Im heutigen Teil 4 unserer Preview-Reihe zur kommenden, 103. Auktion des Auktionshauses Dr. Crott in Mannheim beschäftigen wir uns mit Uhren bekannter und weniger bekannter Marken aus den 50er, 60er und 70er Jahren. Uhren, die zum Teil manchmal ein wenig skurril, manchmal weitestgehend unbekannt sind, treffen hier auf echte Klassiker.
Lot 129 – Breguet 200m Automatic
Los geht es mit einem echten Unikat. Denn die ehrwürdige Manufaktur Breguet baute die in Katalog Nr. 129 (Link zur Auktion) gezeigte Taucheruhr als Geschenk in einer Sonderanfertigung Ein Umstand, der von Emanuel Breguet bestätigt wurde.
Das tonneauförmige Stahl-Gehäuse der Breguet 200m Automatic misst lediglich 32 Millimeter und verfügt über eine innenliegende Drehlünette mit umlaufender Minuterie. Angetrieben wird die Uhr mit einem Valjoux-Automatikkaliber. Der Schätzpreis dieses Einzelstücks liegt bei 20.000 bis 25.000 Euro.
Lot 381 – Blancpain LIP Fifty Fathoms
Eine weitere Taucheruhr gibt es in Katalog Nr. 381 (Link zur Auktion) zu sehen. Und der Schriftzug Blancpain Fifty Fathoms lässt einen dabei sofort aufhorchen. Die Geschichte hinter dieser Uhr im 35 Millimeter Stahlgehäuse ist insofern besonders spannend, als dass es sich hierbei eigentlich um ein Produkt der französischen Uhrenmanufaktur LIP aus Besançon handelt.
Wie das? Nun, Blancpain gestattete es einer Reihe von Firmen, auch ihre jeweiligen Taucheruhren unter diesem Namen zu verkaufen, um den Absatz zu steigern. Bei vorliegendem Modell aus ca. 1959 ist die LIP Signatur lediglich auf dem Rotor, nicht aber auf dem Zifferblatt selbst zu finden. Diese seltene Fifty Fathoms hat einen Schätzpreis von 15.000 bis 20.000 Euro.
Lot 374 – LeCoultre Shark / Vogue
Die in den USA liebevoll „Shark“, in Europa „Vogue“ genannte Ref. E2643 des LeCoultre Chronograph hatten wir schon in den vergangenen Auktionen vorgestellt. Dieses Mal kommt eine seltene Version mit schwarz/schwarzem Zifferblatt und ohne Tachymeterskala zur Auktion.
Die Uhr in Katalog Nr. 374 (Link zur Auktion) hat das bekannte 40,5 Millimeter Stahlgehäuse und ist mit einem Valjoux Kaliber 72 ausgestattet. Die Uhr stammt aus ca. 1968 und ist in einem nahezu neuwertigen Zustand. Sie hat einen Schätzpreis von 12.500 bis 15.000 Euro.
Lot 185 – Kelek Automatic Chronograph
Kommen wir mit Katalog Nr. 185 (Link zur Auktion) zu den (heute) weniger bekannten Marken. Der Schweizer Uhrenhersteller Kelek wurde bereits 1896 in La Chaux-de-Fonds gegründet. In den Sechziger Jahren fing Firmenchef Gabriel Feuvrier an, mit Willy Breitling zu kooperieren. 1997 wurde Kelek schließlich komplett von Breitling übernommen.
Der vorliegende Kelek Automatic Chronograph stammt aus ca. 1972 und ist mit dem legendären Kaliber 12 ausgerüstet. Neben dem durch die orangenen Zeiger besonders cool erscheinenden Panda-Dial überzeugt auch das 42 Millimeter Tonneau-Gehäuse aus gebürstetem Stahl. Ein echtes Stück Vintage Geschichte zum Schätzpreis von 1.800 bis 3.000 Euro.
Lot 372 – Yema Yachtigraf
In Katalog Nr. 372 (Link zur Auktion) treffen wir auf eine „alte Bekannte“. Denn der Yachtigraf der im französischen Besançon beheimateten Marke Yema hatte ihr Debut bereits in der vergangenen, 102. Auktion (mehr zur Geschichte der Uhr im damaligen Review).
Im Sommer nicht verkauft, haben Fans der außergewöhnlichen Optik dieses Vintage Chronograph aus 1967 im 38 mm Gehäuse aus Stahl nun erneut die Chance, zuzuschlagen. Der Schätzpreis diesmal: 2.000 bis 4.000 Euro.
Lot 365 – Breitling Cosmonaute Chrono-Matic
Weiter geht es wieder mit einem Modell mit „Krone links“. Untrügliches Zeichen also für ein Werk der einst von Breitling, Buren und Heuer entwickelten Kaliberfamilie 11 ff. In der Breitling Cosmonaute Chrono-Matic Katalog Nr. 365 (Link zur Auktion) kommt das Kaliber 14 mit seiner 24-Stunden-Anzeige zur Anwendung.
