Nach meinem sensationellen Abendessen bei Christian Bau sitze ich noch eine Weile an der Hotelbar des Victor’s Residenz-Hotel Schloss Berg und unterhalte mich mit Moktar. Moktar ist der Barkeeper hier und viele hochrangige Politiker und Wirtschaftsgrößen zählten schon zu seinen Gästen. Wer genau, das erzählt er nicht, denn Diskretion gehört dazu, in einem 5-Sterne-Superior Hotel.

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Lobby des Residenz-Hotels Schloss Berg

Schloss Berg war lange Zeit das einzige Hotel im Saarland, welches diesen Titel tragen durfte und die exklusive Auszeichnung wurde gerade erst wieder auf weitere drei Jahre vergeben. Dass man bei der Victor’s Hotelgruppe, sonst eher im 4-Sterne Segment unterwegs, stolz auf diesen Status ist, das merkt man sofort und überall. Die fünf Sterne, ergänzt durch das große „S“, sie lachen einem entgegen, zieren das Logo des Hauses und sind selbst auf den Hausschuhen wieder zu finden.

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Neue Möbel im Bar-Bereich

Zu den ursprünglichen siebzehn Zimmern im historischen Gebäude des Renaissance-Schlosses Berg, dort, wo auch Christian Bau sein Gourmetrestaurant „Victor’s Fine Dining by Christian Bau“ betreibt, gesellte sich Anfangs der 2000er Jahre in direkter Nachbarschaft ein Hotelneubau mit 88 Zimmern und Suiten.

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Der Einrichtungsstil des Neubaus, liebevoll „mediterrane Villa“ genannt, darf getrost als „prunkvoll“ bezeichnet werden. Zu mächtigen portugiesischen Möbeln in prallen Blau- und Rottönen gesellt sich viel Gold, Mäanderformen finden sich, wohin man schaut.

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Caesar’s Bar

Keine Frage, dezent ist das nicht, muss es aber ja auch nicht immer zwingend sein. Der Stil setzt sich konsequent in den Zimmern und nach Göttern benannten Suiten des Neubaus, sowie dem Restaurant Bacchus, in welchem auch das Frühstücksbuffet gereicht wird, fort.

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Restaurant Bacchus

Hier und dort erinnert die Villa ein wenig an ein klassisches Kreuzfahrtschiff, nicht unbedingt die unsympathischste Assoziation.

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Deluxe-Zimmer im Hauptgebäude (Villa)

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Superior-Zimmer in der Villa

Anfänglich etwas verwirrend zeigt sich die Bezeichnung der Stockwerke. Der Haupteingang des Hotels liegt im 2. Stock, die dortigen Zimmer beginnen allerdings mit einer 7. Wer also in sein mit einer 5 beginnendes Zimmer möchte, muss ins Erdgeschoss, welches eigentlich das 2. Untergeschoss ist. Eine sehr spezielle Logik, die man aber trotz allem in wenigen Minuten verinnerlicht hat. Schließlich ist das Hauptgebäude nicht all zu groß und vor allem vom Grundriss her recht gut strukturiert.

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Neben elf Komfort Zimmern (Blick auf den Parkplatz), 27 Superior Zimmern (Blick auf das Moseltal) und 31 Deluxe Zimmern (mit Balkon) gibt es acht Junior Suiten, vier Suiten und sieben Göttersuiten. Mit 26 Quadratmetern sind die Zimmer der ersten drei Kategorien durchaus ausreichend, jedoch nicht verschwenderisch groß bemessen, gleiches gilt für die Badezimmer.

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Schlafbereich einer Götter-Suite

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Zugehöriger Wohnbereich

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Und Nespresso Maschine

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Die Götter-Suite gibt’s auch in Rot

Doch verlassen wir das Hauptgebäude mit seinen Konferenzräumen, dem Schwimmbad, Saunabereich, kleinem Fitnesscenter, Vital-Resort und Bacchus Restaurant wieder und wenden uns dem eigentlichen Schloss zu.

