Die Zeiten haben sich geändert. „Ihre neue Uhr, Mr. Bond. Müsste die Zwanzigste sein.“ Mit jenen Worten überreichte der damals neue Q, gespielt von John Cleese, 2002 James Bond, alias Pierce Brosnan, seine Omega Seamaster 300. Zusammen mit einem vollgetarnten Aston Martin V12 Vanquish. Viele neue, tolle Gadgets zum Leinwandjubiläum also. Was folgte allerdings, war der meiner bescheidenen Meinung nach bis heute schlechteste Bond Film aller Zeiten.

James Bond No Time to Die Omega Seamaster Diver 300M 007 Edition

007, übernehmen Sie! Daniel Craig spielt zum fünften Mal James Bond

Zeit also für einen kompletten Neuanfang. Vier Jahre später, 2006, übernahm denn auch Daniel Craig die Rolle des britischen Geheimagenten. Kommendes Frühjahr ist er zum fünften Mal als 007 auf der Leinwand zu sehen. Bond #25 wird seine letzte Mission sein. Und natürlich wird er auch diesmal eine ganz besondere Uhr am Handgelenk tragen.

Keine Zeit zu Sterben – der 25. James Bond

Welche das sein wird, das beschäftigt uns Fans schon eine ganze Weile. Selten zuvor allerdings machte man es uns dabei so einfach wie dieses Mal. Auf einem von Danjaq, der Holding, welche die Markenrechte von James Bond hält, offiziell veröffentlichten Bild der Dreharbeiten zu „No Time to Die“ ist Daniel Craig mit einer ungewöhnlichen Omega Seamaster Diver 300M zu sehen.

James Bond No Time to Die Omega Seamaster Diver 300M 007 Edition

Szene aus „Keine Zeit zu Sterben“ – © DANJAQ, LLC & MGM

Ungewöhnlich zum Einen wegen des montierten Bandes. Es handelt sich um ein sogenanntes Mesh- oder auch Milanaise-Band, ein feingliedriges Metallband also, welches man so bislang noch nicht in dieser Modellreihe bewundern durfte. Die Uhr verfügt darüber hinaus über ein Zifferblatt mit beigen Indexen und ebenfalls beigen Zahlen auf der Lünette, was letztlich auf eine Uhr im Vintage Style hinweist. Das Datum fehlt, dafür ist ein Zeichen über dem 6-Uhr-Index zu sehen, welches auf ein Broad Arrow Symbol hindeuten könnte. Dieses ist normalerweise ausschließlich auf britischen Militäruhren zu finden. Die offenen Fragen: handelt es sich um ein Modell im klassischen Durchmesser von 42 Millimetern, oder ist es eine Variante des in diesem Jahr vorgestellten 43,5 Millimeter Modells? Und – sehen wir dort eine Stahl-Uhr oder lässt die Farbgebung des Gehäuses eher auf Titan schließen.

Auf geheimer Mission: Erstkontakt mit der Omega Seamaster Diver 007 Edition

Szenenwechsel. Es ist Ende Oktober, als ich fern der Heimat in einem fensterlosen Raum stehe. Jener Raum befindet sich innerhalb eines gut gesicherten Gebäudes, welches wiederum auf einem hermetisch abgeriegelten Areal liegt. Mehr darf an dieser Stelle nicht verraten werden und auch Fotos sind an jenem Tage strengstens verboten. Vor mir liegt eine Tasche aus braun-beigem Canvas-Stoff. Da ist sie also drin, die neue Bond Uhr.

James Bond No Time to Die Omega Seamaster Diver 300M 007 Edition

Etui der neuen Bond-Uhr

Der Vorhang lüftet sich. Respektive wird das Etui geöffnet. Und zum Vorschein kommt – genau jene Uhr, wie sie auf den Bildern zu sehen war. Allerdings gleich in zwei Varianten. Neben dem bereits angesprochenen Mesh-Band, welches wie die Uhr aus Titan Grade 2 gefertigt ist und über eine verstellbare Schließe verfügt, wird es auch eine Version mit Dunkelbraun-Grau-Beigem NATO Strap geben.

