Aaaah, Cañita! – wenn Ángel meinen lieben Freund Dirk sieht, ruft er diese zwei Worte quer durch den ganzen Beach Club. „Una Cañita“, diesen Ausdruck erfand Ángel, als Dirk vor Jahren hier mal eine „kleine Caña“ bestellen wollte. Da Caña an sich aber schon „kleines Bier“ bedeutet, erschuf er kurzerhand für Dirk die „Cañita“. Und die hat er auch bis heute nicht vergessen. Ángel ist sowas wie der gute Geist des Maui Beach Club in Playa de Las Américas.
Der Maui Beach Club
Der Maui Beach Club, er ist einer meiner Lieblingsplätze auf Teneriffa. Das ganze Jahr über möchte ich hier sitzen, auf die Brandung schauen, die Surfer beobachten, der „Symphonie des Meeres“ lauschen und dabei natürlich die ein oder andere „Cañita“ bestellen.
Maui Beach ist öffentlich zugänglich, gehört aber zum 5-Sterne Hotel Villa Cortés.
Jenes wirkt ein wenig, wie ein mittelamerikanisches Märchenschloss. Läuft man die Avenida Litoral hinunter, möchte man zunächst fast an eine Fata Morgana glauben, so unwirklich bunt stechen die verschachtelten Gebäude der Villa aus den umliegenden vielen 70er-Jahre Bauten hervor.
Eine jener typischen Bettenburgen stand auch hier an der Avenida Rafael Puig, ehe sie spektakulär gesprengt wurde, um Platz für die 2002 eröffnete Villa Cortés zu machen. Fotos der Sprengung findet man in einem kleinen Museum abseits der großen Empfangshalle des Hotels. Hier kann man, wie vielleicht nirgendwo anders auf der Insel, eintauchen in die Geschichte der touristischen Erschließung des Südens Teneriffas über die vergangenen vier Jahrzehnte.
Etliche Bilder zeigen, wie aus zwei Hoteltürmen, mitten im Nirgendwo, das heutige, pulsierende Zentrum von Playa de Las Américas wurde. Daneben, Bilder vieler Prominenter, die bereits in der Villa Cortés zu Gast waren.
Maui Beach Club mit Meerwasser-Schwimmbecken – vom Hotel aus gesehen
Mit dabei: Axel Gassmann, Chef der Europe Hotels Gruppe, der es sich nicht nehmen lässt, immer wieder selbst hier auf Teneriffa vorbei zu schauen. Die Villa Cortés, das ist die Verwirklichung eines Traums. Und entsprechend detailverliebt gibt sich das fünfstöckige Gebäude denn auch, nicht nur hier im Museumsraum.
Die Eingangshalle
Ich bin heute verabredet mit Ricardo Cáceres, dem Hoteldirektor. Er zeigt mir „sein“ Hotel. Die Villa Cortés besteht aus mehreren Gebäuden, die durch weite Innenhöfe miteinander verbunden sind. So soll man in die spezielle Atmosphäre einer mexikanischen Hacienda eintauchen.
Das beginnt mit der Eingangshalle, gehalten in Rottönen und dunklem Holz und setzt sich in den Gängen und Zimmern in Form von mittelamerikanischer Kunst fort. Containerweise, so erzählt mir Ricardo, wurden die Möbel und Kunstwerke seinerzeit von Mexiko auf die Kanaren geschafft, zuvor vor Ort sorgsam einzeln ausgewählt. Dunkle Hölzer und kräftige Farben dominieren auch hier.
Es ist, das muss man klar sagen, ein sehr spezielles Design, welches für ein Hotel der 5-Sterne Deluxe Kategorie manchem vielleicht etwas zu bunt, zu schrill erscheinen mag. So trifft man hier und dort auf Metallfiguren mit Totenköpfen, im Restaurant wartet gar eine ganze Musikantentruppe aus Skeletten, und inmitten der wunderschönen Poollandschaft entdeckt man einen kleinen Maya-Tempel.
Die Villa Cortés ist ein wenig skurril, ihr Stil exzentrisch, durchaus, aber sie ist dies in geradezu beeindruckender Konsequenz und wirkt dadurch wieder ausgesprochen stimmig.
Die „Haus-Band“ im Restaurant Pancho Villa
Neben 100 Doppel- und 29 Einzelzimmern bietet das Haus 9 Junior-Suiten und 11 Suiten. Die 150 Quadratmeter große Suite Mazatlan, sowie die Suite Hernán Cortés mit 200 Quadratmetern plus einer ebenso großen Terrasse runden das Angebot ab.
Standard Doppelzimmer
Suite
Mit somit nur etwa 300 Gästen bei Doppelbelegung und etwa 15.000 Quadratmetern Grundfläche wirkt die Villa Cortés wunderbar weitläufig.
Für Golffreunde gibt es einen kostenpflichtigen Shuttle zu den acht Golfplätzen der Insel, und auch für Tagungen und Veranstaltungen mit bis zu 200 Personen ist die Villa dank moderner Konferenzräume gut gerüstet.
Ebenso für das leibliche Wohl ist gesorgt. Wer keine Lust auf die unzähligen Restaurants und Bars in der Umgebung hat, dem stehen im Hotel insgesamt sechs Restaurants offen.
Frühstücksrestaurant Veracruz
Das Bräuhaus bietet dabei bayerische Küche in echter Brauhaus-Atmosphäre, während sich die Pancho Villa den landestypischen Spezialitäten Mexikos verschrieben hat.
Mittagessen im La Sirena
Zu mediterraner und internationaler Küche lädt das Gourmetrestaurant Tiziano, hinzu kommen das Frühstücksrestaurant Veracruz und das La Sirena, welches zur Mittagszeit geöffnet ist und wohin mich Ricardo heute auf eine Reihe typisch kanarischer Snacks einlädt. Diese sind bereits optisch ein Traum, geschmacklich aber noch weit mehr als das.
Am Nebentisch ist ein russisches Pärchen merklich überfordert mit ihrem recht unzufriedenen Kleinkind. Ricardo bemerkt das sofort, greift zum Telefon und ordert eine Kinderbetreuung herbei. Hier kümmert sich jemand wirklich mit Herzblut um sein Hotel. Leider selbst in Häusern dieser Kategorie nicht immer selbstverständlich, hier aber merkt man es überall. Ich bin begeistert.
Ich sprach von sechs Restaurants, erwähnte bisher allerdings nur derer fünf. Eines fehlt also noch. Der Beach Club. Mit leichter Küche. Und Ángel. Und der „Cañita“. Genau hier hin kehre ich zurück, nachdem mich Ricardo nach unserem Rundgang verabschiedet.
Die Sonne steht tief, die Wellen rauschen und meine Cañita serviert Ángel mir in einem eiskalten Glas. Schön, wieder hier zu sein.
„Cañita“
Mein Fazit: die Villa Cortés ist die bunte Oase Playa de Las Américas. Das sehr gepflegte Hotel ist perfekt für alle, die auch im 5-Sterne Bereich einen außergewöhnlichen und einmaligen Stil zu schätzen wissen. Die Ruhe genießen und trotzdem binnen weniger Meter mittendrin sein, auf Teneriffas Partymeile – dafür ist die Villa Cortés einfach ideal.
Abendstimmung im Maui Beach Club
Die Villa Cortés finden Sie in der Avenida Rafael Puig, No. 38, Playa de Las Américas, 38660 Arona, Tenerife, Spanien. Telefon: +34 922 757700
www.europe-hotels.org/de/villacortes
Fotos & Text: Percy Christian Schoeler (PCS) 2015
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