Zahlreiche Erfindungen verdankt die Uhrmacherei der Manufaktur Breguet. So beispielsweise die des Tourbillon (hier gibt es ein großes Hands-on mit einigen ganz besonderen Breguet Tourbillons) oder die der Tonfeder. Im vergangenen Jahr enthüllte Breguet das Ergebnis einer jahrelangen Grundlagenforschung auf diesem Gebiet, ab Ende 2016 kann man den Tradition Répétition Minutes Tourbillon 7087 zum Preis von 444.700 Euro nun auch endlich käuflich erwerben.
Mehr als 200.000 Frequenz-Kombinationen gingen die Ingenieure mittels spezieller Synthesizer durch, ehe sie den perfekten Klang fanden. Erst dann entwickelten sie die Uhr um diesen Ton herum. Die Tonfeder wird dabei nicht, wie sonst üblich, von horizontal eingebauten Hämmern geschlagen. Stattdessen ist die Tonfeder hier an der Lünette befestigt, die Hämmer schlagen in vertikaler Richtung. Sie lassen Tonfeder, Lünette und Saphirglas erklingen, ein Helmholtz-Resonator in Form einer im Gehäusering eingebauten Akustikkammer vergrößert das Tonniveau.
Bereits seit 2011 ist die Hora Mundi im Programm. Die Uhr zeigt eine zweite Zeitzone auf Knopfdruck an und besticht vor allem durch ihr markantes Weltkarten-Zifferblatt, welches in drei Ausführungen erhältlich ist (hier die Version für Asien und Ozeanien).
Eben auf jene Weltkarte verzichtet die in diesem Jahr neu vorgestellte Breguet Classique Hora Mundi 5727. Stattdessen ist das Zifferblatt mit einem Clou de Paris Dekor versehen, welches vollständig von Hand auf ein Blatt aus versilbertem Gold aufgetragen wird.
Statt der Mondphase findet sich eine 24-Stunden Anzeige, die im Tagesbereich mit einem Flammen-Motiv, im Nachtbereich mit Korb-Dekoration versehen ist. Ein verdeckter Zeiger folgt der Bewegung der Datumsscheibe im oberen Sichtfenster und springt um Mitternacht zurück zum nächsten Tag.
Die Classique Hora Mundi 5727 ist mit dem Automatikkaliber 77F0 ausgestattet, bestehend aus dem Basiskaliber 777 mit Spirale und Hemmung aus Silizium, sowie einem Zusatzmodul.
Im Vergleich zur 2011 vorgestellten Version konnte die Höhe der 43-Millimeter Uhr von 13,55 auf 12,6 Millimeter reduziert werden. Sie ist in Weißgold (66.800 Euro) und in Roségold (66.300 Euro) erhältlich.
Ebenfalls in diesen beiden Farbtönen gibt es die neue Breguet Classique 7147.
Die 40-Millimeter Uhr setzt auf jene Dekorationen, die seit den Anfängen der Uhrmacherei in Gebrauch sind, so etwa der fein kanellierte Gehäusering, die abgerundete Lünette oder die geschweißten Anstöße.
Die Uhr ist eine wahre Augenweide, extra flach und einfach nur wunderschön anzusehen.
Maßgeblich für die flache Bauweise ist das nur 2,4 Millimeter hohe Kaliber 502.3SD mit Hemmung und Breguet-Spirale aus Silizium, automatischem Aufzug und verschobener Schwungmasse.
Auch bei der Breguet Classique 7147 ist das versilberte Goldzifferblatt von Hand guillochiert, die in Richtung 5 Uhr hin verschobene kleine Sekunde enthält das Korb-Motiv.
Die blauen Breguet-Zeiger reichen bis in den kreisförmig satinierten Ziffernkreis, in dem auch die zwei „geheimen“ Breguet-Signaturen zu finden sind. Die Breguet Classique 7147 kostet in Weißgold 20.800 Euro, in Roségold liegt sie bei 20.300 Euro.
In Tonneau-Form gehalten ist die Breguet Héritage Grande Date 5410, die es in Roségold (26.700 Euro) und in Weißgold (27.700 Euro) gibt. Auch hier findet man die typischen Verzierungen wie das fein kannelierte Gehäuse-Mittelteil oder die verschiedenen Guillochierungen. Die großen römischen Ziffern sind, ebenso wie die Zeiger, mit Leuchtmasse belegt. Herausstechendstes Merkmal ist natürlich das Großdatum bei 12 Uhr.
Das 45 x 32 Millimeter messende Gehäuse der Héritage Grande Date ist gewölbt und schmiegt sich so sehr angenehm ans Handgelenk. Unter dem goldenen Rückendeckel arbeitet das Automatikkaliber 516GG, natürlich mit Silizium-Spirale und einer Gangreserve von 65 Stunden.
Sportlich wird es bei der letzten Neuheit, der Breguet Type XXI 3817.
Fliegeruhren haben eine gewisse Tradition im Hause Breguet, bedingt auch dadurch, dass man Chronographen-Mechanismen für die Flugzeuge von Louis Charles Breguet, dem Urururenkel Abraham-Louis Breguets, herstellte.
Von Mitte der 1950er bis zu Beginn der 1980er Jahre stattete man auch die Luftstreitkräfte und Marineflieger der französischen Armee mit Chronographen vom Typ XX aus. An diese Ursprünge erinnert die neue Breguet Type XXI 3817 im Vintage Look.
Typisch Breguet auch hier das kannelierte Mittelteil des dank verschraubter Krone bis zu 100 Meter wasserdichten Gehäuses.
Speziell ist der Chronographen-Mechanismus mit Flyback Funktion. Der Minutenzähler sitzt nämlich, wie die Stoppsekunde, auf der Mittelachse, was man im ersten Moment fälschlicherweise für eine Split-Seconds Funktion halten könnte.
Ziffern Stunden- und Minutenzeiger sind mit beiger Leuchtmasse versehen, ebenso der Zeiger der 24-Stunden-Anzeige bei 3 Uhr. Ihr gegenüber, bei 9 Uhr, befindet sich die kleine Sekunde. Stundentotalisator und Datumsanzeige bei 6 Uhr runden den klassischen Chronographen-Look ab. Unter dem Saphirglasboden lässt sich das Automatik-Kaliber 584Q/2 mit Silizium-Spirale beobachten.
Die Breguet Type XXI 3817 wird zum Preis von 13.400 Euro erhältlich sein.
Fotos: © Breguet (2), PCS (19)
Text: © Percy Christian Schoeler (PCS) 2016
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