Uhrenhersteller kooperiert mit Automobilhersteller. Sowas ist, zugegeben, keine gänzlich neue Sache. Auf der anderen Seite: mir fallen wenige Kombinationen ein, die so derart „natürlich“ erscheinen, wie eben Autos und Uhren.
Seit vergangenem Jahr nun kooperieren auch Roger Dubuis und Lamborghini. Nein, nicht ganz. Die Partnerschaft des Schweizer Ausnahmeuhrenherstellers besteht, um es ganz genau zu sagen, mit Lamborghini Squadra Corse, der Motorsportdivision des Herstellers aus Sant‘ Agata Bolognese also.
Im vergangenen Herbst stellte man erstmalig zwei Uhren unter der Bezeichnung Roger Dubuis Excalibur Aventador S vor. Eine der beiden, die im Farbcode „Arancio Argos“, war dabei auf gerade einmal 8 Exemplare limitiert.
2018 nun gibt es einen Nachfolger. Diesmal nicht mit orangenen, sondern mit blauen Akzenten: die Roger Dubuis Excalibur Aventrador S Blue. Wie bei ihrem Vorgänger aus 2017, so ist auch das Gehäuse der Ref. EX0686 aus C-SMC Karbon gefertigt. Der Fertigungsprozess beruht dabei auf einer Technologie, die auch Lamborghini anwendet.
Das 45 Millimeter-Gehäuse hat eine Bauhöhe von 14,05 Millimetern und wiegt – wer hätt’s gedacht? – so gut wie nichts. Es ist kaum am Handgelenk zu spüren, ist optisch dafür aber um so präsenter.
Für den farblichen Kontrast ist das Gehäuseband aus Titan mittels Overmoulding Technologie mit blauem Kautschuk überzogen. Gleiches gilt für die Aufzugskrone aus schwarzem DLC-Titan.
In Blau gehaltene Ziffern auf der Lünette, sowie Zeiger und Zifferblattdetails in Rot sorgen für zusätzliche Farbe bei diesem auf immerhin 88 Stück limitierten Modell.
Farblich passend: das Kautschukarmband mit neptunblauer Alcantara-Einlage und roten, sowie blauen Nähten. Es ist mit dem Quick-Release-System ausgestattet, welches einen schnellen Austausch des Armbands ermöglicht. Die Bandrückseite ist mit Roger Dubuis Logos versehen, die Doppelfaltschließe aus Titan gefertigt.
Eine Besonderheit der Aventador S Modelle besteht im Uhrwerk. Das skelettierte Handaufzugskaliber RD103SQ hat zwei Unruhspiralfedern verbaut. Diese sitzen auf 5 und 10 Uhr und sind schräg im 45° Winkel eingebaut. Zusammen mit der Abdeckung des Federhauses, verziert mit zwei „Domstreben“, hat das Kaliber optisch tatsächlich etwas vom Motor eines Sportwagens.
Sinn der Konstruktion mit zwei Unruhen ist es, die Gangwerte in den unterschiedlichen Lagen auszugleichen. Zusätzlich setzt Roger Dubuis beim RD103SQ auf eine springende Sekunde. Das Uhrwerk ist, wie bei allen Uhren von Roger Dubuis, mit dem Genfer Siegel zertifiziert und kann von beiden Seiten durch die Saphirgläser beobachtet werden.
Fazit
Mein Fazit: auch wenn so manche Kooperation zwischen Uhren- und Automobilhersteller bei Uhrenfans nur noch ein leicht desinteressiertes Stirnrunzeln auslöst, so muss man gestehen: Roger Dubuis und Lamborghini Squadra Corse, das passt schon ziemlich gut. Die Art, wie man in Meyrin die Excalibur mit skelettiertem Werk auf „Renn-Trim“ gebracht hat, macht Spaß anzusehen. Die Farbgebung der blauen Aventador S mit ihren roten und weißen Details ist cool. Und spätestens bei den Teilnehmern der Lamborghini Super Trofeo sollte dann auch der Preis in Ordnung gehen.
Datenblatt:
- Modell: Roger Dubuis Excalibur Aventador S Blue, Ref. EX0686
- Gehäuse: 45 mm, C-SMC-Karbon und mit blauem Kautschuk überzogenes Titan, wasserdicht bis 50 Meter, anti-reflektierendes Saphirglas, Boden aus Saphirglas und schwarzem DLC-Titan
- Armband: Materialmix aus schwarzer Kautschukbasis und neptunblauer Auflage, Quick-Release-System, Doppelfaltschließe aus Titan
- Uhrwerk: Manufakturwerk, Kaliber RD103SQ, Handaufzug, 2x 28.800 A/h (2x 4 Hz), 40 Stunden Gangreserve
- Funktionen: Stunde, Minute, Springende Sekunde, Gangreserveanzeige auf Federhaus
- Auflage: 88 Stück
- Preis: 210.000 Euro
Fotos: © PCS 2018
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