Mesh- oder Nato-Band. Das ist hier die Frage.

Zwei Optionen stehen also diesmal zur Wahl. Dies steht im Widerspruch zur bisherigen Omega Politik, solche Uhren gleich mit zwei Bändern im Set auszuliefern. Nachkaufen kann man die jeweils andere Bandoption allerdings bei Bedarf später immer noch. Und vollkommen klar, dass dies wohl auch die meisten machen werden.

James Bond No Time to Die Omega Seamaster Diver 300M 007 Edition

Die zwei weiter oben offen gebliebenen Fragen sind ebenfalls schnell geklärt. Bei der offiziellen James Bond Uhr aus „Keine Zeit zu Sterben“, so der deutsche Titel, handelt es sich um die reguläre 42 Millimeter Version der Omega Seamaster Diver 300M und sie ist tatsächlich aus Titan. Als Fan des 43,5 Millimeter Modells und bekennender Anti-Fan von Titanuhren somit gleich zwei derbe Rückschläge für mich, die allerdings nicht darüber hinwegtäuschen können, dass da die mit Sicherheit attraktivste 300M aller Zeiten vor mir liegt. Was für eine geile Uhr! Das Finish des Titan-Gehäuses in Zusammenspiel mit der Lünette ist ein Traum und wird nur noch gekrönt von diesem sensationellen Blatt. Leicht braun ist es, matt, mit beigen Indexen. Und ohne Datum. Ich liebe es! Dazu tatsächlich das Broad Arrow Symbol der Britischen Armee!

James Bond No Time to Die Omega Seamaster Diver 300M 007 Edition

Arbeitsgerät: James Bond’s neue Omega Seamaster

Ich lege die Uhr an. Und es stellt sich der Effekt ein, der sich immer einstellt, lege ich eine Uhr aus Titan an. Sie ist federleicht. Mit dem Mesh-Armband noch einigermaßen spürbar, hat man mit dem Nato Strap das Gefühl, gleich gar nichts am Handgelenk zu haben. Klar, viele finden das toll, ich allerdings bin ein Freund davon, eine solche Uhr auch spüren zu können.

James Bond No Time to Die Omega Seamaster Diver 300M 007 Edition

„Warum überhaupt Titan?“ frage ich ein wenig enttäuscht denn auch die anwesenden Repräsentanten von Omega. Weil 007 das so wollte. Okay. Wirklich? In der Tat hat Daniel Craig höchstpersönlich viel Einfluss auf jene, seine letzte, James Bond Uhr genommen. Ein Mann vom Militär, wie 007 es ist, benötige eine sehr leichte Uhr, so Craig. Und auch der Vorschlag einer Uhr im Vintage Stil kam direkt von ihm. Das ist dann natürlich etwas vollkommen anderes, denke ich mir und beginne langsam, dann doch meinen Frieden mit jenem von mir ach so sehr verhassten Leichtmetall zu finden. Ich bin, was sowas angeht, dann halt doch recht einfach gestrickt.

James Bond No Time to Die Omega Seamaster Diver 300M 007 Edition

Vintage Look und Mesh-Band aus Titan: die 007 Edition

So überhaupt nicht gewöhnen allerdings mag ich mich an die Tatsache, dass ich keinerlei Fotos machen darf. Ich meine, man muss sich das einmal vorstellen. Vor mir liegt die vielleicht spannendste Uhrenneuvorstellung des Jahres, eine echte Bond Watch, und was ist? Nix ist. Keine Wristshots, kein gar nix!

Keine Fotos.  Aber dafür die Uhr von Daniel Craig am Arm.

