Es ist kurz nach 6 Uhr morgens. Geschlafen habe ich nicht wirklich. Ich bin übermüdet, die Augen brennen. Mein Rimowa Multiwheel Cabin Trolley gleitet wie von selbst neben mir über den glatten Steinboden. Nein, eigentlich hat er einen leichten Linksdrall, aber das ist mir grad auch egal. Mein großer 73er Topas fährt vor mir, gelenkt von der Hand meines Fahrers.

Schnellen Schrittes bewegen wir uns auf die gläsernen Schiebetüren des Flughafenterminals zu. Gleich werden sie sich öffnen und die Stunde der Wahrheit wird schlagen. Ein Schwall feuchter heißer Luft wird mich begrüßen, mir kurzzeitig den Atem nehmen, wird auf meine Brust, auf meine Lunge drücken und mir unmissverständlich klar machen, Du bist jetzt in Dubai. Endlich. Wieder.

Dar-Al-Masyaf_044

Burj Al Arab, gesehen vom Jumeirah Beach Hotel aus.

„Wow! Dubai!“ Diesen Ausruf hörte ich oft, als mich mein Urlaub das erste Mal in das arabische Emirat führte. 2009 war das. Seither steht DXB, so der IATA Code oder „D’baaaaai“, wie es Frau Klum gerne mal ausspricht, mindestens 1x pro Jahr auf dem (Reise-)Plan.

Doch Zeiten ändern sich, besonders was die Wahrnehmung Dubais als erstrebenswertes Reiseziel angeht. „Dubai? Warum das denn? Da gibt’s doch nichts.“ Das ist die Frage, die mir inzwischen meist gestellt wird. Der Grund ist relativ einfach zu benennen. Er heißt Dar al Masyaf und ist für mich einer der besten Plätze, Urlaub zu machen.

Mein Fahrer steuert einen schwarzen Audi A6 und einen Cadillac Escalade an. Ich wähle den Escalade, Audi kann ich schließlich auch daheim fahren. Könnte ich. Theoretisch.

Dar-Al-Masyaf_019

Typische Architektur im Souk Madinat.

Der SUV ist angesichts der Verkehrssituation in Dubai sowieso eine gute Wahl. Zunächst bin ich noch angenehm überrascht, wie gut wir durchkommen, doch beim Einbiegen auf die große Sheikh Zayed Road ist auch schnell Schluss mit zügigem Tempo. Von nun an herrscht Chaos. Jeder versucht so gut durch zu kommen, wie möglich. Regeln? Scheint es nicht zu geben. Also Augen zu (ich) bzw. auf (mein Fahrer) und sich freuen, dass der Escalade doch zur Gattung der massiveren Streitwagen gehört und somit ein wenig mehr Prestige beim Kampf um das Vorankommen ausstrahlt.

Im Galopp geht es vorbei an den monumentalen Bauten, Wolkenkratzern und natürlich dem Wolkenkratzer schlechthin, Burj Khalifa.

Dar-Al-Masyaf_024

Fahrt mit der Abra durch die Kanäle des Madinat Jumeirah.

Dar-Al-Masyaf_023

Die Arabian Summerhouses des Dar Al Masyaf. Im Hintergrund: die Malakiya Villen

Wüstensafari, Mall-Besuche, Shopping, Golf – wer Aktivurlaub sucht, der ist in Dubai so verkehrt nicht. Alles ist möglich, sogar Eislaufen und Abfahrtski, wie inzwischen wohl wirklich jeder weiß. Wer seinen Urlaub also mit Sightseeing bestreiten will, wer sowieso nur zum Schlafen im Hotel ist, für den gibt es gerade auch in der Stadt selbst Hotels in Hülle und Fülle.

Ich allerdings gehöre zur Spezies der Strandurlauber. Urlaub, das ist für mich, am Strand zu liegen und einfach die Seele baumeln zu lassen. Den richtigen Strand zu finden, das wiederum ist in Dubai dann doch gar nicht so einfach.

Die Strände hier sind nämlich privat. Wohnt man einfach irgendwo, muss man an den öffentlichen Strand. Die Hotelstrände stehen den jeweiligen Hotelgästen exklusiv zur Verfügung. Und nicht jedes Strandhotel bietet den optimalen Zugang zum Meer.

Dar-Al-Masyaf_030

Der perfekte Strand.

