Mercedes-Benz. Zu Lande, zu Wasser und in der Luft. Was das bedeutet, das konnten wir gestern ja schon im ersten Teil (den gibt es hier) erleben. Was noch fehlt, das ist die derzeitige Top-Motorisierung des S-Klasse Cabriolet, das Mercedes-AMG S63 4MATIC Cabriolet. Ein Glück ist heute auch noch ein Tag.

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Und der beginnt – früh. Dabei wäre laut Programm eigentlich eher Ausschlafen angesagt. Das kann man machen, man kann sich aber auch ganz früh am Morgen ein S63 Cabriolet schnappen und damit nach Monaco fahren.

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Und da ich noch nie in Monaco war, verzichte ich auf den langen Schlaf und das ausgiebige Frühstück, sitze stattdessen wenig später in besagtem Auto. Unser S63 Cabriolet heute ist wieder weiß, diesmal aber matt, um genau zu sein designo kaschmirweiß magno.

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Die magno manufaktur Lacke sind die exklusivsten „Standard“-Lackierungen im Programm, 4.153,10 Euro sind dafür fällig. Dazu gesellt sich in meinem Fall eine Innenausstattung in designo Exklusiv Nappa AMG bengalrot / schwarz und ein schwarzes Verdeck.

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Die Straße in Richtung Monaco ist auch schon so früh am Morgen ziemlich voll. Stau, Baustellen und Stop & Go, das perfekte Einsatzgebiet für die vielen Helferlein, die ich ja bereits aus dem S-Klasse Coupé kenne (den ausführlichen Test gibt es hier) und die natürlich auch dem S-Klasse Cabriolet nicht fehlen.

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Einige speziell auf das offene Fahren ausgelegte Features bringt das Cabriolet dafür aber ganz exklusiv mit. So beispielsweise eine intelligente Klimaregelung, die mit einer Überblendungsfunktion auch beim Öffnen bzw. Schließen des Verdecks vollautomatisch die optimale Temperatur gewährleistet.

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A propos Öffnen und Schließen. Das geht natürlich ebenfalls automatisch und ohne, dass man etwa von Hand entriegeln müsste. 20 Sekunden dauert der Vorgang und kann bei einer Geschwindigkeit von bis zu 50 km/h gestartet werden.

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Das Verdeck ist standardmäßig in vier Farben erhältlich: Schwarz, Blau, Beige und Dunkelrot. Exklusiv für die auf 130 Exemplare limitierte „Edition 130“ des S63 in alubeam-silber gibt es auch ein bordeaux-rotes Verdeck.

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Das Verdeck fügt sich gut in die Linie des Cabriolets ein, wenn auch die Eleganz des Coupé nicht zu 100% erreicht werden kann.

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Wie von anderen Cabriolets bekannt, sorgt auch bei der S-Klasse ein Gepäckraumrollo dafür, dass dem einklappenden Verdeck nichts im Wege steht. Unterschied: beim „S“ betätigt sich dieses Rollo automatisch, sodass man beim spontanen Entschluss, offen fahren zu wollen, nicht erst aussteigen muss.

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Bei geschlossenem Verdeck passen in den Kofferraum immerhin 350 Liter. Geschlossen sorgt das dreilagige Akustik-Verdeck dann auch für einen ähnlich niedrigen Geräuschpegel wie im S-Klasse Coupé, von welchem auch die Doppelverglasung übernommen wurde.

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Offen hingegen verlängern die optionale Kopfraumheizung Airscarf (773,50 Euro) und das Windschottsystem Aircap die Cabriosaison auch in die kühleren Jahreszeiten.

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Das Aircap, System besteht aus einem Windschott hinter den Rücksitzen und einer ausfahrbaren Windlamelle im oberen Rahmen der Windschutzscheibe und kostet 1.178,10 Euro.

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Durch die Lage des Windschotts können also auch 4 Personen relativ zugfrei die frische Luft genießen. Etwas unverständlich allerdings, warum das Windschott alleine nicht schon serienmäßig dabei ist.

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Serienmäßig ist dafür das Überrollschutzsystem, welches sich hinter den Fondkopfstützen verbirgt und erstmals pyrotechnisch auslöst. Moderne Drehratensensoren schließen eine Fehlauslösung dabei nahezu aus.

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Viel Theorie, zurück zur kleinen Küstenstraße zwischen Cap Ferrat und Monaco, zu mir und dem S63 Cabriolet, seinen 585 PS aus 5,5 Litern Hubraum, seinen 900 Nm und den 3,9 Sekunden, die es von 0 auf 100 braucht.

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Also bräuchte. Ausprobieren ist hier und heute eher weniger zu empfehlen.

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Und das, obgleich wir bald auf historischem Rennsportterrain unterwegs sind. Der Große Preis von Monaco findet zwar erst am 29. Mai statt, die Aufbauarbeiten sind aber schon in vollem Gange.

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Tunnels. Ich dachte, in Monaco gäbe es nur den einen berühmten. Aber weit gefehlt, gefühlt die halbe Stadt besteht daraus. Ein Glück, denn in Tunnels kann man den S63 auch akustisch in vollen Zügen genießen.

