat. Das Hilfszifferblatt bei 9 Uhr gibt Auskunft über den aktuellen Wochentag.

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Zwischen 7 und 8 Uhr ist Platz für das Fenster der Jahresanzeige. Dank weißer Schrift auf schwarzem Grund (bzw. schwarzer Schrift auf silbernem Grund) ist diese recht harmonisch integriert, obgleich unter so einer zusätzlichen Anzeige logischerweise die Symmetrie des Zifferblatts zumindest ein wenig leidet. Alternative wäre eine in einem der Hilfszifferblätter integrierte Schaltjahresanzeige, doch die ausgeschriebene Jahreszahl ist sicherlich noch ein Stück mehr benutzerfreundlich.

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Über allem, bei 12 Uhr, thront die Mondphasenanzeige. Mond und Sterne heben sich in sattem Gold von einer blauen Scheibe ab. Damit sind die notwendigen Anzeigen eines Ewigen Kalenders im Grunde auch schon komplett. Doch direkt oberhalb der zentralen Zeigerachse ist hier noch eine weitere Anzeige zu sehen. Ein kleines Sichtfenster, durch das man auf eine mal weiß, mal blau unterlegte Scheibe blicken kann.

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Was hat es damit auf sich? Diese Anzeige ist eine kleine Spezialität des Kalibers 868. Es gibt dem Benutzer Auskunft, ob er den ewigen Kalender gerade gefahrlos stellen kann (weiße Anzeige), oder ob er, um Schäden am Räderwerk zu vermeiden, momentan tunlichst die Finger von ihm lassen sollte (blaue Anzeige). Eine äußerst hilfreiche Funktion, die noch einmal nachdrücklich daran erinnert, dass Ewige Kalender zwischen 10 und 2 Uhr oft äußerst verschnupft auf manuelle Eingriffe reagieren.

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Den ewigen Kalender der Jaeger-LeCoultre Master Ultra Thin Perpetual zu stellen ist übrigens ziemlich einfach, denn im Gegensatz zu vielen anderen Perpetual Calendar Modellen gibt es hier nur einen einzigen Korrekturdrücker.

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Dieser ist in die Gehäuseflanke eingelassen und in Höhe des 8 Uhr Index zu finden. Mit jedem Druck schaltet der Kalender um einen Tag weiter und „weiß“ dabei natürlich genau, wo er sich gerade befindet. Ob vom 30. auf den 31. oder 1. geschaltet werden muss, ob es einen 29. Februar gibt, wie der Mond steht, darüber muss sich der Endnutzer somit keinerlei Gedanken machen.

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Das ist super einfach und äußerst angenehm, etwa, holt man die Uhr nach ein paar Tagen des Nichttragens wieder hervor. Es bedeutet auf der anderen Seite aber auch eine Menge Arbeit, sollte man das gute Stück erst nach mehreren Monaten wieder reaktivieren.

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Wobei, warum sollte man das tun? Diese Uhr möchte man schließlich am liebsten jeden Tag tragen. Sie ist eine herrliche Dresswatch und wirkt gerade mit dem silbernen Blatt extrem klassisch. Mit schwarzem Blatt kommt sie ein wenig sportlicher rüber, passt allerdings noch immer perfekt zu Anzug oder Abendgarderobe.

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Dass sie so perfekt passt, das mag auch mit an den leicht geschwungenen Anstoßhörnern liegen. Die schmiegen sich geradezu ums Handgelenk, wodurch die Master Ultra Thin wirklich extrem angenehm zu tragen ist. Und wem Stahl für so eine Uhr dann doch zu ‚einfach‘ ist: die Jaeger-LeCoultre Master Ultra Thin Perpetual gibt es auch noch in Weißgold (Referenz 1303520, 34.200 Euro) oder in Rotgold (Referenz 1302520, 30.900 Euro).

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Jaeger-LeCoultre Master Ultra Thin Perpetual in Rotgold (Foto: © Jaeger-LeCoultre)

Mein Fazit: die Master Ultra Thin Perpetual von Jaeger-LeCoultre ist einer der schönsten Ewigen Kalender auf dem Markt. Sie hat eine perfekte Größe bei fast schon sensationell geringer Bauhöhe, ein elegant geformtes Gehäuse und ein sehr harmonisches Blatt. Als Stahlmodell bietet sie eine echte Grande Complication zu einem sensationellen Preis und eröffnet den Ewigen Kalender dadurch einer ganz neuen Zielgruppe. Mein persönlicher Favorit ist das Modell in Edelstahl mit schwarzem Sonnenschliffblatt.

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Fotos & Text: © Percy Christian Schoeler (PCS) 2016

 

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