Das Dilemma hat einen Namen. The Palm Jumeirah. Die aufgeschüttete Palme, die erste von insgesamt drei geplanten, liegt im Meer vor den Stränden von Jumeirah. Und sie bewirkt, dass das Meer an den dem Stamm nahe liegenden Stränden zu Tümpeln verkommt. Statt aufs weite Meer schaut man auf mehr oder weniger fertig gestellte Appartementhäuser und Hotelkomplexe. Ist man nun nicht gerade Architekturstudent auf Bildungsreise, wird man dieser Aussicht wohl nur wenig abgewinnen können.  Noch dazu steht das Wasser hier wie in einer warmen Badewanne, Teerbrocken und andere Unansehnlichkeiten inklusive.

Und auf der Palme selbst? Auf dem äußeren Ring fährt man vorbei an vielen traurigen Bauruinen, die an den grenzenlos scheinenden Bauboom der frühen 2000er Jahre erinnern. Ein gar trostloser Anblick.

Dar-Al-Masyaf_018

Souk Madinat bei Nacht.

Doch den Außenring säumen auch eine Menge exklusiver Hotels die, so sie denn auch a) fertig gestellt wurden und b) gegenwärtig betrieben werden, einen näheren Blick lohnenswert erscheinen lassen. Zumindest der Blick auf das Meer ist hier definitiv unverbaut. Allerdings sind die Strände dieser Hotels allesamt nicht zur Meeresseite sondern zur Innenseite der Palme gelegen. Auch hier also hat man es mit mehr oder weniger stehendem Gewässer zu tun und darf sich beim Baden am Anblick gefühlter 100.000 Einfamilien-Villen, dicht an dicht gebaut, ergötzen. Mehr noch, von Schaum- und Algenteppichen, durch die man sich den Weg zum Wasser bahnen muss wurde mir berichtet und dass man besser beraten wäre, dort die Hotelpools aufzusuchen. So ganz optimal ist das für Strandurlauber wie mich also auch nicht.

Ein Glück gibt es ihn dann aber doch noch, den perfekten Strand in Dubai. Die Palme ist hier weit genug weg um die Strömung nicht zu beeinträchtigen, das Wasser ist klar und sauber und je nach Wind erlebt man hier sogar ab und an richtige Wellen.

Der Strand gehört ebenfalls noch zum Stadtteil Jumeirah und an ihm entlang erstrecken sich fünf Hotels der gleichnamigen Kette. Allen voran natürlich das weltbekannte Burj al Arab, eines der Wahrzeichen für den Aufschwung Dubais zur Jahrtausendwende. Dem Burj gegenüber liegt das ebenfalls sehr modern gehaltene Jumeirah Beach Hotel. Zusammen bilden sie ein architektonisch einmaliges Ensemble.

Dar-Al-Masyaf_005

Burj Al Arab, Mina A Salam, AL Qasr. Dazwischen die Türme der Dar Al Masyaf Gulf Summerhouses.

Dar-Al-Masyaf_016

Villa 28.

Dieses bildet einen krassen Gegenpol zu den drei anderen Hotels, die die traditionelle Architektur des nahen Ostens mit großen Windtürmen und reichhaltigen Verzierungen aufleben lassen. Das Mina a Salam Hotel ist ganz in dunklem Beige gehalten während das Al Quasr fast schon hell wie ein Diamant aus dem dichten Palmenbewuchs herausragt. Zwischen den beiden großen Hotels befindet sich der öffentliche Souk Madinat, auf dem es neben traditionell gefertigter arabischer Kunst und orientalischen Möbeln auch Designerwaren zu kaufen gibt. Das alles in wesentlich beschaulicherer Atmosphäre als in den großen Malls. Die gesamte Anlage durchziehen Wasserstraßen auf denen den alten Abras nachempfundene Boote ihre Runden drehen und Hotelgästen als Fortbewegungsmittel dienen. Entlang dieser Kanäle stehen die Villen des Dar al Masyaf Hotels.

Und genau dahin bin ich unterwegs. Der Verkehr auf der Sheikh Zayed Road nimmt immer mehr ab, je weiter man in Richtung Jumeirah Beach und Jebel Ali kommt. In Höhe der Mall of the Emirates fährt ‚mein‘ Escalade ab. Selbstverständlich nicht ohne noch drei andere Autos abzudrängen, allesamt natürlich kleiner, um dann direkt selbst von einem Lamborghini Murcielago mit Getöse überholt zu werden. Der Murcielago, das ist hier in Dubai sowas wie bei uns daheim der VW Golf. Jeder fährt ihn, überall steht er rum, und weil ihn jeder fährt, müssen sich die Besitzer durch Tuning von der Masse absetzen. Weil das dann aber auch wieder jeder macht – ach, es ist ein Teufelskreis.

