Bei der Frage „Was ist Deine Lieblingsuhr?“ stehe ich, wie sicher viele hier, vor einer schwierigen Frage. Mag man sie doch alle irgendwie. Also habe ich die Frage umgewandelt in „Welche ist die meiste Zeit am Arm?“ Und da fällt mir die Antwort schon leichter.
Als sie 2009 in Basel erstmals vorgestellt wurde, war sie etwas völlig Neues. Eine Dresswatch von Rolex mit 41mm Durchmesser? Die Uhrenwelt war schockiert. Ich selbst habe ihr damals kaum Beachtung geschenkt, da sie im Fenster in Basel schon zu klobig erschien. Im Herbst hatte ich sie beim Konzessionär dann näher betrachtet und mich in meiner Meinung bestätigt gefühlt. Die geht gar nicht!
Fünf Jahre später. Ein schöner Sommertag auf meiner Dachterasse, Percy war zu Besuch. Mit den Worten „Hier, hab was Neues“ reichte er mir die Datejust II mit glatter Lünette und blauem Indexblatt. Und schon war mir klar, dass man nach fünf Jahren seine Meinung doch mal gründlich überdenken sollte.
Am gleichen Abend noch schrieb ich eine SMS an meinen Konzessionär und bekam umgehend die Mitteilung, dass die Uhr leider nur mit weißem Blatt verfügbar sei, man sich aber gleich am Montag um ein blaues Blatt kümmern würde.
Nach unzähligen Tagen des Wartens kam dann der ersehnte Anruf, dass die Uhr nun umgebaut sei. Seit dem bekommt die 116300 bei mir so viel Wrist Time wie keine andere mehr.
Inzwischen kam sogar eine weitere Datejust II hinzu.
Mal wieder vom Forum angefixt, schielte ich nach der gleichen Uhr mit „G dark rhodium“ Blatt und ebenfalls glatter Lünette. Irgendwann wollte ich eh mal ein Blatt mit Besatz und die Diamanten passen nun mal hervorragend zu dem Schiefergrau des Blattes.
Natürlich stand gerade zu diesem Zeitpunkt eine Preiserhöhung bei Rolex an und ich kontaktierte sofort meinen Konzessionär, ob denn noch eine zum alten Preis am Lager sei. „Aber ja doch“ war die Auskunft, nur – wie immer halt – nicht mit dem gewollten Blatt. Und diesmal dauerte es eine halbe Ewigkeit, bis das Gewünschte aus Köln geliefert wurde. War mir aber egal, ich hatte ja noch die Blaue, welche mir die Zeit des Wartens versüßte.
Die beiden sind nun, seit ich sie besitze, die von mir meist getragenen Uhren.
Aber warum eigentlich? Die Datejust II liegt pefekt am Arm und mit ihren 41mm ist sie für meine etwas stärkeren Handgelenke nicht zu groß. Und selbst mit 10 Diamanten ist sie noch eine schlichte elegante Drei-Zeiger-Uhr.
Weiß würde sie im Sommer bestimmt auch gut aussehen. Ich glaube, ich muss mal wieder zum Konzessionär.
Fotos & Text: © Johannes Braunwarth-Knöbel (JBK) 2015
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