Der Mai ist gekommen und mit ihm wieder viele interessante Uhrenauktionen. In Mannheim geht es am 20.5.2023 mit der 108. Auktion des Auktionshauses Dr. Crott los. Im Katalog: viele spannende Vintage-Uhren aber auch das ein oder andere Stück aus modernerer Produktion. Zehn Armbanduhren schauen wir uns heute etwas genauer an.
Lot 232 – Omega Speedmaster Alaska Project II
In Katalog Nr. 232 (Link zur Auktion) erwartet uns eine ganz besondere Omega Speedmaster. Die Alaska II Edition, gekauft am 9. Dezember 2008 in der Omega Boutique in Genf, ist quasi neuwertig und kommt mit allem, was dazu gehört. So sind ein zweites Velcro Strap und ein zusätzliches Stahl-Armband ebenso vorhanden, wie etwa das Federstegwerkzeug, das berühmte Alu-Hitzeschildgehäuse, die Papiere und natürlich die Box.
Ein besonderes Highlight ist, neben dem Zustand, auch die Limitierungsnummer. Insbesondere in Asien würde diese wohl für funkelnde Augen sorgen. Es ist die 0088 von 1970 hergestellten Exemplaren. Der Schätzpreis der Uhr wird mit 11.000 bis 22.000 Euro angegeben.
Lot 223 – Heuer Autavia 2446C
Aus dem Hause Heuer kommt Katalog Nr. 223 (Link zur Auktion). Es ist eine Vintage Heuer Autavia im Compressor Gehäuse von 1971. Eine wunderschöne Uhr in, gerade mit dem Inverse- oder Reverse-Panda Blatt und der Minutes-Houres Lünette, äußerst klassischer Optik.
Die Referenz der Uhr hört auf die Nummer 2446C. Gekauft wurde diese Autavia im Juni 1971 beim Uhrmachermeister Franz Simon in Fulda. Das entsprechende Garantie-Booklet ist im Lieferumfang enthalten. Der Schätzpreis wird auf 6.500 bis 12.000 Euro beziffert.
Lot 131 – Patek Philippe Nautilus Jumbo 3700 „Gübelin“
Wir kommen zu Katalog Nr. 131 (Link zur Auktion) und damit zu einem der absoluten Highlights dieser Auktion. Es wartet eine ganz besondere Patek Philippe Nautilus „Jumbo“ der Ref. 3700/011 mit Doppelsignatur. Die Uhr wurde am 11. Mai 1983 bei Gübelin in Zürich verkauft die entsprechende Verkäufersignatur findet sich auch auf der unteren Zifferblatthälfte wieder.
Die Uhr kommt frisch aus der Revision. Eine entsprechende Rechnung von Wempe Stuttgart liegt der Uhr ebenso bei wie das Original-Zertifikat und zwei Armbandglieder. Am Band selbst ist derzeit ein anderthalbfaches Verlängerungsglied installiert. Der Schätzpreis wird mit 125.000 bis 180.000 Euro angegeben.
Nicht die einzige Gübelin Nautilus in der Auktion übrigens, denn es gibt noch eine weitere, und zwar sogar in Gelbgold. Jene Jumbo wurde laut Stammbuchauszug 1982 produziert und am 17. Dezember 1985 verkauft. Katalog Nr. 132 (Link zur Auktion) hat einen Schätzpreis von 200.000 bis 300.0000 Euro.
Lot 8 – Zenith Defy Xtreme Open Sea
Eine durchaus faszinierende Uhr, wenn auch abseits der „üblichen Verdächtigen“ finden wir in Katalog Nr. 8 (Link zur Auktion). Es handelt sich um eine Zenith Defy Xtreme Sea. Der „High Pressure Resistant Chronograph for Xtreme Condition Use“, so besagt es das Zifferblatt, ist wasserdicht bis 1000 Meter und ausgestattet mit einem Automatikwerk aus der El Primero Serie.