Dar-Al-Masyaf_034

Der Yachthafen mit Burj Al Arab, gesehen von der Terrasse des La Veranda.

Wir fahren auf den Eingang des Souk Madinat und das Burj Al Arab zu, biegen kurz zuvor aber noch einmal links in die Al Sufouh Road ab. Und um bei Gleichnissen zu bleiben, die Al Sufouh Road ist sowas wie die Triester Straße in Wien. Nicht, dass sie auch nur im Geringsten eine Ähnlichkeit besäße, nein. Aber auch hier scheinen in der Nacht illegale Rennen über die Viertelmeile ausgetragen zu werden. Nur eben nicht mit Opel Astra, VW Golf und Konsorten sondern – genau – Lamborghini Murcielago, Ford GT, Ferrari F12 und so weiter.

Vergleichsweise langsam und behäbig fährt der Escalade jetzt die langgezogene Auffahrt zum Al Qasr Hotel hinauf. Goldene Pferde säumen den Weg, dutzende von ihnen, und Gärtner in grünen Overalls sind dabei, penibelst jedweden Schmutz von den akkurat gestutzten Grünflächen zu entfernen.

Wir fahren vor, anders kann man das hier nicht sagen, und ein 2,10 Meter Riese im weißen Gewand öffnet die Tür. Mittlerweile ist es fast halb Acht und die Sonne brennt. Schnell rein also in die Lobby des Al Qasr Hotels, die gleichzeitig auch die erste Anlaufstelle für die Gäste des Dar Al Masyaf ist. Es ist kühl und es riecht orientalisch. Feuchte Tücher und Minzwasser werden gereicht, ehe ein Mitarbeiter das Check-In übernimmt.

Dar-Al-Masyaf_001

Auffahrt mit goldenen Pferden: das Al Qasr Hotel.

Dar-Al-Masyaf_002

Ankunft im Al Qasr Hotel.

Dar-Al-Masyaf_003

Lobby des Al Qasr.

Mit etwas Glück sind die Zimmer auch schon so früh am Morgen bezugsfertig. Da der Juni hier Nebensaison ist, stehen die Chancen dafür auch nicht ganz so schlecht. Mit Buggys geht es zu der zugeteilten Villa. Hiervon gibt es einige, 29 um genau zu sein. Zusätzlich existieren noch die Malakiya Villen. Diese lassen sich komplett mieten und sind besonders bei russischen Oligarchen und Hollywoodstars sehr beliebt. Eine beispielsweise wurde von Tom Cruise während der Dreharbeiten zu Mission Impossible 4 bewohnt.

Doch zurück zu den „normalen“ Villen des Dar Al Masyaf. Auch sie sind im Stile alter arabischer Sommerhäuser gehalten und verfügen über jeweils 9 Hotelzimmer. Jede Villa hat auch ihre eigene Lobby und einen eigenen Butler. Immer drei Villen teilen sich darüber hinaus einen eigenen Privatpool. Natürlich können auch die großen Pools der Hotels genutzt werden. Der Vorteil hier ist noch dazu, dass diese heruntergekühlt werden.

Dar-Al-Masyaf_013

Private Pool der Dar Al Masyaf Villen.

Dar-Al-Masyaf_008

Das Phai Thai, direkt gegenüber von Villa 13 . Im Hintergrund: das Al Qasr.

Die direkt entlang des Strandes liegenden Villen 1 bis 11 werden als „Gulf Summer Houses“ bezeichnet und sind etwas teurer als die „Arabian Summer Houses“, Villa 12 bis Villa 29 entlang den Wasserstraßen.

Die Zimmer selbst sind sehr großzügig, mit Interieur im arabischen Stil und einem fast schon unanständig großen Badezimmer. Hier findet man eine barrierefreie Dusche, Doppelwaschbecken, große Badewanne und abgetrennt Toilette und Bidet. In den Gulf Summer Houses ist die Badewanne darüber hinaus noch freistehend.

Dar-Al-Masyaf_006

Typisches Zimmer im Dar Al Masyaf.

Dar-Al-Masyaf_007

Gemütliche Sitzecke.

Dar-Al-Masyaf_009

Doppelwaschbecken im riesigen Badezimmer.

Dar-Al-Masyaf_010

Die Dusche.