Für jemanden, der wie ich vom Fotografieren von Uhren-Neuheiten für gewöhnlich nie genug bekommen kann, ist das eine Qual. Ja fast könnte man sich James Bond vorstellen, wie er in Casino Royale auf einen Stuhl gefesselt vom damaligen Bösewicht Le Chiffre höchstpersönlich – ich möchte das an dieser Stelle gar nicht weiter ausschmücken, aber ja, so fühlt sich das für mich in diesem Moment in etwa an.

Keine Fotos. All mein vehementer, wenn auch leiser Protest vermag nicht zu helfen – es bleibt dabei. Daher wird auch dieses kleine Review nur mit den freigegebenen Pressebildern ausgeschmückt sein. Ein Jammer eigentlich. Aber auch auf jenen Bildern sind die Details der Uhr ja ziemlich gut erkennbar.

James Bond No Time to Die Omega Seamaster Diver 300M 007 Edition

Besonderer Eyecatcher sind natürlich die Lünette und das Zifferblatt in ihrem „tropical“ Farbton. Beides besteht aus braunem Aluminium, welches als Nebeneffekt ebenfalls noch einmal Gewicht einspart. Die Leuchtmasse auf den Zeigern, Indexen und der Tauchskala selbst besteht aus Super-LumiNova im Vintage-Stil.

James Bond No Time to Die Omega Seamaster Diver 300M 007 Edition

Kennern klassischer Militäruhren werden die Gravuren auf dem Bodendeckel bekannt vorkommen. Es handelt sich um Zahlen, welche dem Format entsprechen, wie es beim Britischen Militär Anwendung findet. Die „0552“ ist dabei der Code für das Personal der Britischen Navy, die „923 7697“ bezeichnet Taucheruhren. Das „A“ ist ein Hinweis auf die verschraubte Krone. „007“ bedarf wohl keiner weiteren Erläuterung, die „62“ zu guter Letzt bezieht sich auf das Jahr des ersten James Bond Films. Jene Gravur ist ein schönes, dezentes Detail dieser Edition. Eines, dass Dank des NAIAD Lock Systems (mehr dazu hier) auch immer korrekt ausgerichtet ist.

James Bond No Time to Die Omega Seamaster Diver 300M 007 Edition

Jede Ziffer hat eine Bedeutung: Rückseite der Omega Seamaster James Bond

Hinter dem Gehäuseboden arbeitet das METAS-zertifizierte Manufakturwerk vom Kaliber 8806, wie es auch schon bei der großen 43,5 Millimeter Version der Omega Seamaster Diver 300M Black Ceramic (hier das Review zur Uhr) zum Einsatz kommt.

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Großer Bruder: Omega Seamaster Diver 300M Black Ceramic in 43,5 mm

Was interessiert noch? Nun, ganz klar: die Frage, ob man überhaupt eines dieser begehrten Stücke wird kaufen können. Was Limited Editions angeht, ist das bei Omega ja im Grunde immer so ein wenig ein zweischneidiges Schwert. Entweder, die Limitierung ist so niedrig, dass die Uhren binnen Stunden weltweit ausverkauft sind. Erinnern wir uns diesbezüglich etwa noch einmal an das Drama mit der Speedmaster Ultraman im vergangenen Jahr (hier mehr zu diesem Thema). Oder die Uhren erscheinen in einer so hohen Auflage, dass man sie – trotz Limitierung – auch noch lange Zeit nach Release in den Schaufenstern sieht (etwa die Commander’s Watch, zu der es hier mehr Informationen gibt).

James Bond No Time to Die Omega Seamaster Diver 300M 007 Edition

Commander’s Watch – Omega Seamaster 300 von 2017

Wie also wird das bei der neuen, offiziellen James Bond Omega sein? In meinem Gespräch mit Jean-Claude Monachon anlässlich der 50th Anniversary Edition der Speedmaster Moonwatch Apollo 11 (die ganze Story gibt es hier), ließ dieser ja bereits anklingen, dass man zukünftig deutlich weniger Limited Editions auf den Markt bringen wolle, um die Kunden nicht zu frustrieren.

