Ich weiß garnicht, wie die auf mich kamen. Einen Fernseher habe ich nicht und „Das Perfekte Dinner“ hab ich einmal kurz vor Jahren – als ich noch einen Fernseher hatte – beim Zappen wahrgenommen. Aber auf einmal war diese Mail in der Inbox, die Anfrage eines Fernsehsenders, ob ich nicht Lust hätte, an der Sendung teilzunehmen.

Kurze Überlegung, das Format nochmal kurz angeschaut, für und wider abgewogen und dann dazu entschlossen, zuzusagen. Ich war gespannt auf die Erfahrung. Nach einigen Monaten – ich hatte die Anfrage schon verdrängt – schließlich die Zusage: Du bist dabei!

Ein wenig TV-Erfahrung hab ich, allerdings waren das immer nur Dokus über unsere Tätigkeit hier. Und jetzt: Prime-Time TV, eine der erfolgreichsten Sendungen Deutschlands, 5 Millionen Zuschauer, große Fan-Basis, seit 8 Jahren am Markt. Okay…

Vorab wußte ich nicht viel. Das Thema „Pfalz“ stand an, aber uns war freie Hand gegeben, was wir kochen würden. Seitens des Senders gibt es folgende Vorgaben:

  • Die Gestaltung einer Menukarte
  • Die Ausformulierung eines Menus, bestehend aus Vorspeise, Hauptspeise und Dessert, zuvor einen Aperitiv und auf Wunsch ein Amuse-Gueule
  • Die genaue Liste der Zutaten und das Rezept
  • Ein Foto von sich

Das alles reicht man ein, man unterschreibt einen ellenlangen Vertrag, der einen instruiert, was man zu wem sagen darf und was nicht – eigentlich darf man garnichts sagen – und erhält eine kleine Aufwandsentschädigung.

Vorab: ich bin ein eher schlechter Koch. Ich koche eigentlich gern, aber mir fehlt die Routine, da meine Frau die alltägliche Kocharbeit verrichtet und wir zusammen schlichtweg nicht in der Küche arbeiten können – das gibt immer Kompetenzgerangel. Die Gerichte, die ich drauf habe, beschränken sich auf wenige, leicht zuzubereitende Klassiker. Aber ich hab ein wenig Ahnung von Gastronomie, mein Vater war Sternekoch und ich habe meine Jugend in den Läden meiner Eltern verbracht, weiß also bissi was über Zutaten, Zubereitung, Timing und Genuß. Und wie man Gäste bespaßt, hab ich glaub ich auch etwas drauf. Nun ja, wir werden sehen.

Bei dem Spiel treffen 4-5 fremde Kandidaten aufeinander und bekochen sich gegenseitig. Das ist ein großer Spaß, solange man nicht selbst der Koch ist. Es ist aber auch unglaublich anstrengend. 4 Tage hintereinander jeden Abend ein Menu essen müssen ist kein Spaß. Und wer meint, daß das schon anstrengend sei, möge mal unter Zeitdruck und in Anwesenheit eines 4-köpfigen Kamerateams kochen…

Aber: die Experience lohnt sich! Ich habe die 4 Tage sehr genossen und muß bis heute oft daran denken. Ich kann also jedem, der Spaß an sowas hat, die Teilnahme nur empfehlen, es ist wirklich eine Erfahrung. Dies alles schreibe ich aber VOR der Ausstrahlung. Ich weiß nicht, was die Herrschaften im Schneideraum aus uns „gemacht“ haben, ich weiß auch nicht, wie die äußerst rege Fangemeinde uns auffassen wird. Die Foren im Internet sind zuweilen äußerst brutal 🙂 Sollte man also nach dem Freitag, den 13. – dem Termin „meiner“ Sendung – nichts mehr von mir hören, hat mich entweder der tobende Mob zerrissen oder ich bin noch am Orgie feiern mit meinen zahllosen neuen Groupies.

Was Sie ab dem heutigen Abend zu lesen bekommen, sind die Einträge in mein persönliches Tagebuch, jeweils frisch aufgeschrieben am Abend des jeweiligen Dinners. Entschuldigen möchte ich mich hierbei für meine Schreibweise und Formulierung. Die Texte sind recht häufig unter dem Einfluß von Müdigkeit und Alkohol entstanden, ziemlich ungefiltert und extrem subjektiv. Aber – das wollen Sie doch! Das perfekte Dinner „Pfalz“ läuft vom 10. bis zum 13. Juni, jeweils um 19 Uhr auf VOX. Tobias‘ Bericht gibt es immer im Anschluss an die jeweilige Sendung, also Punkt 20 Uhr. Erst einschalten – dann nachlesen:

Weiter lesen:
Das perfekte Dinner – Tag 1: Birgit, oder wie alles begann

Diskutieren können Sie vor, während und nach der Sendung natürlich auch. In unserem Forum.

Folge verpasst? Kein Problem! Einfach unter VOXnow ansehen.

Text: ©Tobias Ueberschaer
Foto: ©VOX/ITV

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