Kategorisiert mit sechs Sternen ist das Dar al Masyaf das beste Hotel hier nach dem Burj al Arab, ohne aber mit übermäßigen Superlativen wie goldenen iPads oder brutaler Farbpracht beeindrucken zu müssen. Zuvorkommender Service sorgt dafür, dass man sich perfekt umsorgt fühlt und ganz faule Gäste wie ich werden mit Buggys oder eben den bereits erwähnten Abras jederzeit zu nahezu jedem Ort innerhalb des Resorts gebracht.

Jeden Abend zwischen 18 und 20 Uhr lädt der Butler in die jeweilige Lobby zur Happy Hour. Zwei Stunden lang gehen alle dort erhältlichen Getränke aufs Haus. Neben Softdrinks, Bier, Sekt und diverser Longdrinks gibt es noch Nüsse und Oliven.

Dar-Al-Masyaf_014

Happy Hour in Villa 21.

Aber soweit sind wir noch nicht. Das Wetter ist schön, natürlich ist das Wetter schön, das mit der Schönwettergarantie ist ja mit ein Hauptgrund für mich, sich jedes Jahr wieder für das Emirat zu entscheiden, also ab zum Strand! Oder – doch erst einmal frühstücken?

Das Frühstück wird entweder in den großen Buffetrestaurants von Al Qasr oder Mina a Salam oder im am Pool gelegenen Khaymat Al Bahar eingenommen. Das Buffet ist reichhaltig und lässt kaum einen Wunsch offen. Die Egg-Station erfreut sich großen Andrangs, für mich gibt es ein paar Mini-Croissants und Hummus. Schließlich ist man hier ja im Orient. Kultur und so.

Jetzt aber ab zum Strand. Praktischerweise beginnt der direkt hinter dem großen Pool, an dessen Rand sich wiederum das Frühstücksbuffet des Khaymat Al Bahar erstreckt. Trotz der großen Ausmaße des Resorts sind die meisten Wege erfreulich kurz und ansonsten – es gibt ja die Buggys.

Dar-Al-Masyaf_035

Buggy Stop 1 vor dem Jumeirah Beach Hotel.

Dar-Al-Masyaf_022

Beliebtes Fortbewegungsmittel für Hotelgäste: die Abra.

Der Strand ist ein Traum. Knapp anderthalb Kilometer ist er insgesamt lang, mit massig Liegen, Sonnenschirmen und Cabanas. Einen Platz findet man eigentlich immer, einzig die Unart mancher Hotelgäste, bereits um 8 Uhr morgens eine Cabana zu reservieren, selbst aber erst gegen 16 Uhr am Strand zu erscheinen, und das Tag für Tag, nervt ein wenig.

Auch am Strand muss man sich nur um wenig bis gar nichts kümmern. Hotelmitarbeiter suchen die passenden Liegen, stellen die gewünschte Anzahl zusammen, bringen Handtücher, erfüllen eigentlich jeden Wunsch. Es gibt Essen und Trinken aus der Poolbar, natürlich ebenfalls an die Liege geliefert und alle paar Stunden werden ein kühlendes Zitroneneis, kalte Tücher, oder Gurkenscheiben gereicht.

Dar-Al-Masyaf_027

Handtuchelefant am Strand.

Dar-Al-Masyaf_029

Strandleben. Rechts zu sehen ist das Restaurant Pierchic auf dem Wasser.

Dar-Al-Masyaf_031

Mainpool des Al Qasr Hotels am Abend.

Erfrischungen ganz anderer Art hält der Souk Madinat bereit. Vom Strand bzw. Pool ist der Souk per Abra in 2 Minuten zu erreichen. Diverse Cafés, Restaurants, Sports Bars und auch Franchiseketten wie Starbucks oder Cinnabons haben sich hier angesiedelt. Man kann Geld wechseln oder es einfach schnell wieder ausgeben. Etwa für eine neue Vilebrequin Badehose oder das dazu passende Paar Havaianas. Oder eben sich in der größten Mittagshitze im tief heruntergekühlten belgischen Biercafé ein paar Spezialitäten gönnen.

Achten sollte man darauf, seine Zimmerkarte mitzuführen. Da der Souk auch für Nicht-Hotelgäste offen steht muss man sich, will man wieder zurück an den Strand, als Hotelgast ausweisen.

Dar-Al-Masyaf_025

Badehose gefällig?