Die Uhr kommt in einem 46,5 mm großen Gehäuse aus Titan an einem Titan-Gliederarmband. Für die Lünette wurden Karbonfaser verwendet, das Zifferblatt, besteht ebenfalls aus Karbonfaser und Aluminium. Die Uhr entstand um das Jahr 2000 herum in einer Auflage von 250 Stück. Sie wurde kürzlich für über zweieinhalbtausend Euro bei Zenith revidiert. Als Schätzpreis stehen 8.000 bis 15.000 Euro im Raum.
Lot 359 – Parmigiani Fleurier Tonda 1950 Bottega Treccani
Auch die nächste Uhr ist eher etwas für Connaisseure, obgleich Parmigiani Fleurier in den letzten Jahren durch ihre neuen Tonda PF Modelle immer mehr Aufmerksamkeit erhält. In Katalog Nr. 359 (Link zur Auktion) ist eine Tonda 1950 aus 2019 zu sehen. Das ungewöhnliche T in der kleinen Sekunde ist das Zeichen der Kooperation mit dem Treccani Verlag, der etwa die Enciclopedia Italiana herausbringt.
Dieser Zeitmesser entstand in einer Auflage von 99 Exemplaren. Die wunderbar klassische, schlichte Uhr im 39mm Roségold-Gehäuse mit Automatik-Manufakturkaliber PF701 wurde am 2. August 2019 durch Treccani in Rom verkauft. Die beiliegende Box hat eine mit Bottega Treccani versehene Plakette. Als Schätzpreis werden hier 8.000 bis 12.000 Euro angegeben.
Lot 344 – Movado Super Sub Sea Datron HS360
Tauchen wir ein in die Welt der Vintage Uhren und hier mit Katalog Nr. 344 (Link zur Auktion) in einen Taucher-Chronographen mit Automatik-Kaliber aus dem Hause Movado, gebaut um 1970. Die Uhr wird angetrieben von einem Zenith El Primero Kaliber mit Movado Signatur, da Movado damals zu Zenith gehörte und man so auf das 3019PHC zugreifen konnte.
Die Movado Sub Sea Datron HS360 ist also wahrlich ein Stück Geschichte. Und das mit einer spannenden Optik. Das Gehäuse hat eine ziemlich einzigartige Form, das Datumsfenster liegt, eher ungewöhnlich, bei 12 Uhr. Dazu gibt es eine zweifarbige Acryllünette, die die Farben des Inverse Panda Blattes wieder aufnimmt. Sicherlich eine der außergewöhnlichsten Uhren in dieser Auktion, zum Schätzpreis von 2.200 bis 4.000 Euro.
Lot 206 – Breitling Navitimer 806 AOPA
Wir bleiben bei den Vintage Chronographen und kommen mit Katalog Nr. 206 (Link zur Auktion) zu einer Legende, die bis heute die Uhrenwelt bereichert: zum Breitling Navitimer. In dem Fall zu jener Referenz 806, welche für die Aircraft Owners and Pilots Association, kurz AOPA gebaut wurde. Eine Re-Edition der Uhr kam erst kürzlich auf den Markt, hier aber wartet das Original.
Die Ref. 806 wurde 1956 vorgestellt und aus jenem Jahr datiert auch Lot 206 zum Schätzpreis von 3.000 bis 8.000 Euro, mit einer hübschen, beigen Patina der Leuchtziffern und der frühen Perl-Lünette. Doch findet sich in der 108. Dr. Crott Auktion noch ein zweites Exemplar jener geschichtsträchtigen Referenz 806.
In Katalog Nr. 205 (Link zur Auktion) nämlich wartet ein etwas jüngeres Exemplar. Jenes wird auf ca. 1960 datiert und hat einen Schätzpreis von 4.000 bis 8.000 Euro. In beiden Fällen ist das Venus 178TJ Handaufzugswerk mit einer WOG Signatur versehen, ein Hinweis auf die Wakmann Watch Co., die US-amerikanische Import-Gesellschaft von Breitling jener Zeit.
Lot 282 – Audemars Piguet Royal Oak „Jumbo“ 5402ST
Viel Historie finden wir auch in Katalog Nr. 282 (Link zur Auktion). Dort erwartet uns eine Royal Oak Jumbo aus dem Hause Audemars Piguet. Es handelt sich um eine Referenz 5402ST aus der legendären A-Serie. A 1490 ist auf der Unterseite zu lesen. Gebaut wurde die Uhr um ca. 1973. Entsprechend findet sich das AP Logo auf seiner Position in der unteren Hälfte des Zifferblattes. Jenes weist die typischen Alterungsspuren auf, die wir bei den Petite Tapisserie Blättern aus der Zeit regelmäßig finden.
