Wenn Royal Caribbean International eine neue Schiffsklasse vorstellt, ist man einiges an neuen Highlights gewohnt. Kletterwand, Eislaufbahn, Surf-Simulator, ja sogar ein Central Park haben es in den letzten Jahren an Bord geschafft. Man durfte also gespannt sein, was man sich für das erste Schiff des „Project Sunshine“ hat einfallen lassen.

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Wer einen WOW-Effekt erwartete, und das taten wohl die meisten, der wurde an diesem Dienstag in New York nicht enttäuscht. Surfen und klettern konnte man schon an Bord, nun kommt noch das Fallschirmspringen dazu. RipCord by iFly nennt sich das und ermöglicht den Rausch eines Fallschirmsprungs unter kontrollierten Bedingungen, in einer Art Glasröhre, durch die Luft von unten nach oben gepumpt wird.

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Das Schiff verlässt man für so einen Skydive nicht. Dieses Erlebnis bietet dafür North Star. Dieser ‚Polarstern‘ sieht ein bisschen so aus wie die Kabinen des Riesenrads London Eye. Es ist eine Glaskapsel, RCI nennt es Juwelenform, die sich an einem Arm in die Höhe bewegt und über das Schiff zur Seite hinaus schwenken lässt. Ganze 90 Meter über dem Meeresspiegel hat man dann einen wohl einmaligen und atemberaubenden 360° Panoramablick.

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Mit Rundumsicht geht es auch im Schiffsinneren weiter. Two70° heißt der Raum am Heck des Schiffes, der durch fast dreistöckige Fenster hindurch einen – der Name sagt es schon – 270° Blick auf’s Meer bietet. Hier herrscht tagsüber angenehme Loungeatmosphäre, während nach Sonnenuntergang Shows mit Live-Künstlern die Gäste zum Abendprogramm einladen.

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Sea Plex ist die größte Innenaktivfläche auf See und bietet unter anderem eine Zirkusschule mit fliegendem Trapez, einen Basketball-Court in Turniergröße und zwei weitere Premieren an Bord eines Schiffes: einen Autoscooter und eine Roller-Skating Bahn. Ein DJ Pult, welches über den Gästen schwebt sorgt für die richtige Musik. Musik gibt es auch in der über zwei Stockwerke gehenden Music Hall. DJs, Live-Performances, Themenpartys und Billard erwartet die Gäste hier.

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Die Quantum of the Seas wird nach Indienststellung von ihrem Heimathafen New York aus zu 7- und 12-tägigen Kreuzfahrten aufbrechen. Wer bei New York an Pier 90 und romantische Fahrten entlang der Skyline Manhattans denkt, wird aber wohl enttäuscht werden. Das Schiff startet in Cape Liberty, also südlich der Freiheitsstatue auf der New Jersey Seite.

Anders als die in Florida beheimateten Schiffe, beispielsweise der Oasis Klasse, herrscht auf den Routen der Quantum nicht unbedingt immer 100%ige Schönwettergarantie. Man merkt, dass auf diese Sonderstellung bei der Planung von Anfang an ein Augenmerk gelegt wurde.

So gibt es das so genannte Solarium, was nicht wirklich etwas mit den Turbobräunern im heimischen Sonnenstudio zu tun hat. Es ist ein überdachtes Sonnendeck mit Pool, welches nur für Erwachsene konzipiert wurde. Kinder können sich im Aquapark H2O Zone vergnügen, dazwischen liegt der Indoorpool mit zu öffnendem Dach.

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Nun hat jeder andere Erwartungen an ein neues Schiff. Viele werden angesichts des Fallschirmsprungs begeistert sein, andere wegen des Autoscooters, wieder andere wird der Bereich zum Sonnen überzeugen. Was noch nicht erwähnt wurde, ist die eigene Kabine. Und hier kommen wir zu Neuerungen, die so ziemlich jeder Gast als atemberaubend empfinden wird.

Royal Caribbean hat nämlich die so ungeliebten Innenkabinen revolutioniert. Sie sind jetzt mit einem virtuellen Balkon ausgestattet! Kameras an den Aussenseiten des Schiffes nehmen die Sicht einer Aussenkabine auf, diese wird in Echtzeit auf die Wände der Innenkabinen projiziert. So ist man jederzeit darüber informiert, was draussen so vor sich geht. Eine geniale Idee und auch eine erste Vorführung im Rahmen der Pressekonferenz schien stimmig.

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Die Neuerung in einer anderen Kabinenkategorie ist zwar weniger revolutionär, dafür hat RCI aber zum Mitbewerber aufgeschlossen, was vor allem Alleinreisenden zu Gute kommt. Auch auf der Quantum of the Seas gibt es jetzt Studio-Kabinen für Single-Reisende. Diese gibt es, und da sind wir dann doch wieder bei einer Innovation, nicht nur als Innenkabine sondern auch aussen mit Balkon.

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Wer mit der ganzen Familie reist wird sich über die neuen Familienkabinen freuen. Drei verschiedene Kabinenkategorien können kombiniert werden und bilden so den passenden Grundriss für Familien über zwei oder drei Generationen oder auch Gruppen von Freunden. Junior Suiten in drei Kategorien und größere Loft Suiten runden das Angebot an neuen Kabinen ab. Im Durchschnitt sind die Räume übrigens 9 % größer als auf den Schiffen der Oasis Klasse. Es sind damit die geräumigsten und luxuriösesten Kabinen, die es bei Royal Caribbean je gab. Insgesamt wird die Quantum of the Seas über 2.090 Kabinen verfügen und somit 4.180 Gäste bei Doppelbelegung befördern.

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Sie wird, genau wie ihr Schwesterschiff Anthem of the Seas, von der Papenburger Meyer Werft gebaut. Bei Ablieferung im Herbst 2014 bzw. Frühjahr 2015 werden die beiden jeweils 167.800 Bruttoregistertonnen (die Werft spricht von einer BRZ von 158.000) großen Schiffe zwar gute 50.000 Tonnen kleiner sein als die Oasis-Klasse, dafür sind sie aber immerhin die dann größten jemals in Deutschland gebauten Kreuzfahrtschiffe.

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Die Jungfernfahrt der Quantum of the Seas beginnt am 23. November 2014. Bis April 2015 folgen 7- und 8-Nächte-Bahamas-Kreuzfahrten sowie 8- bis 12-Nächte-Karibik-Kreuzfahrten jeweils ab / bis Cape Liberty, NJ.

Ab 4. Juni 2013 können die Reisen mit der Quantum of the Seas gebucht werden, Mitglieder der Crown & Anchor Society, dem hauseigenen Treueprogramm, dürfen sich schon ab 27. Mai die besten Kabinen sichern.

Weitere Informationen zu Schiff und Werft gibt es unter http://www.royalcaribbean.com/quantum und http://www.meyerwerft.de

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Fotos: © Royal Caribbean International

Text: © Percy Christian Schoeler (PCS)

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