Das Hotelpublikum Anfang Juni besteht größtenteils aus Deutschen, Engländern und Russen, ein paar Gäste aus Frankreich und den Niederlanden sind zu sehen. Jede Nationalität hat zwar ihre Eigenheiten, insgesamt aber geht es extrem ruhig und gesittet zu. Die Sommermonate sind zwar heiß, dafür gibt es aber Sonderaktionen und immer wieder Angebote für ein kostenloses Upgrade auf die Halbpension.

In Mina a Salam, Al Qasr, Souk Madinat, Jumeirah Beach Hotel und Burj al Arab stehen Gästen mit gebuchter Halbpension ca. 40 Restaurants zur Wahl, zusammen mit den in der Stadt gelegenen Hotels Jumeirah Creekside und Emirates Towers, sowie dem Zabeel Saray auf der Palm Jumeirah sind es gar ca. 60 Dining Options die man – zum Teil gegen Zuzahlung – ausprobieren kann.

Da sowohl die Anzahl der Restaurants, wie auch die Zuzahlung und auch die angebotenen Speisen von Jahr zu Jahr wechseln, ist es schwierig, eine Empfehlung zu geben. Die Qualität der Restaurants ist aber nahezu überall mindestens sehr gut, meist weit darüber hinaus gehend. Beim Check-In erhält man die Vouchers, die im jeweiligen Restaurant dann wahlweise mittags oder abends eingelöst werden können. Das sichert maximale Flexibilität und auf diese Art geht auch kein Essen verloren, sollte man sich einmal entscheiden, abends doch auswärts zu essen. Empfehlenswert ist es, den Butler 1-2 Tage im Voraus für das jeweilige Restaurant reservieren zu lassen.

Dar-Al-Masyaf_033

Die Halfboard-Vouchers. Your Invitation To Dine.

Dar-Al-Masyaf_017

Brücke auf dem Weg ins Segreto.

MJ’s Steakhouse ist 2013 leider nicht mehr mit Halfboard Vouchers buchbar, dafür aber weiterhin der Klassiker Pai Thai (150 AED Aufpreis p.P). Das Toscana bietet sehr gute italienische Küche und ist gegenüber den Vorjahren qualitativ über sich selbst hinausgewachsen. Einen Schritt in die andere Richtung hat dafür leider das Segreto hinter sich, welches nun allerdings ohne Zuzahlung buchbar ist.

Ebenfalls inbegriffen ist in diesem Jahr das wunderschön am Strand gelegene Shimmers zum Lunch, für das Abendessen fallen auch hier 150 AED Zuzahlung an. Gleichsam schön gelegen ist das La Veranda vor dem Jumeirah Beach Hotel. Hier speist man direkt am Yachthafen und kann dem Burj al Arab beim fortlaufenden Farbenspiel zusehen. Auch das Carnevale, gelegen im Jumeirah Beach Hotel, ist empfehlenswert.

Dar-Al-Masyaf_039

Das Shimmers. Gute Steaks am Strand und den Burj AL Arab immer im Blick.

Das Highlight allerdings liegt 24 Stockwerke weiter oben im La Parilla. Fantastisches Essen wird hier aufwändig zelebriert, dazu unterhalten lateinamerikanische Livemusik und Profitänzer. Das ganze noch kombiniert mit einer atemberaubenden Aussicht über ganz Dubai – ein Abend im La Parilla (150 AED Aufpreis p.P.) ist ein echter Höhepunkt eines jeden Urlaubs.

Das La Parilla ist gleichsam auch krönender Abschluss einer Woche Dubai. Noch einmal schlafen, noch einmal frühstücken, dann wartet auch schon der Wagen, der mich zurück zum Flughafen fährt.

Auf den 20 Metern vom Wagen bis zum Terminal genieße ich noch einmal die unerbittliche Hitze Dubais, ehe sich die Schiebetüren hinter mir schließen.

EK47 startet pünktlich und fliegt noch einen Schlenker über den Creek und die noch immer unbewohnte „World“. Und irgendwie kann ich es schon jetzt kaum mehr erwarten, wieder zurück zu kehren.

Dar-Al-Masyaf_043

Dubai von oben. Blick von der Terrasse des La Parilla.

— Die nachfolgenden Eindrücke basieren auf unserem Besuch im Juni 2013. Ein Jahr später haben wir das Dar Al Masyaf erneut besucht und konnten feststellen, dass dort alle hier aufgeführten Probleme inzwischen behoben wurden. —

Alles perfekt also? Keine Schattenseiten? Nichts zu meckern? Über die gesamten letzten Jahre war das tatsächlich so. Urlaub im Dar Al Masyaf, das war eine Woche, in der man sich um nichts kümmern musste, in der alles immer absolut perfekt funktionierte. Ein echter Traumurlaub eben.