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Schloss Berg

Über den großen Parkplatz gelangt man zum kopfsteingepflasterten Schlosshof. Ein paar Stufen auf dem roten Teppich hinauf, schon steht man vor der hölzernen Eingangstür, kurz darauf im Foyer des Schlosses und fühlt sich augenblicklich wie in einer anderen Welt.

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Die siebzehn Zimmer des Schlosses verteilen sich auf je zwei Komfort- und Superior-Zimmer, vier Deluxe-Zimmer, sechs Junior-Suiten und drei Suiten.

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Schlafbereich einer Suite (Villa),…

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zugehöriger Wohnbereich…

Mit dem Aufzug geht es hinauf in den zweiten Stock, dann den dunklen, langen Gang hinein bis zu Zimmer 202. Moderne Schließsysteme mit Keycards sucht man hier noch vergebens, stattdessen erhält man einen konventionellen Schlüssel an einem großen und sehr schweren Anhänger, mit dem man sich ein wenig wie der Schlossherr höchstpersönlich fühlt.

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und Badezimmer

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Vom kleinen Vorraum kann man einen ersten Blick in den Wohn-Schlaf-Bereich erhaschen. Zimmer 202 ist eine Junior-Suite. Und sie erstrahlt in zeitlosen, eleganten Farben. Einzig am im Nachttisch fest installierten Radio könnte man erkennen, aus welcher Zeit die Möblierung in etwa stammt.

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Juniorsuite 202 im Schloss

Allerdings kann man das gleichzeitig kaum glauben, denn Stoffe, Bett, Teppich wirken nagelneu. Highlight ist sicherlich das riesige, raumhohe Bett. Bettwäsche, Matratzen und Kissen sind von äußerst guter, ja hervorragender Qualität, obgleich ich hier noch ein zusätzliches Kissenpaar erwartet hätte.

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Auf dem Couchtisch warten die besten Macarons, die ich in meinem gesamten bisherigen Leben gegessen habe und die alleine und für sich genommen schon eine Reise wert wären!

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Das Badezimmer liegt ein paar Stufen höher im kleinen Turm der Burg. Es kann sich von Größe und Ausstattung zwar nicht mit denen modernen 5-Sterne Häuser messen, so ist eine Dusche in der Badewanne, bei dessen Benutzung man permanent mit dem Duschvorhang zu kämpfen hat alles andere als zeitgemäß, andererseits, hey, dieses Gebäude ist gut eintausend Jahre alt (wurde allerdings im zweiten Weltkrieg fast vollständig zerstört und anschließend wiederaufgebaut) und die einstigen Bewohner wären beim Anblick solch umfangreicher sanitärer Ausstattung vor Freude sicher rückwärts umgefallen.

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Badezimmer der Juniorsuite (Schloss)

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Wer aber dennoch lieber ein modernes Badezimmer mit geräumiger Dusche haben möchte, der wird in den Zimmern des Haupthauses fündig.

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Zum Vergleich: Badezimmer in der Villa (Komfortzimmer bis Göttersuite)

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In meinem Badezimmer findet man ansonsten alles, was man erwartet, die Pflegeprodukte stammen aus dem Hause Bulgari, die Handtücher und speziell die Bademäntel allerdings könnten ein klein wenig dicker, flauschiger, hochwertiger sein.

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Kurzfristig für leichte Verwirrung sorgen das Fehlen eines „Bitte nicht stören“ Schildes, einer Bedienungsanleitung für den – erfreulich großen – Safe (der sich denn auch prompt dank Fehlbedienung meinerseits erfolgreich weigert, meine Wertsachen wieder herauszugeben), sowie einige kleine Defizite beim Turn-down Service. Auch eine Karte für den Room-Service finde ich nicht. Allesamt zwar absolute Kleinigkeiten, die das Gesamterlebnis nicht schmälern, zumal sie auf Nachfrage auch sofort behoben werden und allein schon von daher eigentlich nicht der Rede wert wären, andererseits, wer das Prädikat 5-Sterne-Superior herausstellt, der muss sich auch an diesem Anspruch messen lassen, in sofern also doch zumindest an dieser Stelle einer kleinen Erwähnung wert.

