Die Speedy und ich, lange hat es gedauert, bis wir zueinander fanden. Das hat in erster Linie mit einer gewissen Denkweise zu tun, die viele Jahre mein horologisches Handeln beeinflusste: schöne Uhr, aber „ist halt keine Rolex“.

Luxify Review Test Omega Speedamster Ultraman Speedy Tuesday II

Die Omega Speedmaster Ultraman (Speedy Tuesday II) auf ihrer speziellen Box

Mittlerweile gehört diese irrsinnige Ansicht, Uhren betreffend, glücklicherweise der Vergangenheit an und die Speedmaster trug einen nicht ganz unerheblichen Teil dazu bei. Die Liebe kam letztlich vor ein paar Jahren, als ich eine ganze Reihe von Moonwatch Modellen im Rahmen einer Preview zur Dr. Crott Auktion fotografierte. Ein Vintage Modell tat es mir dabei besonders an, doch mein Mitbieten ward nicht von Erfolg gekrönt, der Hammerpreis weit weit über dem von mir gesetzten Limit.

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Damals wie heute: the first watch worn on the moon

Der Weg zur ersten Speedy war lang

Allerdings konnte ich mich der Faszination der Speedy von nun an nicht mehr entziehen und so baumelte bereits wenige Tage später ein anderes Exemplar an meinem Handgelenk. Leicht gerockt, aus den 90er Jahren. Bei der Speedmaster fast egal, denn die Uhr sieht noch immer genauso aus wie Ende der 60er.

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Perfekt passendes NATO Strap

Bevor das Grollen der Vintage Omega Fraktion nun noch lauter wird, das stimmt natürlich NICHT! Denn auch bei der Moonwatch gab es viele kleinere und größere Änderungen in mehr oder minder wichtigen Details. Ganze Aufsätze, ja gar Bücher wurden über diese Umstände geschrieben, sie alle hier aufzuzählen würde zum einen den Rahmen, zum anderen aber auch mein (angelesenes) Wissen sprengen.

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Aufgesetztes Omega Logo

Ist in dem Fall allerdings auch nicht so schlimm, denn heute geht es um ein aktuelles Modell. DAS aktuelle Modell. Die Speedy, auf die zur Zeit jeder scharf ist, oder zumindest fast jeder. Dass sich mein damaliges Preview zur Ultraman (hier gibt’s noch einmal den Link zur Vorstellung) zu einem Fortsetzungsroman entwickeln könnte, daran hatte ich definitiv nicht mehr geglaubt.

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Ein Hashtag geht um die Welt

Onlinekauf als Frusterlebnis

Durch eine Computerpanne ging meine Bestellung seinerzeit verloren. Eine extrem ärgerliche Erfahrung. Wie sich mit der Zeit herausstellte, war ich nicht alleine in meinem Unglück, viel besser machte es das zwar auch nicht, doch gemeinsames Leid ist ja bekanntlich halbes Leid oder wie war das?

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Wunderbar verarbeitetes Nato Strap

Zumindest, so meine Hoffnung, stehst du ja noch auf der Warteliste. Ja Warteliste schön und gut, aber ganz ehrlich, wer wäre so bescheuert, seine Speedy Tuesday II nicht abzuholen? Wahrscheinlich niemand. Oder – doch?

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Ein anderer Umstand allerdings, von dem ich zwischenzeitlich erfuhr, könnte mir und den anderen Wartenden dagegen in der Tat vielleicht doch noch in die Karten spielen. Denn wie es scheint, hat Omega aufgepasst beim Bestellprozess Anfang Juli.

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So war vereinzelt von Fällen zu hören, in denen Bestellungen seitens Omega einfach kommentarlos gecancelt wurden, etwa wenn sie mit ein und derselben IP Adresse getätigt wurden. Die Ultraman sollte auf diese Art eher ihre Fans glücklich denn die Taschen etwaiger Spekulanten voller machen. Eigentlich ganz löblich, auch wenn es hier und da (fast) die falschen traf.

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Aufzugskrone mit Vintage Logo

Die Ultraman ist da!

Was nun am Ende genau dazu geführt hat, dass ich, gut drei Monate nach dem Launch der Speedy Tuesday II, doch noch eine Mail erhielt, weiß ich nicht. In jedem Fall erwischte mich die Mitteilung, die Uhr sei da, vollkommen unvorbereitet.

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Hallo, Ultraman!

Da hat der Superheld doch tatsächlich Erbarmen mit dir, dachte ich mir so, als ich grinsend vor meinem Mailprogramm saß. Unglaublich. Die Ultraman ist da. Und das, obwohl ich sie eigentlich gar nicht mehr wollte. Ok, zumindest ist es das, was ich mir über die Monate einredete, damit der Schmerz nicht allzu stark ist. Selbstbetrug halt. Klappt ja in die umgekehrte Richtung schließlich auch immer ganz gut.

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Sich einreden, etwas NICHT haben zu wollen allerdings fällt, so das Fazit meines Selbstversuches, deutlich schwerer und so machte ich mich kurz nach Eingang der Mail auch schon auf den Weg zur zuständigen Omega Boutique. Zumindest kurz schauen kann man ja mal, musst ja nicht mitnehmen, das Ding. Wie war das nochmal mit dem Selbstbetrug? Natürlich kam es, wie es kommen musste. Die Ultraman und ich, wir verließen nach einem Glas Omega Champagner (oder waren’s derer gar zwei?) gemeinsam die Boutique.