Beim Besuch im Juni 2013 allerdings zeigte sich, wie leicht sich vieles ändern kann und wie wichtig qualifiziertes Personal für ein Hotel dieser Kategorie ist.

Dass zum Austausch auf dem Boden liegende Badetücher vom Zimmerservice einfach liegen gelassen werden, dass an einem anderen Tag auf einmal gar keine Handtücher mehr auf dem Zimmer sind und diese auch auf Nachfrage beim Hausbutler nicht nachgebracht werden, dass man mitten in der Nacht sich selbst um die Handtuchbeschaffung kümmern muss und es dann immer noch eine Stunde dauert, bis man diese endlich erhält, das habe ich bisher noch in keinem Hotel erlebt.

Ein zerrissener Bettbezug oder ein nur halb gemachtes Zimmer waren skurrile Anblicke, die mich oft verwundert zurück ließen. Badvorleger verschwanden und kamen nicht wieder, im Badezimmer selbst fanden sich alte Kontaktlinsen vom Vorgänger, was leider auch zeigt, wie gründlich hier das Zimmer selbst an Tagen des Gästewechsels gereinigt wird.

Dass die von der Hotelleitung geschickten Pralinen wieder abgeräumt wurden, ehe man sie überhaupt essen konnte, ist dagegen schon eher ein Grund zum Schmunzeln. Genau wie die Szenen, die sich mitunter im Frühstücksrestaurant abspielten. Da der Service dort nicht fähig war, die Tische korrekt einzudecken, mussten sich die Gäste ihr Besteck von anderen Tischen selbst zusammensuchen, was ein wenig an das ‚Reise nach Jerusalem‘ Spiel zu Kindheitszeiten erinnerte. Und auch Kaffee und Tee, welche in Kannen keine 2 Meter vom Tisch entfernt standen, erhielt man meist nur auf mehrmalige Nachfrage, dafür dann aber auch eiskalt, serviert.

Da passt es dann auch ins Bild, dass eine bei Abreise im Zimmer zurück gelassene Badehose trotz sofortiger Benachrichtigung nie wiedergefunden wurde. Schade, für ein Haus dieser Klasse.

Dar-Al-Masyaf_037

Koubba Bar. Rooftopbar des Al Qasr Hotels.

Zugegeben, vieles sind Kleinigkeiten, doch weiß man, wie perfekt hier im Dar Al Masyaf die Jahre zuvor alles ablief, enttäuschen gerade diese um so mehr. Und es sind genau die Art von Kleinigkeiten, die in einem Hotel, welches sich selbst rühmt, ein 6-Sterne-Haus zu sein, nicht passieren dürfen, erst recht nicht in dieser Häufigkeit. Zumal man, auch das sei erwähnt, für die sieben Nächte im Juni 2013 stolze 600 Euro mehr verlangt als noch im selben Zeitraum 2011.

In sofern ist mein Fazit, das Dar Al Masyaf betreffend, ein wenig zwiegespalten. Nach wie vor ist es das perfekte Hotel, Ausstattung, Lage, Strand, Pools und die Restaurants sind über jeden Zweifel erhaben. Was das Housekeeping und den Service im Frühstücksrestaurant Khaymat Al Bahar angeht, besteht aktuell allerdings dringender Handlungsbedarf.

Diese zwei Punkte führen dazu, dass es mir derzeit schwer fällt, eine eindeutige Empfehlung für das Dar Al Masyaf auszusprechen.

Was bleibt ist die Hoffnung, dass es sich doch um einen Einzelfall handelt und ich beim nächsten Besuch wieder den perfekten Traumurlaub erlebe, den ich aus den vergangenen Jahren gewohnt war.

— Diese Eindrücke basieren auf unserem Besuch im Juni 2013. Ein Jahr später haben wir das Dar Al Masyaf erneut besucht und konnten feststellen, dass dort alle hier aufgeführten Probleme inzwischen behoben wurden. —

Hier geht es zum aktuellen Bericht des Dar Al Masyaf, Juni 2014 –>

Weitere Bilder finden Sie in unserem Forum ->

Fotos & Text: © Percy Christian Schoeler (PCS) 2013

Kommentare