Letztes Jahr die Nautilus (das Review der 5711/1P gibt es hier noch einmal zum Nachlesen, zur 5976/1G geht es hier entlang), dieses Jahr die Aquanaut. Für Patek Philipp ist es eine Jubiläen-reiche Zeit. Doch während die Nautilus bereits ihr 40-jähriges feierte, ist die Aquanaut gerade einmal halb so alt.

Die markante Uhr, die man von ihrem Style her durchaus ebenfalls in den 70er Jahren verorten könnte, hatte ihre Premiere tatsächlich erst 1997 auf der Messe in Basel. Philippe Sterns Ziel seinerzeit: eine sportlich-elegante Armbanduhr, die ein junges, aktives Publikum ansprechen sollte.

Im Gegensatz zur komplizierteren und damit teureren Bullaugen-Konstruktion der Nautilus, setzte man bei der Aquanaut auf eine einfachere, dreiteilige, dennoch aber bis 120 Meter wasserdichte Konstruktion aus Gehäuseboden, Mittelteil und Lünette. Auch auf ein aufwendiges Metallarmband wurde verzichtet. Stattdessen kam die Aquanaut an einem Armband aus Kompositmaterial.

Dieses, und die leicht gerundete Achteckform der Lünette sind bis heute die Markenzeichen der Aquanaut, die zu ihrem zehnjährigen Jubiläum 2007 noch einmal ein leichtes Design-Update erhielt. 2017 nun, zum 20-jährigen, gibt es die Aquanaut zum ersten Mal in Weißgold. Freilich nicht das einzige Unterscheidungsmerkmal zwischen 5168G und der „normalen“ 5167A.

Verfügt letztere über einen Gehäusedurchmesser von 40 Millimetern, sind es beim Jubiläumsmodell stattliche 42,2 Millimeter. Eine Reminiszenz an die Jumbo Nautilus von 1976, wie es bei Patek Philippe heißt.

Der Unterschied klingt erst einmal nach nicht so viel und auch im Schaufenster muss man zunächst zweimal hinschauen. Doch am Arm bemerkt man den Größenzuwachs sofort. Die 5168G wirkt stattlich, sitzt extrem gut und hat selbst für relativ normale Handgelenke – tatsächlich – die perfektere Größe.

Und – die perfekte Farbe! Denn statt des klassischen Schwarz kommt im Jubiläumsmodell ein Messingblatt mit nachtblauer PVD-Beschichtung zum Einsatz. Auch hier stand die Nautilus mit ihrem Hell-Dunkel-Verlauf Pate. In Verbindung mit der schachbrettartigen Prägung und den mit Super-LumiNova beschichteten Weißgold-Ziffern und Indexen entsteht so ein wirklich wunderschöner Kontrast. Aus Weißgold sind ebenfalls die Stabzeiger von Stunde und Minute, der Parafil-Sekundenzeiger jedoch ist aus Bronze, wurde weiß lackiert und ausbalanciert.

Typisch für die Aquanaut ist das weiße Datumsfenster bei 3 Uhr, das auch bei der 5168G nicht fehlen darf. Kein Wunder, denn wie in der kleineren, „normalen“ Aquanaut, tickt auch im Jubiläumsmodell das Automatik-Kaliber 324 S C, welches man durch den Sichtboden aus Saphirglas anschauen kann. Da unverändert übernommen, wirkt es hier, gemessen an den Proportionen der Uhr, ein wenig kleiner, allerdings nicht zu klein.

Auch die Jubiläums-Aquanaut kommt mit einem Kompositband mit dem typischen Rautenmuster, allerdings, passend zum Zifferblatt, in Nachtblau. Die doppelt gesicherte und mit dem Calatrava-Kreuz verzierte Faltschließe ist aus 18-karätigem Weißgold.

Mein Fazit: die beiden Jubiläumsmodelle der Nautilus sorgten letztes Jahr für gehörig viel Wirbel. Fast schon dezent dagegen der Auftritt der Jubiläums-Aquanaut in diesem Jahr. Nicht verwunderlich, denn an der 5168G gibt es nur wenig Kontroverses. Sie verkörpert den Geist der Aquanaut in einer perfekt passenden Größe, ihr blaues Blatt stellt so ziemlich alles in den Schatten. Prädikat: Traumuhr. Nicht mehr und nicht weniger.

Datenblatt: 

  • Modell: Patek Philippe Aquanaut, Ref. 5168G-001
  • Gehäuse: 42,2 mm, 18 Karat Weißgold, wasserdicht bis 12 bar (120 Meter), Sichtboden mit Saphirglas
  • Armband: Kompositband, nachtblau mit Karorelief, Wasser-, UV- und Abriebresistent, doppelt gesicherte Faltschließe aus 18 Karat Weißgold
  • Uhrwerk: Manufakturwerk, Kaliber 324 S C, Automatik, 28.800 A/h (4 Hz), 35-45 Stunden Gangreserve, Gyromax Unruh, Spiromax Spirale aus Silinvar
  • Preis: 34.688 Euro (Deutschland), 34.979 Euro (Österreich)
  • Liefertermin: voraussichtlich Sommer 2017

 

Fotos: © JBK (2), PCS (8)
Text: © Percy Christian Schoeler (PCS) 2017

 

Kommentare