Der Herbst ist da und mit ihm die großen Herbstauktionen. Und so wird es auch in Mannheim wieder heiß hergehen, wenn Stefan Muser und sein Team am 19. November 2022 in den Speicher7 laden. Der Katalog zur Auktion ist mittlerweile online abrufbar. Zeit also, sich wieder einmal einige Highlights herauszupicken. Wie die heutigen 13 Vintage Breitling Uhren aus Sammlerhand, denen ihr altersgerechter, schöner Gesamtzustand gemein ist.
Lot 196 – Breitling Navitimer „Iraqi Air Force“
In Katalog Nr. 196 (Link zur Auktion) erwartet uns ein Breitling Navitimer der Irakischen Luftwaffe. Es handelt sich dabei um die Referenz 1806 aus ca. 1977. Referenz- und Seriennummer sind, ebenso wie das Wappen, auf dem Rückendeckel wunderbar lesbar.
Unter dem Deckel arbeitet das von Breitling zusammen mit Heuer-Leonidas, Dubois Dépraz und Hamilton-Buren entwickelte Kaliber 12, eines der ersten Chronographenkaliber mit automatischem Aufzug. Das Zifferblatt verzichtet auf den anfangs üblichen Zusatz „Chrono-Matic“, doch die auf der linken Gehäuseseite untergebrachte Krone spricht eine eindeutige Sprache.
Für die Uhr, die in einem sehr guten Zustand daherkommt und, gemessen an Alter und einstigem Einsatzgebiet, mit verhältnismäßig wenigen Tragespuren versehen ist, wird ein Schätzpreis von 2.500 bis 5.000 Euro veranschlagt.
Lot 197 – Breitling Chrono-Matic „GMT“ 2115
Das Breitling „Spiegelei“ gab es auch mit einer GMT Funktion. Eine solche Ref. 2115 gibt es in Katalog Nr. 197 (Link zur Auktion) zu sehen. Zu den traditionellen, orangefarbenen Zeigern reiht sich hier ein gelber Pfeilzeiger, der bis in die 24-Stunden-Markierung reicht.
Mittels der Drehlünette kann eine zweite Zeitzone parallel abgelesen werden. Eine weitere Skala gibt Auskunft über die Differenz der beiden Zeitzonen. Speziell ist die Einfärbung zur Unterscheidung von Tag und Nacht. Ist heute eine Unterteilung von 6 bis 18 Uhr üblich, wurde hier der Tag von 5:30 bis 17:30 markiert.
Ausgestattet ist die Uhr mit dem Kaliber 14 (Basiskaliber 11 bzw. 11-2 mit 24h-Funktion). Die Uhr von ca. 1970 kommt im typischen, „Fried Egg“ Gehäuse und hat einen Schätzpreis von 2.500 bis hin zu 7.000 Euro.
Lot 198 – Breitling Chrono-Matic 2111
Zur Abwechslung mal kein „Spiegelei“, sondern eine Chrono-Matic mit PVD-beschichtetem Stahlgehäuse in allgemeinverträglichen 38 Millimetern finden wir in Katalog Nr. 198 (Link zur Auktion).
Die Ref. 2111 stammt aus ca. 1969 und ist ausgestattet mit dem Kaliber 12. Den Zustand der Uhr kann man fast schon als neuwertig bezeichnen und beim Anblick gerade der Beschichtung kommt einem unweigerlich der Begriff „NOS“ (New Old Stock) in den Sinn. Günstig ist der Schätzpreis, er beträgt 1.200 bis 2.000 Euro.
Lot 199 – Breitling Chronomat 8806
Ebenfalls mit einem Uhrwerk des Kalibers 12 ist die Ref. 8806 in Katalog Nr. 199 (Link zur Auktion) bestückt. Obgleich mit ihrer Rechenschieber-Lünette optisch und funktional klar den Navitimern zuzuordnen, fehlt jener Markenname auf dem Zifferblatt.
Und auch der „Chrono-Matic“ Schriftzug weicht auf diesem späteren Service-Zifferblatt einem „Chronomat Automatic“. Die typischen, orangefarbenen Zeiger verströmen aber auch weiterhin den typischen Breitling-Look der 1970er Jahre. Die Uhr aus ca. 1973 hat einen Durchmesser von 41 Millimetern und wird mit einem Schätzpreis von 1.600 bis 3.000 Euro geführt.