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Im kompletten Hotel, also sowohl in der Villa wie auch im Schloss, gibt es ein kostenloses WLAN mit akzeptabler Geschwindigkeit. High-Speed Internet ist darüber hinaus gegen eine Gebühr von 12 Euro für 24 Stunden erhältlich.

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Vermissen könnte man die auf der Website herausgestellten, kostenlosen Sky Programme, bei genauem Lesen allerdings erkennt man, dass es diese wohl nur in der Villa, nicht aber im Schloss gibt. Kein großes Problem, denn der Blick aus dem Fenster ist eh viel schöner. Und das ist durchaus ernst gemeint.

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Am Abend an diesen zu stehen und seinen Blick über die Ebene gen Luxemburg und Frankreich schweifen zu lassen ist wahrhaft königlich. Speziell an einem so lauen Sommerabend.

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Tagsüber kann es übrigens schon auch mal etwas wärmer werden, denn die Zimmer verfügen über keine Klimaanlage (im Haupthaus wird diese wohl demnächst nachgerüstet, im Schloss ist dies aus Denkmalschutzgründen nicht möglich).

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Dank der recht dicken Mauern heizt sich das Zimmer aber nicht zu stark auf, das Öffnen der Fenster verschafft noch dazu umgehend Linderung, obgleich man dann relativ früh am Morgen durch den Lieferverkehr des Gourmet-Restaurants geweckt wird. Wer jedoch zuvor zu Gast bei Christian Bau war, wird höchstes Verständnis dafür haben.

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Neben dessen 3-Sterne Restaurant und dem Restaurant Bacchus im Hauptgebäude, gehört noch ein weiteres Restaurant zum Hotel. Die Scheune befindet sich ein paar Meter unterhalb des Schlosses und verfügt über eine wunderbar urige Einrichtung und einen Biergarten. Während sich das Bacchus mehr der italienisch-mediterranen Küche verschrieben hat, bietet die Scheune genau die rustikale Karte, die man sich von einer solchen Location erwartet.

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Restaurant Die Scheune

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Victor’s Residenz Hotel Schloss Berg hat allerdings mehr zu bieten als nur die Befriedigung kulinarischer Genüsse. Die Lage in Perl-Nennig ist ideal für Kurztrips etwa nach Luxemburg, Trier oder Metz, doch auch die nächste Umgebung hat einiges zu bieten. Neben Wander- und Radtouren (Räder stehen den Gästen des Hotels kostenlos zur Verfügung) sei hier auch ein Besuch der ansässigen Winzer empfohlen.

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Impressionen vom Weingut Schmitt-Weber

Beim Weingut Schmitt-Weber etwa kann man den besten Grauburgunder aus Deutschen Landen, sowie andere von der Fachpresse hochgepriesene und ausgezeichnete Weine verkosten und dabei mit Winzer Thomas Schmitt das ein oder andere äußerst interessante Gespräch führen. Ein Erlebnis, das sich definitiv lohnt!

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Dennoch, ein wenig Müßiggang muss erlaubt sein. Seinen Tag mit einem ausgiebigen Frühstück beginnen, anschließend für eine herrliche Massage oder Gesichtsbehandlung ins Vital-Resort (unter anderem mit Produkten von pañpuri und Clarins Men), danach vielleicht noch ein wenig im Pool- und Saunabereich entspannen, gen Abend dann zu Christian Bau und zum Schluss noch auf einen Absacker zu Moktar an die Bar – geht es besser? Ziemlich sicher nicht.

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Spa-Bereich Vital-Resort

Mein Fazit: Ein Abendessen bei Christian Bau, Übernachtung im Victor’s Residenz Hotel Schloss Berg und dazu vielleicht noch der ein oder andere Ausflug in die Umgebung, das ist definitiv eine schöne Kombination für ein Wohlfühlwochenende. Mit mediterraner Villa und historischem Renaissance-Schloss stehen zwei Übernachtungsmöglichkeiten mit sehr unterschiedlichem Charakter zur Wahl. Highlights sind die äußerst charmante Herzlichkeit der Mitarbeiter und, ach ja, diese herrlichen Macarons natürlich auch.

Mehr Informationen gibt es auf der Website des Hotels.

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Fotos & Text: © Percy Christian Schoeler (PCS) 2015

 

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