Überraschung: die neue Bond-Uhr ist unlimitiert!

Dass dies nicht einfach nur leere Worte waren, zeigt sich spätestens jetzt, anlässlich der Präsentation der neuen Omega Seamaster Diver 300M 007 Edition. Denn diese wird von nun an tatsächlich als reguläres Modell die Seamaster Modellpalette ergänzen. Unlimitiert. Eine echte (positive) Überraschung.

James Bond No Time to Die Omega Seamaster Diver 300M 007 Edition

Überraschend im nicht ganz und gar so positiven Sinn ist für mich hingegen die offizielle Preisempfehlung der Uhr. Diese wird bei 7.600 Euro für das Modell mit Nato-Strap und bei 8.600 Euro für das Modell mit Mesh-Band liegen. Somit ist sie preislich noch einmal deutlich über der (limitierten) Bond Seamaster angesiedelt, welche kürzlich anlässlich des 50-jährigen Jubiläums von „On Her Majesty’s Secret Service“ herausgebracht wurde. Vom Standardmodell trennt sie preismäßig gar Welten.

Die Omega Seamaster – ganz so, wie James Bond sie im Film trägt.

Dafür allerdings wird man mit ihr auch erstmalig genau die Bond Uhr kaufen können, die auch Bond selbst im Film trägt. Ohne zusätzliche 007-Zeiger, Logos, Wappen oder Pistolenläufen auf Zifferblatt und Co. Insofern die vielleicht geheimste Geheimagentenuhr aller Zeiten, das authentischste Accessoire eines fiktiven Filmhelden.

James Bond No Time to Die Omega Seamaster Diver 300M 007 Edition

Und so ist die neue Seamaster 300M Titan dann auch mehr als nur eine Bond Uhr. Sie ist eine spannende Erweiterung der Seamaster Kollektion, viel mehr aber ist sie ein Zeichen dafür, dass Omega verstanden hat, dass man es mit den Limited Editions nicht übertreiben sollte. Man nimmt mit ihr allen Spekulanten den Wind aus den Segeln, die eine solche Uhr nur wegen ihrer potenziellen Wertentwicklung bzw. in Hinblick auf einen schnellen Wiederverkauf erwerben würden. So wird die Uhr glücklicherweise den wahren Fans vorbehalten bleiben – bzw. jenen Käufern, denen sie optisch einfach nur gefällt.

Die Zeiten, sie ändern sich eben. Nicht nur für James Bond.

James Bond No Time to Die Omega Seamaster Diver 300M 007 Edition

Omega Seamaster Diver 300M „007 Edition“ – erhältlich ab Februar

„Ihre neue Uhr, Mr. Bond. Müsste die Fünfundzwanzigste sein.“ Ob der aktuelle Q, gespielt einmal mehr von Ben Whishaw, 007 seine neue Omega Seamaster Diver 300M wohl wieder mit genau diesen Worten übergeben wird? Wir werden es sehen. Ab April 2020. Und wer weiß, vielleicht dann ja auch bereits mit dem eigenen Exemplar der wohl heißesten Uhr des Jahres am Handgelenk. Denn die wird voraussichtlich bereits ab Februar 2020 in den Omega Boutiquen erhältlich sein.

James Bond No Time to Die Omega Seamaster Diver 300M 007 Edition

Weiterführende Links

Mehr Informationen zur neuen Omega Seamaster Diver 300M „007 Edition“ gibt es auf der Homepage von Omega (Link). Den Trailer zu „Keine Zeit zu Sterben“ gibt es unter Anderem bei Youtube zu sehen (Link).

Hinweis zur Transparenz

Omega ist Kooperations- und Werbepartner von Luxify. Die Einladung zur Preview der Uhr erfolgte auf Kosten des Herstellers. Eine redaktionelle Einflussnahme auf diesen Artikel fand nicht statt.

Fotos: © Omega

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