Dass sich der Einsatz des 2015 mit der Yacht-Master Everose präsentierten Oysterflex Bandes mittelfristig nicht nur auf ein, respektive zwei Modelle beschränken würde, war wohl jedem klar. Die große Frage aber: welches Modell würde als nächstes mit dem High-Tech-Rubber-Strap kommen. Diese Frage ist seit der Baselworld 2017 beantwortet, in zumindest für mich recht überraschender Weise.

Denn nicht etwa eine weitere Variante der Yacht-Master erhielt das Kautschukband und auch bei Taucheruhren wie Submariner oder Sea-Dweller sucht man es vergebens. Nein, ausgerechnet dem Edel-Sporty Daytona will man mit dieser zunächst stark ungewohnt scheinenden Materialkombination neue Käuferschichten erschließen.

Die Zielgruppe dabei ist klar. Den Markt für Edelmetall-Chronographen am Kautschukband teilten Audemars Piguet und Hublot bislang weitestgehend unter sich auf. Nun also grätscht da die gute alte Daytona rein und will ihren Teil des Kuchens.

Und auch, wenn sie größenmäßig nicht so ganz mitspielen können, ist zu erwarten, dass 116515LN, 116518LN und 116519LN jede Menge neuer Liebhaber finden werden.

Während die Modelle in Gelbgold und Weißgold komplette Neuentwicklungen – nein, das ist zuviel des guten – sagen wir komplett neue Varianten sind (sie sind immerhin erstmalig mit der Cerachrom Lünette erhältlich), kennen wir die Everose-Roségoldene schon einige Jahre.

Bereits vor sechs Jahren, zur Baselworld 2011 läutete die 116515LN das Zeitalter der Keramiklünette beim Rolex-Cosmographen ein, lange vor der Platin-Daytona oder der neuen Stahlversion (das Review zur Neuheit 2016 gibt es hier noch einmal zum Nachlesen).

Neu an der 116515 LN also ist nur der Wechsel vom Leder- zum Oysterflexband. Und: das Zifferblatt. Da ließ man sich nun erneut vom guten alten „Panda-Dial“ inspirieren und so erstrahlen alle drei Modelle mit Blättern, Ton-in-Ton zur Gehäusefarbe, schwarz umrandeten Indexen (außer bei Weißgold), sowie schwarzen Totalisatoren.

Verzichtet hat man auf die großen arabischen Ziffern der „Racing Dials“ der letzten Jahre, besinnt sich dafür wieder auf klassische, mit Chromalight Leuchtmasse gefüllte Strichindexe.

Alles in allem wirken die Zifferblätter so komplett zeitlos und extrem harmonisch, auch auf die Gefahr hin, dass sie über kurz oder lang ein wenig langweilen könnten. Im Fall des Everose-Modells kann man daher schon zu Markteinführung zwischen insgesamt fünf Blattvarianten wählen und kennt man Rolex, wird man keinen Zweifel daran haben, dass auch für die zwei anderen neuen Daytonas bald weitere Zifferblätter erscheinen.

Das Oysterflex-Band haben wir hier auf luxify ja bereits im Review der Yacht-Master Modelle 116655 und 268655 (hier geht’s zum Hands-on) vorgestellt. Es einfach nur als „Kautschuk-Band“ zu betiteln, wäre verkehrt, denn durch den Metallkern und die sehr angenehmen „Flügel“ auf der Unterseite ist es vom Tragekomfort mit keinem anderen Rubber Strap zu vergleichen.

Wurden bei der Yacht-Master noch die kleinen Lücken zwischen Band und Gehäuse bemängelt, bieten die Daytona Oysterflex Modelle diesbezüglich keinerlei Raum für Kritik. Dank des massiven Bandanstoßes im jeweils passenden Edelmetall wirkt das alles hier absolut perfekt und wie aus einem Guss.

Absolut perfekt ist auch der Tragekomfort der drei Neuen, maßgeblich daran beteiligt sind die oben schon erwähnten kleinen Flügel, die ein wenig Luft zwischen Haut und Band bringen und so erfolgreich verhindern, dass das Band im Sommer zu sehr an der Haut klebt.

Sollte es mit fortgeschrittener Außentemperatur dann doch einmal etwas enger werden, sorgt das bewährte Easylink Bandverlängerungselement in der Schließe für ein paar Extramillimeter mit einem einzigen Klick.

Kostspielig wird auch bei den neuen Daytona Gold-Modellen das Oysterflex-System spätestens beim Gebrauchtkauf. Denn kürzen (oder gar verlängern) lassen sich die Elastomer-Hälften des Rolex-eigenen Systems nicht. Bei einem anderen Handgelenksumfang sind so auch immer neue Bandhälften fällig.

Mein Fazit: Die Gelbgold-, Weißgold- und Everose-Daytona mit schwarzer Keramiklünette und Elastomer-Band – eine Neuheit, auf die ich nicht unbedingt gewettet hätte, die aber mit Blick auf die Mitbewerber durchaus logisch erscheint. Die Kombination der schwarzen Cerachrom-Lünette mit den drei neu vorgestellten Panda-Zifferblättern lässt 116515LN, 116518LN und 116519LN jedenfalls zu zeitlosen Klassikern werden. Und wem das Oysterflex auf Dauer zu sportlich ist, der kann sich ja dann immer noch auf dem Sekundärmarkt nach einem Lederband als Alternative umschauen.

Die Preise (UVP in Euro für Deutschland / Österreich):

  • Rolex Oyster Perpetual Cosmograph Daytona, 18kt Everose-Gold, Ref. 116515 LN: 26.150,- / 26.350,-
  • Rolex Oyster Perpetual Cosmograph Daytona, 18kt Gelbgold, Ref. 116518 LN: 25.000,- / 25.250,-
  • Rolex Oyster Perpetual Cosmograph Daytona, 18kt Weißgold, Ref. 116519 LN: 26.150,- / 26.350,-
  • Lieferbar voraussichtlich ab Juli 2017

 

Fotos & Text: © Percy Christian Schoeler (PCS) 2017

 

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