Lot 200 – Breitling Chrono-Matic 2110
Ein besonders schönes Exemplar der Chrono-Matic Reihe finden wir in Katalog Nr. 200 (Link zur Auktion). Die 39 Millimeter große Ref. 2110 stammt aus ca. 1969 und beherbergt das automatische Chronographenkaliber 11 unter dem spiegelblanken Schraubboden.
Wie bei Uhren mit Kaliber 11 üblich, kommt auch diese Breitling ohne eine kleine Sekunde aus. Der Chronograph kann mit seinen zwei Hilfszifferblättern Zeiten bis zu 12 Stunden stoppen. Tachymeterskala auf dem Zifferblatt, sowie die schwarze HM (Hours, Minutes) Drehlünette bilden einen schönen Kontrast zu den orangefarbenen Zeigern.
Das Design des 30-Minutentotalisators bei 3 Uhr mit seinen drei rot unterlegten 5-Minuten-Abschnitten finden wir auch bei aktuellen Modellen der Marke wie etwa der Aviator 8 Mosquito wieder. Als Schätzpreis gibt Auktionen Dr. Crott 2.000 bis 5.000 Euro an.
Lot 201 – Breitling „Cosmonaute“ Chrono-Matic 1809
Kommen wir mit Katalog Nr. 201 (Link zur Auktion) zurück zu den Fried Eggs, den Spiegelei-Gehäusen der späten 60er und frühen 70er Jahren, und zum ersten von insgesamt drei Cosmonaute Modellen, die es in die 107. Auktion geschafft haben.
Der Cosmonaute zeichnet sich durch eine 24-Stunden-Anzeige aus, die unter Anderem auch von Astronaut Scott Carpenter auf der Mercury-Atlas 7 Mission 1962 genutzt wurde. Die hier gezeigte Ref. 1809 stammt aus ca. 1969. Die Leuchtmasse wurde relumed, entsprechend wurde der Schätzpreis bei 1.500 bis 3.000 Euro angesetzt.
Lot 202 – Breitling Navitimer Chrono-Matic 1810
Eine ganz außergewöhnliche Breitling Navitimer Chrono-Matic finden wir in Katalog Nr. 202 (Link zur Auktion). Die Ref. 1810 im 49 Millimeter Stahlgehäuse ist mit dem Kaliber 11 ausgestattet. Auffällig ist ihr Minuten-Totalisator.
Denn statt in 30 Minuten absolviert dieser eine Umdrehung in nur 15 Minuten. Die Beschriftung ist als Countdown-Timer ausgeführt, was auf die Funktionalität eines Regatta-Chronos hindeutet. Entsprechend angepasst ist auch der Stundentotalisator, der somit lediglich 6 statt der sonst üblichen 12 Stunden misst.
Im Gegensatz zur überwiegenden Anzahl an Spiegelei-Breitlings jener Zeit, ist der Drehring der Lünette hier komplett geschwärzt. Auf dem Boden der Uhr aus ca. 1969 ist die Patentgravur für Zeitmesser mit drehbaren Lünetten zu lesen. Der Schätzpreis liegt bei 1.700 bis 3.000 Euro.
Lot 203 – Breitling „Cosmonaute“ Chrono-Matic 1809
Die zweite der drei Cosmonaute Modelle aus der Chrono-Matic Reihe wartet in Katalog Nr. 203 (Link zur Auktion). Auch er hört auf die Ref. 1809 und hat ebenfalls das große Stahlgehäuse. Korrekterweise ist das Uhrwerk mit Cal. 14 bezeichnet, dem 24h Kaliber der Reihe.
Die aus ca. 1970 stammende Uhr ist in einem sehr schönen Zustand, die Leuchtmasse hat eine hübsche Patina entwickelt. Die Uhr am dreireihigen, gefalteten Stahlband wird für einen Schätzpreis von 2.500 bis 5.000 Euro geführt.
Lot 204 – Breitling „Cosmonaute“ Chrono-Matic 1809
An einem Lederband kommt der dritte Cosmonaute Chrono-Matic. Die Ref. 1809 aus ca. 1969 gibt es in Katalog Nr. 204 (Link zur Auktion) zu sehen. Die auf dem Spiegelei-Gehäuse sitzende Drehlünette ist schwarz PVD-beschichtet.