Die Uhr stammt laut Auktionshaus aus erster Hand und scheint nach Ansicht des Auktionators nach unpoliert. Tragespuren gibt es, die Uhr war also mit Sicherheit keine Safe Queen, sie ist aber eine Jumbo mit ordentlich Charme. Als Schätzpreis stehen 90.000 bis 150.000 Euro im Raum.
Deutlich günstiger, nämlich zum Schätzpreis von 38.000 bis 55.000 Euro steht die jüngere Schwester aus der C-Serie im Katalog. Hier sprechen wir von Katalog Nr. 284 (Link zur Auktion). Auf den günstigeren Preis wirkt sich aber auch das spätere Servicedial aus, das wohl in den 1990er Jahren in die Uhr kam. Der letzte Service erfolgte im August 2021 direkt bei Audemars Piguet.
Lot 341 – Yema Super Rallygraf 93012
Eines der absoluten Vintage Highlights abseits der großen Marken hat es in Katalog Nr. 341 (Link zur Auktion) geschafft. Der Yema Rallygraf Super wurde um 1970 gebaut und besticht durch eine attraktive Vintage Optik. Angetrieben wird die 39mm große Uhr durch das Valjoux 7736. Als typischer Racing-Chronograph verfügt er natürlich über eine Tachymetre Lünette, spannend ist aber auch die Beschriftung des Stundentotalisators.
Hier sind die zusätzlichen Angaben 15, 18, 21 und 24 zu finden. Grund hierfür ist natürlich die Nutzung der Uhr bei 24-Stunden-Rennen. Einen Yema Rallygraf hatte auch Mario Andretti am Arm, der 1969 die Indy 500 gewann. Der Rallygraf Super mit der noch einmal etwas heftigeren Optik, wird mit einem Schätzpreis von 2.500 bis 4.000 Euro angeboten. Viel Vintage Charme fürs Geld also.
Lot 281 – Audemars Piguet Royal Oak QP 25686PT
Getreu dem Motto Save the best for last kommen wir nun zu Katalog Nr. 281 (Link zur Auktion). Hierbei handelt es sich um eine Audemars Piguet Royal Oak Quantieme Perpetuel Automatique, den Ewigen Kalender mit Automatikkaliber in einem extraflachen Gehäuse aus Platin.
Die Uhr stammt aus 1991, wurde am 10.7. jenes Jahres registriert und kommt mit einem wirklich spektakulären Perlmuttblatt. Laut Audemars Piguet wurden insgesamt 31 Exemplare der Referenz 25686PT mit einem solchen Perlmuttblatt gefertigt. Als Kaliber dient das 2120/2800, die erste Kalendervariante, basierend auf dem legendären Jaeger-LeCoultre JLC 920 Kaliber. Die wohl irrste Uhr der 108. Dr. Crott Auktion hat einen Schätzpreis von 200.000 bis 300.000 Euro.
Die Top 10 im Video-Review
Auktionstermin
Die 108. Auktion des Auktionshauses Dr. Crott findet am Samstag den 20. Mai 2023 um 12 Uhr im Hotel Speicher 7, Rheinvorlandstraße 7, 68159 Mannheim statt. Vorbesichtigungen sind bis einschließlich Freitag den 19. Mai 2023 nach vorheriger Terminabsprache ausschließlich in den Büroräumen des Auktionshauses in Mannheim möglich. Adresse hier ist der Friedrichsplatz 19, direkt gegenüber des Wasserturms, in 68165 Mannheim.
Hinweis zur Transparenz
Auktionen Dr. Crott (www.uhren-muser.de) ist Kooperations- und Werbepartner von Luxify. Die Auswahl und Beschreibung der hier präsentierten Auktionslots erfolgte jedoch rein unter redaktionellen Gesichtspunkten.
Fotos: © PCS 2023
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