Bleiben wir bei der Wahrheit, bei nichts als der Wahrheit. Als ich die neue Zenith Chronomaster Sport zum ersten Mal erblickte, musste ich – natürlich – sofort an jenen sprichwörtlichen rosa Elefanten denken. Und ehrlich, wenn ich eines in meinen Jahren hier bei Luxify gelernt habe, dann, dass ein „Ah, die sieht ja aus wie die xxxxx von yyyyy“ bei einer Neuheitenpräsentation, nunja, sagen wir mal nicht ganz so gut ankommt.

Luxify Review Hands-on Zenith Chronomaster Sport 2021

Neuheit 2021: Zenith Chronomaster Sport, Ref. 03.3100.3600/69.M3100

Zenith erneuert die Chronomaster Sport

Im Falle der Zenith Chronomaster Sport allerdings ist das ein wenig anders. Denn nicht ohne Stolz weist man beim Hersteller aus Le Locle auch heute noch gerne darauf hin, dass es ohne deren automatisches Chronographenkaliber El Primero im Jahr 1988 auch keine Neuauflage der Rolex Daytona gegeben hätte.

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Oooops. Jetzt habe ich ihn doch erwähnt, den Rosa Elefanten. Und das bereits im zweiten Absatz. Sorry dafür. Und ja, natürlich haben sie Recht bei Zenith. Denn es war erst jene Automatik-Version, die die Daytona vom wenig begehrten Nischenprodukt zur absoluten Kultuhr werden ließ. Und für eben jene Rolex Cosmograph Daytona der Ref. 16520 kaufte man – ansonsten eher untypisch für die Marke mit der fünfzackigen Krone – das Werk zu. Eben jenes Zenith El Primero, welches man bei Rolex jedoch des Datums beraubte und welches auch nur mit einer Frequenz von 4 Hz (28.800 A/h) statt der vollen 5 Hz (36.000 A/h) schlagen durfte.

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Zenith Chronomaster Sport, Ref. 03.3100.3600/21.M3100

Die neue Zenith Chonomaster Sport kommt mit Keramiklünette

Einschränkungen, die der neuen Zenith Chronomaster Sport allesamt nicht widerfahren sind. Und damit, Adieu Rosa Elefant, Hallo Uhrenneuheit 2021! Diese wartet noch dazu mit einer echten Neuerung auf, welche man bereits anhand des Lünettendesigns ablesen kann.

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„1/10th of a Second“ ist dort zu lesen. Der zentrale Stoppsekundenzeiger vollführt also eine komplette Umdrehung in nur 10 Sekunden. Somit können auf der in 100 Schritte eingeteilten Skala die Zehntelsekunden exakt abgelesen werden. Jene Lünette ist, wie es sich im Jahre 2021 gehört, natürlich aus schwarzer Keramik gefertigt und misst 41 Millimeter im Durchmesser.

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Zenith Chronomaster Sport – wahlweise in Schwarz und Weiß

Der neue Chrono kommt gleich in zwei Zifferblattvarianten auf den Markt, und wie man sich dies vielleicht schon ausrechnen kann sind diese Weiß und Schwarz. Beiden gemein sind die verschiedenfarbig ausgeführten Hilfszifferblätter. Typisch Zenith El Primero sind diese in Blau, Anthrazit und Hellgrau gehalten, extra groß ausgefertigt und überschneiden sich entsprechend.

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Die permanente kleine Sekunde ist klassischerweise bei 9 Uhr zu finden, ihr gegenüber, bei 3 Uhr, befindet sich nun aber der 60-Sekunden-Totalisator, der durch den neuen 10-Sekunden-Zentralzeiger notwendig wurde. Der 60-Minuten-Totalisator sitzt mittig auf der 6-Uhr-Position.

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Ein Chronograph mit Datum!

Natürlich verfügt auch die Chronomaster Sport über das El-Primero-typische Datumsfenster zwischen dem 4-Uhr- und dem 5-Uhr-Index. Ein Detail, welches jedes Mal für Diskussionen sorgt und die Chrono-Fangemeinde spaltet. Letztlich zählt aber: sie hat ein Datum. Das kann schließlich nicht jeder Chronograph von sich behaupten.

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Gleiches gilt für die nicht verschraubten und somit deutlich einfacher zu bedienenden Drücker, welche die Wasserdichtigkeit nicht negativ zu beeinflussen scheinen. Denn diese wird auf dem Rande des Gehäusebodens mit absolut ausreichenden 100 Metern angegeben. Der Gehäuseboden wiederum ist mit einem großen Sichtfenster versehen, welcher den Blick auf das El Primero 3600 zulässt. Dank des durchbrochenen Rotors kann dieses auch wirklich voll zur Geltung kommen. Ein echter Hingucker ist dabei auch das in Blau gehaltene Schaltrad.

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Das 41 Millimeter große Stahlgehäuse selbst verfügt über spannende Facetten und kommt ohne einen Kronenschutz aus. Gebürstete und polierte Flächen wechseln sich auf ihm kontrastreich ab. Mit 13,6 Millimetern baut es zwar ein wenig höher als das des rosa Elefanten (der bringt es auf nur 12 Millimeter), da die Uhr aber auch rund drei Millimeter mehr Durchmesser hat (ja, bei der Daytona sind es eben dann doch nur derer rund 38), passt das wieder.

