Satz mit „x“ – das war nix. In gerade einmal zwei Monaten sollte der neuste, 25. James Bond Film in die Kinos kommen. Eigentlich. Doch aus November 2019 wird nun doch eher April 2020. Das bedeutet, dass wir auch einige Monate länger auf die neue Bond Uhr warten müssen. Dabei hat Omega in diesem Jahr bereits ein Modell vorgestellt, welches definitiv das Zeug dazu hätte: die Omega Seamaster 300M Black Ceramic.

Luxify Hands-on Review Omega Seamaster 300M Ceramic 43,5

Omega Seamaster 300M Co-Axial Master Chronometer 43,5 MM, Ref, 210.92.44.20.01.001

Omega Seamaster 300M & James Bond

„Ihre neue Uhr, 007. Müsste die fünfundzwanzigste sein.“ – mit diesen Worten hätte also der gute alte Q (respektive der neue, junge Q) die 43,5 Millimeter große Taucheruhr an James Bond übergeben können. Welche speziellen Features die Q branch in das Modell aus schwarzer Keramik genau integriert hätte, darüber ließe sich an der Stelle nur spekulieren. Doch auch die Serienversion kann bereits mehr als ordentlich punkten.

Luxify Hands-on Review Omega Seamaster 300M Ceramic 43,5

Blicken wir auf die vergangenen vier Abenteuer des Geheimagenten Ihrer Majestät zurück, fällt allerdings auf, dass dem neuen, modernen Bond eine 300M bislang nur ein einziges Mal an den Arm kam: beim Pokerspiel im Film Casino Royale. Gleich dreimal hingegen begleitete ihn die Omega Seamaster Planet Ocean durch seine Missionen, teils unterstützt von einer Seamaster Aqua Terra.

Omega Seamaster 300 Master Co-Axial 41 MM "Spectre", Ref, 233.32.41.21.01.001

Omega Seamaster 300 Master Co-Axial 41 MM „Spectre“, Ref, 233.32.41.21.01.001

Daniel Craig greift lieber zu anderen Uhren

In Spectre, der bislang letzten Verfilmung, greift 007 zur Omega Seamaster 300 (das Review zur Uhr gibt’s hier). Seit 2006 also keine Spur mehr von der 300M. Irgendwie zu Recht. Denn das Modell verkörperte eine andere Generation. Sie war ein Kind der 90er. Zu verspielt, zu altbacken, nicht markant genug für den heutigen Bond.

Daniel Craig James Bond Omega Seamaster 300M

Daniel Craig ist James Bond. In „No Time to Die“ zum fünften Mal.

Warum also sollte dieser überhaupt zurück wechseln zu einer Seamaster 300M? Nun, Omega hat die Modellreihe im vergangenen Jahr gründlich überarbeitet. Aus einer deutlich in die Jahre gekommenen Uhr wurde eine spannende neue Kollektion, die in erster Linie durch ihre Keramik-Zifferblätter und -Lünetteninlays punkten kann.

Omega Seamaster 300M Co-Axial Master Chronometer 42 MM, Ref, 210.32.42.20.06.001

Omega Seamaster 300M Co-Axial Master Chronometer 42 MM, Ref, 210.32.42.20.06.001

Keramik & Titan: die neue Seamaster 300M

Die neue Omega Seamaster 300M Black Ceramic, Ref. 210.92.44.20.01.001, setzt da sogar noch eins drauf. Denn bei ihr ist auch das Gehäuse aus schwarzer Keramik gefertigt. Allerdings geht Omega hier einen etwas anderen Weg als bei anderen Keramik-Modellen. Und so kombiniert man bei der 300M das Keramikgehäuse mit einer Lünette und einem Gehäuseboden aus Titan.

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Dadurch entsteht eine extrem spannende Optik in Schwarz, Grau und Weiß, die durch die feinen Satinierungen noch einmal verstärkt wird. Jene sind sogar auf den charakteristischen Zeigern und den Indexumrandungen zu finden.

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43,5 Millimeter Leichtigkeit am Handgelenk

Der etwas vergrößerte Durchmesser von nun 43,5 Millimetern steht der Uhr extrem gut, zumal sie durch das schwarze Gehäuse dennoch nicht überdimensional groß wirkt. Das absolute Highlight allerdings ist das Blatt. Schuld daran ist eine Tatsache, die wahrscheinlich nicht überall auf Gegenliebe stoßen wird: der Verzicht auf ein Datumsfenster.

Luxify Hands-on Review Omega Seamaster 300M Ceramic 43,5

Ja, ein Datum ist eine nützliche Komplikation, nicht nur für Britische Geheimagenten. Dennoch: gerade der Verzicht auf dieses Detail sorgt bei der Seamaster 300M für eine noch nicht dagewesene Harmonie. Das Zifferblatt wirkt perfekt, wie es besser nicht geht. Acht runde Indexe, drei einfache und ein doppelter Strichindex – mehr braucht es einfach nicht.

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Ein unglaubliches Zifferblatt

Wie bei den im vergangenen Jahr vorgestellten 42 mm Versionen, verfügt auch das Keramikzifferblatt des 43,5 mm Modells über ein Wellenrelief. Dieses ist übrigens nicht in das Zifferblatt hinein gelasert. Das Gegenteil ist vielmehr der Fall. Das Material wurde um die Wellenlinien abgetragen sodass diese hervorstehen.

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Ebenfalls ein sehr schöner Einfall ist die umlaufende, aber durchbrochene Minuterie. Immer vier Minutenstriche werden dabei zusammengefasst, der Fünfte steht frei. Dies erleichtert in meinen Augen  die Ablesbarkeit, nicht nur beim Stellen der Uhr.

