Wenn man schon einmal die Gelegenheit hat, Uhren zu entdecken, die man sonst nur sehr schwer bis nie zu Gesicht bekommt, dann sollte man diese auch nutzen. Die noch bis 28. August 2014 bei Juwelier Bucherer in Frankfurt laufende Ausstellung “Breguet, der Erfinder des Tourbillons – Genie der Uhrmacherkunst” bietet so viele dieser seltenen Stücke, dass eine Vorstellung aller dort ausgestellten Exemplare wahrlich den Rahmen sprengen würde.

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Begnügen wir uns an dieser Stelle mit einer Auswahl der – selbstverständlich voll und ganz subjektiv gesehen – schönsten Breguet Grande Complications und beginnen mit einer Uhr die in diese Auswahl streng genommen eigentlich nicht hinein gehört.

Die Hora Mundi ist nämlich ein Modell der Classique Linie mit 43 Millimetern Durchmesser. Sie gibt es wahlweise in Rotgold oder Platin. Das Automatikkaliber 77F0 verfügt über eine Spirale und eine Hemmung aus Silizium. Per Knopfdruck kann zwischen den Zeitzonen gesprungen werden. Spannendes Detail: das Zifferblatt gibt es in drei Ausführungen: Nord-/Südamerika, Europa/Afrika und Asien/Ozeanien.

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Das Blau des Zifferblatts ist ein richtiger Eyecatcher und die ausgestellte Version in Platin mit Vollbesatz ist, man möge mir den vulgären Ausdruck verzeihen, wirklich saugeil!

Ein nettes Detail der Hora Mundi ist auch deren Mondphasenanzeige.

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Highlight der Baselworld 2013 war die Breguet Classique 7727 La Chronométrie. Das in Weißgold und Rotgold erhältliche Modell misst 41 Millimeter und ist erstaunlich dünn. Das Zifferblatt ist mit seinen insgesamt sechs verschiedenen Guillochage-Motiven etwas ganz besonderes.

Ganz besonderes weist auch das Werk auf. Es schlägt mit 36.000 Halbschwingungen pro Stunde (10Hz) und zeichnet sich durch eine recht außergewöhnliche Innovation aus.

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Der Unruhzapfen des Kalibers 574DR mit 60 Stunden Gangreserve ist nämlich magnetisch gelagert. Zwei strake Magnete sitzen zu beiden Seiten der Unruhwelle hinter den Rubin-Lagersteinen und lassen sie nach Erschütterung direkt wieder in die vorgegebene Position zurückweichen. Die Unruhwelle mit ihrem Karbon-Stahlstab bleibt in Kontakt mit dem zifferblattseitigen Rubinlager, da hier der stärkere Magnet liegt, und wirkt zwischen den Lagersteinen wie aufgehängt.

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Das Zifferblatt ist das, was auch bei den nun folgenden beiden Versionen der Classique Grande Complication mit Tourbillon in 18 Karat Weißgold ins Auge fällt. Das handguillochierte Goldzifferblatt mit durchscheinendem Email in Blau oder Rot bringt es auf eine unglaubliche farbliche Tiefe mit kräftiger Farbe.

Die kleine Sekunde ist auf der Achse des Torubillonkäfigs angebracht.

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Mein persönliches Lieblingsstück der Frankfurter Breguet Ausstellung ist das Tourbillon Messidor. Die Referenz 5335 verfügt über ein skelettiertes, vollständig handgraviertes Uhrwerk mit Handaufzug und Tourbillon, welches durch zwei Saphirgläser fixiert wird. Auch hier sitzt die kleine Sekunde auf der Achse des Tourbillonkäfigs, das Zifferblatt liegt dezentral bei 12 Uhr.

Neben der Platinversion gibt es die Messidor auch noch in 18 Karat Rotgold.

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Das wohl seltenste Stück und damit auch ganz offiziell der Gipfel der Ausstellung ist das Classique Grande Complication Doppel-Tourbillon 5347 in Platin. Der Stundenring mit den römischen Ziffern sitzt fest, das versilberte Goldzifferblatt hingegen dreht sich in 12 Stunden einmal um die eigene Achse. So ist der Stundenzeiger in Wahrheit auch die Verlängerung der Brücke, welche die beiden sich gegenüberliegenden Tourbillonkäfige miteinander verbindet.

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Die 5347 wird normalerweise nur auf Kundenauftrag gefertigt, sodass man sie eigentlich nie in irgend einer Boutique oder bei einem Konzessionär sehen kann. Ein faszinierendes Stück Uhrmacherkunst, welches natürlich auch recht stattliche Abmessungen hat.

Wunderschön ist auch die Rückseite gestaltet. Sie zeigt auf einer handgefertigten Gravur das Sonnensystem. Der Breguet Doppel-Tourbillon ist neben Platin auch in Rotgold erhältlich.

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Schließen möchte ich unsere Auswahl mit der Breguet Classique La Musicale. Die aktuelle Version der La Musicale Reihe spielt wahlweise zum Wecken oder auch auf Knopfdruck Johann Sebastian Bachs Badinerie.

Im 48 Millimeter Gehäuse ist dafür eine Scheibe mit Zapfen angebracht welche ähnlich dem Prinzip einer Spieldose funktionieren. Durch verschiedene Öffnungen und Hohlräume erklingt die Melodie zwar relativ leise, dafür aber wirklich atemberaubend schön.

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Wie Eingangs erwähnt ist dies nur ein kleiner Teil der ausgestellten Uhren. Reinschauen lohnt sich also unbedingt!

Die Ausstellung “Breguet, der Erfinder des Tourbillons – Genie der Uhrmacherkunst” findet noch bis zum 28. August 2014 in den Räumlichkeiten von Juwelier Bucherer, Kaiserstraße 1, 60311 Frankfurt am Main statt. Öffnungszeiten: Montag bis Freitag von 10 bis 19 Uhr und Samstag von 10 bis 18 Uhr.

Fotos & Text: © Percy Christian Schoeler (PCS) 2014

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