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Details zum verlieben

Daheim dann erst einmal auspacken, ganz genau betrachten – und natürlich fotografieren. Die Ultraman, eigentlich ist sie ja nur eine ganz normale Speedy. Gleiches Werk, gleiches Gehäuse. Aufs Stahlband wurde verzichtet, dafür ordentlich bei der Preisschraube gedreht. Eigentlich ein Wahnsinn, dass man sowas mitmacht.

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Ok, dafür gibt’s eine besondere, wirklich megacoole Box, ein nerdiges Bandwechselwerkzeug mit UV-Licht, aber ganz ehrlich, all das verschwindet spätestens am zweiten Tag doch sowieso im Schrank und ward nicht mehr gesehen.

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Das mitgelieferte Bandwechselwerkzeug hat es in sich

Was bleibt ist die Uhr. Ein Modell für Fans, eines für alle, die sich mit den eingangs bereits angesprochenen kleinen Details der letzten Jahrzehnte auseinandersetzen. Keinem Menschen würde ansonsten auffallen, dass die Lünette eine sogenannte DON Version ist. Das steht für Dot Over Ninety und heißt nichts anderes, als dass der zur 90 gehörende Punkt der Tachymeterskala eben nicht neben, sondern über der Zahl zu finden ist. Ist das wichtig? Nein. Aber es zeigt, mit wie viel Liebe die Jungs bei Fratello Watches und Omega einmal mehr am Werk waren.

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Orange, diese Farbe zieht sich wie ein roter – nein natürlich ein orangener – Faden durch die Uhr. Speedmaster Schriftzug, Tachymetre Schriftzug, äußere Minutenindexe und Stoppsekundenzeiger strahlen in jener Farbe.

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Ebenfalls Orange: die ersten drei Minuten des Totalisators bei 3 Uhr. Warum? Wer den ersten Teil der Preview gelesen hat weiß es schon: nach drei Minuten verliert Ultraman seine Kräfte. Da muss man vorbereitet sein, so als Superheld.

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UV-Gadget für echte Fans

Ultraman selbst ist übrigens in der kleinen Sekunde bei 9 Uhr zu finden. Er zeigt sich allerdings nur unter UV-Licht, sonst hält er sich bedeckt unter dem seiner Time Capsule nachempfundenen Sekundenzeiger.

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Für mich weit wichtiger als diese Gimmicks sind jene Details, die der Ultraman wirklich ihren Vintage Charakter geben. Allen voran ist da das Step Dial, jene Abstufung, die das innere Zifferblatt von der Minuterie absetzt. Ein wunderbares Detail, welches ich bei all den Moonwatches der letzten Jahre schmerzlich vermisst hatte.

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Vintage Charme in größter Vollendung

Gleiches gilt für das im Fall der Ultraman auf das Zifferblatt aufgesetzte Vintage Omega Logo, welches der Uhr einen komplett eigenen Charme verleiht. Selbiges Logo ist übrigens auch noch einmal auf der Aufzugskrone zu finden.

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Abgerundet wird das Oldschool Erscheinungsbild von der beigen Leuchtmasse, die auf Indexen und Zeigern aufgetragen wurde. Fake Patina werden jetzt wieder einige sagen, egal. Es passt, es passt perfekt, es gefällt, denn es sieht einfach nur mega gut aus.

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Das Omega Nato Strap überzeugt mit einem wunderbar angenehmen Tragegefühl und einer perfekten Verarbeitung. Die Ultraman schreit allerdings geradezu danach, im Wechsel auch noch mit anderen Bändern getragen zu werden. Zwei habe ich schon gefunden, noch weitere werden, da bin ich überzeugt, folgen.

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Die Ultraman an einem Cordura Strap

Fazit

Mein Fazit: was soll ich sagen? Im Fall der Ultraman bin ich befangen. Für mich ist sie das schönste Speedmaster Modell der letzten 20 Jahre. Mindestens. Wer keines der 2012 Exemplare auf regulärem Wege erhalten hat, der sollte überlegen, ob er nicht die momentan noch relativ überschaubaren Aufpreise auf dem Sekundärmarkt auf sich nimmt. Die Uhr ist’s definitiv wert. Schließlich begegnet man nicht jeden Tag einem Superhelden.

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Auch dieses dreifarbige No-Name NATO passt perfekt

Datenblatt:

  • Modell: Omega Speedmaster Moonwatch Anniversary Limited Series Speedy Tuesday „ULTRAMAN“, Ref. 311.12.42.30.01.001
  • Gehäuse 42 mm, Edelstahl, wasserdicht bis 5 bar (50 Meter), Hesalit-Glas
  • Zifferblatt: schwarz mit Leuchtindexen und orangefarbenen Details
  • Armband: NATO Stoffdurchzugsband, Lederband mit Stiftschließe in Edelstahl
  • Uhrwerk: Kaliber 1861, Handaufzug, Chronograph, 21.600 A/h, 48 Stunden Gangreserve
  • Funktionen: Stunde, Minute, kleine Sekunde, Chronograph
  • Limitierung: 2012 Exemplare, bereits vergriffen
  • Preis: 6.020 Euro (Stahl)
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Hinweis zur Transparenz

Omega ist Kooperations- und Werbepartner von Luxify. Die vorgestellte Uhr wurde uns jedoch nicht vom Hersteller zu Verfügung gestellt sondern stammt aus Privatbesitz. Eine redaktionelle Einflussnahme auf diesen Artikel fand ebenfalls nicht statt.

Fotos: © PCS 2018

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