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Die Seamaster 300M ist ein Master-Chronometer

Sonderlich oft stellen wird man die Non-Date Seamaster aber ohnehin nicht müssen. Denn in ihr arbeitet das Omega Manufakturkaliber 8806. Dieses ist METAS-zertifiziert und daher extrem genau. Es hält Magnetfeldern bis 15.000 Gauss und allerhand anderen Widrigkeiten Stand, denen man in streng geheimen Missionen so begegnen kann.

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Zu sehen ist das Automatikwerk mit einer Gangreserve von 55 Stunden (da hätte es allerdings ruhig ein bisserl mehr sein können) über das Saphirglasfenster im Bodendeckel. Dieser sitzt mittels Naiad Lock, einer Art Bajonett-System, immer exakt gleich im Gehäuse und wurde ebenfalls aus Titan gefertigt.

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Wozu ein Heliumventil?

Gleiches Material kommt auch bei Aufzugskrone und Heliumventil zum Einsatz. Bei Letzterem stellt sich mir noch immer die Frage nach der Sinnhaftigkeit bei einer Uhr, die letztlich dann doch „nur“ bis 300 Meter wasserdicht ist. 300 Meter, das schaffen die meisten Taucheruhren der Mitbewerber nämlich noch ohne ein solches Ventil.

Luxify Hands-on Review Omega Seamaster 300M Ceramic 43,5

Aber gut, es gehört irgendwie zur DNA der Seamaster 300M. Zumal alleine schon die Q-branch die zusätzliche Krone dankbar für diverse Sonderausstattungen nutzen kann. Insofern: denken wir an James‘ Wohlergehen in der nächsten brenzligen Situation und akzeptieren es an dieser Stelle einfach.

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Zwei Versionen – zwei Bänder.

Nicht in seiner Haut stecken möchte ich allerdings bei der Wahl der Armbänder. Denn die Uhr gibt es in zwei Versionen. Neben der hier gezeigten Variante am Kautschukband gibt es noch die Version mit Nato Strap. Jenes ist grau-schwarz gestreift, also ein richtiges Bond Nato, und steht der Uhr extrem gut. Die Geschmeidigkeit des Kautschuk-Bandes allerdings ist auch nicht zu verachten. Ihre Wahl, 007. Aber im Grunde eine ganz klarer Sache. Denn eigentlich braucht man wirklich beide Bänder für die Uhr.

Luxify Hands-on Review Omega Seamaster 300M Ceramic 43,5

Omega Seamaster 300M Co-Axial Master Chronometer 43,5 MM, Ref, 210.92.44.20.01.002

Das Schöne an der neuen Keramik-Titan Seamaster: da sie keine „offizielle“ James Bond Uhr ist, ist sie auch nicht limitiert sondern ganz offizieller Bestandteil des Seamaster Programms. Einziger Wermutstropfen: mit 7.400 Euro liegt sie rund 3.000 Euro über der aktuellen, normalen 42 Millimeter Seamaster in Stahl am Kautschukband. Auch wenn Uhren aus Keramik derzeit generell deutlich hochpreisiger am Markt positioniert werden, ist dieser Aufpreis eine Ansage. Bleibt also zu hoffen, dass dem MI6 auch in Zeiten des drohenden Brexit die Mittel nicht gekürzt werden und es im April wieder heißen kann: „Ihre neue Uhr, 007“.

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Fazit

Mein Fazit: noch nie war ich Fan der Omega Seamaster 300M. Welch Wohltat, als Daniel Craig in Casino Royale auf die Planet Ocean wechselte (und ich am nächsten Morgen meinen Omega-Konzessionär aufsuchte um jene Uhr zu kaufen). Wird 007 in „No Time to Die“ wieder zurückkehren zur 300M? Nicht unwahrscheinlich. Wenn, dann hoffe ich auf genau dieses Modell. Denn die Black Ceramic 43,5 ist für mich die coolste Seamaster 300M aller Zeiten. Eine rundum harmonische Uhr in einer interessanten Materialkombination und mit einem perfekten, symmetrischen Zifferblatt. Ehrlich James: gönn die Dir!

Luxify Hands-on Review Omega Seamaster 300M Ceramic 43,5

Datenblatt:

  • Modell: Omega Seamaster 300M Co-Axial Master Chronometer 43,5 MM, Ref, 210.92.44.20.01.001 (Kautschukband) bzw. 210.92.44.20.01.002 (Textilband)
  • Gehäuse: 43,5 mm, Keramik, wasserdicht bis 300 Meter. Verschraubbare Aufzugskrone, Heliumventil, einseitig drehbare Lünette und Bodendeckel aus Titan. Keramik-Zahlenscheibe. Kratzfestes Saphirglas, Saphirglas-Sichtfenster im Bodendeckel.
  • Zifferblatt: schwarze Keramik, Indexe und Zeiger mit Super-LumiNova Leuchtmasse
  • Armband: Kautschuk oder Textildurchzugsband, Stiftschließe
  • Uhrwerk: Manufakturwerk, Kaliber 8806. Automatik, 25.200 A/h (3,5 Hz), 55 Stunden Gangreserve. Master-Chronometer, METAS Zertifizierung.
  • Funktionen: Stunde, Minute, Zentralsekunde mit Sekundenstopp.
  • Limitierung: keine
  • Preis: 7.400 Euro (DE) 7.600 Euro (AT)
  • Link zum Hersteller: https://www.omegawatches.com/watch-omega-seamaster-diver-300m-omega-co-axial-master-chronometer-43-5-mm-21092442001001

Hinweis zur Transparenz

Omega ist Kooperations- und Werbepartner von Luxify. Eine redaktionelle Einflussnahme auf diesen Artikel fand nicht statt.

Fotos: © Omega (1), PCS (17)

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