An jener Beschichtung lassen sich die Zeichen der Zeit am ehesten erkennen, ansonsten ist nämlich auch diese Uhr, gemessen an ihrem Alter, in einem sehr guten Zustand. Der Schätzpreis wird mit 1.800 bis 5.000 Euro beziffert.
Lot 205 – Breitling Chronomat Chrono-Matic 1806
„Chronomat Chrono-Matic“, das klingt doppelt gemoppelt, ist aber exakt so auf dem der Ref. 1808 entstammenden, versilberten Zifferblatt der Katalog Nr. 205 (Link zur Auktion) zu lesen. Die aus ca. 1976 stammende Uhr zeichnet sich somit durch eine sehr hübsche Panda-Optik aus.
Als Kontrast zum klassischen Erscheinungsbild fungieren auch hier wieder die typischen orangefarbenen Zeiger jener Zeit. Der Gehäuseboden ist mit der Referenznummer 1806 und einer Patentgravur versehen. Schätzpreis: 1.500 bis 3.000 Euro.
Lot 206 – Breitling Chrono-Matic „Super Ocean“ 2105
Ein äußerst seltenes Exemplar innerhalb der Breitling Spiegeleier stellt die Ref. 2105 dar. Hierbei handelt es sich nämlich nicht um eine Fliegeruhr aus der Navitimer Reihe, sondern um eine Taucheruhr! Die Breitling Super Ocean in Katalog Nr. 206 (Link zur Auktion) stammt aus 1970 und bringt es ebenfalls auf jene knapp 49 Millimeter Durchmesser.
Ihr Stahlgehäuse war dabei – trotz der anspruchsvollen Drehlünette – bis 20 ATM wasserdicht. Das Kaliber der Ref. 2105 ist mit einem 15-Minuten-Countdowntimer bei 3 Uhr mit orange gemarkten fünf Minuten und einem 6-Stunden-Totalisator bei 9 Uhr ausgestattet.
Passend zu den orangefarbenen Zeigern, verfügt auch die Minuterie der Lünette zwischen 40 und 60 über einen orangefarbenen Streifen. Als Schätzpreis sind 2.500 bis 5.000 Euro angegeben.
Lot 207 – Breitling Navitimer 816-72
Aus der Zeit, kurz vor Einführung der Chronographen mit automatischem Aufzug stammt der Breitling Navitimer aus Katalog Nr. 207 (Link zur Auktion). Das Handaufzugswerk basiert noch auf dem Valjjoux Kaliber 72, doch hat auch dieser Navitimer schon das für jene Zeit erstaunlich große Stahlgehäuse.
Aus ca. 1968 stammt die Uhr, die durch eine hübsche Patina überzeugen kann. Der Schätzpreis für jene große Vintage Breitling liegt bei 1.800 bis 3.500 Euro.
Lot 208 – Breitling Navitimer 816-72
Gleiche Referenz, gleiches Alter. Auch der Breitling Navitimer 816-72 in Katalog Nr. 208 (Link zur Auktion) stammt aus ca. 1968. Doch scheint das Zifferblatt, ausgestattet mit kleiner Sekunde auf 9 Uhr, 30-Minuten-Zähler bei 3 Uhr und 12-Stunden-Totalisator bei 6 Uhr deutlich jünger.
Spannend zu sehen also, wie unterschiedlich ein und die selbe Referenz wirken kann. Der Schätzpreis dieses Breitling Navitimers, ebenfalls mit Handaufzugswerk, liegt etwas niedriger, nämlich bei 1.700 bis 3.000 Euro,
Auktionstermin
Die 107. Auktion des Auktionshauses Dr. Crott findet am Samstag den 19. November 2022 um 12 Uhr im Hotel Speicher 7, Rheinvorlandstraße 7, 68159 Mannheim statt. Vorbesichtigungen sind bis einschließlich Freitag den 18. November 2022 nach vorheriger Terminabsprache ausschließlich in den Büroräumen des Auktionshauses in Mannheim möglich. Adresse hier ist der Friedrichsplatz 19, direkt gegenüber des Wasserturms, in 68165 Mannheim.
Hinweis zur Transparenz
Auktionen Dr. Crott (www.uhren-muser.de) ist Kooperations- und Werbepartner von Luxify. Die Auswahl und Beschreibung der hier präsentierten Auktionslots erfolgte jedoch rein unter redaktionellen Gesichtspunkten.
Fotos: © PCS 2022
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