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Die Chronomaster Sport zeigt Ecken und Kanten

Der „Knick“ der Gehäuseflanken setzt sich als breite Fase auch im Metallarmband fort. Es handelt sich um ein dreireihiges Gliederarmband mit polierten Mittelgliedern. Die äußeren Glieder sind satiniert, Fasen und Seiten wiederum poliert.

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Zenith setzt auf eine massive Edelstahl-Faltschließe im Kastendesign, bei der ein Sicherheitsbügel für zusätzlichen Schutz sorgt. Die Konstruktion ist robust gewählt und kommt ohne Spielereien aus. Auch eine Schnellverstellung sucht man vergeblich, für die Feineinstellung (insgesamt fünf Positionen) muss also klassischerweise Werkzeug oder zumindest ein Zahnstocher herhalten.

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Ein Armband als Reminiszenz an Gay Fréres

Ja und wem das Design des Bandes jetzt bekannt vorkommt: es beruht auf einem Entwurf der Bänder-Manufaktur Gay Frères, welche unter anderem Metallarmbänder für so ziemlich jeden namhaften Schweizer Uhrenhersteller produzieren. Seit 1998 übrigens gehört Gay Frères zur Marke mit der Krone.

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Wer den etwas sportlicheren Look vorzieht, dem liefert Zenith die neue Chronomaster Sport wahlweise auch an einem „Kautschukarmband mit Cordura-Effekt“ in Blau (bei weißem Zifferblatt) oder Schwarz (bei schwarzem Zifferblatt). Ob es sich dabei um eine Kombination aus Kautschuk und Stoff handelt oder ob der Kautschuk in entsprechende Optik geprägt wurde, kann ich mangels Anschauungsexemplar derweil jedoch nicht sicher sagen.

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Dafür aber, dass sich die Uhr mit dem Stahlband wunderbar präsent am Handgelenk zeigt. Die Proportionen, gerade auch mit der recht breiten Lünette, wirken stimmig und dazu deutlich eigenständiger, als man dies zunächst vermuten würde.

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Fazit

Und damit zu meinem Fazit. Die neue Zenith Chronomaster Sport ist ein gelungener Chronograph, der aus seinen gemeinsamen Genen mit der Ref. 16520 keinen Hehl macht, mit seiner El Primero typischen Farbgebung allerdings deutlich spannender wirkt. Zusammen mit dem Datumsfenster ist so zwar recht viel los auf dem Blatt, dennoch wirkt die Uhr klar und aufgeräumt. Praktisches Highlight für alle, die eine Stoppuhr tatsächlich auch mal als eine solche einsetzen, ist die Zehntel-Sekunden Funktion.

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Mein einziger Kritikpunkt betrifft die Haptik des Bandes und dort speziell die der Schließe. Hier hätte es für mich gerne noch ein wenig „mehr“ sein können. Aber auch so ist die Zenith Chronomaster Sport eine verdammt schöne Uhr geworden. Eine, die selbst den Vergleich mit dem „Rosa Elefanten“ nicht scheuen braucht. Von diesem unterscheidet sie denn auch weniger der Listenpreis, wohl aber die voraussichtliche Verfügbarkeit. Zum Glück!

Luxify Review Hands-on Zenith Chronomaster Sport 2021

Datenblatt:

  • Modell: Zenith Chronomaster Sport, Ref. 03.3100.3600/69.M3100
  • Gehäuse: 41 Millimeter, Edelstahl, wasserdicht bis 10 bar (100 Meter), Saphirglas, Edelstahlboden mit Saphirglas
  • Zifferblatt: mattweiß mit verschiedenfarbigen Totalisatoren, rhodinierte, facettierte und mit Super-LumiNova beschichtete Stundenindizes, zentraler Stunden- und Minuten-Zeiger ebenfalls mit Super-LumiNova
  • Armband: Edelstahl-Armband im 3-reihigen Design mit Faltschließe
  • Uhrwerk: Manufakturwerk, Kaliber Zenith El Primero 3600, Automatik, 36.000 A/h (5 Hz), min. 60 Stunden Gangreserve
  • Funktionen: Stunde, Minute, kleine Sekunde, Chronograph mit zentralem 10-Sekunden-Zeiger, 60-Sekunden- und 60-Minuten-Totalisator, Fensterdatum
  • Limitierung: keine
  • Garantie: 2 Jahre (zzgl. ein weiteres Jahr bei Online-Registrierung)
  • Preis: EUR 9.700
  • Verfügbarkeit: Neuheit Januar 2021
  • Link zum Hersteller: https://www.zenith-watches.com/de_de/chronomaster-sport
  • Varianten: Ref. 03.3100.3600/21.M3100, mattschwarzes Zifferblatt, EUR 9.700; Ref. 03.3100.3600/69.C823, weißes Blatt, blaues Kautschukband mit Cordura-Effekt, EUR 9.200; Ref. 03.3100.3600/21.C822, mattschwarzes Zifferblatt, schwarzes Kautschukband mit Cordura-Effekt, EUR 9.200
Fotos: © Zenith / PCS 2021

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