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Vorausgesetzt, man hat zuvor den Sport Modus eingestellt. Ein S+ Programm gibt es leider auch im Cabriolet nicht. Schade eigentlich, andererseits würde ein noch derberer Sound wohl auch nicht so gut zum eleganten Äußeren passen.

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Tunnels, Einbahnstraßen, ein Auf und Ab – lost in Monaco? Glücklicherweise nein, denn mein Kollege kennt sich hier bestens aus. Und da es ja mein erster Besuch im Fürstentum ist, fahren wir auch gleich die halbe Rennstrecke ab, finden sogar einen Platz vor dem Casino und können in Ruhe ein paar Fotos vor dem Yacht-Club machen.

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Nicht nur wir, denn in gefühlt jeder Kurve werden wir zur Zielscheibe dutzender Carspotter. Keine Frage, dieses Auto fällt auf. Selbst in Monaco. Und wie.

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Zurück in Richtung Cap Ferrat. Die Straße ist inzwischen ein wenig freier, sodass ab und an auch mal ein beherzter Tritt aufs Gaspedal drin ist. Den quittiert der S63 sofort mit brachialer Kraft. Kraft, die süchtig macht. Doch aufgepasst. Hier gilt Tempo 70, abschnittsweise auch mal 90. Also direkt wieder abbremsen.

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Macht nichts, denn das gemütliche Dahingleiten passt vom Konzept her eh besser zu einem viersitzigen Cabriolet.

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Vier vollwertige Sitze, die hat es, lange Urlaubsfahrten möchte man den Fondpassagieren dennoch nicht zumuten. Der Abstand zu den Lehnen der Vordersitze ist so groß dann nun auch wieder nicht.

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Fahrzeugwechsel am Grand Hotel. Wieder ein S63 Cabriolet, diesmal aber in designo mokkaschwarz metallic und designo Exklusiv Nappa AMG sattelbraun / schwarz.

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Außerdem mit der Keramik-Hochleistungs-Verbundbremsanlage (8.270,50 Euro). Los geht es auf eine weitere, diesmal kleinere Runde.

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Was auffällt ist, dass sich das neue S-Klasse Cabriolet gar nicht so viel anders fährt als das S-Coupé. Das liegt zum einen am Gewicht. Denn dieses liegt nahezu auf dem gleichen Niveau wie das des Coupé.

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Möglich macht das ein komplett neuer Heckwagen. Der besteht nun aus Aluminium. Ansonsten sind rund 60% der Rohbauteile mit denen des Coupé identisch.

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Stolz ist man bei Mercedes-Benz auch auf die Verwindungssteifigkeit. Denn die liegt auf einem Level mit dem vorangegangenen S-Klasse bzw. CL Coupé. Nicht schlecht für einen offenen Viersitzer.

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Wie das aktuelle Coupé, so kaschiert auch das S63 Cabriolet seine enorme Größe von 5,04 Metern Länge und vor allem 1,92 Metern Breite sehr gut. Allenfalls, sieht man beispielsweise einen SL daneben, wundert man sich, was für ein stattliches Gefährt man hier doch durch den Verkehr bewegt.

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Da heißt es ab und an aufpassen und im Zweifel lieber einmal mehr die 360° Rundumkamera bemühen. Für 1.023,40 Euro ist sie ebenso ein sehr nützliches Extra wie das Fahrassistenz-Paket Plus für 2.677,50 Euro oder das Head-up-Display für 1.201,90 Euro.

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Umfangreich ist der Katalog der weiteren Sonderausstattungen, so gibt es beispielsweise das LED Intelligent Light System mit Swarovski Kristallen für 3.332 Euro, das Burmester High-End Surround-Soundsystem für 7.497 Euro oder das Air-Balance Paket (440,30 Euro), bei dem man sich mit dem neuen Duft „Pacific Mood“ beduften lassen kann.

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Dieser umspielt die Nase mit einem Hauch von Zitrone, Orange, Sandelholz und Moos und ist exklusiv für das Cabriolet erhältlich. Damit man sich dann auch bei Regenwetter in heimischen Gefilden am Meer auf einer sommerlichen Küstentour wähnen kann.

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Mein Fazit: das schönste Coupé aller Zeiten bekommt ein Cabriolet zur Seite gestellt, das ebenfalls begeistert. In kaum einem anderen Auto lässt es sich so edel, so elegant, so gediegen offen durch die Hot Spots dieser Welt gleiten wie im Cabriolet der S-Klasse. Als S500 ist es eigentlich bereits mehr als perfekt motorisiert, wer jedoch auf Allrad-Antrieb Wert legt, der „muss“ zum S63 greifen, wird dies aber keinesfalls bereuen. Ein weiteres Traumauto mit Stern im Kühlergrill. Und wofür der steht, das wissen wir inzwischen ja auch.

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Mehr Informationen zum Cabriolet der Mercedes S-Klasse gibt es auf mercedes-benz.de.

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Fotos & Text: © Percy Christian Schoeler (PCS) 2016

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