Das Ambiente ist, wie so oft bei Japanern, sehr clean gehalten, der Fokus liegt auf dem Essen, welches der Chef mit grosser Hingabe zubereitet. Schön zu beobachten vor allem dann, wenn man, wie wir, an der Bar Platz genommen hat.
Für meine Begleitung gab es das Kaiseki Tasting Menu für 135$, während ich mich an das à la Carte Menu hielt, da ich zum Einen weniger Hunger hatte, zum Anderen unbedingt Wagyu probieren wollte, welches alleine schon mit rund 80$ zu Buche schlägt.
Zum Beginn wurden Canapés gereicht. Das Iberico Häppchen sowie der Lachs waren große Klasse! Beide hatten das spezielle Etwas, beim Iberico ein etwas süssliches Dashi Gelée, der Lachs wurde durch eine Tofu Sour Cream aufgepeppt!
Teil der Canapé Auswahl des Tasting Menü waren zusätzlich noch Langustine & Uni:
Danach ging es für uns beide weiter mit einer Kasujiru Sake Lees & Saikyo-Miso Suppe, welche ich so noch nie gegessen hatte. Wobei das durchaus positiv gemeint ist! Ein wenig Schärfe, ohne zu dominant zu sein. Und das Wurzelgemüse perfekt bissfest gegart, und sehr aromatisch im Geschmack.
Während ich aussetzte, durfte meine Begleitung fantastisches Sashimi und einen nicht minder guten Fischgang genießen.
Das Highlight des Abends war definitiv die Variation von Miyazaki Wagyu, zubereitet auf vier verschiedene Arten. Es gilt als das beste erhältliche Wagyu Fleisch aus Japan. Solch ein Fleisch habe ich noch nicht gegessen, unbeschreiblich. Zwei verschiedene Cuts oben, plus eine Art Wagyu Braten unten links sowie eine Wagyu Sushi Variation unten rechts. Jede dieser Zubereitungsarten war auf ihre Weise wunderbar schmackhaft.
Die oberen Cuts erinnerten an Butter, zergingen geradzu im Mund. Der Schmorbraten dagegen hatte eine unglaublich feine Würznote, ohne den Fleischgeschmack zu überdecken. Das Sushi fiel dagegen ein wenig ab, da der aromatisierte Soya Reis ein wenig zu dominant war.
Allen gemein war jedoch die absolute Zartheit des Fleisches, welches mit schnödem Angus Rind wirklich nichts gemein hat. Dies liegt vor Allem an der speziellen Kohlenhydratreichen Ernährung der Rinder, welche zu einer größeren Fettanreicherung im Fleisch führt, was sich wiederum sowohl auf Geschmack als auch Konsistenz auswirkt.
Die Ente meiner Begleitung, sowie der Beef Reis als Abschluss meines Dinners waren dagegen schon regelrecht langweilig, obwohl auch deren Qualität außer Frage steht. So war die Ente auf den Punkt gebraten, und der Reis (der mir als Sättigungsgang bewusst zum Schluss serviert wurde) erstaunlich reich an Geschmack, mit verschiedenen Gewürzen und einer Soja-basierten Soße, in welcher das Fleisch gegart wurde. Aber das Wagyu war schlichtweg eine andere Dimension!
Kurzum, wer sich einmal etwas Besonderes gönnen will, der ist im Brushstroke richtig. Auch die Sake und Weinkarte konnte überzeugen, wenn auch zu New York üblich sehr hohen Preisen.
Das Brushstroke finden Sie in der 30 Hudson Street, New York, NY 10013. Telefon:+1 212-791-3771, Website: davidbouley.com/brushstroke-main
Fotos & Text: © Markus (Barnabas)
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