Der Fliegerchronograph stammt aus ca. 1969 und ist optisch in einem am Alter gemessen sehr guten Allgemeinzustand. Das Zifferblatt weist die typischen „Angriffsspuren“ der radioaktiven Leuchtziffern auf. Die 48 Millimeter große Ref. 1809 hat einen Schätzpreis von 1.500 bis 3.000 Euro.
Lot 380 – Omega Flightmaster
Einen schönen Klassiker aus dem Hause Omega gibt es in Katalog Nr. 380 (Link zur Auktion) zu sehen. Es handelt sich um die 42 Millimeter große und erste Version der Flightmaster. Die Uhr der Ref. 145.013 stammt aus ca. 1969 und weist, speziell an den Zifferblatträndern, schon deutliche Alterserscheinungen auf.
Dennoch eine wahre Kultuhr, die mit ihrer typischen Optik ebenso begeistert wie mit ihren Komplikationen. Chronograph, Tag-Nacht-Anzeige, unabhängig verstellbarere zweiter Stundenzeiger und innenliegende Drehlünette lassen fast keine Wünsche offen und ermöglichen neben dem Ablesen zweier Zeitzonen auch das parallele „stoppen“ zweier Zeiten. Ein wahrer Tausendsassa zum Schätzpreis von gerade einmal 1.400 bis 2.500 Euro.
Lot 371 – Dugena Chronograph Antimagnetic
Was der Uhrenhersteller Dugena in der Vergangenheit nicht für schöne Uhren fabriziert hat. Der Gedanke kommt einem öfters in den Sinn, schaut man sich die Uhren aus den Sechziger und Siebziger Jahren an. Aktuelles Beispiel: der Dugena Chronograph, Ref. 3646 mit Valjoux Cal. 7733 aus 1968, welcher in Katalog Nr. 371 (Link zur Auktion) zu sehen ist.
Mit 39 Millimetern hat das Stahlgehäuse nicht nur einen schönen Durchmesser, die gesamte Optik ist ein echter Hingucker. Highlight aber ist das blaue Sonnenschliffblatt mit den zwei großen, weißen Hilfszifferblättern. So schlicht, so schön, untermalt vom großen orangenen Zentralzeiger der Stoppsekunde. Schätzpreis: 1.700 bis 3.000 Euro.
Lot 368 – Omega Speedmaster Professional
Hatten wir uns in den vergangenen Auktionen zum Teil mit einem eigenen Artikel den Vintage Omega Speedmaster Professional Modellen gewidmet, finden diese diesmal ihren Weg in die „wilden 10“. Zwei der Kultuhren gibt es zu sehen, Nummer 1 ist die Ref. 145.022 aus ca. 1969 in Katalog Nr. 368 (Link zur Auktion).
Bereits ausgestattet mit dem Kaliber 861 wird sie oft als „Transitional“ bezeichnet, als Übergangsmodell. Vorliegendes Exemplar überzeugt durch ihren sehr guten Allgemeinzustand und eine hübsche Patina. Eine wirklich schöne Speedy zum Schätzpreis von 3.500 bis 8.000 Euro.
Lot 367 – Omega Speedmaster Professional
Die dagegen auf den ersten Blick ein wenig „used“ daherkommende Optik der Omega Speedmaster Professional aus Katalog Nr. 367 (Link zur Auktion) täuscht. Denn es ist das Hesalit-Glas, das hier einige altersbedingte Risse aufweist.
Das Zifferblatt selbst hingegen verfügt über eine schöne Patina. Die Uhr der Ref. 145-022 aus ca. 1969 ist ebenfalls mit dem Kaliber 861 ausgestattet, das montierte Omega Stahl-Armband ist späteren Datums. Schätzpreis dieser Speedy: 3.000 bis 6.000 Euro.
Auktionstermin
Die 103. Auktion des Auktionshauses Dr. Crott findet am Samstag den 7. November 2020 um 12 Uhr im Hotel Speicher 7, Rheinvorlandstraße 7, 68159 Mannheim statt. Vorbesichtigungen sind bis einschließlich Freitag den 6. November 2020 nach vorheriger Terminabsprache ausschließlich in den Büroräumen des Auktionshauses in Mannheim möglich. Adresse hier ist der Friedrichsplatz 19, direkt gegenüber des Wasserturms, in 68165 Mannheim.
Hinweis zur Transparenz
Auktionen Dr. Crott (www.uhren-muser.de) ist Kooperations- und Werbepartner von Luxify. Die Auswahl und Beschreibung der hier präsentierten Auktionslots erfolgte jedoch rein unter redaktionellen Gesichtspunkten.
Fotos: © PCS 2020
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